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Verschlußeinrichtung für Entladevorrichtungen Die Erfindung betrifft
eine Entleerungsvorrichtung für Kollergänge, Mischmaschinen und ähnliche Apparaturen,
um diese zur Bearbeitung bzw. Mischung insbesondere trockener, staubförmiger oder
staubbildender Massen, wie z.B. Ruß u.dgl., verwendbar zu machen. Die Erfindung
bezieht sich im besonderen auf die Ausgestaltung solcher Einrichtungen, bei denen
die Entleerungsöffnung in der Mitte des Tellers angeordnet ist, auf dem sich das
zu behandelnde Gut befindet, wobei dieser Teller stillstehen oder umlaufen kann
und wobei die Behandlnug des Gutes vorzugsweise durch exzentrisch zur Mischtellermitte
umlaufende Werkzeuge erfolgt.
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Bei der trockenen Verarbeitung pulverförzeiger bzw. staubförmiger
oder staubbildender Massen waren bisher Vorrichtungen mit mechanisch betätigten
Entleerungsvorrichtungen im Tellerboden nicht anwendbar, weil stets nach kurzzeitigem
Betrieb eine Verkrustung aller Lager- und Schmierstellen der Verschlußeinrichtung
eintrat, wodurch die Beweglichkeit außerordentlich erschwert wurde.
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Es wurde nun gefunden, daß auch Maschinen mit Entleerungsvorrichtung
im Teller für die Behandlung der angegebenen Massen verwendet werden können, nämlich
dann, wenn eine vollkommene Abdichtung aller beweglichen Teile der Verschlußeinrichtung
bewirkt und die ganze Verschlußeinrichtung in einem staubdichten Gehäuse angeordnet
wird.
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Erfindungsgemäß wird eine Abdichtung dadurch erreicht, daß das Antnebsräderwerk
für die Doppelbewegung des Verschlußdeckels sowie die eigentliche- Verschlußeinrichtung,
die in an sich bekannter Weise auf einem hin und her beweglichen Schlitten angeordnet
sind, mit einem festen, dicht schließenden Gehäuse von rechtwinkligem Grundriß umgeben
ist, welches so gestaltet ist, daß sich die Verschluß einrichtung darin hin und
her bewegen
kann, wobei die durch die Gehäusewände hindurchgehenden
Teile ebenfalls gegen austretenden Staub abgedichtet sind, während das Räderwerk
außerhalb der eigentlichen Verschlußeinrichtung liegt. Die Lagerstellen und sonstige
bewegliche Teile, wie z. B. die Kurbelwelle, Schmierrohre u. dgl., die zu den Lagern
der beweglichen Teile führen. sind einzeln mit besonderen Abdichtungsmitteln gegen
Staubeintritt versehen. Eine besondere Dichtung ist noch zwischen dem umlaufenden
Rollerteller und dem Gehäusedeckel vorgesehen, um das Austreten des Staubes auch
an dieser Stelle zu verhindern. Die Abdichtung besteht darin, daß zwischen dem umlaufenden
Kollerteller und dem Gehäusedeckel eine Dichtungsrinne vorgesehen ist, die mit irgendeiner
Masse, wie z. B. Quecksilber o. dgl gefüllt ist und in welche ein am Teller befindlicher
Kranz eingreift. der im Zusammenhang mit der Füllmasse in der Rinne den Austritt
des Staubes verhindert.
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Als Dichtungsinittel können z. B. für die auf und ab bewegliche Hülse
des Tragzapfens sowie für die durch die festen Gehäusewände hindurchgehenden Rohre,
als Schutz für die Kurbelwelle und Öl- und Fettzuführungsrohre zusammendrückbare
und auseinanderziehbar Ledermanschetten verwendet werden, die mit federnden Klemmringen
einerseits an dem beweglichen, andererseits an dem feststehenden Maschinenteil gehalten
werden, die Lagerbüchse ist gegen den umlaufenden Verschlußdeckel durch eine elastische
Dichtung beliebiger Art abgedichtet. Die fertige Behandlungsmasse gelangt unmittelbar
in den unter der Verschlußeinrichtung angeordneten, an der Verbindungsstelle dicht
abschließenden Xrorratsbunker.
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Erfindungsgemäß wird die Entleerungsvorrichtung von einer auf oder
mit dem Schlitten verschiebbaren Zahnstange bewegt. In die Zahnstange greift ein
von einer ortsfest gelagerten Antriebswelle bewegtes Ritzel für die Hinundherbewegung,
während ein zweites Ritzel bei bestimmter Lage des Schlittens durch die Zahnstange
weitergedreht wird und dabei durch Zahnradübertragung die Kurbelwelle in Umdrehung
versetzt, wodurch die Aufundabbewegung des Verschlußdeckels bewirkt wird. Dabei
kann die Hubbewegung der Kurbel durch Anschläge, z. B. verstellbare Schrauben o.
dgl.. begrenzt werden.
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Das Antriebsrad kann auf Links- oder Rechtsdrehung eingestellt werden,
z. B. mittels Reversierkupplung, Rutschkupplung oder dergleichen Einrichtungen.
Der Antrieb kann auch in Verbindung mit Hand- - oder automatischer Steuerung erfolgen,
und der Antrieb kann durch Ketten vom Kollergang aus bewirkt werden.
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In der beiliegenden Zeichnung ist die Entleerungsvorrichtung in beispielsweiser
Ausführungsform dargestellt.
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Fig. 1 ist ein senkrechter Schnitt nach A-A der Fig. 2.
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Fig. 2 ist ein Grundriß der Maschine ohne Kollerteller in Höhe B-B
der Fig. I.
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Fig. 3 ist ein Schnitt nach C-C der Fig.
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Fig. 4 zeigt die Anordnung des Räderwerks im Schnitt nach E-E.
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Fig. 5 zeigt die Anordnung des Friktionsrades mit Sperrfalle in Seitenansicht
zu Fig. 4.
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Fig. 6 zeigt den Mittelteil der Fig. 1 mit dem Kurbelgetriebe von
vorn gesehen.
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In der Zeichnung ist das Antriebsräderwerk als Ganzes mit 1 bezeichnet
und die ummantelte Verschlußeinrichtung mit II. Beide sind auf dem hin und her beweglichen
Schlitten über Rollen wl angebracht.
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In dem Tellerboden b des Kollerganges sitzt das scheibenförmige Verschlußstück
@. das in der Arbeitsstellung mit der Oberfläche des Tellerbodens b ebenflächig
verläuft und an der Peripherie staubdicht abschließt. Beim Betrieb des Kollerganges
läuft das Verschlußstück ci mit dem Tellerboden b um. Die Abdichtung wird an der
Peripherie durch Spannringe bewirkt. Der Tragzapfen c für das Verschlußstück a sitzt
in einer Hülse d, die in der festen Hülse d1 mit Hilfe der von der Kurbelwelle l
bewegten Kurbel u und der Pleuelstange i auf und ab bewegbar ist.
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Die Abdichtung der Verschlußvorrichtung gegen Staub erfolgt an verschiedenen
Stellen.
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Zunächst ist die Lagerbüchse d gegen das rotierende Verschlußstück
ci durch eine beliebige elastische Dichtung e gegen Eindringen von Staub in die
Lagerhülse d gesichert. Die beim Heben und Senken des Verschlußdeckels Kl im oberen
Teil frei werdende Hülse d, die außen geschmiert werden muß, ist gegen Staubzutritt
mit einer dicht schließenden Hülle/ aus Leder 0. dgl. umgeben. die sidi bei der
Bewegung zusammendrücken und auseinanderziehen läßt. Die Befestigung det Lederhülle
j kann beispielsweise durch federnde Spannringe g erfolgen, die an einem Ende an
dem festen Lager d1 und am anderen Ende an der beweglichen Hülse d befestigt sind.
Beim Senken des Verschlußdeckels a gleitet er in einen festen Ring lt hinein, der
an der festen Lagerhülse d1 mit Armen h1 befestigt ist, damit der oder die federnden
Spannringe z nicht die Führung verlieren.
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Die Kurbelwelle l, welche zur Antriebsvorrichtung 1 führt, ist von
einem Rohr k umgeben. das auch die Lagerstellen x (Fig. 1 umschließt. Das Rohr k
ist durch die Wand des Gehäuses o hindurchgeführt. Die Abdichtung an der Durchgangsstelle
des Rohres k
durch die Gehäusewand wird durch eine Lederhülle f
bewirkt, die durch Spannringe g gehalten wird. Die sich beim Hinundherbewegen des
Schlittens und überhaupt der sich bewegenden Teile mitgehenden abdichtenden Lederhüllen
krempeln sich um und reinigen sich dabei selbsttätig. Es kann also kein Staub an
den betreffenden Stellen austreten. Außerdem wird durch das Rohr k da.s als gestrichelte
Linie gezeichnete Schmierrohr q nach der inneren Lagerstelle x geführt.
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In ähnlicher Weise ist auch das Schmierrohr m, das die Zuführung von
Schmiermitteln nach der Hülse d und dem Zapfen o führt, auf der Gegenseite von einem
durch die Gehäusewand hindurchgeführten Rohr k, umgeben. Die Dichtung an der Durchgangsstelle
des Rohres k1 durch die Wand erfolgt auch hier durch eine zusammenschiebbare und
auseinandernehmbare Lederhülle f mit Spannringen g.
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Die Abdichtung des Gehäuses o gegen den umlaufenden Kollerteller
b wird durch eine auf dem Gehäusedeckel Oi vorgesehene Dichtungsrinne bewirkt, die
aus zwei Winkelringen p und s gebildet wird. In diese Rinne welche zwecks Abdichtung
irgendeinen Stoff aufnimmt, greift ein Ring r an der Unterseite des Tellerbodens
ein und verbindet so den Durchtritt des Staubes nach außen. Das die Verschlußeinrichtung
umgebende ortsfeste Gehäuse o kann mit einem Bunker zur Aufnahme des fertigen Gutes
dichtschließend verbunden werden.
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An dem Schlitten rt,, auf dem das Antriebsräderwerk I und die Verschlußvorrichtung
II angebracht sind, ist imine Zahnstange 4 (vgl.
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Fig. 2, 3, 4) befestigt, in die ein von der ortsfest gelagerten Antriebswelle
1 in Umlauf versetztes Ritzel 5 (vgl. Fig. 2 und 3) eingreift, das vermittels dieser
Zahnstange die Hinundherbewegung des Schlittens w nach rechts oder links bewirken
kann. Vor Beginn der waagerechten Bewegung zwecks Entladung wird von der Zahnstange
4 bei ihrer auf dem Schlitten erfolgenden Verschiebung ein Ritzel 3 in Umlauf versetzt,
welches auf der Welle 6 sitzt. Auf dieser sitzt auch ein Friktionsrad S mit Keilnut.
In diese greift eine Sperrfalle g mit Keilzahn 11 (vgl. Fig. 4 und 5) ein. Die Sperrfalle
besteht aus einem zweiarmigen Hebel, dessen gebogener Arm von einem Anschlag 10
am Bock 15 beeinflußt wird und dessen anderer Arm 13 gewichtsbelastend ist, während
nahe am Drehpunkt ein Zahn 1 1 sitzt, der mit der konischen Nute des Rades 8 in
Eingriff gebracht werden kann.
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Wenn der Zahn 11 sich in der Nute befindet, wird die Drehung der zelle
6 verhindert, sobald aber das gebogene Hebelende gegen den ortsfesten Anschlag in
stößt (Abb. 5), was der Fall ist, wenn die ganze Einrichtung sich im Ruhezustand
befindet. d. h. der Behälter verschlossen ist, ist der Zahn 1 1 aus der l;onischen
Sute des Rades S herausgehoben. und die Welle 6 mit dem Winkelradpaar 2 uni schließlich
die Kurbelwelle 1 können in Drehung versetzt werden. Durch die Kurbel u, Pleuelstange
i wird die Verbindung mit. der auf und ab beweglichen, den Tragzapfen c aufnehmenden
Hülse d mit Verschlußdeckel durch Zapfen v (Fig. 1) hergestellt. Die Hubbewegung
der Kurbel ist kann durch An schläge, z. B. verstellbare Schrauben fl, lt, begrenzt
werden (vgl. Fig. 6). Die Kurbelwelle kann also infolge der beiden Anschläge etwas
mehr als eine halbe tsmdrehung machen.
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Über der Zahnstange 4 sind zwei Dreh rollen 14 zur Führung der Zahnstange
angeordnet.
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Wenn der Tellerboden b des Kollerganges entleert werden soll, so
wird folgendermaßen verfahren: Das Antriebsrad 7 auf der Welle I, das z. B. ein
Kettenrad ist, wird zunächst auf Linksdrehung eingestellt. Dadurch wird die Zahn
stange 4 nach links verschoben und die Welle 6 durch das Ritzel 3 (vgl. Fig. 2 und
4) in Umlauf versetzt. Die Winkel räder 2, 2 setzen die Kurbelwelle 1 und die Kurbel
u mit der Pleuelstange i in Drehung und bewirken so die senkrechte Abwärtsbewegung
des V erschlußdeckels a durch die Hülse 1 mit dem Drehzapfen c. Die Bewegung wird
dadurch begrenzt, daß die Kurbel kl an die untere Anschlagschraube n anstößt. Wenn
der Deckel a sich so weit herabbewegt hat, daß er in dem Halter Ab sitzt und mit
der Unterseite des Tellers b und b1 abschließt, hört die Drehbewegung der Wellen
6 und l auf und muß bei weiterer Drehung des Rades 7 die waagerechte Bewegung des
Schlittens ar und damit das seitliche Ausfahren des Verschlußdeckels a beginnen,
bis die Entleerungsöffnung am Tellerboden völlig frei ist. In dem Augenblick, in
dem die Seitwärtsbewegung des Schlittens z beginnt verläßt der gebogene Arm der
Sperrfalleg den Anschlag In (Fig.;). Infolge des Gegengewichtes 13 fällt der Hebel
mit dem konischen Zahn 1 1 in die Nute des Rades 8, und die Welle 6 ist festgebremst,
so daß die Rechtsbewegung des Schlittens erfolgen kann.
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Diese wird nach erfolgter Entleerung des Kollertellers selbsttätig
oder durch Handhebelbedienung eingeleitet, wenn die Entleerungsöffnunggeschlossen
werden soll.
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Bei Einstellung des Kettenrades 7 auf Rechtsumdrehung wird die Zahnstange
4 nebst Schlitten und Entleerungsverschluß von Ritzel 5 so weit nach rechts verschoben,
bis der abwärts gebogene Arm der Sperrfalle 9 an die auf einem Bock 15 am Querträger
sitzende verstellbare Anschlagsehraube In anstößt
und so außer
Eingriff mit dem Rad 8 kommt Dadurch wird die Welle 6 wieder freigegeben und die
senkrechte Aufwärtsbewegung des Deckels a in die Entleerungsöffnung ermöglicht.