-
Abstimmbarer Lecherschwingungskreis Die Erfindung betrifft einen abstimmbaren
Lecherschwingungskreis für Dezimeterwellen, der z. B. für Gegentaktsysteme, Dezimetersender
und -empfänger verwendet werden kann. In solchen Schaltungen sind die Kreise gegen
Lnsymmetrien äußerst empfindlich. So treten z. B. recht unangenehme Einflüsse auf
die Frequenz, Leistung und Stabilität eines Senders bzw. Oszillators auf, wenn durch
irgendwelche Schaltelemente die Symmetrie des Schwingungskreises gestört wird. Solche
Störungen .treten z. B. dann ein, wenn das Lechersystem in der Nähe des Spannungsbauches
zwecks Veränderung der Wellenlänge mit einer veränderlichen Kapazität belastet wird
und der diese Kapazität darstellende Kondensator unsymmetrisch zu den beiden Symmetrieebenen
des Lechersystems liegt, d. i. die Ebene, in der dieses System liegt, und der senkrecht
dazu stehenden Symmetrieebene. Die Abb. i zeigt ein solches Lechersystem mit einer
veränderbaren Kapazität. Die Röhre R ist mit den beiden Leitern L1 und L.-des Lechersvstems
verbunden. Diese Leiter sind durch reinen Kurzschlußring oder eine Kurzschlußscheibe
h kurzgeschlossen. Die veränderliche Kapazität C ist in der Nähe des Spannungsbauches
auf der Leitung angeordnet.
-
Es ist bereits vorgeschlagen worden, die veränderliche Kapazität durch
einen die beiden Lecherdrähte umschließenden Ring zu bilden, dem Verdickungen der
Leiter gegenüberstehen, und die Kapazitätsänderung durch Verschiebung des Ringes
in Richtung der Leiterachse zu bewirken. Diese Anordnung bereitet jedoch bei der
Herstellung beträchtliche Schwierigkeiten, da außerordentlich hohe Anforderungen
an die Genauigkeit der Bearbeitung gestellt werden. Hinzu kommt noch, daß die notwendige
Verschiebung in
der Längsrichtung des Systems 'zu mechanisch sehr
unbequemen Lösungen führt.
-
Die erwähnten Nachteile werden bei der Erfindung dadurch vermieden,
daß zur Veränderung der Querkapazität zwei gegeneinander symmetrisch bewegliche
Platten in einer auf der Ebene der Schwingkreisleiter senkrechten Ebene angeordnet
sind.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die beweglichen
Platten um Achsen drehbar, die zu beiden Seiten der Lecherleitungsebene senkrecht
zu den Leiterachsen angeordnet sind. In diesem Ausführungsbeispiel, von dem die
Abb. 2 eine Draufsicht, die Abb.3 einen Schnitt längs der Linie A-B der Abb. 2,
die Abb. .I einen Schnitt längs der Linie C-D der Abb. 3 unter Fortfall der drehbeweglichen
Teile zeigt, haben die Leiter L, und L. des Lechersystems plattenförmige Verbreiterungen
a und b, zwischen welche zwei planparallel geschliffene, drehbeweglich angeordnete
Kurvenscheiben c und d mehr oder weniger hereingedreht «-erden können. Die Platten
c und d bestehen zweckmäßig aus Keramik, und zwar insbesondere aus einer verlustarmen
keramischen Sondermasse, die auf der Grundlage von Rutil (Ti O@) aufgebaut ist.
Es können auch andere Werkstoffe als Keramik für die Platten c und d benutzt werden;
so können diese z. F. auch aus Metall bestehen, falls die Spannungsverhältnisse
dies zulassen. In diesem Falle wird das Dielektrikum lediglich durch die Luftschichten
e und f gebildet, während im ersten Falle auch die keramischen Platten mit zum Dielektrikum
zu rechnen sind. Die Kurven c und d. selbst liegen in der Symmetrieebene B', die
senkrecht auf der Ebene A' der Lecherleitung Lt, L2 steht. Über Zahnräder, die zweckmäßig
zur Erzielung eines vollkommen synchronen Ganges v erfedert sind, sind die in Kugellagern
laufenden Keramikachsen LIT miteinander gekuppelt, und eine Achse ist als Antriebsachse
herausgeführt. Der Arttrieb erfolgt derart, daß sich die Kurvenscheiben c und d
symmetrisch zu der Ebene der Lecherleitung y zwischen die Leiter L, und L., hinein-
oder an ihnen herausbewegen.
-
Abb. 2 zeigt ausgezogen die Kurvenscheiben c und d in der Lage kleinster
Kapazität, während gestrichelt die Lage der nahezu größten Kapazität dargestellt
ist.
-
Durch geeignete Wahl der Dielektrizitätskonstanten, der Größe und
der Form der Kurvenscheiben c, d, der Stärke der Luftspalte e, f, der Größe
und Form der inetallisehen Verbreiterungen a, b sowie der Lage derselben
im Verhältnis zum Spannungsbauch auf der Leitung kann man innerhalb gewisser Grenzen
jede beliebige Frequenzveränderungen erzielen. Durch die Form der Keramikscheiben
und der Verdickungen läßt sich jeder gewünschte Frequenzgang in Abhängigkeit von
dem Drehwinkel erreichen. Bei einem Versuchsaufbau gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
an einem Gerät für 2o-cm-Wellen konnte ohne Schwierigkeit ein Frequenzbereich von
1390 bis etwa isoo MHz erzielt werden, wobei zwischen i q.oo MHz bis i5oo MHz ein
bis auf etwa -j-. i MHz linearer Frequenzverlauf in Abhängigkeit vom Drehwinkel
erreicht wurde. Dieser Bereich ist außerordentlich weit und übertrifft alle bisher
vorgeschlagenen Schwingkreiskonstruktionen hinsichtlich des Frequenzganges erheblich.
Dabei arbeitet der Sender völlig stabil, was sich unter anderem in einem nahezu
konstanten Anodenstrom über den ganzen Frequenzbereich äußerte.
-
Die beschriebene Anordnung läßt sich sehr einfach herstellen. Es werden
keine ungewöhnlich hohen Anforderungen an die Arbeitsgenauigkeit gestellt, wie dies
bei den bisher üblichen Ausführungen der Fall war.