-
Verfahren und Vorrichtung zum Zuschneiden von bekleisterten Wandtapeten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuschneiden von bekleisterten Wandtapeten
längs eines Lineals vor oder nach dem Anbringen an die Wand, so daß die Tapetenstoßkanten
nach dem Ankleben genau aneinanderpassen und in gleicher Ebene liegen.
-
Es ist bekannt, daß die Wandtapeten mit einem Messer nach einem Lineal
meist nur im trockenen Zustand, also unbekleistert beschnitten werden können.
-
Die nicht abwaschbaren Wandtapeten müssen schon vor dem Zuschneiden
bekleistert werden. Infolgedessen können diese riur mit einer Schere abgeschnitten
werden, weil sie beim Zuschneiden mit dem Messer im bekleisterten Zustande anreißen.
jedoch besitzen die mit der Schere zugeschnittenen Tapeten keine so geraden Kanten,
daß die Tapeten aneinanderstoßend angeklebt werden können. Solche Wandtapeten können
also nur überlappt an die Wand angebracht werden. Diese überlappung, d. h. Doppellage
der Tapetenkanten, wirkt aber durch ihre Verdickung auffallend, besonders durch
den Schatten, den die überlappende Kante bei der Beleuchtung der Tapete über die
Stoßkante wirft. Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung können die Tapeten im bekleisterten
Zustande genau gerade nach dem Lineal zugeschnitten wer den, so daß die Tapeten
anein,-anderstoßend angeklebt werden können, wobei die anstoßenden Kanten in einer
Ebene liegen. Das wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Schnittstelle
der bekleisterten Tapete vor dem Zuschneiden mit einem trockenen Deckpapierstreifen
überdeckt wird, worauf durch diesen Deckstreifen hindurchgeschnitten und endlich
der Deckstreifen an der Tapetenkante entfernt wird. Dadurch kann beim Schneiden
mit dem Messer die Tapete nicht anreißen. Dabei liegt die Tapete' mit der bekleisterten
Seite nach innen umgebogen. Die etwas stärkeren Wandtapeten können direkt an der
Anklebestelle auf der Wand zugeschnitten werden, wobei die Ränder der beiden sich
überdeckenden Nachbartapeten zugleich abgeschnitten werden. In diesem Falle kommt
außerdem obenerwähnten oberen
Papierdeckstreifen noch ein zweiter
Deckstreifen zwischen beide Tapeten, um die untere vor dem Beschmutzen zu schützen,
und ein dritter Deckstreifen unter 'die zweite Tapete, um das Abstumpfen der Messerklinge
an der Wand zu verhüten. Nach dem Abschneiden werden die Deckstreifen von der Tapetenkante
entfernt und die Tapete endgültig auf ihren Plätzen angeklebt.
-
Mit Hilfe dieses Verfahrens gemäß der Erfindung werden die Tapeten
also ohne Überlappung angeklebt, so daß jede Verdickung wegfällt und alle Tapetenstoßkanten
dicht gegeneinander in einer Ebene liegen.
-
Zum besseren Ausnutzen des Papierstreifens, der unter. das Lineal
untergeschoben wird. ist weiter erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung zur Ausführung
des genannten Verfahrens nach der Erfindung auf dem Lineal eine längs verlaufende
Welle mit einer Deckpapierrolle gelagert, und es ist unterhalb des Lineals in dessen
Längsrichtung ein Haltestreifen zum Festhalten des Deckpapierendes am Lineal vorgesehen.
Je nach dem Bedarf wird nun von der Deckpapierrolle immer ein Stück Papier leervorgeschoben
und mit dem Lineal auf die Stelle der Tapete, an der geschnitten wird, gelegt. Dabei
fällt das Halten oder Befestigen dieses Papierstreifens weg, so daß rasche und bequeme
Arbeit erreicht wird.
-
Auf der Zeichnung ist ein Beispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt,
und ,zwar ist Abb. i eine Ansicht beim Abschneiden eines Tapetenrandes, Abb. z eine
Ansicht beim Abschneiden zweier Tapetenränder auf einmal, Abb. 3 eine Ansicht auf
die aus Lineal und Deckpapierrolle bestehende Vorrichtung, Abb. q. eine Ansicht
auf die untere Linealseite, Abb. 5 eine Ansicht auf den Tapetenkantenstoß, Abb.
6 eine Ansicht auf den meist üblichen Tapetenkantenstoß.
-
Die Tapete i wird entlang der Mitte der abzuschneidenden Länge nach
dem vorherigen Anstreichen mit Klebstoff umgebogen. Die angestrichenen Tapetenflächen
kommen nach innen. Der Tapetenrand 2, der abgeschnitten werden soll, wird mit einem
Papierstreifen 3 überdeckt, das Lineal s aufgedrückt und das Abschneiden mit einem
Messer q. durch den Deckstreifen hindurch vollzogen (Abb. i). Der Papierstreifen
3 verhindert beim Abschneiden das Anreißen des feuchten Tapetenpapiers.
-
Das Abschneiden der Tapete kann auch derart auf ihren Bestimmungsstellen
erfolgen i; Abb. 2), daß die Ränder der beiden Nachbartapeten gleichzeitig abgeschnitten
werden. Die Ränder der Tapetenbahnen liegen in die--,cm Falle etwas übereinander.
Unter den Rand der untersten Tapete i wird ein Papierstreifen 7 gelegt, damit sich
die Messerklinge beim Durchschneiden an der Wand möglichst nicht abstumpft. Zwischen
beide Ränder a der Tapetenbahnen i und i' kommt ein anderer Papierstreifen 3' zu
liegen, damit die untere Tapete nicht mit Klebstoff beschmutzt wird. Auf die obere
Tapete i' kommt .unter das Lineal 5 der ausreichend weit vorstehende Deckstreifen
3 (Abb. a). Nach dem Abschneiden werden alle drei Papierstreifenreste 7, 3' und
3 entfernt und die Tapeten an ihren Stellen befestigt. Die Tapetenkanten liegen
genau aneinander, ohne irgendeinen Zwischenraum oder ohne sich zu überdecken (Abb.
5). Diese Art des Abschneidens ist besonders beim Abschneiden stärkerer Tapeten
von Vorteil.
-
Um das Anlegen des oberen Deckpapierstreifens 3 zu erleichtern und
Papier zu sparen, wird das Lineal mit einer längs verlaufenden Welle 8 versehen
und in zwei Haltern 8' gelagert. Auf der Welle ist eine Deckpapierrolle 9 aufgewickelt,
deren Ende i i unter dem Lineal zwischen diesem und einem das Deckpapierende am
Lineal haltenden Bandstreifen i o laufend hervorziehbar ist. Nach jedem Abschneiden
wird das Papierende i i um das notwendigste Maß herausgeschoben. Das Halten oder
Befestigen des den losen Deckstreifen 3 ersetzenden Deckpapierbogens i i fällt dabei
weg, wodurch die Arbeit rascher und sauberer vonstatten geht.