DE730928C - Verfahren zum Erzeugen von Fasern aus geschmolzenem Glas und anderen in der Hitze plastischen Stoffen und Geblaese zur Verwendung bei diesem Verfahren - Google Patents
Verfahren zum Erzeugen von Fasern aus geschmolzenem Glas und anderen in der Hitze plastischen Stoffen und Geblaese zur Verwendung bei diesem VerfahrenInfo
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- C03B37/01—Manufacture of glass fibres or filaments
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Description
Die Erfindung bezieht sich, auf diejenigen bekannten Verfahren zur Erzeugung von Fasern
aus geschmolzenem Glas und anderen in der Hitze plastischen Stoffen, bei welchen
aus einem Schmelzbehälter ausfließende Ströme der geschmolzenen Masse der Einwirkung
von im wesentlichen in der Fließrichtung der Masseströme gerichteten Dampfströmen,
Druckluftströmen oder sonstigen gasförmigen Dmclanittelströmen unterworfen
und von diesen zu Fasern ausgezogen werden. Hierbei werden Gebläse benutzt, die im wesentlichen
aus einer an eine Druckmittelquelle angeschlossenen Druckkammer bestehen und für die auszuziehenden Masseströme einen
Durchgang besitzen, dessen Wände Blasdüsen für die das Ausziehen bewirkenden Druckmittelströme
aufweisen.
Der Druckmittelverbrauch bei diesen Verfahren und ihnen Gebläsen ist im Vergleich ao
zur Erzeugungsmenge an Fasern verhältnismäßig hoch. Der Verbrauch beträgt beispielsweise
bei dar Verwendung von Dampf als Druckmittel etwa 270 kg Dampf pro Stunde bei einem Druck im Gebläse von. etwa
10 kg/cm2 und einer Erzeugungsmenge an Fasern von etwa 1 kg pro Stunde. Der Dampf verbrauch
stellt also einen wesentlichen Faktor hinsichtlich der Kosten des Blasverfahrens
dar.·
Die Erfindung besteht nun darin, daß bei dem angegebenen Verfahren die Masseströme
und die Druckmittelströme, nachdem sie in Berührung miteinander getreten sind, im
wesentlichen unter Beibehaltung des an der Berührungsstelle entstehenden Gesamtstrom-
querschnittes und unter Vermeidung· seitlicher
Expansion zwangsläufig längere Zeit in einem
gegej dii umgebende Atmosphäre abgeschlossenen
Strom innig zusammengehalten werden. Hierdurch wird die Strömungsgeschwindigkeit
des Druckmittels sowie seine Ziehwirkuiig" auf die Masseströme erhöht und dadurch
der Verbrauch an Druckmittel entsprechend herabgesetzt.
to Zur Durchführung des verbesserten Verfahrens
wird erfindungsgemäß ein Gebläse benutzt, welches an seiner Unterseite mit
einem eine Fortsetzung seines Durchganges bildenden. Leitstutzen versehen ist, der zweck >5
mäßig einen dem Querschnitt des Gebläsedurchganges im wesentlichen entsprechenden
Querschnitt besitzt.
Bei Glasfasererzeugungseinrichtungen der in Frage stehenden Art ist es bekannt, einen
in der Bewegungsrichtung des Glasfaserstromes sich erstreckenden Schacht vorzusehen,
der dazu dient, ein Umherfliegen der Fasern im Raum zu verhüten und sie zu einer Unterlage
zu führen. Ferner ist es bekannt, unterhalb des Austritts des Gebläses auf entgegengesetzten
Seiten der Bewegungsbahn des Glasfaserstromes Leitbleche vorzusehen-, die den in der Bildung- begriffenen Fasern eine WeI-luiig
oder Kräuselung erteilen. Die bekannjo
ten Einrichtungen haben also- eine andere Aufgabe als die Erfindung und können überdies
die durch diese erzielte Wirkung nicht haben, weil bei ihnen infolge des großen Querschnittes des Schachtes bzw. des Raumes
zwischen den Leitblechen, welch letzterer überdies zur Atmosphäre hin offen ist,
eine beträchtliche Expansion und ein starker Geschwindigkeitsabfall des Druckmittelstromes
eintritt.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform eines Gebläses gemäß der
Erfindung in Abb. 1 in einem Querschnitt und in Abb. 2 in einem Längsschnitt nach Linie
2-2 der Abb. 1 dargestellt.
Das Gebläse besteht aus einer Druckkammer aus zwei länglichen parallelen Kammern
11 und 12 und einer die letzteren verbindenden
Endkammer 13, welcher durch eine Leitung 14 Dampf, Druckluft oder ein sonstiges
gasförmiges Druckmittel zugeführt «wird. Zwischen den beiden Kammern 11 und 12 besitzt
das Gebläse, einen Durchgang 15 für die zu
Fasern auszuziehenden, dem Gebläse zuzuführenden Ströme geschmolzener Masse. Die
Wände der beiden Kammern 11 und 12 besitzen am Durchgang 15 eine Reihe von Düsen
16, die über die ganze Länge des Durchganges verteilt liegen. Die Düsen 16 sind
derart nach unten gerichtet, daß sie einen Winkel von nicht mehr als 30° miteinander
bilden. An der Unterseite des Gebläses ist nun· als Fortsetzung des Durchganges 15
ein Leitstutzen vorgesehen. Dieser besteht zweckmäßig aus zwei am Boden der Kammern
11 und 12 befestigten Winkel.platten 17 und
i.S, die an den Enden den Zwischenraum zwischen
ihnen abschließende und an ihnen befestigte leichte U-Stücke 19 besitzen.
Das Gebläse wird in üblicher Weise unterhalb eines mit Ausfluß düsen, für die geschmolzene
Masse versehenen Schmelzbehälters angeordnet, von dem in der Zeichnung nur die Ausiiußdüsen 20 angedeutet sind. Die
aus den Düsen ausfließenden Masseströme gelangen in den Durchgang 15 des Gebläses,
dessen Blasdüsen 16 unter der ihrer Lage entsprechenden Winkelrichtung die Druckmittelströme
auf die Masseströme richten. Etwas unterhalb ihres Austrittes aus den Düsen
treffen die Druckmittelströme- zusammen. S:e go
saugen dabei gewisse Mengen atmosphärischer Luft oben in den Durchgang des Gebläses
hinein. Diese mitgerissene Luft zieht die Masseströme von dem Schmelzbehälter in
den Durchgang des Gebläses, wo sie unter allmählich zunehmender Ziehgeschwindigkeit
zu Fasern ausgezogen werden.
Obschon. bekanntlich Dampf bei einem Druck von etwa 10 kg/cm2 beim Austritt
durch eine Öffnung in die Atmosphäre eine Strömungsgeschwindigkeit von ungefähr
520 m Sek. besitzt und diese Geschwindigkeit bei den bisherigen für das Glasfaserziehen
benutzten Gebläsen durch eine Anzahl von dicht nebeneinander angeordneten Blasdüsen
erzielt wird, wurde festgestellt, daß dabei die Ziehgeschwindigkeit der Glasfasern
nur etwa 105 m/Sek. beträgt. Es kann angenommen werden, daß die Ursache hierfür
in der in den Durchgang des Gebläses hineingesaugten atmosphärischen Luft liegt,
welche zwischen den Fasern und den Dampfströmeu
eine Art Schutzschicht bildet. Versuche haben gezeigt, daß die Geschwindigkeit der Fasererzeugung genau der Geschwindigkeit
der in den Durchgang hineingesaugteii Luft entspricht, so daß die Geschwindigkeit
der Dampfströme auf die Fasern- nur in dem Maße übertragen wird, als es möglich ist,
die Geschwindigkeit der angesaugten Luft zu erhöhen.
Durch den eine Verlängerung des Durchganges 15 bildenden Leitstutzen 17-19 ist es
möglich, die Faserziehgeschwmdigkeit bei Verwendung von Dampf des gleichen Druckes
von 105 m/Sek. auf etwa 250 m/Sek. zu erhöhen.
Offenbar werden durch die Vergrößerung der Länge des Durchganges 15 der
ausgeblasene Dampf und die angesaugte Luft zwangsläufig in enger Berührung miteinander
gehalten und wird eine seitliche Expansion vermieden, so- daß eine größere Menge der
Energie des Dampfes wirksam wird, um die Geschwindigkeit der angesaugten Luft und
der in dieser eingeschlossenen Fasern zu erhöhen. Die Länge des verlängerten Durchganges
sollte derart sein, daß die gesamten Fasern, die mitgerissene Luft und der Dampf
annähernd eine gemeinsame Geschwindigkeit erlangen. In der Praxis ist dieses abhängig
von der Größe des Durchganges, der Zahl
ίο der Dampfstrahlen und des aufgewandten Gebläsedruckes.
In der Praxis sind günstige Ergebnisse mit einem verlängerten Durchgang von 5 bis 30 cm erzielt worden. Je nach den
Arbeitsverhältnissien läßt sich die geeignete Länge durch wenige Versuche ausfindig
machen.
Im Sinne der Erfindung sind nicht nur Gebläse der gezeigten rechteckigen Ausführung,
sondern auch solche von anderer Ausführung, beispielsweise ringförmige Gebläse, verwendbar.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zum Erzeugen von Fasern aus geschmolzenem Glas und anderen in der Hitze plastischen Stoffen durch Ausziehen dünner, aus einem Schmelzbehälter ausfließender Ströme der geschmolzenen Masse mittels auf sie zur Einwirkung gebrachter, im wesentlichen in deren Fließrichtung· geleiteter gasförmiger Druckmittelströme-j dadurch gekennzeichnet, daß die Masseströme und 'die Druckmittel-Ströme, nachdem sie in Berührung miteinander getreten sind, im wesentlichen unter Beibehaltung des an der Berührungsstelle entstehenden Gesamtstromquerschnitte sjund unter Vermeidung seitlicher Expansion zwangsläufig längere Zeit in einem gegen die umgebende Atmosphäre abgeschlossenen Strom innig zusammengehalten werden, um die Strömungsgeschwindigkeit des Druckmittels und seine Ziehwirkung auf die Masseströme zu erhöhen.
- 2. Zur Verwendung bei dem Verfahren nach Anspruch 1 dienendes Gebläse, dessen Körper eine an eine Druckmittelquelle angeschlossene Druckkammer bildet und für die anzuziehenden Masseströme einen Durchgang besitzt, dessen Wände Blasdüsen für die im wesentlichen in der Fließrichtung der geschmolzenen Masseströme zu richtenden Druckmittelströme aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß. das Gebläse (11-13) an seiner Unterseite mit einem eine Fortsetzung seines Durchganges (151 bildenden Leitstutzen (17-19) versehen ist.
- 3. Gebläse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitstutzen (17-19) einen dem Querschnitt des Gebläsedurchganges ('15 j im wesentlichen entsprechenden Querschnitt besitzt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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