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Wasserlösliche Schutzkappe Die Zündhörner von Seeminen sind bekanntlich
meist so ausgebildet, daß ein empfindliches Organ, z. B. ein mit einer bestimmten
Flüssigkeit gefülltes Glasrohr, in der Mine derart befestigt ist, daß es zum Teil
aus, dem Minenkörper herausragt. Dieses Rohr wird gegebenenfalls, um ein Eindringen
von Sieewasser zu verhindern, mit einer Bleikappe umgeben sein; stößt irgendein
fester Gegenstand, etwa ein Schiff, gegen eines der Hörner, so, reicht die Festigkeit
der Bleikappe nicht aus, um .einer Deformation zu widerstehen, so daß das im Innern
der Bleikappe angebrachte Glasrehr zerbricht und auf eine bekannte Weise den Zündvorgang
einleitet.
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Um mit Minen vor dem Aussetzen umgehen zu können, ist ,es. notwendig,
daßentweder die Minen erst unmittelbar vor dem Zuwasserbringen geschärft, d. h.
mit den Glasrohreinsätzen und Bleikappen versehen werden, oder aber es müssen über
den Bleikappen feste Stahlrohre aufgeschraubt sein, die, eine Deformation der Bleikappen
verhindern. Diese Stahlhülsen sind dann unmittelbar vor dem Auslegen der Mine wieder
abzuschrauben.
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In jedem Falle wird also beim Minenlegen eine recht umfangreiche und
nicht ungefährliche Arbeit zu leisten sein, um die Minen endgültig scharf zu machen.
Abge#,ehen von ihrer Gefährlichkeit erfordert diese Arbeit einen ziemlich hohen
Personalaufwand, und sie kann auch nur in einer gewissen Mindestzeit ausgeführt
werden. Bei den oft beengten Verhältnissen auf einem Minen legenden Schiff bedeutet
dies also eine merkliche Erschwerung des Arbeitsvorganges.
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Es ist nun schon eine Stoßsicherung für Minen u. dgl. bekanntgeworden,
die darin besteht, daß die Mine im Ganzen mit einem Mantel .aus wasserlöslichem
Stoff umgeben wird, der in trockenem Zustand mechanisch einige Widerstandsfähigkeit
aufweist, bei.-spielsweise
mit einer Kruste leicht löslicher Salze,
Zucker, Dextrin-, Leimmischungen o. dgl. Zur Aufnahme von Stößen soll dabei die
Mine vor dem Aufbringen des Krustenmantels mit einer mehr oder minder losen, nicht
in sich zusammenhängenden, stoßschwächenden Verpackung, z. B. Papierschichten, Watte,
Holzwolle o. dgl., umhüllt werden, auf die erst der wasserlösliche Mantel durch
Eintauchen in eine entsprechende Lösung oder durch mehrfaches Bestreichen aufgebracht
wird.
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Eine derartige Anordnung kann: allerdings offensichtlich höchstens
schwache Stößc aufnehmen, die der geringen mechanischen Wid@erstand:sfähigk:eit
einer Zuckerkruste oder einer Leimschicht o. dgl. entsprechen. Es ist außerdem recht
umständlich, ganze Minen mit einem derartigen Schutzmantel zu versehen, und unter
Umständen schwierig, solchermaßen geschützte Gegenstände zu transportieren.
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Die Erfindung befaßt sich mit einer Schutzvorrichtung und Stoßsicherung
für Minen, welche ebenfalls mit wasserlöslichen Stoffen arbeitet, ohne jedoch die
Nachteile .der bekannten Einrichtung aufzuweisen. Sie beschränkt sich auf die Sicherung
der Zündhörner der Mine durch eine besonders ausgebildete Schutzkappe, die es erlaubt,
die Mine zu -einem beliebigen Zeitpunkt scharf zu machen, z. B. schon bei der Einschiffung
oder während der Fahrt zum Auslegeplatz, und die Minen dann einfach auszuwerfen,
ohne daß an jedem Zündhorn noch besondere Handgriffe ausgeführt werden müßten.
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Erfindungsgemäß ist die -,v.as,s.erlösli:che Schutzkappe für die einzelnen
Minenzün.dhörner dadurch gekennzeichnet, daß. die ton den Minenkörper eingeschraubte
oder eingepreßte Schutzkappe aus einem Preßstoff mit vorzugsweise flockigen oder
faserigen Füllstoffen besteht, deren spezifisches Gewicht größer ist als das des
Wassers, während als Bindemittel :ein an sich bekannter, in Wasser löslicher Stoff,
z. B. Gummiarabikum, ein urgehärtetes Kunstharz, Zucker, Dextrin o. d-1., dient.
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Diese Schutzkappe wird über jedes Zündhorn, also über das Glasröhrchen
mit oder ohne Bleikappe, aufgeschraubt. Die P-reßmass@e besitzt eine vergleichsweise
sehr hohe Festigkeit, so daß sie mechanische Beschädigungen der Zündhörner ebenso
wie die sonst übliche Schutzkappe aus Stahl verhindern kann. Sie ist aber im Wasser
verhältnismäßig rasch löslich, beispielsweise innerhalb von i oder 2 Stunden nach
dem Zuwasserbringen. Die hohe Festigkeit ergibt sich aus dem Verpressen des Bindemittels
mit dem flockigen oder faserigen Füllstoff. Z. B. kommen Prefastoffe in Frage, bei
denen ein Baum-,vollgewebe o. dgl. mit einem der obengenannten Bindemittel veiPreßt
ist. Die längliche, den Füllhörnern angepaßte Form der Schutzkappe läßt sich leicht
z. B. mit einem so verpreßten einfachen oder mehrfachen Baumwollstrumpf verwirklichen.
Aber auch mit flockigen Füllstoffen kann gearl;eitet werden. Die letzten sind soar
vorzuziehen, falls ein evtl. Zug, den ein, Strumpf nach der Lösung der Kappe im
Wasser auf das Zündhorn .ausüben könnte, vermieden werden soll. Besonders vorteilhaft
sind dabei Flocken aus einem Füllstoffmaterial, das schwerer ist als Wasser, beispielsweise
Asbestflocken oder Glasfaserflocken. Werden die Schutzkappen in dieser Weise hergestellt,
so bleibt auch keine Ansammlung von schwebenden oder gar schwimmenden Teilchen in
der Nähe des Minenkörpers, wenn die Schutzkappen sich aufgelöst haben. Vor allem
ist es dabciunmöglich, daß etwa solche Teilchen an der Wasseroberfläche erscheinen
und den Standort der Mine verraten.
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Die Festigkeit derartig hergestellter Schutzkappen, die etwa mittels
eines. eingedrehten Gewindes ebenso wie stählerne Schutzkappen am Minenkörper befestigt
werden, ist verhältnismäßig sehr groß und entspricht derjenigen der bekannten Kunststoffe,
aus denen neuerdings sehr häufig Zahnräder u. dgl. hergestellt werden.
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Bei Artwendung der Erfindung werden also die neuartigen Schutzkappen
unmittelbar nach dem Scharfmachen der Minen unter Umständen schon im Arsenal aufgeschraubt
und auch beim Minenwurf nicht abgenommen. Sie lösen sich vielmehr, sobald die Mine
erst einmal im Wasser ist, auf, so daß allenfalls. ein loser Faserstrumpf am Zündhorn
bleibt. Die Mine macht sich also selbsttätig, sobald sie einmal im Wasser ist, betriebsbereit.
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Hierdurch wird die Tätigkeit des Minenlegers bedeutend erleichtert
und die Sicherheit des Bedienungspersonals erhöht. Da jeder Zeitverlust mit Fertigmacher
der :Minen wegfällt, können die Minen als vorteilhafte Folge der Erfindung unter
Umständen schneller gelegt werden.
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Ein weiterer wesentlicher Vorzug der Erfindung ist .aber noch darin
zu sehen, daß die Erfindung .auch den Abwurf von Minen aus Flugzeugen möglich macht;
denn da im Gegensatz zu den bisher verwendeten Minen die Zündhörner samt Bleikappen
beim Abwurf immer noch durch die Schutzkappe geschützt sind, kann auch der starke
Aufprall auf die Wasseroberfläche, der sich bei Flugzeugabwur fnicht vermeiden läßt,
keine ungewollte Zündung der Mine hervorrufen.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Schutzkappe dargestellt.
Es bedeutet i den Minenkörper, 2 das Glasrohr, 3 die
Bleikappe und
q. die Schutzkappe gemäß .der Erfindung, die mit Schraubgewinde im Minenkörper i
befestigt ist.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellte Ausführung
beschränkt. Vielmehr kann z. B. auch eine große Schutzkappe aus einem Stoff der
beschriebenen Art hergestellt werden, die mehrere Fühlhörner der Mine gemeinsam
überdeckt und nach außen abschließt.
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Die Erfindung besitzt außer den oben schon angeführten Vorteilen auch
gegenüber modernen Minenkonstruktionen, bei denen Sicherungen gegen vorzeitige Explosion
vorgesehen sind, den Vorzug, daß diese Sicherung sehr viel einfacher ist und mindestens
ebenso zuverlässig wie eine Einrichtung, die die Zündvorrichtungen der Mine zunächst
blockiert hält und erst in Abhängigkeit vom Wasserdruck oder in Abhängigkeit von
der Spannung d s Verankerungstaues die Mine selbsttätig scharf macht, wenn' sie
erst .einmal im Wasser ist. Gerade für solche Zündvorrichtungen, die beispielsweise
mit bleikappenges:chützten Bichromatröhren arbeiten, ist es besonders vorteilhaft,
daß die Bleikappen mit so. dünnen Wandstärken ausgeführt werden können, daßeine
sehr hohe Empfindlichkeit der Minenzündung erreicht wird. Bekanntlich besteht nämlich
bei derartigen, häufig verwendeten Minen die Schwierigkeit, daß die Bleikappe dünn
sein muß, wenn die Mine. mit Sicherheit auch b,eispielsweise auf Berührung mit U-Booten
ansprechen soll, die mit verringerter Geschwindigkeit fahren, und daß anderseits
die Verwendung dünner Bleikäppen keine Sicherheit mehr bietet gegen eine Zerstörung
der Bichromatröhren durch den Wasserdruck, falls die Mine, wie. dies häufig erwünscht
ist, auch in große Wassertiefen verlegt werden soll.
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Der Erfindungsgegenstand löst alle diese Schwierigkeiten :auf einfachste
Weise. Die Bleikappe kann so dünn ausgeführt werden, wie dies für die gewünschte
Empfindlichkeit in der endgültigen Einstelltiefe erforderlich ist. Wird die Mine
in tiefem Wasser verlegt, so kann sie mit einer S:chutzkapp,e nach der Erfindung
ohne jede Gefahr eines vorzeitigen Zerknalls mit dem Ankergestell zunächst bis auf
Grund gehen; denn die Mine hat nach dem Aufstoßen auf dem Grund und dem Ausklinken
der Verankerung längst schort wieder kleinere Wassertiefen erreicht, bevor die gemäß
der Erfindung hergestellte Schutzkappe sich auflöst oder ihre Festigkeitseigenschaften
verliert.