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Schloß zum Halten von schweren Lasten in Luftfahrzeugen Die Erfindung
besteht in der Weiterausbildung eines für Luftfahrzeuge bestimmten Schlosses zum
Halten von schweren Lasten, bei dem der Halteriegel aus einem doppelarmigen Hebel
besteht, dessen einer Arm mit einem schl'oßfesten Teil eine Greifzange zur Aufnahme
der Last bildet. während der andere Arm in der Arbeitsstellung gegen einen Sperrbolzen
anliegt, der mittels eines zylindrischen und in Richtung der Längsachse des Schlosses
beweglichen Handbedienungsteiles verschiebbar ist.
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Die Aufgabe eines derartigen Schlosses besteht darin, die an ihm aufgehängte
Last' sicher zu halten, auch dann, wenn durch auftretende Beschleunigungskräfte
die von der Last auf das Schloß ausgeübte Kraft um ein Vielfaches größer wird. Andererseits
ist es notwendig, ein leichtes Öffnen des Schlosses unabhängig von der Größe und
Richtung der auf das Schloß wirkenden Kraft herbeiführen zu können.
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Diese Bedingungen zu erfüllen ist der Zweck der Erfindung. Dies wird
dadurch' erreicht, daß der Sperrbolzen in. Richtung seiner quer zur öffnungsbewegung
des Halteriegels verlaufenden Ausweichbe-,vegung mit Hilfe einer oder mehrerer Rollen,
die ihrerseits unter Einfügung von Wälzlagern auf dem Sperrbolzen gelagert sind,
an einer Ablaufbahn geführt ist.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbei-Fig. i das Ausführungsbeispiel
in Ansicht, teilweise im Schnitt, und Fig. 2 einen Schnitt II-II nach Fig. i.
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Bei dem Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein sog. Stehgurtschloß.
Wie schon der Name sagt, dient ein solches Schloß dazu, einen Gurt, mit -dessen
Hilfe beispielsweise der Beobachter eines Flugzeuges unabhängig von der augenblicklichen
Lage des Flugzeuges in .stehender Stellung gehalten werden soll, mit dem Flugzeug
zu verbinden.
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Es ist i ein aus einem doppelarmiges. Hebel bestehender Halteriegel,
dessen eines Ende 2 mit einem schloßfesten Teil 3 , eine Greifzange bildet. Der
schloßfeste Teil 3 geht oberhalb des Zangenmaules in zwei den Halteriegel i umgreifende
Wangen q. und über, zwischen denen bei 6 der Halteriegel i drehbar gelagert ist.
Der Halteriegel i liegt in der Arbeitsstellung mit seinem anderen Ende 7 gegen einen
Bund 8 eines Sperrbolzens 9 an, der quer zur öffnungsbewegung des Halteriegels verschoben
werden kann. An der Berührwngsstelle weist der Halteriegel eine zylhidrische Fläche
i o auf, die den Bund 8 auf einem Teil seines Umfanges umgreift. Die zylindrische
Fläche io geht in eine gerade Fläche i i über, die finit der Richtung der Ausweichbewegung
des Sperrbolzens 9 einen spitzen Winkel bildet. Der Sperrbolzen 9 durchdringt in
radialer Richtung einen zylindrischen Teil 12 des Schlosses und
ihrerseits
mit einem Handbedlenungsorgan i 5 fest verbunden sind, Das Handbedienungsorgan 15
umgibt den zylindrischen 'feil 12 und ist in Richtung der Längsachse dies Schlosses
gegenüber den übrigen Teilen verschieblich angeordnet. Zu beiden Seiten des Bundes
8 ist der Sperrbolzen g mit Hilfe von Wälzlagern 16 in Rollen 17 und i 8 gelagert,
mit denen :er an einar Ablaufbahn i 9 geführt ist. Ein Stift 2o, der in einer Bohrung
gleichachsig mit dem zylindrischen Teil i 2 des Schlosses verschieblich angeordnet
ist, sucht unter dem Einfluß ;einer Feder 21 den Sperrbolzen 9 in der Arbeitsstellung
zu halten. An dem freien Ende des zylindrischen Teiles 12 ist eine Üse 22 mit Hilfe
:eines Schraubengewindes befestigt, die zur Aufnahme des Stehgurtes dient. Ein ungewolltes
öffnen der Verschraubung wird durch eine Zylinderkopfschraube 23 verhindert.
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Die Wirkungsweise des oben beschriebenen Schlosses ist folgende: Das
mit Hilfe der Öse 22 an dem Stehgurt befestigte Schloß greift in der Betriebsstellung
mit dem aus dem schloßfesten Teil 3 und dem einen Ende 2 des Halteriegels i gebildeten
Zangenmaul in ein mit dem Flugzeug fest verbundenes Halteglied ein. Soll diese Verbindung
gelöst, d. h. das Schloß geöffnet -werden, so wird der Handbedienungsteil15 gegen
die Öse 22 hin verschoben. Dabei wird der Sperrbolzen 9 entgegen dem Druck des unter
Wirkung der Feder 21 stehenden Stiftes 20 so -weit bewegt, bis der Halteriegel i
durch die Einwirkung der an ihm hängenden Last ausschwingen kann und so den an dem
Flugzeug befindlichen Halteteil freigibt. Dadurch, daß der Sperrbolzen bei seiner
Ausweichbewegung mit Hilfe der Rollen 17 und 18, die ihrerseits durch Wälzlager
16 an ihm gelagert sind, an der Ablaufbahn i9 geführt ist, werden die von der Last
auf den Sperrbolzen ausgeübten Reibungskräfte auf ein geringstes Maß herabgesetzt,
so daß, unabhängig von der Größe dieser Kräfte, stets ein leichtes öffnen des Schlosses
gewährleistet ist. Außerdem wird dadurch, daß die in der Arbeitsstellung gegen den
Bund des Sperrbolzens anliegende zylindrische Fläche i o in eine gerade Fläche i
i übergeht, die mit der Ausweichbewegung des Sperrbolzens einen spitzen Winkel bildet,
erreicht, daß unmittelbar nach Beginn der Ausweichbewegung des Sperrbolzens die
an dem Schloß hängende Kraft auf den Boden, im Sinne einer Beschleunigung der Ausweichbewegung
wirkt. Es ist' dabei darauf zu achten, daß .der Winkel nicht zu groß gewählt wird,
da sonst eine Keilwirkung erzielt würde, die ein sicheres Halten des Schlosses iii
der Arbeitsstellung nicht mehr gewährleisten würde. Nach Loslassen des Handbedienungsteiles
15 sucht der Sperrbolzen infolge des unter Federdruck stehenden Stiftes 2o wieder
in seine Arbeitsstellung zu gelangen. Er stößt dabei auf das Ende 7 des Halteriegels
i, das so ausgebildet ist, daß der Halteriegel unter dem Druck des Stiftes 2o in
der Offenstellung gehalten -wird.
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Das Schließen des Schlosses erfolgt in einfacher `'eise dadurch, daß
von Hand der Halteriegel i, nachdem er mit seinem Teil ?-
und dem schloßfesten
Teil 3 an das Halteglied gebracht worden ist, in seine Arbeitsstellung gebracht
wird. Hierbei rastet der Sperrbolzen in die zylindrische Fläche io ein und sperrt
so den Halteriegel gegen ein Ausschwingen.
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Bei dem in dem Ausführungsbeispiel gezeigten Schloß war dieses mit
der aufgehängten Last fest verbunden. Es ist natürlich ebensogut möglich, das Schloß
,an dein Flugzeug zu befestigen und die aufgehängte Last mit dem Zangenmaul zu halten.
Weiterhin ist es selbstverständlich, daß an Stelle des Handbedienungsteiles zum
Öffnen des Schlosses eine selbsttätige Vorrichtung treten kann. Beispielsweise kann
so die Ausweichbewegung des Sperrbolzens mit Hilfe eines Elektromagneten vorgenommen
werden.