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Gegen Feuchtigkeit weitgehend geschützte Mikrophonkapsel Die Erfindung
betrifft eine gegen Feuchtigkeit weitgehend geschützte Mikrophonkapsel, die mit
einer frei schwingenden, als runde Scheibe ausgebildeten Membran und einer @ in
eine Körnerkammer eintauchenden Elektrode in der Mitte versehen . ist. Bei einer
bekannten Mikrophonkapsel ist die scheibenförmige Membran an einer dünnen Folie
aus Glimmer oder Celluloid oder Gelatine befestigt, Materialien, die für eine Besprechung
des Mikrophons nicht geeignet sind. Aus Glimmer läßt 'sich nämlich keine Folie von
gleichförmiger Stärke herstellen, und außerdem bewirkt die hohe Steifigkeit von
Glimmer eine große Dämpfung, insbesondere der kleinen Amplituden. Celluloid und
Gelatine haben vor allen Dingen den Nachteil, daß sie sich je nach der Luftfeuchtigkeit
verändern. Ein weiterer Nachteil dieses bekannten Mikrophons ist das Erfordernis
einer beweglichen Stromzuführung zu der Memlxran, tvodurch Frittererscheinungen
auftreten, da sich für die Dauer keine einwandfreie Kontaktgabe erzielen läßt. Ein
Nachteil dieses Mikrophons bedeutet ferner die Bewegungsübertragung mittels eines
Gestänges, da das Mikrophon für unmittelbare Bewegungsübertragung nicht geeignet
ist. Der wesentliche Nachteil dieses Mikrophons besteht aber darin, daß die Lage
der Membran in bezug auf die Körnerkammer nicht genau bestimmt ist. Es besteht daher
die Gefahr, daß die an einem dünnen Häutchen befestigte Membran sich: mehr oder
weniger gegen den Kohlekörper neigt, so daß zwischen dem Rand der Membran und dem
Kohlekörper an einigen Stellen nur wenige Kohlekörnchen liegen, welche unter dem
Einflur der angelegten Spannung verbrennen. Es kann auch unmittelbar zwischen der
Membran und dem Kohlekörper eine Berührung stattfinden, so daß der Stromweg über
die Kohlekörnchen kurzgeschlossen wird. Schließlich besteht die Gefahr, daß Kohlekörnchen
aus den Kammern
heraustreten und sich zwischen die Membran und
das Gehäuse legen, so daß sie die Bewegung der Membran hemmen.
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Alle diese Nachteile der bekannten, mit einer frei schwingenden, als
runde Scheibe ausgebildeten Membran versehenen Mikrophonkapsel beseitigt die Erfindung
und erreicht dies dadurch, daß die Membran .am Fuß der Tauchelektrode mittels eines
stromleitenden Haltemittels mit einer das Innere des Mikrophons gegen Feuchtigkeit
schützenden Metallfolie verbunden ist, die mit dein Rand des Gehäuses zur Halterung
und galvanischen Verbindung der Membran verspannt ist, und daß die Membran einerseits
auf einem die Körnerkammer umschließenden Filzring aufliegt, andererseits sich mit
ihrem äußeren Rand an einer ringförmigen Gegenlage abstützt. Die Stromzuführung
zu der Membran erfolgt somit unmittelbar über die Folie. Diese Metallfolie kann
in jeder gewünschten Dünne vollkommen gleichmäßig hergestellt werden, sie ist unabhängig
von Temperatur- und Feuchtigkeitseinflüssen. Die in bekannter Weise in der Mitte
der Membran angeordnete Tauchelektrode verändert ihre Lage in bezug auf die Körnerkammer
bei einer - Verwindung der Folie natürlich wesentlich weniger als der äußere Rand
der Membran. Die Härchen des die Körnerkammer umschließenden Filzringes, auf dem
die Membran aufliegt, erteilen der Membran eine Richtkraft, welche einer Verwindung
der Folie bei Erschütterungen entgegenwirkt. Schließlich stützt sich die Membran
mit ihrem äußeren Umfang auf eine Gegenlage, die eine übermäßige Neigung der Membran
bei einer Verwindung der Folie vermindert.
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Die Auflage einer Membran auf einem die Körnerkammer umschließenden
Filzring und die Abstützung dieser Membran an einer Gegenlage ist an sich bei Mikrophonen
anderer Bauart bekannt. Hierbei handelt es sich um Mikrophone, deren Membran an
ihrem Rande eingespannt ist, so daß bei der Besprechung die Membran nicht kolbenförmig
schwingt, sondern mehr oder weniger durchgebogen wird. Bei diesen bekannten Mikrophonen
dienen die Filzringe lediglich zur Dämpfung der Membran.
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Die Erfindung wird in der Vereinigung der zum Teil bekannten Maßnahmen
gesehen und schafft dadurch ein Mikrophon, dessen metallische Folie mit der daran
befestigten Membran ein absolut freduenztreues, verzerrungsfreies und ungedämpftes
Arbeiten gewährleistet und das den Forderungen, die man an die Verwendung von Mikrophonen
im Freien stellt, in weitestgehendem Maße gerecht -wird. An Hand der Abbildungen
sei die Erfindung näher beschrieben. Die Abb. i zeigt die h:apsel teils in der Ansicht,
teils im Schnitt. Sie wird gebildet aus einem Gehäuse G, welches aus Metall besteht
und in welchem die Körnerkammer I( befestigt is:. Auf dem Gehäuse sitzt der Deckel
D, welcher eine Reihe Einsprechöffnungen enthält. Die durch die Öffnung eintretenden
Schwingungen bewegen die kreisförmige Membran M. Sie besteht aus Kohle und zeigt
in der Mitte den Ansatz A, der als Kegel in die Körnerkammer.ragt. Auf der Außenseite
des Kegels befindet sich eine. Vertiefung V, die zur Zentrierung dient. -Die Kohlemembran
ruht auf einer Unterlage Z, die aus Fasermaterial, insbesondere Filz oder Flanell,
besteht. Bei den Bewegungen der Membran dient die Unterlage als Feder, um die Ausgangslage
stets wieder herzustellen. je länger die Fasern des Materials sind; um so weicher
wird die Dämpfung. Aus dem gleichen Grunde ist die Unterlabe in mehrere Einzelscheiben
unterteilt, von denen die Abbildung vier Stück zeigt. Die Elektrode wird auf der
Unterlage durch einen Ring R gehalten, der zugleich als Stromzuführung dient. Der
Ring R besitzt einen Innendurchmesser, der kleiner als der Außendurchmesser der
Kohlemembran ist. Über die Kohlemembran legt sich eine Haut P, die aus einer dünnen
Metallfolie besteht. Zweckmäßig wird hierzu Zinnfolie genommen, welche keine störende
Eigensteifigkeit besitzt. Die Folie ist mit der Membran lediglich in der Mitte verbunden,
und zwar durch Ankleben mit einem leitenden Klebstoff. Mittels der Vertiefung V
und der Folie ist die zentrische Lagerung der Elektrode gesichert. Der Durchmesser
der Folie ist größer als -der der Kohlemembran, sö daß sie sich auf den umgebogenen
Rand U des Gehäuses G auflegt. Die Folie übernimmt die Abdichtung der Oberseite
der Kapsel gegen die Außenluft und bildet so einen Schutz gegen das Eindringen von
Wasser, Feuchtigkeit und Staub, und sie ist deshalb zweckmäßig mit einem Isolierlack
auf den Gehäuserand U aufgeklebt. Der Ring R preßt die Folie fest gegen das Gehäuse
und dient als Stromzuführung. Der Teil der Folie, der mit der Außenluft in Berührung
kommt, ist mit einer besonderen Schutzschicht überzogen.
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Die Körnerkammer ,besteht aus einem Kohleklotz, der eine Trichterförmige
Vertiefung zur Aufnahme der Körner hat. Der Klotz I( wird von einem Fuß F gehalten,
der an einer Schräge der Kammer durch Umbördeln fest angebracht ist. Dieses Fußstück
aus Metall trägt in der Mitte ein Gewinde, womit es mittels einer Schraube S, welche
als
Stromzuführung dient, am Gehäuse befestigt werden kann. Zur Isolation des Kammerfußes
F und der Schraube S gegen das Gehäuse Ci sind eine Isolierscheibe J sowie ein Bodenstück
B aus Isoliermaterial, wie Kunstharz !o. dgl., vorgesehen. Idas Bodenstück B besitzt
leine oder mehrere Rillen, um den äußeren Kriechweg zwischen der Schraube S und
dem Gehäuse G zu vergrößern. Alle Fugen sind mit Isolierlack gedichtet.
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Der Raum um. die Kohlekammer I( ruß. eine Verbindung mit der Außenluft
haben; um bei Temperaturschwankungen :ein Aufblähen der Folie zu verhüten. Zu diesem
Zwecke sind :eine oder mehrere feine öffnungen L an der Unterseite des Gehäuses
G" die bei, der üblichen Verwendung des Mikrophons dem Wasser (Regen) oder der Feuchtigkeit
nicht ausgesetzt ist, vorgesehen, durch die ein Ausgleich von Druckverschiedenheiteni
möglich ist.
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Der Zusammenbau der MikrophonkapseD ist außerordentlich einfach. Die
Kohlekam-: mer l( wird an dem Gehäuse G mit ihren, Isolierungen B, J befestigt;
alsdann werden, die Filzscheiben Z eingelegt. Nach Füllenr der Kohlekammer mit den
Körnern kann die, Folie P mit der daran gemäß Abb. z befestigten Membran M auf dem
Rand U des Gehäuses G aufgelegt und mittels Isolierlack auf dem Rand U festgeklebt
werden. Nach dem Auflegen des Ringes R wird der Dekkel I3 stramm aufgezogen und
zweckmäßigerweise durch Ankörnen o. dgl. gesichert. Hierauf ist das gegen Feuchtigkeit
und Staub geschützte Mikrophon verwendungsbereit.