DE732043C - Verfahren und Einrichtung zum Herstellen von Tafel- oder Spiegelglas durch Ausheben eines Glasbandes - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zum Herstellen von Tafel- oder Spiegelglas durch Ausheben eines Glasbandes

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DE732043C
DE732043C DEB193987D DEB0193987D DE732043C DE 732043 C DE732043 C DE 732043C DE B193987 D DEB193987 D DE B193987D DE B0193987 D DEB0193987 D DE B0193987D DE 732043 C DE732043 C DE 732043C
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DEB193987D
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Paul Bolgar
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PAUL BOLGAR
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PAUL BOLGAR
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B15/00Drawing glass upwardly from the melt
    • C03B15/02Drawing glass sheets

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Joining Of Glass To Other Materials (AREA)

Description

  • Verfahren und Einrichtung zum Herstellen von Tafel- oder Spiegelglas durch Ausheben eines Glasbandes Bekanntlich entstehen bei der Herstellung von Tafelglas durch Ausheben eines Glasbandes aus der geschmolzenen Glasmasse zufolge des Schrumpfens der Oberfläche des Glasbandes plastische und optische Wellen an der Oberfläche des Glasbandes, welche das daraus gewonnene Tafelglas minderwertig machen. -Dieses Schrumpfen hat man bisher dadurch zu verhindern getrachtet, daß man das Glasband während des Ziehens auf gleicher Breite zu halten suchte, indem man dieLängsränder des Glasbandes von beiden Seiten durch Metallhaken, durch von Wasser durchströmte Röhrenbogen, Walzen, Rollen o. dgl., durch Führungen mit Rillen, durch sich drehende Schnecken usw. erfaßt und festgehalten hat. -Diese bekannten Verfahren und Einrichtungen haben aber nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt, weil durch das starre Festhalten der Längsränder die Spannung des Bandes in der Querrichtung nur durch die Schrumpfspannung des Glases selbst bewirkt wird, so daß in dem Falle, in dem die Schrumpfspannung größer wird, als die ihr entgegenwirkende, die Tafelränder festhaltende Kraft, in der Tafel Risse entstehen können, in dem Falle aber, in dem die Schrumpfspannung kleiner wird, sich optische oder plastische Wellen bilden.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren und eine Einrichtung zum Herstellen von Tafelglas durch Ausheben eines Glasbandes, durch welches nicht nur die erwähnten Nachteile vollständig behoben werden, sondern auch Tafelglas mit Feuerpolitur erhalten wird, welches bei entsprechender Wahl des Rohmaterials auch unmittelbar als Spiegelglas verwendetwerden kann.
  • Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß an dem zwischen der Schmelzwanne und dem Ziehwalzen befindlichen noch bildsamen Teile des Glasbandes auf die innere
    Seite von beiderseits an den Längsrändern
    des Bandes ausgebildeten und angeformten
    Rippen, Wülsten o. dgl. ein unter Druck
    stehendes gas- oder dampfförmiges Mittel,
    Form von Strahlen zur Einwirkung gehr
    wird.
    Dieses gas- oder dampfförmige.%littel 1; n
    in zur Längsrichtung der Ränder des Bann'
    senkrechten und/oder schrägen Strahlen zur
    Einwirkung gebracht werden.
    Die nach diesem Verfahren erzeugtenGlastafeln sind beiderseits so vollkommen glatt, daß ein nachträgliches Schleifen ganz entfällt und dadurch eine bedeutende Verringerung der Erzeugungskosten erzielt wird.
  • Dieses Verfahren unterscheidet sich also dadurch von allen bisherigen derartigen @7erfahren, daß das Glasband während des Ziehens in derLängsrichtung außerdurch die Schrumpfspannung auch noch durch eine von dieser unabhängig wirkende elastische, dynamische Kraft, d.li. durch in ständiger Bewegung befindliche hochgespannte Dampf- oder Gasstrahlen, in der Querrichtung nach beiden Seiten hin gespannt bzw, gezogen wird und daß zur Erzeugung dieser Strahlen in keinerlei Berührung mit dem Glasbande oder dessen Rändern stehende Blasdüsen dienen.
  • Die Vorteile dieses Verfahrens gegenüber den bekannten Verfahren sind im wesentlichen folgende: i. Die im Falle übergroßer Schrumpfspannungen, zufolge der unnachgiebig festgehaltenen Ränder des Bandes, im Glasband auftretenden Längsrisse oder Sprünge sind bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ausgeschlossen, weil die Ränder des Glasbandes nicht festgehalten sind und zufolge der Elastizität des auf die Wülste der Ränder des Glasbandes einwirkenden gasförmigen Mittels einer übergroßen Schrumpfspannung nachgeben und sich entsprechend nach einwärts bewegen können.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die bei den bekannten Verfahren unv erineidliche Bremsung der Längsränder des Glasbandes ausgeschlossen, weil es bei ihm keine mit diesen Längsrändern. in Berührung stehende feste Organe gibt und sich die Ränder des Glasbandes darum frei und unbehindert fortbewegen können.
  • 3. Der Druck des gasförmigen Mittels sowie die Richtung seiner Strahlen können im Wege bekannter Mittel, dem Gang des Ziehv organges und der Größe der auftretenden Schrumpfspannung entsprechend, leicht geregelt «-erden.
  • Die zur Durchführung dieses Verfahrens dienende Einrichtung nach der Erfindung besteht aus an dein zwischen der Schmelzwanne und dem untersten bzw. ersten Ziehwalzenpaar befindlichen noch bildsamen Teil des Bandes beiderseits von deren Längsrändern einander gegenüber angeordneten Blas->Visen. Die Düsen sind so angeordnet. daß ihre Bohrungen etwa senkrecht und/oder Yhräg zur Ziehrichtung des Bandes und zu '@Ten Rändern gerichtet sind. Die Düsen können in Gruppen von gesonderten Einzeldüsen zur Verwendung kommen oder gruppenweise in der Wand einer gemeinsamen Röhre ausgebildet sein.
  • Oberhalb und beiderseits der Wurzel des Glasbandes kann eine das Band bildsam haltende Heizvorrichtung angeordnet sein, die gegen die Mitte des Bandes hin kleiner werdende Heizöffnungen aufweist.
  • Die zur Durchführung des erfindungsgemäl-len Verfahrens dienende Einrichtung ist auf beiliegender Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform - mit in der Wand je eines gemeinsamen röhrenförmigen Körpers ausgebildeten Blasdüsen - schematisch dargestellt, und zwar zeigt die Zeichnung in Fig. i die Einrichtung in Vorderansicht, in Fig. 2 die gleiche Einrichtung in senkrechtem Längsschnitt nach Linie 1-I der Fig. r. in Fig. 3 einen Schnitt nach Linie II-11 der Fig. i ; Fig. 4. zeigt zwei verschiedene Ausführungsformen von Wülsten an den Rändern des herzustellenden Tafel- bzw. Spiegelglasbandes im Querschnitt.
  • Fig. 5 zeigt in größerem Maßstab einen Querschnitt nach Linie III-III der Fig. i. Fig.6, 7 und S zeigen drei verschiedene Anordnungen der Blasdüsen in je einem Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 5.
  • Fig. 9 zeigt in Vorderansicht eine Ausführungsform mit gesonderten Einzelblasdüsen, und zwar links mit senkrecht und rechts mit schräg zur Längsrichtung und zu den Rändern des Glasbandes gerichteten Düsen.
  • Fig. io ist ein Schnitt nach Linie V-V der Fig. g.
  • Der Einfachheit und leichteren Übersichtlichkeit wegen sind auf der Zeichnung das Maschinengestell sowie die Lagerung und der Antrieb der Ziehwalzen usw. und der nötigen Röhrenleitungen fortgelassen.
  • Auf der Zeichnung ist i die das geschmolzene Glas enthaltende Wanne, in deren Decke eine dem nuerschnitt des herzustellenden Tafel- bzw. Spiegelglases entsprechend gestaltete Öffnung 2 vorgesehen ist. Diese Öffnung z hat an ihren Enden Erweiterungen 3, welche an den Rändern des Glasbandes die hauptsächlich als Angriffsflächen für das unter Druck stehende gasförmige Mittel. aber auch als Versteifungsrippen dienenden Wülste ausbilden. Mit q. sind die bekannten waagerecht gelagerten Ziehwalzen bezeichnet, welche das 'ausgehobene Glasband aus der Wanne i durch die Öffnung 2 hindurch in bekannter Weise hinaufziehen. Auf der Zeichnung ist das so erzeugte Glasband mit 5 und die an dessen Rändern ausgebildeten Wülste bzw. Versteifungsleisten mit 6 bezeichnet. Zwischen den untersten Ziehwalzen 4 und dem Behälter r, also dort, wo sich das gezogene Glasband noch in bildsamem Zustand befindet, sind die das Glasband 5 während des Ziehens in der Querrichtung spannenden Mittel auf beiden Seiten der Längsränder des Bandes 5 einander gegenüber angeordnet. Diese Organe sind Blasdüsen 7 (Fig.5 bis 1o), mittels welcher das unter hohem Druck stehende gasförmige Mittel von innen her gegen die Wülste 6 des Bandes 5 zur Einwirkung gebracht wird. Das gasförmige_ Mittel übt auf die Wülste 6 einen. so starken elastischen Druck aus, daß durch diesen das Band 5 während des Schrumpfens seiner Oberfläche in der Querrichtung ausgespannt (gezogen) und dadurch die Bildung von plastischen oder optischen Wellen auf der Oberfläche des Bandes 5 verhütet wird. Aber auch die bei den bekannten Einrichtungen durch übergroße Schrumpfspannungen zufolge der unnachgiebig festgehaltenen Ränder des Bandes auftretenden Längsrisse oder Sprünge sind bei der erfindungsgemäßen Einrichtung ausgeschlossen, weil die Ränder des Bandes 5 nicht festgehalten sind und zufolge der Elastizität des auf die Wülste 6 einwirkenden gasförmigen Mittels einer übergroßen Schrumpfspannung nachgeben und sich entsprechend nach einwärts bewegen können.
  • Die Blasdüsen 7 können gruppenweise in je einem gemeinsamen, zweckmäßig röhrenförmigen Körper 8 zusammengefaßt werden (Figt i bis 8), in welchem Falls sie in einer vorteilhaft verstärkten Wand 8' des Körpers 8 ausgebildet sind. Die Blasdüsen 7 können aber auch als gesonderte Einzeldüsen ausgebildet sein (Fig. 9 und io). -Die Bohrungen der Düsen 7 bzw. deren Achsen können senkrecht zur Längsrichtung und zu den Bändern des Bandes 5 gerichtet sein (Fig. 6 und Fig. 9, links) oder schräg zur Ziehrichtung (Fig. 7 und Fig.9, rechts). In letzterem Falle zerlegt sich, wie in Fig. 9 rechts ersichtlich gemacht ist, der Druck a des Gasstrahls in eine das Band 5 in der Querrichtung spannende Komponente b und in eine in der Längsrichtung des Bandes 5 wirkende Komponente c, welche die Wirkung der Ziehwalzen 4 unterstützt, weshalb diese schräge Anordnung der Düsen 7 besonders vorteilhaft ist. -Noch vorteilhafter können in jeder Düsengruppe sowohl senkrecht wie auch schräg zur Ziehrichtung des Bandes gerichtete Düsen 7 gleichzeitig angeordnet sein, wie z. B. in Fig. B.
  • Einen weiteren Teil der Einrichtung bilden die oberhalb und beiderseits des Austrittsspaltes z der Schmelzwanne z angeordneten bekannten Heizvorrichtungen 9, welche dazu bestimmt sind,- das Glasband 5 in dem zum Ausspannen in der Querrichtung erforderlichen bildsamen Zustand zu erhalten. Diese Heizvorrichtungen 9 sind vorteilhaft mit gegen die Mitte des Bandes 5 hin kleiner werdenden Heizöffnungen io versehen (Fig. r, gestrichelt)

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum fortlaufenden Herstellen von Tafelglas oder Spiegelglas durch Ausheben eines aus der geschmolzenen Glasmasse gezogenen Bandes unter gleichzeitigem Spannen des noch plastischen Bandes in der Breitenrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Schmelzwanne und dem untersten bzw. ersten Ziehwalzenpaar auf die innere Seite der beiderseits an den Längsrändern des Bandes angeformten Rippen, Wülsten o. dgl. ein unter Druck stehendes gas- oder dampfförmiges Mittel in Form von Strahlen in zur Längsrichtung und zu den Rändern des Bandes etwa senkrechten und/ oder schrägen Strahlen zur Einwirkung gebracht wird.
  2. 2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch zwischen der Schmelzwanne und dem untersten, bzw. ersten Ziehwalzenpaar an dem noch bildsamen Teil des Bandes beiderseits der Längsränder des Bandes einander gegenüber angeordnete Blasdüsen, deren Bohrungen etwa senkrecht und/oder schräg zu der Längsrichtung bzw. zu den Rändern des Bandes gerichtet sind.
  3. 3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen in der Wand einer gemeinsamen Röhre ausgebildet sind.
  4. 4. Einrichtung nach Anspruch 2 und 3, gekennzeichnet durch oberhalb und bei-. derseits der Wurzel des Bandes angeordnete Heizvorrichtungen.
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch .4, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtungen gegen die 'litte des Bandes hin kleiner werdende Heizöffnungen aufweisen.
DEB193987D 1941-04-19 1941-04-19 Verfahren und Einrichtung zum Herstellen von Tafel- oder Spiegelglas durch Ausheben eines Glasbandes Expired DE732043C (de)

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Cited By (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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