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rVerstelluftschraube Die Erfindung betrifft Verstelluftschrauben mit
veränderlicher und umkehrbarer Steigung, d. h. deren Anstellwinkel negativen Wert
erhalten kann, um die Schrauben als aerodynamische Bremse zu verwenden.
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Bei einer bekannten Luftschraube dieser Art ist es ermöglicht, den
Anstellwinkel schneller herabzusetzen und ihn von einem positiven Wert auf einen
negativen Wert überzuführen, als dessen Vergrößerung und Umstellung von einem negativen
auf einen positiven Wert möglich ist. Der Unterschied zwischen den beiden Verstellgeschwindigkeiten
ist jedoch dabei beschränkt.
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Mit dem Erfindungsgegenstand wird eine wirksame und vom Flugzeugführer
schnell herbeiführbare Luftschraubenbremsung angestrebt.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Anstellwinkelverstellvorrichtung
zwei Zahnradgetriebe mit sehr verschiedenen Untersetzungsverhältnissen umfaßt, von
denen jedes Za:hnradgetriiebe für sich allein den Anstellwinkel vergrößern oder
verringern kann, wobei das eine dieser Getriebe ein großes Untersetzungsverhältnis
für langsame Blattverstellung und das andere Zahnradgetriebe ein solches Unter-
bzw.l_lbersetzungsverhältnis hat, daß es eine ganz schnelle Veränderung des Anstellwinkels
in ,dem einen oder dem anderen Flügelverstellsinn herbeiführt, wobei jedes dieser
Zahnradgetriebe je nach Bedarf in Betrieb gesetzt werden kann. Auf diese Weise verwandelt
sich die Luftschraube sehr rasch, etwa in einer Zeitspanne von r bis a Sekunden,
in eine aerodynamische Bremse, deren Wirkungsgrad vom Flugzeugführer augenblicklich
der Gangart des Motors angepaßt werden kann, während im Fluge der Wert des Anstellwinkels
langsam mit der gewünschten Genauigkeit und Stetigkeit, z. B. selbsttätig durch
einen Fliehkraftregler, einstellbar ist. Umgekehrt kann die als aerodynamische Bremse
wirkende Luftschraube mit derselben Schnelligkeit auf Vortrieb umgestellt werden,
was bei verfehlter oder zu länger Landung für einen neuen Steigflug und somit zur
Vermeidung von Unglücksfällen sehr wertvoll sein kann.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsart der erfindungsgemäßen Luftschraube
erfolgt der Antrieb der beiden Zahnradgetriebe von einer gemeinsamen Kraftquelle
aus, die mit den Schraubenflügeln über ein zweistufiges Wechselgetriebe verbunden
ist.
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Um dem Flugzeugführer die Bedienung zu erleichtern und die Wirkung
der Luftschraube als aerodynamische Bremse unter den bestmöglichen Leistungsverhältnissen
zu gewährleisten, enthält nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung das für die
rasche Umkehr des Anstellwinkels vorgesehene Zahnradgetriebe ein mit den Schraubenflügeln
zwangsläufig bewegtes Glied, um den Flügelverstellantrieb
selbsttätig
bei einem vorbestimmten negativen Wert des Anstellwinkels vom Zahnradgetriebe wieder
abzustellen.
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In ähnlicher `'eise wird die Vorrichtung für schnelle Flügelverstellung
bei Erreichung eines vorbestimmten positiven Wertes des Anstellwinkels, z. B. bei
dem für den Abflug benötigten, selbsttätig abgeschaltet.
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Weitere hlerkniale der Erfindung betreffen Verriegelungsmittel, damit
die beiden Zahnradgetriebe für die schnelle und langsame Flügelverstellung nicht
gleichzeitig irli Betrieb sein können. Ferner verhütet eine Vorrichtung das Aussetzen
des Motors bei der schnellen Umkehrung des Anstellwinkels, welches auch die jeweilige
Gangart des 2 otors sein mag.
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Zwei Ausführungsarten der Erfindung sind beispielsweise in der beiliegenden
Zeichnung schematisch veranschaulicht. Es zeigen: Fig. i schematisch eine Luftschraube
mit veränderbarer Steigung, bei der die langsame Veränderung und die Umkehrung der
Steigulig durch ein und dieselbe Antriebskraftquelle über ein Wechselgetriebe erfolgt,
Fig. 2 schematisch eine Luftschraube mit veränderbarer Steigung von derjenigen Bauart,
bei der als Antriebskraftquelle für die Veränderung der Steigung der die Luftschraube
antreibende Motor selbst verwendet wird, Fig. 3 eine schematische Teilansicht eines
Ausführungsbeispiels für die Bedienungsvorrichtungen, wie sie besonders in dem Fall
der Luftschraube der Fig. 2 zur Anwendung gelangen können, sowie für die Verbindungen
zwischen diesen Bedienungsvorrichtungen, Fig. d.-einen anderen Teil der in Fig.
3 behändelten Bedienungsvorrichtungen und ihrer Verbindungen; Fig. 5 betrifft eine
selbsttätig arbeitende Vorrichtung für die langsame Veränderung der Steigung, Fig.6
eine teilweise Abänderung der Bedienungsvorrichtungen der Fig. 3, Fig. 7 die Einteilung
der Scheibe des Steigungsanzeigers.
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Bei der Ausführungsform der Fig. i dient als Antriebskraftquelle für
die Veränderung der Steigung ein Elektromotor i, der so angebracht ist, daß er die
Drehbewegung der Luftschraube mitmacht und deshalb über zur Luftschraube gleichachsige
Schleifringe und feststehende. Bürsten 3 oder über auf feststehenden Schleifringen
umlaufende Bürsten mit Strom gespeist wird.
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Der Motor i kann mit den Schraubenflügeln .a. durch ein Wechselgetriebe
5 mit zwei Geschwindigkeitsstufen und Vorgelege in Einstellverbindung gebracht werden.
Das @@tr@le@ bestellt aus einem Stirnrad 6, das z1 11 mit lein zur Luftschraube
gleichachsigen Rad ; kämmt. welches mit einem in die vorn `,chaft io der Schraubenflügel
getragenen Verzahnung 9 eingreifenden Verzahnung 8 versehen ist.
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Die Schaltung des Wechselgetriebes 5 erfolgt mittels eines beliebigen
Gestänges, welclies einen zur Luftschraube gleichachsigen und sich mit dieser drehenden,
aber in der Längsrichtung beweglichen gekehlten Ring i i aufweist; dieser kann durch
die Gabel 12 längs verschoben werden.
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Die Betätigung dieser Gabel 12 ermöglicht <lie Benutzung des einen
oder anderen Übersetzungsverhältnisses des Wechselgetriebes 5 und eiainit eine rasche,
besonders für ihre Umkehrung brauchbare Veränderung der Steigung oder eine langsame
Veränderung dir Steigung, wobei der Richtungswechsel der Veränderung der Steigung
durch Umkehrung der Uinlaufsrichtung des Motors, beispielsweise mittels einer selbsttätig
oder nach Beleben schaltbaren Umkehrvorrichtung, brtvirkt wird.
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Die Ausführungsform der Fig. 2 zeigt eine Bauart der Vorrichtung zur
Veränderung der Steigung, die Differentialsvsteme finit Bremsen, die durch eine
mit yFlüssigkeit unter Druck. z. B. ()1, betriebene Hilfsmaschine betätigt werden,
aufweist.
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Hier sind gleichachsig zur Welle der Luftschraube -. lose gelagerte
Trommeln 15, 16, 17. 18 angeordnet, mit denen (lie Bremsen i g. 20, 21. 22 zusammenwirken.
Die benachbarten Trommeln 1; und 18 sind untereinander mittels eines Planetenradsvsteins
23, dessen "Träger mit der Welle der Luftschraube gekuppelt ist, verbunden. Andererseits
sind die Trommeln 16 und 1; untereinander durch ein Triebwerk mit einem Planetenrad
2q., dessen "hl-äger durch eine beliebige Kupplungsvorrichtung 2j, beispielsweise
eine Zahnkupplung, mit der Luftschraubenwelle gekuppelt werden kann, verbunden;
das Planetenrad greift einerseits in eine Zahnung der Trom-Inel i6 ein und erfaßt
andererseits die Troninael 1; mit Hilfe einer Übersetzung, die im vorliegenden Fall
aus einem von der Trommel 1; getragenen Schraubengewinde 26 bestellt, das in ein
Schneckenrad 27 eingreift. Dieses Schneckenrad ist ebenso wie eine andere Schnecke
29, welche in ein auf der Achse des Planetenrades 24. selbst festgekeiltes geeignetes
Rad 3o eingreift, auf einer zur Achse der Luftschraube im rechten Winkel angeordneten
Achse 28 festgekeilt. Schließlich sind die Trommeln 1.5 und ih ebenfalls untereinander
durch ein LFntersetzungsgetriebe verbunden; -diese Verbindung wird hier durch das
-Triebrad 31 bewerkstelligt, das in die
äußere bzw. innere jeweils
an den Trommeln 15 und 16 angebrachte Zahnung eingreift und mit einer Achse 32 verbunden
ist, die in vom Gehäuse 33 der Luftschraube getragenen Lagern verzapft ist und daher
mit der letzteren umläuft. Die Drehbewegung des Triebrades 31 um seine Achse wird
den verschiedenen Schraubenflügeln durch die Achse 32 und einen weiter unten beschriebenen
Getriebeteil übertragen.
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Man erkennt, daß solange keine der Trom,-fneln gebremst wird, dieser
Gesamtmechanismus als einheitlicher Block mit der Luftschraubenwelle ohne irgendwelche
innere Bewegung umläuft. Bremst man eine der Trommeln 15 oder 16 und ist der Träger
des Planetenrades 24 nicht mit der Luftschraubenwelle gekuppelt, so beginnt das
Triebrad 31 sich um seine eigene Achse zu drehen, in der einen oder anderen Richtung,
je nachdem welche Trommel gebremst ist, wodurch die Steigung mehr oder weniger verändert
wird.
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Wenn man eine der Trommeln 1; und 18 bremst und wenn der Träger des
Planetenrades ---4 mit der Luftschraubenwelle bei eingerückter Kupplung 25 umläuft,
so bewirkt man je nach der gebremsten Trommel eine entsprechende Bewegung in der
einen oder anderen Richtung des Trägers des Planetenrades 24 und der Triebräder
27 bis. 30. Infolgedessen erhält das Planetenrad 24 mittels der Übersetzungsräder
26 bis 29 eine Eigenbewegung um seine Achse in der einen oder anderen Richtung;
diese Eigenbewegung überträgt der Trommel 16 eine entsprechende Verdrehung gegenüber
der Trommel 15, die sich, wie oben, durch das Umdrehen des Triebrades 31 um seine
eigene Achse in der einen oder anderen Richtung auswirkt.
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Wie man sieht, verfügt man so über zwei ganz verschiedene Übersetzungsverhältnisse,
um die Schraubenflügel zu verstellen; dasjenige, das dem Bremsen der Trommel 15
und 16 entspricht, wird benutzt für die zur aerodynamischen Bremsung notwendige
Umkehrung der Steigung der Luftschraube, und das andere, das durch das Bremsen der
Trommeln 17 und 18 und das Einkuppeln des Trägers des Planetenrades 24 erhalten
wird, dient zum langsamen Verändern der Steigung..
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Die Eigenbewegung des Triebrades 31 und seine Achse 32 kann den verschiedenen
Schraubenflügeln 4 durch jede geeignete Vorrichtung übertragen werden; diese Übertragung
wird hier vorteilhaft durch ein am Ende der Achse 32 festgekeiltes Triebrad 34 bewirkt,
das in ein zur Luftschraube gleich-. ächsiges Zahnrad 35 eingreift. Das Zahnrad
35 setzt eine Epizykloidübersetzung in Betrieb, die ein Zahnrad 36a aufweist, das
sich um eine feste, zur Luftschraube gleichmittige Basis 36 dreht, auf einem @exzentriertenTeil
35,1 des Rades 35 befestigt ist und eine zweite, gleichfalls exzentrierte Zahnung
36v trägt, die in eine Zahnung 3; eingreift. Die Zahnung 3; ist gleichachsig zur
Luftschraube und im Gleichlauf mit einem Kegelrad 38, das in die konischen Zahnungen
9 der Schraubenflügelschäfte eingreift. Eine derartige Vorrichtung ist praktisch
selbstsperrend.
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Auf welche Weise es auch angetrieben sein mag, ist das Kegelrad 38
(g in Fig. i) schwimmend angeordnet, d. h. es ist auf ein axiales, kugelförmiges
Widerlager 39a, das vorteilhafterweise in der Achsrichtung verstellbar ist, aufgestützt,
und ein gewisses radiales Spiel ist zwischen ihm und der Luftschraubenwelle frei
gelassen. Man- erzielt so eine selbsttätige Zentrierung des Rades gegenüber den
konischen Zahnungen g der- Schraubenflügelschäfte i. Dadurch wird schließlich in
jedem Augenblick, besonders in dem Fall von dreiflügeligen Luftschrauben, ein selbsttätiger
Ausgleich des Spiels der ineinandergreifenden Zahnungen bewirkt, und sämtliche Flügel
befinden sich gleichzeitig in der Winkelrichtung auf das Rad 38 aufgesetzt, wodurch
sich die Stöße auf die verschiedenen im Eingriff befindlichen Zähne in jedem Augenblick
untereinander ausgleichen. Andererseits erfolgt die Regelung des Spiels der verschiedenen
ineinandergreifenden Zahnungen für alle Zahnungen gleichzeitig durch eine einfache
Axialverschiebung des kugelförmigen Widerlagers.
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Zum Zwecke der Vermeidung einer selbsttätigen Veränderung der Steigung
unter dem Einfluß der zitternden Bewegung kann man, wie bereits bekannt, fortlaufend
und gleichmäßig die Bremstrommeln bremsen, beispielsweise mit Hilfe einer zwischen
ihnen eingeschalteten Reibungskupplung. Diese Reibungskupplung 4o ist hier nicht
unmittelbar zwischen den Trommeln angebracht, sondern zwischen einem auf einer Vorgelegewelle-42,
die zum Antrieb des Steigungsanzeigers gehört, lose drehbaren Zahnrad 41 und einem
mit dieser Welle umlaufenden Rad 43; die beiden Räder 41 und 43 werden von den Trommeln
15 und 16 aus in Umdrehung versetzt, während die Lager der Welle 42 unbeweglich
sind. Der Antrieb des Steigungsanzeigers ist von bekannter Bauart unter Benutzung
eines Differentials und soll hier nicht näher beschrieben werden. .
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In der Fig. 3 erkennt man, mit 5o bezeichnet, den Handgriff für die
Schaltungen der Vorrichtung( zur schnellen Umkehrung der Steigung, wenn die
Schraubenblätter in die Bremsstellung überführt oder aus derselben zurückgedreht
werden sollen. Dieser Handgriff 5o ist durch ein Gestänge 51 mit der
Schaltvorrichtung
einer Hilfsmaschine verbunden, welche getrennt die Bremsen ig, 2o anzuziehen vermag.
Diese Hilfsmaschine wird hier (Fig. 4) durch Flüssigkeit unter Druck betrieben und
weist einen Zylinder 52 und einen Steuermechanismus für jede Bremse auf, wobei die
Steuerung vorzugsweise ganz oder gar nicht erfolgt. Zu diesem Zwecke sind die beiden
Ventile 53 und 54 für den Einlaß und den Austritt der Flüssigkeit einander gegenüber
angebracht; zwischen ihren Scheiben ist das Ende eines Hebels 55 angeordnet, der
auf einer Achse 56 festgekeilt ist, welche zwei weitere zueinander durch eine Feder
59 angezogene Hebel 57 und 58 trägt. Der eine dieser Hebel 58 ist auf der
Achse 56 festgekeilt, während der andere zwischen zwei Widerlagern lose montiert
ist, die an der Achse befestigt und beiderseits der Verlängerung des Hebels 58 angeordnet
sind, so daß der Hebel 57 unvermittelt in der einen oder anderen Richtung unter
dem Einfluß der Feder 59 ausschlägt, wenn er die erwähnte Verlängerung überschreitet.
Die beiden Hebel 57 sind untereinander durch ein Gestänge o. dgl. derart verbunden,
daß die beiden Ventile 53 gleichzeitig geschlossen werden können, aber daß nur ein
einziges auf einmal geöffnet werden kann. Dieses Gestänge besteht im vorliegenden
Falle aus einem um einen Zapfen drehbaren nveiarmigen Hebel 6o, an dessen einem
Arm eine Pleuelstange 61 mit einer länglichen Öse 62, in welche eine Klaue des einen
Hebels 57 eingesetzt ist, angegliedert ist, während an den anderen Arm eine Pleuelstange
63 angegliedert ist, die ein Gelenk mit dem einen Arm des Gestänges 51 verbindet.
Das -Gestänge 51 ist gekröpft, und sein anderer Arm, der an den Schalthebel 5o angelenkt
ist, trägt eine längliche Öse 64, in der eine Klaue des anderen Hebels 57 gleiten
kann. Das Verstellgestänge kann somit drei genau festgelegte Stellungen einnehmen,
nämlich eine Mittelstellung, bei der die beiden Ventile 53 geschlossen und die beiden
Ventile 54 geöffnet sind, und zwei Endstellungen, bei denen eines der Ventile 53,
54. geöffnet ist, während das andere geschlossen bleibt.
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Indem man somit den Schalthebel 50 in der einen oder anderen
Richtung von seiner Mittelstellung aus verschiebt, bewirkt man die unvermittelte
Öffnung des einen der beiden Ventile 5.1, 53 je nach der Richtung der Verschiebung
und damit das Anziehen der entsprechenden Bremse. Das selbsttätige Anhalten der
Flügelverstellbewegung durch Lösen der Bremse wird bei dem dargestellten Beispiel
durch zwei Nocken 65 und 66 erzielt, die zwei vorbestimmten Steigungswerten, einem
positiven und einem negativen, entsprechen. durch den Antrieb des Steigungsanzeigern
in Umlauf gebracht werden und von denen der eine oder andere je nach der Stellung
des Handgriffs 5o auf den Anschlaghebel 6o einwirkt, um den Hebel 57 des offenen
Ventils 53 in die labile Gleichgewichtsstellung zurückzubringen, bei deren überschreitung
die Feder 59 die augenblickliche Schließung des Ventils 53 und die Öffnung des Ventils
54 sowie die Rückkehr des Gestänges und des Umkehrhandgriffes 5o in die dargestellte
Ruhestellung, bei der die beiden Ventile 53, 54 geöffnet und die beiden Bremsen
fg und 2o gelöst sind, verursacht.
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Zur Verbindung des Schalthebels 5o mit der Regelung der Gaszufuhr
benutzt man bei dein vorliegenden Beispiel (Fig. 3) eine Stange 67, die einerseits
an dem Handgriff 5o und mit dem anderen Ende auf einem um einen feststehenden Zapfen
drehbaren Nocken 68 gelenkig angebracht ist. Der Nocken 68 verschiebt ein Gelenk
69 zwischen zwei Stangen 7o und 71, deren eine, 70, mit der Gasdrosselklappe
und deren andere, 71, mit dein Handgriff 72 zur Regelung der Gaszufuhr fest
verbunden ist. Die Gelenkverbindung zwischen der Stange 67 und dem Nocken 68 ist
jedoch mit einem derartigen Totgang versehen, daß der Nocken sich nicht dreht, wenn
man den Handgriff 5o aus seiner Mittelstellung in die eine Zunahme der positiven
Blattanstellung herbeiführende Arbeitsstellung verschiebt. Bei der Verschiebung
des Handgriffs 50 in seine andere Arbeitsstellung wird dagegen der Kokken
68 in Drehung versetzt und knickt das Gestänge 70, 71 aus, wenn der Nocken das Gelenk
69 wegdrückt, was bei den einer schwachen Öffnung der Gasdrosselklappe entsprechenden
Stellungen des Handgriffes 7 2 der Fall ist. Die Knickung des Gelenkes 69 verursacht
dann eine Vergrößerung der Öffnung der Gasdrosselklappe ohne Verschiebung des Handgriffs
72 zur Regelung der Gaszufuhr. Wenn der Handgriff 5o in seine mittlere Stellung
zurückkehrt, gelangen die Hebel 70 und 71 wieder in die Strecklage.
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Der Mechanismus zur langsamen Veränderung der Steigung wird bei dem
vorliegenden Beispiel ebenfalls durch eine mit Flüssigkeit unter Druck betriebene
Hilfsmaschine 7 5 betätigt; in die Zuleitung der Flüssigkeit unter Druck ist ein
Ventil 76 mit unmittelbarer Öffnung und Schließung eingeschaltet, und die hierzu
erforderliche Vorrichtung ist beispielsweise von der Bauart derjenigen, welche mit
57, 58, 59 bezeichnet ist. Sie wird geschaltet durch eine von der Feder 78 (Fig.3)
so, daß das Ventil 76 normalerweise geöffnet ist, zurückgehaltene Stange 77; die
andererseits an einen um einen Zapfen beweglichen Hebel 79 angegliedert ist; dieser
Hebel ist in der Bahn eines mit dem Gashebel 72 fest verbun-
Steuerung
der Hilfsmaschine 7.5 mittels des Hebels 9@i betätigt. Die Spannung der Feder 92
ist in an sich bekannter Weise während des Betriebes regelbar durch Verstellen des
einen ihrer Befestigungspunkte, der durch eine auf eine mit Schraubengewinde versehene
Stange 94' aufgesetzte Mutter 93 gebildet wird. Man kann die Stange 94 mittels einer
geeigneten Cbersetzung, die hier die Kegelräder 95-96 aufweist, in Umdrehung versetzen.
Das Kegelrad 96 ist durch das Triebrad 97 angetrieben, das in eine Zahnstange 98
eingreift, welche durch einen Drehnocken 99 betätigt wird. Der flocken 99 ist mit
einem Zahnrad ioo gekuppelt, das mit einem Zahnrad ioi kämmt, welches mit einem
Handgriff io2 und einem Zeiger 103, der sich vor einer in Drehzahl geeichten
Skala bewegt, gekuppelt ist. Die Schwenkung des Handgriffs 102 ändert somit in bekannter
Weise die Sollregeldrehzalil, und der Regler 9o hält die Luftschraubendrehzahl alsdann
selbsttätig auf gleichbleibendem Wert, indem er in geeigneter Weise die Vorrichtung
zur langsamen Veränderung der Steigung entsprechend betätigt.
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Die gleiche Fig. 5 zeigt ebenfalls ein Ausführüngsbeispiel einer Vorrichtung
zur Begrenzung des Einstellbereichs für die Sollregeldrehzahl auf einen zwischen
zwei positiven Endwerten liegenden Bereich. Diese Vorrichtung besteht im vorliegenden
Falle aus zwei Anschlägen 1o5, die in der Bahn des Handgriffes 102 angeordnet sind,
so daß dieser keine Stellung außerhalb des so begrenzten Sektors; der den einem
normalen Betrieb beiderseits benachbarten und recht wenig davon abweichenden Arbeitsweisen
des Motors entspricht, einnehmen kann. Die Endstellungen des Bedienungsgriffes io2
entsprechen den Grenzwerten der Drehzahl, die man den Motor nicht über- bzw. unterschreiten
lassen kann, solange die selbsttätige Vorrichtung zur langsamen Veränderung der
Steigung in Tätigkeit zu treten vermag. Befindet sich dagegen die selbsttätige Steuerung
zur langsamen Veränderung der Steigung außer Betrieb infolge der vom- Gashebel 72
eingenominenen Stellung, die eine verringerte Gaszufuhr bewirkt, so kann der Motor
verlangsamt mit verschiedenen Geschwindigkeiten, die durch die verschiedenen Stellungen,
welche der Gashebel 72 einnehmen kann, bestimmt sind, laufen.
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In der Fig. ,4 erkennt man ebenfalls eine Ausführungsform einer Bedienung
von Hand, die das Zurücknehmen der Schraubenflügel in den Windstrich im Falle eines
Abfallens des Oldruckes oder eines sonstigen Schadens ermöglicht. Diese Bedienungsvorrichtung
i io ist hier von der üblichen Bauart finit Kabel und erfaßt unmittelbar einen Hebel
i i i zur Bedienung des Bremsschuhes 22, dessen Bet ätigung die langsame Verminderung
der .
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Steigung bewirkt.
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Die Fig. 7 zeigt schließlich eine besondere Foren der Skala des Steigungsanzeigers
entsprechend einer Luftschraube, die die hauptsächlichen Kennzeichen der Erfindung
auf-«-eist. Diese Skala hat vier stark ins Auge fallende Einteilungsstriche, die
den vier Hauptwerten der Steigung, nämlich: unendlicher Steigung, einem vorbestimmten,
für aerodynamische Bremsung geeigneten negativen Wert. einem Nullwert und einem
vorbestiininten, und zwar vorzugsweise dem beim Abflug des Flugzeuges erforderlichen
positiven Wert entsprechen. PATENTANSPRÜCHE: i. \"erstelluftschraube, bei welcher
die Vorrichtung zur Verdrehung des Schraubenblattes um seine Längsachse eine langsaine
Veränderung des Blattanstellwinkels in dein Sinne seiner Vergrößerung und eine schnellere
Veränderung in dem Sinne seiner Verkleinerung bis zur negativen Blattanstellung
zwecks aerodynamischer Brernsüng zu erzielen gestattet, dadurch gekennzeichnet,
daß diese Vorrichtung zwei Zahnradgetriebe mit sehr verschiedenen Untersetzungsverhältnissen
umfaßt, von denen jedes Zahnradgetriebe für sich allein den Anstell-,vinkel vergrößern
oder verringern kann, wobei das eine dieser Getriebe ein großes C'ntersetzungsverhältnis
für langsame Blattverstellung und das andere Zahnradgetriebe ein solches Unter-bzw.
Cbersetzungsverhältnis hat, daß es eine schnelle Veränderung des Anstellwinkels
in dem einen oder dem anderen Flügelverstellsinn herbeifuhrt, wobei jedes dieser
Zahnradgetriebe je nach Bedarf in Betrieb gesetzt werden kann.
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2. Verstelluftschraube nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Zahnradgetriebe von einer gemeinsamen Kraftduelle antreibbar und als
ein umschaltbares Wechselgetriebe mit zwei Geschwindigkeitsstufen ausgebildet sind.
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3. Verstelluftschraube nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine an sich bekannte Vorrichtung zum Stillsetzen der Flügelverstellbewegung
beim Erreichen eines vorbestimmten Anstell-"vinkels finit dein Getriebe für schnelle
Flügelverstellung so gekuppelt ist, daß das letztere abgeschaltet wird, wenn der
Allstellwinkel einen vorbestimmten negativen @N"ert erreicht.
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.i. Verstelluftschraube nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine an sich bekannte
denen Nockens
80 von solchem Profil angeordnet, daß die Stange 77 entgegen der Feder 8
in einer Stellung festgehalten wird, bei der das Ventil 76 geschlossen ist, solange
der Handgriff ,`2 sich in einer Stellung befindet, bei der die Öffnung der Gasdrosselklappe
unterhalb eines vorbestimmten Wertes liegt.
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Zur Verhütung jeden falschen Manövers ist es gleichfalls wichtig,
daß die Vorrichtung zur langsamen Veränderung der Steigung nicht betätigt werden
kann, solange diejenige zur schnellen Verstellung in Betrieb ist. Zu diesem Zweck
wirkt der Hebel 79 zusammen mit einem mit dem Schalthebel 5o gekuppelten
Nocken 81 von derartigem Profil, daß nur dann, wenn der Schalthebel 5o sich in seiner
Neutralstellung befindet, der Hebel ;9 unter der Einwirkung der Feder 78 in die
Stellung gelangen kann, die einer Öffnung des Ventils 76 entspricht.
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Bei der Ausführungsform der Fig. z ist ferner, damit das Schnellganggetriebe
in Betrieb gesetzt werden kann, erforderlich, daß der Träger des Planetenrades 2q.
ausgekuppelt ist. Zu diesem Zwecke ist eine Verbindung zwischen dem Schalthebel
5o und dem beweglichen Teil der Kupplung a5 in der Art hergestellt, daß eine Verschiebung
des Handgriffs 5o aus seiner Mittelstellung die Auskupplung des Planetenradträgers
verursacht. Diese Verbindung benutzt hier den bereits erwähnten Nocken 8i und den
Hebel 79, dessen Winkelverschiebungen durch ein geeignetes Gestänge 82 o.
dgl. einer schwingend angeordneten Gabel 83 mitgeteilt werden, die in der Längsrichtung
den beweglichen Kupplungsteil mittels eines zur Luftschraubenwelle gleichachsigen,
gekehlten Ringes 8.4 betätigt. Die zum Einkuppeln, das durch den Flugzeugführer
nach Belieben ausgelöst werden könnte, notwendige Stellkraft liefert die Zugfeder
85.
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Eine Ausführungsform einer solchen Abhängigmachung der Vorrichtung
für die kleine Flügelverstellgeschwindigkeit in der Weise, daß diese nicht betätigt
werden kann, wenn die Steigung einen negativen Wert aufweist, ist in Fig. 6 dargestellt,
wobei man den Schnellverstellung schaltenden Hebel 5o selbst benutzt. Der Nocken
8i, der die Langsamverstellung während des Betriebes der Schnellverstellung ausschaltet,
ist hier in zwei Teile 8ia und 8i11 unterteilt. Der Teil 8ia ist drehfest mit dem
Handgriff 5o gekuppelt, während der Teil 8i11 mit ihm mit einem gewiss sen Notgang
verbunden ist, beispielsweise mittels eines Zapfens 86, der sich in einer Rille
87 des Teiles 8111 bewegt. Diese verschiedenen Teile sind derart festgekeilt, daß.
sobald man den Handgriff 5o aus seiner Mittelstellung in die eine negative Steigung
herbeiführende Stellung verschiebt, der Zapfen 56 an das eine Ende der Rille 87
anschlägt und den Nockenteil 8i11 mitnimmt, der alsdann auf den Hebel
79 drückt und die Ventilschaltung 76-7g und ebenso die Stellvorrichtung 8z-85,
die die Kupplung 25 einschaltet, betätigt. Sobald der Schalthebel 5o zur D-littelstellung
zurückkehrt, gleitet der Zapfen SO in der Rille 87, ohne den Teil 8i11 mitzunehmen,
der infolgedessen weiterhin den Hel),2l 79 herabdrückt. Die Vorrichtung zur
langsamen Veränderung der Steigung bleibt soinit ausgeschaltet, solange die Steigung
negativ ist. Wenn man jedoch dann den Handgriff 5o in die einer positiven Steigung
entsprechende Stellung verschiebt, schlägt der Zapfen 86 an das andere Ende der
Rille 87 an und führt den Teil 8111 in seine Ausgangsstellung zurück; der Teil 80
des Nockens tritt jedoch nunmehr an die Stelle des Teiles 8i11, um den Hebel
79 lierabgedriickt zu halten. Bei der Rücknahme des Schalthebels 5o in seine
Mittelstellung bewegt sich der Zapfen 86 in der Rille 87, ohne den Lockenteil 8i11
mitzunehmen, und der Teil Sia wird zurückgenommen, wodurch die Aufrichtung des Hebels
; 9 ermöglicht wird, der somit die Vorrichtung zur langsamenVeränderung der Steigung
freigibt. Die Fig. 3 zeigt ebenfalls ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung: die
zur Verhütung des Durchgehens des Motors bestimmt ist, wenn die Steigung der Schraubenblätter
die Nullstellung durchschreitet und die Gasdrosselklappe weit geöffnet ist.
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Zu diesem Zweck benutzt man liier einen Drehnocken 88, den eine geeignete
Übersetzung 8811 mit der Welle d.2, die den Steigungsanzeiger betätigt, verbindet.
Der -Nocken be-Ü ätigt einen Hebel 89, der um eine feste Achse Sga ausschlagen kann
und andererseits an das Gestänge 70, 70a zur Betätigung der Gasdrosselklappe angegliedert
ist. Man erkennt, daß die Stellung des Hebels 8< so mit derjenigen der Gasdrosselklappe
verbunden ist, und daß, wenn die letztere genügend geschlossen ist, der Nocken 88
sich drehen kann, ohne den Hebel 89' zu berühren, wenn die Steigung die Nullstellung
passiert. Wenn dagegen die Drosselklappe ziemlich weit geöffnet ist, gelangt der
Hebel 89 in die Bahn des -Nockens M, der dann auf ihn einwirkt im Augenblick,
wo die Steigung die Nullstellung erreicht und eine augenblickliche Schließung der
Gasdrosselklappe veranlaßt.
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In der Fig.5, die eine Vorrichtung zur selbsttätigen Schaltung der
Vorrichtung zur langsamen Veränderung der Steigung abhängig von der Geschwindigkeit
des -Motors zeigt, erkennt man den Fliehkraftregler 9o, der vorn Motor aus angetrieben
wird und der die
Vorrichtung zum Stillsetzen der Flügelverstellbewegung
beim Erreichen eines vorbestimmten Anstellwinkels mit dem Getriebe für die schnelle
Flügelverstellung so gekuppelt ist, daß das letztere abgeschaltet wird, wenn der
Anstellwinicel einen vorbestimmten positiven, zweckmäßig den für den Abflug berechneten
Wert erreicht.
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5. Verstelluftschraube nach den Ansprüchen 3 und 4., dadurch gekennzeichnet,
daß das Umschalten des Getriebes für schnelle Flügelverstellung auf die jeweils
benötigte Verstellrichtung durch einen Beineinsamen Hebel (5o, Fig.3) gesteuert
wird, der zwei Arbeitsstellungen zur Herbeiführung der vorbestimmten positiven oder
negativen Flügelendstellung einneliinen kann. , 6. Verstelluftschraube nach Anspruch
.:1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abhängigkeit zwischen der Stellung des Umschalthebels
(5o) für schnelle -Flügelver-Stellung und dein Gestänge (70, 72) zur Betätigung
der Gasdrossel derart hergestellt ist, daß der L'mschaltliebel bei der Verschiebung
in die negativen Anstellwinkel herbeiführende Stellung, zumindest wenn der Motor
gedrosselt läuft, die Gasdrossel, vorzugsweiseohneVerstellung des Gashebels (7a),
im Sinne ihrer öffnung verstellt.
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;. Verstelluftschraube nach Anspruch d., dadurch gekennzeichnet, daß
eine an sich bekannte Vorrichtung (88, 88111 89h, 89a in Fig.3), die eine Verringerung
der dem Motor zugeführten Gasmenge im Augenblick, wo der Blattanstellwinkel den
Nullwert durchschreitet, herbeiführt und von (lern Anstellwinkelanzeiger betätigt
wird, derart von der Stellung der Gasdrosselklappe abhängig ist, daß sie nur dann
in Tätigkeit treten kann, wenn die Drosselklappe sich in einer Stellung befindet,
die einem größeren als dem vorher festgelegten Üffnungsgrad entspricht.
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B. Verstelluftschraube nach irgendeinem der Ansprüche i bis ,^, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Sperrvorrichtung (76) für die Vorrichtung zur langsamen
Anstellwinkeländerung durch den Schalthebel (5o ) für schnelle Flügelverstellung
mittels einer C'bertragungseinrichtung (77, 78, 7y, 81) so geschaltet wird, daß
die Vorrichtung zur langsamen Anstellwinkeländerung gesperrt bleibt, solange die
Vorrichtung zur schnellen Flügelverstellung in Betrieb ist.
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y. Verstelluftschraube nach den Ansprüchen i bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Sperrvorrichtung (76) für die Vorrichtung zur langsamen Anstellwinkeländerung
durch den Anstellw inkelanzeiger oder den Schalthebel (50) für schnelle Flügelverstellung
mittels einer Nockenschaltung (8,a, Rill in Fig.6) so betätigt wird, daß die Vorrichtung
zur langsamen Anstellwinkeländerung gesperrt bleibt, solange der Blattanstellwinkel
einen negativen Wert aufweist.