DE73434C

DE73434C - Finger- und Handbeugevorrichtung

Info

Publication number: DE73434C
Application number: DENDAT73434D
Authority: DE
Original assignee: Dr. med. M. rothenberg in Berlin S.W., Grofsbeerenstr. 61
Anticipated expiration: 1913-04-14

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Vorrichtung hat den Zweck, die Gelenke der Hand, die lange unter Gypsverband gelegen hat und dabei steif geworden ist, unter sanftem Druck allmählich an ihre natürliche Beweglichkeit zu gewöhnen.

Man hat zu diesem Zwecke schon Vorrichtungen, bei denen ein Theil der Glieder fest und unbeweglich eingespannt wird, der andere Theil nahe dem Schwingungspunkt eines langen, schweren Pendels an diesem befestigt wird und nun die Gelenke zwischen den verschieden befestigten Gliedern durch die Pendelschwingungen gekrümmt und gestreckt werden.

Sobald dabei die Pendelschwingungen zu grofs ausfallen, sind derartige Vorrichtungen für die Kranken äufserst schmerzhaft. Der Kranke mufs es selbst in der Gewalt haben, die Gröfse der Biegung seines kranken Gelenkes zu bestimmen, und dazu ist die hier dargestellte Einrichtung getroffen worden.

Der Unterarm einer gelenkig zu machenden Hand ist durch ein mit Schnallen zu schliefsendes Armband m einer Ellenbogenstütze b und der Unterarmdecke α in einem Gestell festgelegt. .

Ueber die Hand sind, ihren vier Gliedergruppen entsprechend, vier Metallplatten gelegt. Diese Platten hängen unter einander mit parallelen Gelenken zusammen; die längste obere Platte d hängt mit dem Gestell gleichfalls durch ein Gelenk c zusammen und dieses ist durch einen quer hindurchgesteckten Splint n, Fig. 8, unbeweglich zu machen. Der letzten Platte g ist noch eine Endplatte h mit Gelenk angegliedert und von dieser geht ein breites Band unter dem Unterarm hin über einen Leitstab i hinweg zu einer Windetrommel k, die mit ihrer Achse unten im Gestell gelagert ist. Eine Kurbel / kann beliebig auf je eines der beiden frei hervorstehenden Enden der Achse aufgesteckt werden.

Der Kranke windet mit seiner gesunden Hand das Band auf die Windetrommel auf; je mehr er es dabei anspannt, desto mehr rollt er die an einander gegliederten Platten zusammen und zwingt die unter den Platten liegende Hand, der Krümmung zu folgen. Die Hand ruht dazu mit den Gelenken auf verschiedenen in das Gestell einsteckbaren Querstäben ΰ, die für die Handgelenkkrümmungen Biegungsachsen abgeben müssen. Die Platten sind gegen die Hand hin gepolstert.

Je nach dem Gelenk, das an der Hand der Biegung unterworfen werden soll, werden die Querstifte verschieden in dem Gestell befestigt, so wie dies die Fig. 3 bis 6 genügend klar erkennen lassen. Ebenso vermag man den Gleitstift i zu verstellen. Soll das Handgelenk die Krümmung erfahren, so wird der Quersplint aus dem Gelenk c, Fig. 8, entfernt und so auch die Platte d entsprechend beweglich gemacht (Fig. 5 und 6). _:

Geübt wird mit der Vorrichtung, indem an der Kurbel die Anspannung nachgelassen und immer wieder eingeleitet wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Finger- und Handbeugevorrichtung, bei der eine Reihe von Platten defgh, die mit Gelenken an einander hängen, oberhalb der fest eingespannten und auf Querstiften ruhenden Hand mittelst der Windetrommel k und eines an der Endplatte h befestigten, auf die Trommel aufwickelbaren Bandes mit der Kurbel I über der Hand zusammengerollt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.