DE73222C - Verfahren zur Darstellung von Schwefel aus Schwefelkiesen unter gleichzeitiger Gewinnung von schwefelsaurem Eisenoxydul - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Schwefel aus Schwefelkiesen unter gleichzeitiger Gewinnung von schwefelsaurem Eisenoxydul

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DE73222C
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• A. BUISINE in Lille, Nord, 41 rue Jacqueroars-Gielee, Frankreich
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
    • C01B17/06Preparation of sulfur; Purification from non-gaseous sulfides or materials containing such sulfides, e.g. ores

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Description

CHES
PATENTAM
PATENTSCHRIFT
Von schwefelsaurem Eisenoxydul.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. August 1893 ab.
Vorliegende Erfindung hat ein Verfahren zum Gegenstande, mit Hülfe dessen aus Zweifach - SchWefeleisen (Pyriten) unmittelbar und gleichzeitig Schwefel und schwefelsaures Eisenoxydul gewonnen werden kann.
Dieses Verfahren kennzeichnet sich dadurch, dafs die an der Luft unvollkommen gerösteten Pyrite mit concentrirter heifser Schwefelsäure behandelt werden. Mari röstet zunächst die Pyrite in gewöhnlichen Oefen (z. B. im MaIetra'schen Röstofen) unvollständig, wobei man die gebildete Schwefligsäure für die Beschickung von Bleikammern nutzbar macht. (Der rohe Pyrit oder Schwefelkies', welcher etwa 50 bis 52 pCt. Schwefel enthält, wird dabei so reducirt, dafs er dann etwa nur noch 1 ο bis 35 pCt. enthält.) Man läfst dann auf den unvollständig gerösteten Schwefelkies concentrate Schwefelsäure (am besten von 6o° B.) in folgendem etwa angenäherten Verhältnifs einwirken: 100 bis 125 Gewichtstheile Schwefelsäure auf 100 Gewichtstheile unvollkommen gerösteten Schwefelkies. . ■ ■
Bei der Erhitzung auf etwa ioo° sieht man eine ziemlich heftige Reaction eintreten, worauf die Temperatur auf etwa 150 bis i8o° steigt, welche Temperatnr man eine Viertel- bis eine ganze Stunde aufrecht erhält. Während der Reaction entwickelt sich Wasserdampf, welcher geringe Mengen von Schwefel, sowie Spuren von Schwefligsäure und Schwefelwasserstoff mit fortreifst.
Das aus der Reaction herrührende Product wird dann mit heifsem Wasser versetzt, wodurch eine Lösung entsteht, aus der sich durch einfaches Abkühlen die Krystalle des schwefelsauren Eisenoxyduls abscheiden.
Der im Wasser unlösliche Rückstand enthält fast den gesammten Schwefel in ungebundenem Zustande, den vorher der unvollständig geröstete Schwefelkies enthielt; man kann diesen Schwefel entweder durch Schmelzen oder durch ein Auswaschen mit Schwefelkohlenstoff abscheiden. Einer der einfachsten Apparate, welche zur gewerbsmäfsigen Ausführung des in Frage stehenden Verfahrens sich eignen, besteht aus einer überdeckten Abdampfschale, die mit einem Waschapparat (ζ. Β. einem Koksthurm) in Verbindung gesetzt und durch einen an deren unterem Theile sich befindenden Feuerherd erhitzt werden kann. Der Waschapparat wird hierbei den Wasserdampf, sowie die mit fortgerissenen Gase zurückhalten, und es findet sich in den Waschwa'ssern die kleine, ebenfalls mit fortgerissene Schwefelmenge wieder vor.
Schwefelkies oder Pyrit ist bekanntlich Zweifach - Schwefeleisen Fe S2 ; vollständig in der Luft geröstet, wandelt er sich unter Gewinnung von Schwefligsäure in Eisenoxyd um:
2 Fe S2 + 11 O = Fe2 O8 + 4 S O2.
An der Luft unvollkommen geröstet, giebt der Pyrit Schwefligsäure und hinterläfst einen Rückstand, der weniger schwefelreiche Schwefelverbindungen des Eisens (wie Eineinhalbfach-Schwefeleisen -Fe2 Ss, Einfach-SchwefeleisenFeS) und geringe Mengen nicht oxydirten Pyrit enthält. Behandelt man dieses Gemisch mit heifser

Claims (1)

  1. concentrirter Schwefelsäure, so erhält man mit Eisenoxyd schwefelsaures Eisenoxyd und mit den Schwefelverbindungen schwefelsaures Eisenoxydul und Schwefelwasserstoff nach folgenden Gleichungen: '
    Fe2 O3 + 3,£0,H2 = (SOJ 3 Fe2 + 3 H2 O;
    + 2 SO4Aa = 2 SO4Fe +2H2S + S; FeS +S-OtH2 = S O4 Fe + H3 S.
    Der Schwefelwasserstoff wirkt aber auf das schwefelsaure Eisenoxyd und ergiebt ^sich Schwefel und schwefelsaures Eisenoxydul
    (SOJ3Fe2 + H2S^i SO.Fe+S+ S0tHa\ ist dabei Ueberschufs an Schwefelwasserstoff vorhanden, so zersetzt sich derselbe durch die concentrirte und heifse Schwefelsäure und man erhält
    H2S + SO4H2^4 S
    4H2O.
    Es sind also die Producte des Processes einzig und allein Schwefel und schwefelsaures Eisenoxydul. .
    Enthält der unvollständig geröstete Pyrit wenigstens 10 pCt. Schwefel, so bildet sich genügend viel Schwefelwasserstoff, um das gesammte sich gleichzeitig bildende schwefelsaure Eisenoxyd zu reduciren; enthält aber der unvollständig geröstete Schwefelkies weniger als ι ο pCt. Schwefel, so erhält man ein Gemisch von schwefelsaurem Eisenoxyd und schwefelsaurem Eisenoxydul, bei welchem Gemisch das schwefelsaure Eisenoxydul um so weniger im . Ueberschufs vorhanden ist, je weniger Schwefel im Pyrite vorhanden war.
    Hieraus folgt, dafs, um nur Schwefel und schwefelsaures Eisenoxydul zu gewinnen, es sich empfiehlt, nur mit unvollständig geröstetem Pyrit zu arbeiten, der nicht weniger als 10 pCt. Schwefel enthält.
    Der in dem unvollkommen gerösteten Pyrit verbleibende, nicht oxydirte Pyrit wird unter den vorliegenden Bedingungen von der Schwefelsäure nicht angegriffen und findet sich in dem beim Verfahren sich bildenden Rückstande unverändert vor, um nach dem Ofen zurückgebracht zu werden. '
    Das Zweifach-Schwefeleisen wird in Wirklichkeit nur bei etwa 2500 durch die Schwefelsäure angegriffen, während — wie oben angeführt — man i8o° nicht überschreitet.
    Der vorstehend beschriebene Procefs ist einfach und gleichzeitig ausführbar, denn die meisten chemischen Fabriken besitzen Röstöfen für Pyrite, Bleikammern und demzufolge Schwefelsäure von 60 ° B. in der Nähe der Gebäude.
    Ueberdies ist es bekannt, dafs das Rösten der Pyrite in einem sogenannten Freifallofen schnell vorgenommen werden kann, über deren über einander liegenden Platten die Pyrite der Reihe nach herabfallen, um hierbei einer methodischen und fortschreitenden Röstung dergestalt zu unterliegen, dafs man hierbei nach Bedarf einen mehr oder weniger schwefelreichen Rückstand erhält. -
    Will man daher das Hauptgewicht auf die Gewinnung von Schwefel legen, so wird und soll man die Pyrite von den oberen Flächen oder Platten des Röstofens, d. h. weniger stark geröstete Pyrite verwenden; wenn man dagegen hauptsächlich schwefelsaures Eisenoxydul gewinnen will, so wird man sich der Pyrite aus den unteren Etagen, d. h. der stärker gerösteten Pyrite bedienen (ohne dafs letztere einer vollständigen Röstung unterlegen haben).
    Pa tenτ-Anspruch:
    Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus Schwefelkiesen (Pyriten) unter gleichzeitiger Gewinnung von schwefelsaurem Eisenoxydül, darin bestehend, dafs man die genannten, an der Luft unvollkommen gerösteten Pyrite mit heifser, concentrirter Schwefelsäure behandelt.
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