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Verfahren zur Herstellung eines als biegsames Rohr aus Metallbändern
ausgebildeten Leiters für elektrische Kabel Um elektrische Leitungen leichter verlegen
zu können, hat man sie bereits als biegsame Metallschläuche hergestellt; indem Metallbänder
60er der bei der Erzeugung von Gasschläuchen bekannten Art gewickelt wurden. .Derartige
elektrische Leitungen könnten sich nicht durchsetzen, weil ihre scharfen Kanten
nachteilig sind, das Verfalzen der Bandränder nur bei verhältnismäßig schwachen
Metallbändern möglich ist und größere Leitungsquerschnitte daher nicht erreichbar
sind. Insbesondere für elektrische Freileitungen hat man Hohlseile aus profilierten
Metallbändern gewickelt und hierbei mit versteifenden, gleichfalls aus profilierten
Bändern gewickelten Einlagen versehen, was starke Ausbildung _der das Wickeln besorgenden
Werkzeuge bedingt. Schließlich: hat man es mit nahtlosen Wellrohren versucht, doch
haben alle erwähnten Arten von biegsamen Rohren den schwerwiegenden Nachteil, daß
sie nur in Stücken von sehr beschränkter Länge hergestellt werden können. Die Leitung
selbst enthält infolgedessen zahlreiche ihre elektrischen Eigenschaften verschlechternde
Verbindungsstellen, deren Ausbildung überdies verteuernd: wirkt: Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung eines als biegsames Rohr aus Metallbändern ausgebildeten
Leiters für elektrische Kabel und bezweckt, alle vorangeführten Nachsteile zu vermeiden.
Dies wird erfindungsgemä.ß dadurch erreicht, daß die Metallbänder auf einen feststehenden
Dorn überlappend gewickelt und mit einer schraubenförmigen Rillung versehen werden
und daß das so gebildete gerillte Rohr vom Dorn unter Zusammenstauchung der schraubenförmigen
Rillen bis zur gegenseitigen Berührung der durch die Rillen gebildeten Seitenflächen
abgezogen wird. Diese Art der Herstellung schraubenförmig gerillter Schläuche oder
Rohre aus Bändern ist an sich bekannt, gewinnt aber besondere Bedeutung im Rahmen"der
vorliegenden Aufgabe, weil es nunmehr möglich ist, elektrische Leiter in b.eliebiger
Länge
in einem einzigen Arbeitsgang, gegebenenfalls am Verwendungsort zu erzeugen.
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Um in elektrisches Mehrfachkabel mit konzentrisch angeordneten derartigen
Leitern herzustellen, wird in weiterer Ausgestaltung der `Erfindung so vorgegangen,
da.ß der innerste Leiter nach Umhüllung mit einer Isolierschicht durch einen hohlen
festen Dorn gezogen wird, auf den die Metallbänder überlappend gewickelt und mit
einer schraubenförmigen Rillung versehen werden und von dem, das so gebildete gerillte
Rohr abgezogen und unter Zusammenstauchung der Rillen auf die Isolierschicht des
innersten Leiters gepreßt wird, daß dieser Vorgang nach dem Aufbringen von Isolierschichten
jeweils auf den neugebildeten Leiter entsprechend der erforderlichen Leiterzahl
wiederholt und schließlich die Kabelseele mit einem- schraubenförmig gerillten Rohr
als Panzerung in entsprechender Weise versehen wird.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen
erläutert. Die Abb. i bis 3 zeigen Längsschnitte durch Kabel, die im Sinne der Erfindung
bzw. unter Verwendung von erfindungsgemäßen :elektrischen Leitern hergestellt sind.
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Das den elektrischen Leiter bildende Rohr 2 (Abb. i ) .entsteht dadurch,
daß von umlaufenden Vorratsspulen ablaufende dünne Metallbänder auf einen feststehenden
Dorn gewickelt werden und die gebildete Hülle durch eine Gewindefassung mit schraubenförmigen
Rillen versehen und vom Dorn abgezogen wird; worauf die schraubenförmigen Rillen
durch einen Stauchvorgang geschlossen -,werden. Der Mante13 aus Isolierstoff kann
in bekannter Weise durch Umpressen mit Kautschuk oder Umwickeln mit Isolierbändern
aufgebracht werden. Wenn die Bänder aus Kautschuk bestehen, so können sie nachträglich
durch Vulkanisieren zti -einem einheitlichen Mantel verbunden werden.
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Die Abb.2 zeigt ein Kabel, bei dem zwei in' der beschriebenen Art
aufgebaute Rohre 2, 2' übereinander angeordnet sind, die isolierende Mäntel 3, 3'
tragen. Der Mantel 3' ist durch eine Bewehrung 4. gegen äußere Einüsse geschützt.
Die Bewehrung q. kann a 'h von einem aus Metallbündern erzeugten uc gerillten Schlauch
gebildet sein. Um Abzweigleitungen anschließen zu können, ist das Kabel an seinem
Ende stufenförmig derartig abgenommen, daß die Rohre 2, 2' und die Mäntel 3, 3'
ein kurzes Stück freigelegt sind. Auf den Enden der Rohre 2, 2' sind elektrisch
leitende Hülsen 5, 5' angeordnet, die durch Hülsen 6, 6' gegeneinander bzw. gegen
die äußere Bewehrung isoliert sind. Der Hohlraum des Rohres 2 ist durch Anordnung
eines ! Kabels; bekannter Bauart ausgenützt. Gegebenenfalls können außer den Rohren
2, 2' weitere Rohre zur Bildung eines Mehrfachkabels konzentrisch angeordnet werden.
Die Herstellung des Kabels kann vorteilhaft in einem Zuge erfolgen, indem vorerst
das Rohr 2 in bekannter Weise durch eine Maschine zur Herstellung gerillter Rohre
auf das durch den hohlen Wickeldorn zugeführte Kabel ? aufgepreßt wird, hierauf
zur Bildung des Mantels 3 mit Bändern aus Isoliermaterial umwickelt oder durch eine
Einrichtung zum Umpressen geführt wird, dann eine zweite Maschine zur Herstellung
gerillter Rohre durchläuft, die das Rohr 2' auf den Mantel 3 aufpreßt und nach Aufbringen
des Mantels 3' die Bewehrung q. anbringt. Soll die Bewehrung von einem gerillten
Rohr gebildet werden, so durchläuft das Kabel eine dritte Maschine zur Herstellung
endloser Schläuche. In entsprechender Weise können auch Drei- und Mehrleiterkabel
hergestellt werden.
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Wie in Abb.3 ersichtlich, kann ein von einer einzigen Maschine zur
Herstellung gerillter Schläuche erzeugtes Rohr selbst als Mehrfachleiter ausgebildet
sein. Die Erzeugung solcher Leiter erfolgt dadurch, daß auf den Wickeldorn der Maschine
abwechselnd Bänder aus Metall und Isoliermaterial gewickelt werden, so daß sich
das Rohr aus verschiedenen Schichten aufbaut. Die Abb. 3 zeigt einen Zweileiter,
für den diese Art d`r Erzeugung am vorteilhaftesten ist, da Abzweigungen von Leitungen
bequem durch an den Außen- und Innenmantel des Rohrendes angreifende Anschlußstücke
hergestellt werden können. Der eine Leiter ist mit 8, der zweite mit g, die dazwischenliegende
Isolierschicht mit io bezeichnet. i i ist der aus Isoliermaterial bestehende Mantel
und 12 die Bewehrung des Kabels, die aus einem gleichartigen schraubenförmig gerillten
Metallschlauch besteht.
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Für in Wasser oder feuchtes Erdreich verlegte Kabel kann die aus mehreren
Bänderschichten bestehende Bewehrung außen aus einem nicht rostenden harten Metall
bestehen, während als mittlere Lage Blei eingeschlossen sein kann, das eine verlä.ßliche
Abdichtung gewährleistet und vor Beschädigung durch die ,äußere harte Metallschicht
gesichert ist.
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Die beschriebenen elektrischen Leiter bzw. Kabel sind sehr einfach
in beliebigen Längen herzustellen und haben weitere wesentliche Vorteile. Jeder
Leiter hat einen einzigen vollen Leitungsquerschnitt, da. die Rillung und Stauchung
der einander überlappenden Bänder die StoBstellen verschwinden läßt. Die Kabel sind
außerordentlich biegsam, so daß
Krümmer ohne Zwischenstücke hergestellt
werden können, Verbindungen also meist gänzlich: :entfallen. Wie Kontrollversuche
ergeben haben, treten bei starken Krümmungen des Leiters nur ganz geringe Steigerungen
des Leitungswiderstandes auf, die nicht ins Gewicht fallen. Im übrigen können Abzweig-
und Eckstücke leicht angebracht werden. Die Möglichkeit der Erzeugung der Kabel
.auf der Baustelle läßt den kostspieligen Transport der schweren Kabeltrommel ;ersparen.
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