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Verteileranordnung zum Übergang von Start-Stop- auf Synchronbetrieb
und umgekehrt Die Übermittlung von telegraphischen Impulskombinationen, z. B. des
Fünferalphabets, im Start-Stop-Betrieb ist möglich, solange die Verzerrung eines
Leitungsabschnittes den Wert von etwa 4o°/, nicht übersteigt. Bei größeren Verzerrungen,
z. B. bei zwischengeschaltetem Seekabel oder drahtlosen Strecken, können die Start-Stop-Zeichen
noch übertragen werden, wenn diese in Synchronzeichen umgeformt werden, bevor sie
auf die stark verzerrte Strecke gegeben werden. Bei den Synchronzeichen fällt auf
der Empfangsseite die Unsicherheit der Phasenlage fort, die bei Start-Stop-Zeichen
durch. die Verzerrung des Anlaufschritts entsteht. Infolgedessen kann ein einwandfreier
Empfang noch bei etwa doppelt so stark verzerrten Zeichen durchgeführt werden, als
im Start-Zur Start-Stop-Betrieb Stop-Betrieb möglich der ist. Start-Stop-Zeichen
werden Verteileranordnungen benutzt, die am Eingang des Seekabels oder des drahtlosen
Weges die Start-Stop-Zeichen empfangen und auf einen Synchronverteiler geben. Am
Empfangsende wird die umgekehrte Umsetzung vorgenommen. Die synchronisierten Zeichen
werden durch einen Svnchronverteiler empfangen und den Start-Stop-Verteilern zugeführt.
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Derartige Verteileranordnungen zum Übergang von Start-Stop- auf Synchronbetrieb
sind an sich bekannt. Bisher hat man jedoch die Anlauf- und Sperrschritte über den
Synchronverteiler nicht mit übertragen, sondern unterdrückt und später wieder zugesetzt.
Dies hat den Vorteil, daß auf der synchron betriebenen Strecke beim Fünferalphabet
die Zahl der zu übertragenden Zeichen im Verhältnis 7:5 herabgesetzt wird. Dies
kann entweder zu einer Erhöhung der Telegraphierleistung benutzt werden, oder es
ergibt sich der Vorteil, daß die Anforderungen an die Eigenschaften der Leitung
geringer sind.
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Gemäß der Erfindung werden nun durch den Synchronverteiler die Anlauf-
und Sperrschritte der Impulskombinationen über die synchron betriebene Strecke mit
übertragen.
Dabei ergibt sich zwar der Nachteil, daß die Zahl der
über, die synchron betriebene Strecke zu übertragenden Zeichen die gleiche ist wie
die auf der Start-Stop-Strecke. Dieser Nachteil fällt aber bei den weiter unten
erwähnten erheblichen Vereinfachungen der Umsetzergeräte. besonders auch des Empfangsverteilers,
nicht so sehr ins Gewicht.
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Demgegenüber bringt die Erfindung den Vorteil mit sich, daß beim Empfänger
vom Svnchronverteiler unmittelbar auf einen Start-Stop-Fernschreiber gearbeitet
«-erden kann. Beim Sender ist nur ein einfacher Speicher notwendig an Stelle von
bisher zwei oder mehreren Speichern.
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An der Sendestelle ist zwischen Start-Stop-Empfangsverteiler und Synchron-Sendeverteiler
in an sich bekannter Weise ein weiterer Verteiler angebracht, der in den von dem
Svncltronverteiler bestimmten Augenblicken die iiti Zwischenspeicher gespeicherten
Impulskombinationen dem Svnclironverteiler zuführt. Dieser Zwischenverteiler wird
nachstehend als Zubringerverteiler bezeichnet.
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Gemäß weiterer Erfindung werden die einzelnen Segmente des Synchronverteilers
nicht wie bei bekannten Anordnungen den einzelnen Impulsen einer Impulskombination
fest zugeordnet, sondern jedes Segment des Synchronverteilers kann tnit der Aussendung
des ersten Impulses einer Impulskombination beginnen.
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Sobald daher durch den Svnchronverteiler eine Impulskombination ausgesendet
ist, folgt auf dem nächsten Segment der erste Impuls der nächsten Impulskombination,
sofern ein solcher beim Start-Stop-Einpfangsverteiler angekommen ist. Daraus ergibt
sich, daß die Zahl der Segmente des Synchronverteilers vollkommen beliebig ist.
Man kann beispielsweise einen Svnchronverteiler mit nur einem Segment oder mit zwei
oder mehreren Seginenten verwenden. plan wird in praktischen Fällen mindestens einen
zweiteiligen Synchronverteiler benutzen, um in Sendepausen unabhängig von dem Start-Stop-Einpfangsverteiler
Pausenzeichen zur Aufrechterhaltung des Gleichlaufs senden zu können. die beispielsweise
aus abwechselnden Trenn- und Zeichenstromschritten bestellen. Dadurch, daß die Impulskombinationen
vom Synchronverteiler mit nur geringer Verzögerung weitergegeben werden. lassen
sich mehrgliedrige Speicher vermeiden.
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Die drei erwähnten Verteiler. nämlich der Start-Stop-Empfangsverteiler,
der Sy-nchronsendeverteiler und der Zubringerverteiler, müssen in ihrem Umlauf in
bestimmte Abhängigkeit gebracht werden. Die Drehzahl de: Sy-iicliroiiwerteilers
ist durch die Teiegraphiergeschwindigkeit bestimmt. Der Start-Stop-Verteiler wird
durch die einlaufenden Impulskombinationen absatzweise angelassen und angehalten
und hat eine Umlaufzeit voll z. B. ()'/., Schritten. Der Zubringerverteiler darf
seinen Anlauf nur dann beginnen, wenn beim Start-Stop-Verteiler mindestens der '
erste Impuls eines Zeichens empfangen und beim Synchronverteiler das vorhergehende
Zeichen ausgesendet ist. Seine Umlaufzeit ist z. B. 6'/., Schritte.
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Gemäß weiterer Erfindung ist daher die Auslösung des Zubringerverteilers
abhängig davon, daß der Start-Stop-Verteiler seinen Umlauf begonnen und der Svnchroiiverteiler
die Aussendung des vorhergehenden Zeichens beendet hat. Als Kriterium für die Beendigung
der Aussendung des vorhergehenden Zeichens kann der Rücklauf des Zubringerverteilers
in die Ruhestellung benutzt werden. Nach Beginn des Umlaufs des Start-Stop-Verteilers
wird ein Kontakt geschlossen, der den Beginn des Empfangs einer Iinpulskombination
anzeigt. Der genaue Zeitpunkt für die Auslösung wird durch Kontakte am Svnchron-Sendeverteiler
bestimmt.
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In den beiliegenden Fig. i und 2 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt.
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Beim Empfangsrelais ER kommen Impulskombinationen, beispielsweise
des Fünferalphabets, an, die von einem Start-Stop-Fernschreibsender üblicher Bauart
gesendet sein können. Durch den Anlaufschritt wird der Auslösemagnet A.211, erregt:
--OB, er.
Ring RE, des Empfangsverteilers EI', Arm EA des Empfangsverteilers,
Segment ES, des Ringes RE,, Magnet AM" +-OB. Der Arm EA beginnt in bekannter y,'eise
seinen Umlauf und schließt nach kurzer Zeit über die untere Bürste den Kontakt 7,7"
indem die Ringe RE, und RE, miteinander verbunden werden. Beim Umlauf des Empfangsverteilers
werden die vom Empfangsrelais ER
empfangenen fünf Zeichenimpulse nacheinander
über die Segmente ES., und ES, des Verteilers in den Speicherkondensatoren C, bis
C, gespeichert.
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Es sei angenommen, daß :der Synchronverteiler SV beim Anlauf des Empfangsverteilers
EV das vorhergehende Zeichen schon ausgesendet hatte. Dann wird der Zubringerverteiler
ZV sich in der gezeichneten Ruhestellung befinden. Nach einer Zeit, die kürzer ist
als die Dauer eines Impulses. wird einer der Kontakte ks, bis ks" geschlossen. Dann
entsteht ein Auslösestromkreis für das Auslöserelais ARZ des Zubringerverteilers
ZU von -;--OB beim Zubringerverteiler, Ring RZ., . des Zubringerverteilers,
Kontakt 7@:1 -auf Ring RZ3 nach Ring RS, des Sviichronverteilers
über
einen der Kontakte ks, bis ks, auf Ring RS, des. Synchronverteilers, Ring RE, des
Empfangsverteilers ETI, Ring RE, Relais ARZ Wicklung II, --OB. Der Kontakt
carz legt um, und der Auslösemagnet Aibl, erhält Spannung. Der Zubringerverteiler
wird ausgelöst, -gibt Tiber Minuspol das Segment ZS, und den Ring RZ, den (nicht
gespeicherten) Anlaufschritt an das Zwischenrelais ZR; das mit seinem 'Kontakt zr
über Ring RSC und eines der Segrnente SS, bis SS, den Impuls an das
'Senderelais SR weitergibt.
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Es sei .angenommen, daß die Auslösung des Zubringerverteilers durch
den Kontakt kso erfolgte, dann wird das Relais ZR an den --Kontakt umgelegt, wenn
der Arm SA sich in der Mitte zwischen den Segmenten SS, und SS, befindet,
und die Aussendung .des Anlaufschrittes erfolgt über das Segment SS,. Es zeigt sich,
daß, gleichgültig in welcher Stellung sich der Synchronverteiler befindet, das jeweils
nächste Segmeilt, das der Arm SA erreicht, die Aussendung des Impulses bewirkt.
Die Weitergabe der Zeichenimpulse und des Sperrschrittes, die auf den Kondensatoren
C, bis C, gespeichert wurden, erfolgt beim Anlauf des Zubringerverteilers durch
die Segmente ZS. bis ZS7. Die Aussendung beim Synchronverteiler geschieht durch
die anschließenden Segmente SS., SS, usw. bis SS,.
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Durch den Arm ZA des Zubringerv erteilers wird beim Überstreichen
des Kontaktes lzz" auf Ring RZ3 des Auslöser@lais ARZ zurückgestellt: +-OB, Ring
RZ" Arm ZA, untere Bürste, kz2, Relais ARZ Wicklung I, --OB. An Stelle der
mittelbaren Betätigung des Auslösemagneten AM, über das Relais ARZ könnte
Am; auch unmittelbar durch die Kontakte lm, kz, und ks, bis ks, erregt werden.
Das Relais hat jedoch den Vorteil, bereits auf kurze Stromstöße anzusprechen, so
daß der Auslösezeitpunkt des Zubringerverteilers nur kleinen Streuungen unterworfen
ist.
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Beim Empfänger werden die ankommenden Impulse über die Leitung
FL, die z. B. eine Seekabelstrecke oder eine drahtlose Strecke sein kann,
unmittelbar einem Synchronverteiler zugeführt, der ähnlich ausgebildet ist wie der
Verteiler SV. Da die Anlauf- und Sperrschritte mit übertragen wurden,
können die Zeichen unmittelbar einem normalen Start-Stop-Fernschreibempfänger oder
einer Start-Stop-Leitung zugeführt werden, so daß sich weitere Umsetzungen an der
Empfangsstelle erübrigen.
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Aus dem vorbehandelten Beispiel hat sich ergeben, daß die Zuordnung
der einzelnen Segmente SS, bis SSE des Synchronverteilers zu den einzelnen Impulsen
der Fünferkombination beliebig ist. Man könnte daher statt des in Fig. i gezeigten.
Sechsfachverteilers ohne weiteres einen Verteiler anwenden, der nur ein Segment
besitzt. Ein solcher Synchronverteiler würde daher einen Kontakt besitzen, der je
Telegraphierschritt einmal geschlossen wird und dabei die nacheinander übertragenen
Impulse an das Senderelais SR
weitergibt. Zweckmäßig wählt man jedoch nicht
einen Verteiler mit einem Segment, sondern einen solchen mit zwei Segmenten, wie
er in Fig.2 dargestellt ist. Die Zuleitungen in Fig.2 entsprechen denen in Fig.
i. Die Wirkungsweise ist die gleiche. Dieser Verteiler mit zwei Segmenten hat gegenüber
dem Verteiler mit einem Segment den Vorteil, daß während der Sendepausen beispielsweise
-durch Umpolung der Wicklung von SR abwechselnd Trenn- und Zeichenstromschritte
gegeben werden können, um den Gleichlauf in an sich bekannter Weise aufrechtzuerhalten.
Die Umpolung wird am Empfänger an geeigneter Stelle rückgängig gemacht.
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In den vorstehenden Beispielen sind nur Einfachverteiler behandelt,
jedoch läßt sich die Erfindung ohne weiteres auch für Mehrfachverteiler anwenden.
In diesem Fall ist für jede ankommende Start-Stop-Leitung je ein Empfangsverteiler
und Zubringerverteiler erforderlich. Auf dem gemeinsamen Synchronverteiler müssen
die einzelnen Impulse der Kanäle so ineinander geschachtelt werden, daß beispielsweise
auf einen Impuls des ersten Kanals der Synchronstrecke ein Impuls des zweiten Kanals
und ein Impuls des dritten Kanals usw. und dann erst ein weiterer Impuls des ersten
Kanals usw. folgt.