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Selbsttätiger Peiler Zusatz zum Patent 722193 Die Erfindung hat eine
Verbesserung der automatischen Peileinrichtung des Hauptpatents zum Gegenstand.
Im Hauptpatent ist eine Einrichtung zur automatischen Peilung drahtloser Sender
geschützt, bei der die einer umlaufenden Richtantenne entnommenen verstärkten und
gleichgerichteten Signale als Wechselspannung der Antennenumlauffrequenz eine polarisierte
Vorrichtung beeinflussen; die die Stromrichtung in einem zur Beeinflussung einer
Anzeigevorrichtung dieneuen Hilfsstromkreis umschaltet, wirolzei im Hilfsstromkreis
eine zusätzliche Schalteinrichtung liegt, die diesen Stromkreis abhängig von der
Stellung der Anzeigevorrichtung zur umlaufenden Antenne kurzzeitig während jeder
Umdrehung dieser Antenne schließt, bis die zusätzliche Vorrichtung derart eingestellt
ist, daß der Stromschluß im Hilfsstromkreis im Zeitpunkt der Umpolung erfolgt.
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Erfindungsgemäß soll diese. Peileinrichtung nun dadurch verbessert
werden, daß den der Richtantenne entnommenen Hochfrequenzsignalen eine durch eine
ungerichtete Antenne aufgenommene Spannung iiberlagert wird, die groß ist gegen
die der Richtantenne entnommene Spannung. Durch diese Maßnahme wird in überraschender
Weise eine außerordentliche Erhöhung der Signalempfindlichkeit der Anlage bei gleichzeitiger
Herabsetzung der Wirksamkeit von Störspannungen erreicht.
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Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Spannung der Hilfsantenne zweckmäßig
fünf- bis zehnmal so groß gemacht werden kann wie die von der Richtantenne abgegebene
Maximalspannung.
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An Hand der Abbildung, die bis auf die erfindungsgemäß hinzukommende
Hilfsantenne 26 der Abbildung des Hauptpatentes gleicht, soll die Einrichtung'näher
erläutert werden.
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Die als Rahmen dargestellte Richtantenne I wird von einem Motor 19
in gleichförmige Umdrehung versetzt. Über zwei Schleifringe 2 wird die hochfrequente
Rahmenspannung dem Empfänger 3 zugeführt, welcher in üblicher Weise Hochfrequen
zverstärkerstuf en und, falls er als Überlagerungsempfänger ausgebildet ist, Zwi
schenfrequenzverstärkerstufen sowie Empfangsgleichrichter und Niederfrequenzverstärkerstufen
enthält. Im Ausgang
des Empfängers liegen ein Gleichrichter 4, ein
Kondensator 5 und ein Niederfrequenzübertrager 6. Außer der vom Rahmen I gelieferten
Richtspannung wird dem Empfängereingang von der Antenne 26 her eine zusätzliche
Spannung in gleicher Phase zugeführt.
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An den Sekundärklemmen des Übertragers 6 entsteht infolgedessen eine
Wechselspannung der Rahmenumlauffrequenz. Die Sekundärwicklung des Übertragers 6
ist durch den Kondensator 25 auf die Frequenz der Umlaufspannung des Rahmens abgestimmt,
wodurch eine Resonanzerhöhung dieser Spannung erzielt wird. Die Umlauffrequenz wird
in der Röhre 7 weiterverstärkt. Der Widerstand 8 im Anodenkreis der Röhre und der
Kondensator g sorgen dafür, daß an den Umpolrelais 10 und II, die durch Ventile
12 und I3 überbrückt sind, die Wechselspannung von Gleichstromanteilen frei ist.
Die Gleichrichter 12 und I3 bewirken, daß bei jeder positiven Halbwelle das Relais
10 und bei jeder negativen Halbwelle das Relais 1I anspricht. Die Kontakte der Relais
10 und II liegen in einem Stromkreis, der die Spannungsquelle I5, einen Antriebsmotor
18 und außerdem einen Kontakt eines weiteren Relais 14 enthält, und dienen dazu,
die Stromrichtung in diesem Stromkreis.umzupolen. Das Relais 14 liegt in einem Stromkreis,
der eine Spannungsquelle I6 und einen Kontakt 21 enthält, der während jeder Umdrehung
des Rahmens I einmal kurzzeitig geschlossen wird. Der Kontakt 2I besteht aus einem
Kontaktstück, welches auf der Welle des Motors 19 oder der Achse der umlaufenden
Rahmenantenne befestigt ist und einem Gegenkontaktstück auf der Skala 23, die durch
den Motor 18 verstellt wird. Der Kontakt des Relais 14 in dem zuvor beschriebenen
Stromkreis schließt diesen nur während der Kontaktgabe am Kontakt 21 und schaltet
dadurch den Motor I8 jeweils kurzzeitig ein.
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Die Drehrichtung des Motors I8 hängt davon ab, welches der Relais
10 bzw. II gerade erregt ist. Er verstellt infolgedessen bei jeder Umdrehung des
Rahmens die Anzeigeskala 23 um einige Grade, und zwar so lange, bis der Stromschluß
des Kontaktes 14 mit der Umpolung der Stromrichtung der Batterie 15 im Stromkreis
des Motors I8, also mit dem Nulldurchgang der an den Relais I0, II liegenden Wechselspannung,
zusammenfällt. An der Marke 22 ist dann die Peilrichtung ablesbar.
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Die Verwendung einer ungerichteten Hilfsantenne bei Peilern ist an
sich bekannt. Bei den bekannten Einrichtungen dient sie aber in erster Linie entweder
zur Enttrübung oder zur Verringerung von Mehrdeutigkeiten, z.B. beim sogenannten
Flimmerpeiler zur Umwandlung der vierdeutigen in eine nur doppeldeutige Anzeige.
Dient die Hilfsantenne zur Enttrübung, so ist die ihr zu entnehmende Spannung durch
die Größe der Trübungs-- spannung vorgeschrieben, die in der Regel wesentlich kleiner
als die maximale Rahmen spannung ist. Dient die Hilfsantennenspannung zur Verringerung
von Mehrdeutigkeiten, so macht man sie im allgemeinen gleich der Rahmenspannung
oder sogar kleiner als diese.
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Durch diese zuletzt angedeutete Maßnahme läßt sich nämlich bei den
in der Regel verwendeten Empfängern mit selbsttätiger Empfindlichkeitsregelung eine
scheinbare Verbesserung der Peilschärfe bzw. eine wirkliche Verbesserung der Anzeigeschärfe
erzielen.
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Eine nennenswerte Steigerung der Empfindlichkeit bei gleichbleibender
Peilgenauigkeit läßt sich bei den bekannten Anordnungen durch die Hilfsantennenspannung
nicht erzielen. Infolgedessen hat es auch keinen Sinn, diese etwa groß gegen die
Richtspannung zu machen. Gerade zur Erhöhung der Empfindlichkeit dient die Hilfsantenne
dagegen bei der erfindungsgemäßen Verwendung bei Peilanlagen nach dem Hauptpatent.
Die Möglichkeit der Empfindlichkeitssteigerung durch Zusatz einer gegenüber der
maximalen Rahmenspannung großen Hilfsspannung ist begründet durch die Tatsache,
daß die Peilung nach dem Hauptpatent keine Minimumpeilung ist, sondern aufgebaut
ist auf der-Messung des Nulldurchganges der Niederfrequenzspannung, die aus der
hochfrequenten, bei Zusatz der Hilfsspannung im Takte der niedrigen Rahmenumlauffrequenz
schwankenden Spannung gewollen wird. Erfindungsgemäß kann die Rundspannung ein Mehrfaches
der Rahmenspannung betragen, wodurch auch die Empfindlichkeit der Anlage entsprechend
erhöht wird, da infolge des hohen konstanten Hochfrequenzspannungsanteiles einebessere
undstörungsfreiere Hochfrequenzverstärkung möglich ist. Praktische Versuche haben
gezeigt, daß die Peilschärfe und -sicherheit selbst dann erhalten bleibt, wenn die
Hilfsspannung fünfbis zehnmal so groß ist wie die maximale Rahmenspannung, während
die Empfindlichkeit dadurch um rund eine Zehnerpotenz erhöht wird. Bei Anwendung
der Erfindung gelang es, praktisch jeden Sender, der überhaupt empfangen werden
konnte, selbst mit einer sehr kleinen Rahmenantenne (etwa 30 cm Durchmesser) mit
einer Genauigkeit von I bis 30 zu peilen. Das ist mit keinem der bisher bekannten
Peiler bei gleichen oder ähnlichen Abmessungen der Peilantenne auch nur annähernd
möglich.