DE73507C - Trommelmagazin für Cylinderverschlufs-Gewehre - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. W

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein mit Trommelmagazin und Verschlufscylinder ausgerüstetes Gewehr, bei welchem das in ein an der Verschlufshülse festes, zweitheiliges Gehäuse herausnehmbar eingesetzte Magazin einen an ihm festen, mit Patronendurchlafsöffnung versehenen Mantel hat, der, je nachdem man das Magazin in dem einen oder dem anderen Sinne um einen gewissen Betrag dreht, mit seiner Durchlafsöffhung oder einem vollen Theil unter den Patronendurchlafs der Verschlufshülse kommt, zum Zweck, das Gewehr nach Bedarf als Einzellader oder als Mehrlader benutzen zu können.

Bei diesem Gewehr ist ferner das Magazin in seinem Gehäuse der Länge nach verschiebbar gelagert und mit einer Feder verbunden, die das Bestreben hat, das Magazin stets nach vorn zu ziehen, so dafs die Uebertragung der das Gewehr in seiner Längsrichtung treffenden Stöfse auf das Magazin und die darin befindlichen Patronen vermieden und so einer Beschädigung des Magazins und der Patronen vorgebeugt wird.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist der zum Verständnifs der Erfindung nöthige Theil dieses Gewehres dargestellt.

Fig. ι giebt eine von rechts gesehene Seitenansicht,

Fig. 2 eine Oberansicht,

Fig. 3 einen senkrechten Längsschnitt und

Fig. 4 eine vordere Endansicht.

Die Fig. 6, 7 und 8 sind Querschnitte nach der Linie 3-4 der Fig. 3, von hinten nach vorn gesehen, das Magazin bezw. gefüllt und geöffnet, gefüllt und geschlossen, leer und geöffnet zeigend.

Die übrigen Figuren veranschaulichen Einzelheiten.

Unter der Verschlufshülse A G, Fig. 1, ist ein zweitheiliges, die Form eines abgestumpften Hohlkegels aufweisendes Gehäuse -B C angebracht, dessen obere Hälfte B mit der Hülse A ein Stück bildet (Fig. 6), während dessen untere gegen die obere gelegte Hälfte C, die die Fig. 5 in schaubildlicher Ansicht zeigt, mittelst zweier durch Endlappen dieser Hälfte gesteckter Schrauben F, Fig. 3, an der Verschlufshülse AG festgeschraubt ist.

Bevor die Gehäusehälften mit einander verbunden werden, wird zwischen diese das fertig zusammengestellte Magazin gebracht.

Das Magazin besteht aus einem in das Gehäuse B C passenden abgestumpften Hohlkegel, dessen Mantel c', Fig. 12, einen zum Einführen und Herauslassen der Patronen dienenden Längsspalt mit federnden Lippen hat und zwischen dessen Stirnwänden c und k sich die die Patronenzubringerfeder b tragende Hülse a, Fig. 3, erstreckt. Die Patronen werden mit ihren hinteren und vorderen Enden auf nach innen vorspringenden Bunden d der Stirnwände c und k geführt und von dem Arm r der Feder b, Fig. 6, 7 und 1 1, vorgeschoben. Das Magazin ist zweitheilig. Die Mittelhülse a bildet mit der hinteren Stirnwand c, Fig. 9, der Mantel c' dagegen mit der vorderen Stirnwand k, Fig. 10, ein Stück.

Wenn beide Hälften richtig zusammengestellt sind (Fig. 3), so liegt das vordere Ende der Mittelhülse α beinahe gegen den Bund d der vorderen Stirnwand k und greift der hintere, nach innen abgeschrägte Rand c", Fig. 10, des Mantels c' in eine Ringnuth c"', Fig. 9, ein, die in der hinteren Stirnwand c in deren Innenseite nahe dem Rand angebracht ist.

Beide Magazinhälften werden durch eine Schraube f, Fig. 3, zusammengehalten, die,

Claims (2)

durch die vordere Stirnwand gesteckt und in das vordere geschlossene Ende der Mittelhülse a eingeschraubt, sich mit einer hinter ihrem Kopf auf sie geschobenen kurzen Schraubenfeder i auf einen Steg g stützt, der sich quer über die vordere Magazinstirnwand erstreckt. Diese Wand trägt einen nach aufsen vorspringenden Kragen j, der durch eine Oeffnung der Vorderwand des Gehäuses B C hindurchgreift und in Ausschnitten I und m, Fig. 12, den genannten Quersteg g aufnimmt (Fig. 4), dessen Enden an der Gehäusevorderwand anliegen. Infolge der beschriebenen Anordnung kann man das Magazin mittelst des Quersteges g in dem Gehäuse B C drehen. Der Steg g, welcher zur bequemen Handhabung an seinem einen, in Fig. 4 linken Ende einen Griff h hat (s. auch Fig. ι und 2), ist in Bezug auf das Magazin so angebracht, dafs, bei der in Fig. 4 dargestellten Lage des Steges g, der Längsspalt des Magazinmantels c1 sich gerade unter dem unteren Längsschlitz der Verschlufshülse A, Fig. 6, befindet, dafs aber, wenn der Steg abwärts bewegt wird, ein voller Theil des Magazinmantels die Verschlufshülse unten abschliefst (Fig. 7). Die Aufwärtsbewegung des Steges wird durch den unteren vorspringenden Rand der Gehäusehälfte B, die Abwärtsbewegung durch den vorderen Endlappen der unteren Gehäusehälfte C begrenzt. Die dem Magazin ertheilte Drehbewegung kann jedoch auch durch Anstofsen der Enden des Kragens j gegen die Verschlufshülse A begrenzt werden. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist zwischen der hinteren Magazinstirnwand und der hinteren Gehäusestirnwand ein Zwischenraum ρ gelassen. Dieser Raum ist vorgesehen, um bei den das Gewehr in seiner Längsrichtung treffenden Stöfsen (z. B. wenn das Gewehr bei Fufs genommen wird) eine Verschiebung des Magazins nach hinten entgegen der Wirkung der um die Schraube f. gelegten Feder i zu gestatten. Diese Verschiebung wird nach erfolgter Zusammenpressung der Feder durch den gegen die vordere Gehäusestirnwand liegenden Quersteg g begrenzt, sie ist aber grofs genug, um den Stofs erheblich abzuschwächen und so einer Beschädigung des Magazins und der Patronen vorzubeugen. Die zum Zusammenhalten der Magazinhälften dienende Schraube f kann hohl sein, wie rechts von Fig. 3 besonders dargestellt ist, um dem in Fig. 3 punktirt gezeichneten Ladestock Durchgang zu gewähren. Bezüglich des im Magazinmantel c1, Fig. 10 und 12, gemachten Längsspaltes sei erwähnt, dafs dieser am zweckmäfsigsten durch Einwärtsbiegen des einen Längsrandes q des den Mantel bildenden Bleches gewonnen wird. Am hinteren, in Fig. 10 und 12 rechten Ende der vom Rande q gebildeten geneigten Bahn ist ein Lappen s so herausgebogen, dafs er das selbstthätige Herausschlüpfen der in das Magazin gebrachten Patronen verhütet. Zu demselben Zweck wurde am anderen Ende des Längsspaltes an der der geneigten Bahn q gegenüberliegenden Kante ein Lappen t, Fig. 2 rechts und Fig. 8, stehen gelassen, der in dem Spalt vorspringt und sich gegen das Kugelende der jeweilig obersten Patrone legt (s. Fig. 2). Die federnden Lappen können jedoch auch in anderer Weise gebildet sein. Die Patronenzubringerfeder b erhält vorzugsweise die in Fig. 1 i gegebene Gestalt., Das eine nach innen abgebogene Ende bl wird in ein. Loch a', Fig. 9, der Mittelhülse α gesteckt, das andere Ende bildet den passend mit einer Blechplatte versehenen Arm r und ist dann vorn noch einmal lose um die Mittelhülse a herumgeführt, wie dies aus Fig. 11 klar hervorgeht. Der Feder b wird die erforderliche Spannung dadurch gegeben, dafs man vor Anziehen der die Magazinhälften zusammenhaltenden Schraube f die hintere Stirnwand c in entsprechender Richtung dreht. Pateντ-Ansprüche:

1. Trommelmagazin für Cylinderverschlufs-Gewehre, bei welchem das unter der Verschlufshülse in einem an dieser befestigten zweitheiligen Gehäuse (B C) herausnehmbar untergebrachte Magazin mit einem Mantel (c¹, Fig. 3 und 10) versehen ist, welcher, je nachdem man das Magazin in dem einen oder anderen Sinne um einen gewissen Betrag dreht, mit einer an ihm vorgesehenen Durchlafsöffnung (Fig. 6 und 10) oder einem vollen Theil (Fig. 7) unter den Patrondn-■durchlafs der Verschlufshülse. kommt, z.ijim Zweck, das Gewehr nach Bedarf als Einzellader oder Mehrlader benutzen zu können.

2. Eine Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten Trommelmagazins, bei welcher das Magazin der Länge nach verschiebbar in dem Gehäuse (B C) ruht und durch eine Feder (i), die sich einerseits gegen den Kopf einer in das Magazin geschraubten Schraube (f), andererseits . gegen einen an der vorderen Stirnwand des Gehäuses (B C) anliegenden Hebel (g, Fig. 4) stützt, stets nach vorn gezogen wird, zum Zweck, die Uebertragung der das Gewehr in seiner Längsrichtung treffenden Stöfse auf das Magazin und die darin befindlichen Patronen zu vermeiden und so einer Beschädigung des Magazins und der Patronen vorzubeugen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.