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Blatt, das an einem Rande einen.Selbstklebestoffstreifen trägt Bei
,einem großen Teil aller Erfindungen ist der Grundgedanke darauf gerichtet, überflüssige
Arbeitsgänge auszuschalten, also eine Vereinfachung der Handhabung zu erreichen.
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Auch bei der Herstellung von Papierwaren jeder Art haben diese Gedankengänge
immer eine große Rolle gespielt. Da bei der vorliegenden Erfindung eine besondere
Gummierung der entscheidende Punkt ist, wird zunächst der Stand der Technik auf
diesem Gebiet erläutert.
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Man versah z. B. bis vor kurzer Zeit die Adressenklappen. der Schreibmaschinenpostkarten,
die Verschlußklappen von Briefumschlägen und Lohnbeuteln und die Außenkanten von
Streifbändern mit einer zu feuchtenden Gummierung.
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Diese Art von Gummierung wird erreicht durch maschinelles oder handmäßiges
Auftragen :eines Klebstoffes, der aus in Wasser aufgelöstem Dextrin, Gummiarabikum
oder einem anderen in. Wasser löslichen Klebstoff besteht. Eine solche Gummierung
muß immer, um zu kleben, angefeuchtet werden. Diese Feuchtung ist nicht nur ein
besonderer Arbeitsgang, vielmehr hat dieser Arbeitsgang auch seine besonderen, sich
ungünstig auswirkenden Nebenerscheinungen.
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Bei zu starker Feuchtung läßt sich oft nicht vermeiden, daß der -Klebstoff
heruntergewischt wird und eine Klebung unmöglich wird; oder der Klebstoff wird dabei
auf Teile des Papiers herübergewischt, wo er störend wirkt. Die zu feuchtende Gummierung
hat demnach viele Nachteile, und diese Nachteile ebneten den Weg für eine neue Gummierungsart,
die den Arbeitsgang der Feuchtung ausschaltet. Diese neue Gummierungsart verwendete
man für die verschiedensten Zwecke, und es bildeten sich auch darin verschiedene
Gruppen heraus. Es ergab sich als besonders geeignet ein Klebstoff, der nur dann
klebt, wenn er auf zwei miteinander zu verklebenden Flächen aufgetragen ist. Die
Verklebung tritt nur ein, wenn man die beiden präparierten Flächen aufeinanderdrückt.
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Diese Gununierungsart, die ohne zu feuchten klebt, bezeichnet man
mit Selbstklebung. Der Selbstklebestoff besteht aus Latex, Kautschuk oder gleichwirkenden
Produkten, die nach bestimmten Rezepten zubereitet werden.
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Diese Selbstklebung wendet man bei Schreibmaschinenpostkarten für
die Gummierung der Adressenklappen, bei Briefumschlägen und Lohnbeuteln für die
Gummierung der Verschlußklappen und auch bei Streifbändern u. dgl. an. Nur ein Festaufeinanderdrücken
der Klebflächen ist erforderlich. Einfacher konnte die Handhabung nicht mehr werden.
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Umfangreiche Schriftsätze wurden bisher auf der Schreibmaschine oft
mit sehr vielen Durchschlägen auf einzelnen Blättern ein-oder zweiseitig geschrieben.
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Jeder, der mit solchen einzelnen Blättern umgeht, weiß, wie umständlich
solche Blätter vereinigt werden. Man klammert sie z. B.
an irgendeiner
Ecke primitiv zusammen, man legt an der Seite einen Falz um, durch äen oft beschriebene
Stellen verdeckt werden, und nimmt dann eine umständliche Heftung durch . Bindfaden
vor. Jedes neu hinzukommende..' Blatt muß auf gleiche umständliche Art zu' geheftet
werden.
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Solche Schriftsätze sehen unsauber aus. Auch Heftmappen bringen hierfür
keinen Ersatz, denn bei Heftmappen wird "keine buchmäßige Zusammenheftung -erreicht,
sondern ein Blatt wird blockmäßig über das andere gelegt und geheftet, und ein flaches
Aufschlagen ist vollkommen unmöglich.
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Sauber gebundene Bücher mit Rückenschild und Rückentitel herzustellen,
die in den Schränken wie in einer Bibliothek übersichtlich stehen, war die Aufgabe,
die der Erfinder sich gestellt hat.
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Das gebundene Buch mit Rücken aus einzeln beschriebenen Blättern wird
nur dadurch in wenigen Sekunden hergestellt, daß die einzelnen Blätter zusammengedrückt
werden, und zwar ohne alle Hilfsmittel. Auf diese Weise entsteht ein Buch, das technisch
die gleiche Vollkommenheit hat, als wenn es durch einen gelernten Buchbinder gebunden
wäre.
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Nach dem Gedanken der Erfindung sollen die einzelnen losen Blätter
aus Schreibmaschinenpapier, ebenso die für die Durchschläge benötigten Blätter,
an der linken Seite in bestimmter Anordnung mit Selbstklebestoff präpariert sein.
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Diese einzelnen Blätter für Originalschriften und für Durchschläge
werden genau wie bisher flach liegend ein- oder zweiseitig auf der Schreibmaschine
beschrieben oder auf dem Vervielfältigungsapparat bedruckt, dann so übereinandergelegt,
daß Klebfläche auf Klebfläche zu liegen kommt, und schließlich mit der Hand fest
zusammengedrückt. Dann ist das Buch fertig.
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Auf gleiche Art, und zwar durch U-förmiges Umlegen und nur durch Festdrücken,
wird auch ein Buchrücken angebracht, der vorher auf der Schreibmaschine mit einem
Titel beschrieben werden kann.
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Um dem Buch eine gewisse Festigkeit zu geben, ist zti empfehlen, für
das unterste und das oberste Blatt ein stärkeres Papier oder Karton zu verwenden.
Man würde denselben Zweck erreichen, wenn man den Buchrücken aus Kartonpapier herstellt
und dessen Schenkel verlängert.
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Aus der Zeichnung (Abb. i bis 6) ist die Anordnung der Selbs.tklebebahnen
zu ersehen, und zwar sind diese Selbstklebebahnen bei den Querschnitten der einzelnen
Blätter und des Rückens durch eine Verdickung kenntlich gemacht. Abb. i zeigt ein
Blatt A im Querschnitt. Es hat an einer Kante auf beiden Seiten je eine schmale
Selbstklebebahn. Die obere S.elbstklebebahn ist mit S1 und die untere mit S= bezeichnet.
Die Selbstklebebahn ist ,genau so breit wie eine von den beiden Selbstklebebahnen
des Blattes B.
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Abb. 2 zeigt ein Blatt B. Dieses hat an einer Kante zwei genau gleich
breite Selbstklebebahnen, die mit S-' und S; bezeichnet sind. Sie liegen parallel
zum Rande und sind genau in der Mitte durch eine Rille R getrennt. Das Blatt B ist
breiter als das Blatt A, und zwar um die Breite der Selbstklebebahn S4.
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Abb. 3 zeigt das Blatt B der Abb. 2 im Querschnitt. Die Selbstklebebahn
S4 ist in der Rille R nach unten umgefaltet, so daß S3 nunmehr als obere Selbstklebebahn
und S4 als nach unten gerichtete Selbstklebebahn anzusehen ist.
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Abb. 4 zeigt ein Blatt C, das zur Bildtang des Buchrückens dient.
Dieses aus Papier o. dgl. bestehende Blatt ist entweder in der ganzen Fläche einseitig
mit Selbstklebestoff versehen oder, wie in der Abbildung gezeichnet, nur an den
beiden gegenüberliegenden Längsseiten.
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Abb. 5 zeigt Blatt C der Abb. 4, nachdem es U-förmig gebogen ist.
In dieser U-förmig gebogenen Form wird dieses Blatt als Buchrücken um die zusammengedrückten
Blätter herumgelegt und mittels der Selbstklebebahnen festgedrückt.
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Abb.6 zeigt die Blätter übereinander im Querschnitt und an der linken
Seite das Blatt C als Buchrücken. Die Zeichnung läßt erkennen, wie die Blätter übereinandergelegt
werden, um dann zusammengedrückt zu werden. Man drückt erst das zweite Blatt auf
das erste Blatt und dann das dritte auf das zweite und das vierte auf das dritte
usw. und legt zum Schluß um das Ganze den U-förmig gebogenen Rücken herum, um dann
auch den Rücken an den Klebstellen festzudrücken. Die in der Zeichnung eingefügten
Pfeile mit Spitzen oben und unten zeigen durch diese Spitzen, welche Selbstklebestellen
miteinander zu verkleben sind.
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Auf diese Weise können beliebig viele Blätter durch Zusammendrücken
buchmäßig vereinigt werden.
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Um die zusammengedrückten Blätter wird das als Buchrücken gedachte
Blatt C U-förmig herumgelegt und gleichfalls nur durch Zusammendrücken seiner eigenen
Klebstellen mit den Klebstellen des untersten und obersten Blattes verbunden.
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Die mit der Rille R versehenen Blätter liegen bei dem Beschreiben
in der Schreibmaschine vollkommen flach. Erst, wenn die
Vereinigung
der Blätter erfolgen soll, wird die äußere Selbstklebebahn bei diesen Blättern nach
unten umgelegt.