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Verfahren zum Messen des Salzgehaltes von Dampf Um den Salzgehalt
von Dampf in Dampfkraftanlagen zu ermitteln, ist les bekannt, fortlaufend eine Dampfprobe
zu entnehmen, die kondensiert und deren ,elektrische Leitfähigkeit im Kondensat
gemessen wird Hierdurch kann nur der gesamte Salzgehalt des Dampfes ermittelt werden.
In vielen Fällen ist es aber wichtig festzustellen, ob die bei der Aufbereitung
dem Speisewasser beigegebenen Salze mechanisch durch das Schäumen des Kesselwassers,vom
Dampf mitgerissen oder in ihm gelöst sind. Es kann mit den bekannten Verfahren nicht
ermittelt werden, welcher Anteil des Salzes im Dampf durcb Lösung und welcher durch
Schäumen. mitgeführt wird, oder ob ein Kessel wirklich schäumt.
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Gemäß der Erfindung wird diese Feststellung dadurch ermöglicht, daß
aus der Dampfleitung fortlaufend zwei unter dem Druck und der Temperatur des Hauptdampfstromes
gehaltene Teil ströme abgezweigt werden, deren einer unter dem vollen Druck und
der vollen Temperatur des Dampfes einer mechanischen Abscheidung unterworfen wird,
so daß der Dampf von den mechanisch mitgerisslenen Salzteiien getrennt wird und
nur noch die in ihm gelösten Salze enthält, während der zweite Teilstrom den vollen
Salzgehalt der Hauptdampfströmung aufweist, wobei beiden Teliströmen fortlaufend
ein Kondensat entnommen wird, das einer Differenzmessung des Salzgehaltes unterworfen
wird. Der erste einer mechanischen Abscheidung unterworfene Teilstrom enthält nur
noch die in dem Dampf in echter Lösung enthaltenen Salze, da die z. B. durch Schäumen
des Kesselwassers oder sonst vom Dampf mitgerissenen Salze abgeschieden werden.
Der erste Teilstrom wird zweckmäßig durch ein mechanisches oder elektrisches Filter,
leinen Absetzb ehälter, einen Zyklon oder gegen eine Prallfläche geleitet und erhält
eine möglichst geringe Strömungsgeschwindigkeit, damit die mitgerissenen Salze
aus
dem Dampf gut abgeschieden werden und in dem Filter bei weitgehender Reinigung des
Dampfes nur geringe Ablagerungen auftreten. Hierbei ist es wichtig, daß beide Teilströme
unter dem gleichen Druck stehen wie der Dampf in der Hauptleitung, um zu verhindern,
daß die im Dampf in echter Lösung enthaltenen Salze vorzeitig ausfallen.
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Der zweite aus der Hauptleitung abgezweigte Teilstrom muß etwa die
gleiche Strömungsgeschwindigkeit haben wie der Hauptdampfstrom und wird zweckmäßig
zugleich als Schutzheizung für den ersten Teilstrom verwendet, wodurch mit Sicherheit
verhindert wird, daß bereits im Filter Kondensation cintritt. Zur Durchführung der
Messung wird der Dampf fortlaufend kondensiert, wobei sämtliche im Dampf gelösten
Salze in das Kondensat. übergehen. Der Salzgehalt kann dann durch Messen der elektrischen
Leitfähigkeit des Kondensats festgestellt werden, so daß dessen Leitfähigkeit einen
Rückschluß auf den Salzgehalt des Dampfes zuläßt.
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Das Verfahren soll an Hand der Zeichnung näher erläutert werden,
in der eine zur Ausübung des Verfahrens geeignete Vorrichtung sinnbildlich dargestellt
ist. Aus der Hauptdampfleitung I, in der der Dampf in der Pfeilrichtung beispielsweise
vom Kessel zum Dampfverbraucher, z. B. einer Turbine, strömt, werden die Leitungen
2 und 3 abgezweigt. In die Leitung 2 ist ein Abscheidegefäß 4 eingeschaltet, in
dem die vom Dampf mitgerissenen Salze abgeschieden werden. Der Dampf verläßt das
Gefäß 4 durch die Leitung 5, die über ein Ventil 6 zu der Meßvorrichtung führt und
durch eine Kühlschlange 7 vorher gekühlt ist, so daß zur Meßvorriclitung nur Kondensat
gelangt. Die Leitung 3 ist mit der um das Abscheidegefäß 4 herumgeführten Heizschlange
8 verbunden, so daß dieses durch den die Leitung 3 durchströmenden Dampf auf gleichbleibende
Temperatur gehalten wird. Die Heizschlange 8 ist über die mit einer lÆühlschlange
9 versehene Leitung 10 und das Ventil 11 gleichfalls mit der Meßvorrichtung verbunden,
die auch aus der Leitung 10 nur Kondensat verhält und als Differentialleitfähigkeitsmesser
ausgebildet ist.
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Durch die Erfindung kann leicht festgestellt werden, ob das Kesselwasser
schäumt, da in diesem Falle der Dampf außer den gelösten Salzen noch die durch das
Schäumen mitgerissenen Salze enthält die in dem zweiten Teilstrom 3, 8, 10 nicht
abgeschieden werden, so daß das aus dem Ventil in entnommene Kondensat einen höheren
Salzgehalt hat als das aus dem Ventil 6 entnommene Kondensat, das nur die im Dampf
gelösten Salze, nicht aber die mechanisch mitgerissenen Salze enthält.
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Es kann also durch einfache Differenzmessung des Salzgehaltes der
beiden Teilströme sofort festgestellt werden, ob ein Schäumen auftritt. Die Erfindung
ist von besonderer Bedeutung bei Hochdruckdampf kesseln, da nach den Feststellungen
des Erfinders der Dampf bei hoben Drücken in der Größenordnung über 64 atü die Salze
in echtler Lösung enthält.
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PATENTA NSPRt7CHE: I. Verfahren zum Messen des Salzgehaltes von Dampf
in Dampfkraftanlagen. insbesondere solchen für hohe Drücke, durch Entnahme einer
Dampfprobe, Kondensation derselben und Bestimmung des Salzgehaltes des Kondensats,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Dampfstrom fortlaufend zwei unter dem Druck und
der Temperatur des Hauptdampfstromes gehaltende Teilströme entnommen werden, in
deren einem die vom Dampf mechanisch mitgerissenen Salze mechanisch abgeschieden
werden und deren anderer neben den im Dampf gelösten Salzen auch die vom Dampf mechanisch
mitgerissenen Salze enthält, wobei aus beiden Teilströmen fortlaufend ein Kondensat
entnommen wird. das einer Differenzmessung des Salzgehaltes unterworfen wird.