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Klarsichthaltung von Führerstandsfenstern, insbesondere von Luftfahrzeugen
Die Erfindung betrifft :eine Einrichtung zur Klarsichthaltung der im Fahrtwind liegenden
Scheiben oder Sichiöffnungen von Führerkabinen schneller Land; Wasser- und Luftfahrzeuge.
, Die bisher bekanntgewordenen Einrichtungen, die :einem ähnlichen Zweck zu dienen
bestimmt sind, haben den Nachteil, daß sie nicht bei jeder Wetterlage eine klare
Sicht gewährleisten. Bei schnellen Fahrzeugen, ins:-besondere Luftfahrzeugen, ist
dies jedoch -eine lebensnotwendige Forderung. Es ist zu fordern, daß Regen, Schnee,
Sand, Sprübneblel und Eisansatz von der Einrichtung zur Klarsichthaltung :einer
Scheihe gleich gut beherrscht werden. Die bisher bekanntgewordenen Scheibenwischer
sowie Einrichtungen, die mittels strömender, evtL @erwärrtnter Luft, die vor der
Führerstandschevbe an der Scheibenwand entlang strömt, eine Klarsicht herheiführen
sollen, sind insbesondere bei :schnell wechselnden Witterungseinflüssen den Bedingungen
nicht gewachsen, so daß z. B. ein beim Landen befindliches Flugzeug in die Gefahr
,des Absturzes gebracht wird. Das gleiche gilt auch für die an sich bekannten, vor
einer festen Scheibe oder Sichtöffnung umlaufiend angeordneten Scheiben aus durchsichtigem
Werkstoff. Hierbei setzt sich ein Teil der auf den -umlaufenden Scheibenkörper auftreffenden
Staubteilchen, Wassertropfen üdgl. in der Mitte :der Scheibe infolge der dort herrschenden
geringen Zentrifugalkräfte fest, so daß nur in der Zone 'des Scheibenrandes ein
beschränkter Sichtbereich frei bleibt. Diese Zone ist aber wiederum dem Verschmutzen
durch die zum Teil von der Mitte der umlaufenden Scheibe aus fortgeschleuderten
Verunreinigungsteilchen ausgesetzt. Auch umlaufende Scheibenkörper, auf die zwecks
Reinigung umlaufende Bürsten einwirken, haben den Nachteil, daß nur ein geringer
Ausschnitt unterhalb des Sichtbereiches der wirklichen Reinigung und der übrige
Teil der Scheibe der Verschmutzung unterliegt.
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Es sind auch Einrichtungen bekanntgeworden, die aus einer durchsichtigen,
als auf-und abrollbares Band. ausgebildeten Schutzwand bestehen. Hierbei ist die
Schutzwand auf zwei im Abstand voneinander angeordneten
Rollen
aufgewickelt und mit ihren Enden fest mit den Rollen verbunden. Bei solchen Einrichtungen
kann jedoch eine fortlaufende Reinigung der jeweils im Blickfeld liegenden Schutzwand,
die gerade bei schnellen Fahrzeugen von ;großer Bedeutung ist, nicht erfolgen, da
die mittels Abstreifer zu reinigende Schutzwand nur in gewissen Zeitabständen hin
und her bewegt werden kann.
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Demgegenüber wird gemäß der Eifindung eine Einrichtung zur Klarsichthaltu
ng von Glasscheiben oder Sichtöffnungen von Fahrzeugen vorgeschlagen, bei der die
freie D,archsicht der Scheibe bzw. Sichtöffnung auch in kürzester Zeit nicht störend
beeinflußt wird. Die erfindungsgemäße Einrichtung besteht darin, daß ein vor oder
auch hinter einer festen Scheibe bzw. Sichtöffnung umlaufendes, durch einen mit
einer die Klarsicht fördernden Flüssigkeit, vorzugsweise Glykol, enthaltenden Behälter
hindurchbewegtes endloses Band aus durchsichtigem Werkstoff angeordnet ist. Hierbei
ist !es zweckznäßig, die Flüssigkeitsbehälter miteiner Vorrichtung -tun Erwärmen
der Spül- bzw. Regene:rierflüssigkeit zu versehen.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung eines oder mehrerer umlaufender
Bänder wird der Vorteil erreicht, daß durch das besonders schnelle Umlenken des
umlaufenden endlosen Bandes die Wirkung der Fliehkraft zur Reinigung des dauernd
beschlagenden bzw. auch vereisenden Bandes ausgenutzt -wird. Die auf das umlaufende
Band auftreffenden Verunreinigungsteilchen, die infolge. der Fliehkraftausnutzung
nur zum Teil an der Oberfläche des Bandes haftenbleiben, -werden schniell und fortlaufend
in gerader Richtung abgeführt, so daß jeweilig nur die gereinigten Felder des Bandes
bzw. der Bänder in den Sichtbereich gelangen. Die Umleitung :eines solchen durchsichtigen,
verhältnismäßig breiten Bandes bzw. der Bänder erfolgt über besonders angetriebene
Walzen oder Rollen, wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, daß mindestens eine der
beiden Walzen in einer Flüssigkeit umläuft, -welche die Klarsicht des in die Flüssigkeit
eintauchenden Bandes begünstigt und eine Reinigung von etwa anhaftenden Fremdkörpern
notfalls unter Zuhilfenahme von Bürsten herbeiführt. Erfindungsgemäß ist es nicht
notwendig, daß der Führer eines solchen Fahrzeuges zweimal das endlose Band durchschauen
muß, d. h. also, daß der Blick des Beschauers sowohl den ablaufenden als auch den
zulaufenden Tru!m .durchdringen muß. Es ist vielmehr vorteilhaft, wenn der ablaufende
Tram durch die hohle Kabinenwand so umgelenkt wird, daß nur der eine dem Fahrtwind
am meisten zugekehrte Trum durchblickt werden muß. Das flexible Band wird zwecl,nnäßig
aus :einem verhältnismäßig harten Werkstoff, z. B. biegbarem Kunstglas, hergestellt,
um ein vorzeitiges Blindwerden durch geringe Oberflächenbeschädigung zu vermeiden.
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In der Zeichnung, die lediglich zur- Erläuterung der beschriebenen
Erfindung dient und darüber hinaus nichts Erfinderisches offenbart, sind zwei als
Beispiel dienende Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt in schematischer Darstellung die Anordnung eines umlaufenden
endlosen Bandes vor und hinter einer festen Scheibe und Abb. 2 hinter einer Sichtöffnung.
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Mit i ist die Scheibe bezeichnet, welche durch ein um Führungsrollen
2, 3 gelegtes endloses durchsichtiges Band., das von einem Motors über ein Kegelradgetriebe
6 angetrieben -wird, umkleidet ist. Die Führungsrolle 3 ist in einem mit Flüssigkeit,
z. B. Glykol, gefüllten Behälter 7 angeordnet, in -welchem das Band q. von den Verunreinigungen
befreit wird. Nach Abb.2 ist das endlose Band ,. hinter einer Sichtöffnung g an-geordnet.
Der Antrieb und die Reinigung des Bandes erfolgt hier in gleicher Weise wie bei
Abb. i.
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Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf Fahrzeuge beschränkt. Sie
ist vielmehr anwendbar in allen den Fällen, wo schlechte, durch die Witterung beeinflußte
Sichtverhältnisse vorherrschen und wobei der Beschauer selbst vor der Witterung
und dem Fahrtwind zu schützen ist.