DE732858C

DE732858C - Hilfsmittel zum Formen und Richten von Zweigen

Info

Publication number: DE732858C
Application number: DEK159915D
Authority: DE
Inventors: Erwin Kemmer
Original assignee: ERWIN KEMMER
Current assignee: ERWIN KEMMER
Priority date: 1941-01-24
Filing date: 1941-01-24
Publication date: 1943-03-13

Description

DEUTSCHES REICH

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVi 732858 KLASSE 45 f GRUPPE

K 159915 Ol

Erwin Kemmer in Berlin-Dahlem

ist als Erfinder genannt worden.

Erwin Kemmer in Berlin-Dahlem Hilfsmittel zum Formen und Richten von Zweigen

Patentiert im Deutschen Reich vom 24. Januar 1941 an Patenterteilung bekanntgemacht am 11. Februar 1943

Bei der Erziehung der Obstbaumkronen, insbesondere bei der neuzeitlichen Behandlung der Frachtraten an Zwergobstbäumen, erfordert das Anbinden und Formieren, einen verhältnismäßig hohen Arbeitsaufwand. Bei größeren Anlagen spielt dieser Zeitaufwand eine so große Rolle, daß häufig von einer gründlichen Durchführung dieser Arbeiten abgesehen werden muß.

Zweck der Erfindung ist die Einführung eines bisher in ähnlicher Weise noch nicht vorhandenen Hilfsmittels, welches das übliche Binden unter geringstem Arbeitsaufwand einwandfrei ersetzt. Dazu werden ,Vorrichtungen verwendet, die den Erfindungsgegensitand bilden und die hier der Einfachheit halber mit der kurzen Bezeichnung Zweigkrümmer belegt werden. Sie ermöglichen die richtige Stellung der.Triebe, also z.B. das Aufrichten der Leittriebe und die Einhaltung der waagerechten Richtung bei Fruchtzweigen.

Bei dem Zweigkrümmer gemäß der Erfindung wird die gewünschte Biegung lediglich dadurch erreicht, daß dieser Zweigkrümmer an der vorgesehenen Stelle des jeweiligen Triebes, Zweiges oder Astes eingespannt wird. Das Erfordernis eines weiteren Stützpunktes außerhalb der Biegungs stelle fällt fort.

Das Hilfsmittel zum Formen und Richten von Zweigen nach der Erfindung besteht aus S- oder Z-Drahtldammern mit in der Längsachse je nach Verwendungszweck mehr oder weniger stark geknickter Schenkelführung und mit gegeneinander verbogenen, in verschiedenen Ebenen liegenden Schenkelenden.

Der Zweigkrümmer wird an der vorgesehenen Stelle so eingespannt, daß der mitt- ■ lere Teil unter der Hauptbiegung des Astes liegt und die beiden äußeren Schenkel als Widerlager eine Verschiebung des Krümmers bzw. eine Änderung der Zweigrichtung unmöglich machen. Jede gewünschte Zweigrichtung

wird mit dem Zweigkrümmer ohne irgendeine Bindung bzw. Spreizung und damit ohne Hilfe eines Zapfens, Nachbarastes oder Beanspruchung der Stammverlängerung erreicht. Boi Verwendung des Z-Krümmers erfolgt hierbei evtl. noch eine leichte Drehung des zu behandelnden Zweiges.

Auf den Abbildungen sind einige besonders zweckmäßige Formen des Erfindungsgegenstandes erkennbar.

In Abb. ι ist eine Aufsicht des auf der Unterlage aufliegenden S-förmigen Zweigkrümmers wiedergegeben, während aus der Abb. 2, die einen Seitengrundriß dieses Zweig krümmers darstellt, die Verbiegung der beiden Schenkel α und b erkennbar wird. Diese Schenkel ß und b liegen erfindungsgemäß mit dem mittleren Schenkel c nicht in einer Ebene, während die Mittelteile d und e in einer Ebene liegen können, aber nicht müssen, wie beispielsweise aus der Abb. 4 ersichtlich, in welcher ein solcher S-förmiger Zweigkrümmer an einem Ast angebracht, ist, um eine fasi rechtwinklige Abbiegung dieses Astes zu erreichen.

In der Abb. 3 ist noch eine Vorderansicht des S-förmigen Zweigkrümmers wiedergegeben, in welcher die Teile d und e miteinander einen gewissen Winkel bilden und eben falls die verschiedene Lage der Schenkel a und b ersichtlich ist.

In der Abb. 5 ist die Aufsicht des Z-förmigen Zweigkrümmers wiedergegeben, dessen seitliche Schenkel/ und g ebenfalls, wie aus Abb. 6 ersichtlich, in verschiedenen Ebenen liegen. Die beiden den Mittelteil des Zweigkrümmers bildenden Schenkelh und/ liegen ebenfalls nicht in einer Ebene, wie auch aus der Vorderansicht in Abb. 7 ersichtlich ist.

Die Anbringung dieses Z-förmigen Zweigkrümmers wird aus Abb. 8 und 9 erkennbar. I j Die Zweigkrümmer gemäß der Erfindung j weisen eine Sicherung auf, die es gestattet, j auch bei weniger sorgfältiger Biegung des Krümmers oder bei oberflächlicher, rascher Arbeit einen festen Sitz zu erzielen. Es ist dies die seitliche Ausdrehung bzw. Biegung der äußeren Schenkel, die gleichzeitig eine Materialersparnis (Z-Krümmer"1 und die Herstellung einer möglichst schlanken Form er- 5c, laiibt, was den Vorteil hat, daß die Krümmer, an triebreichen Stellen angebracht, sich nicht gegenseitig behindern. Durch die seitliche Verdrehung und evtl. Einbiegung der Schenkel α und b des S-förmigen Zweigkrümmers und insbesondere der Schenkel g und / des Z-förmigen Zweigkrümmers wird zugleich eine sturmsichere Anbringung ermöglicht. Ein derartig gebogener Zweigkrümmer wird auch bei starker Windbewegung der Triebe und Zweige in dem gewünschten Sitz verbleiben.

Der Zweigkrümmer kann aus verzinktem Eisendraht oder Stahldraht hergestellt «erden, kann aber auch aus anderem etwas elastischem nicht-metallischem Werkstoff hergestellt sein. In letzterem Fall muß man über im Mittelteil verschiedenartig gebogene Zweigkrümmer verfügen, um jeweils den richtigen Krümmer anbringen zu können, während man bei Krümmern aus verzinktem Eisendraht die Krümniung selber beim Anbringen noch regeln kann.

Claims

Patentanspruch:

Hilfsmittel zum Formen und Richten von Zweigen, dadurch gekennzeichnet, daß es aus S- oder Z-DrahtkJamniern mit in der Längsachse je nach Verwendungszweck mehr oder weniger stark geknickter Schenkelführung und mit gegeneinander verbogenen, in verschiedenen Ebenen liegenden Sichenkelenden besteht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen