DE730229C

DE730229C - Entlastetes, von aussen betaetigtes Ventil fuer hohen Druck

Info

Publication number: DE730229C
Application number: DEI62491D
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Mayer
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1938-09-21
Filing date: 1938-09-21
Publication date: 1943-01-08

Description

Entlastetes, von außen betätigtes Ventil für hohen Druck Beim Arbeiten mit Gasen, Dämpfen oder Flüssigkeiten unter hohem Druck ist für das Öffnen und Schließen der Ventile, besonders bei größeren lichten Weiten, ein großer Kraftaufwand erforderlich, da der ganze Gas- oder hydraulische Druck, der auf der Ventilspindel bzw. dem Ventilkegel lastet, überwunden werden muß.
Es sind schon verschiedene Vorschläge gemadht worden, von außen betätigte Ventile für höhen Druck teilweise zu entlasten. Alle diese teilweise entlasteten Ventile haben das gemeinsame Kennzeichen, daß ein zur Entlastung dienender Hilfsraum im Innern des Ventilgehäuses angeordnet ist, und daß die Ventilspindel bzw. eine Hilfsventilspindel von geringerem Durchmesser durch eine Stopfbüchse nach außen .geführt ist. Beim Öffnen und Schließen dieser Ventile ist daher nicht nur Kraft zur überwindung der unvermeidlichen Stopfbüchsenreibung, sondern auch noch zur übeiivindung des im Innenraum herrschenden Druckes aufzuwenden. Die erforderliche Kraft ist zwar geringer, als wenn keine Entlastung des Ventils vorgesehen ist, so daß solche Ventile bei mittleren Drücken befriedigend arbeiten, sie ist aber bei hohen Drücken immer noch so bedeutend, daß die Betätigung der Ventile einen großen Arbeitsaufwand erfordert. Außerdem ist die Entlastung um so weniger wirksam,- je größer der Querschnitt der nach außen geführten Spindel ist. Ein großer Querschnitt der Spindel ist ,aber, insbesondere bei hohlen Drücken, erforderlich, um den Ventilkegel zur Erzielung eines sicheren Abschlusses kräftig auf den Ventilsitz pressen zu können.
Es wurde -nun gefunden, daß man bei nachfolgender Anordnung ein Ventil erhält, welches sich bei hohen Drücken, besonders bei mehr als ioo at, leicht von außen betätigen läßt, und bei dem zum Bewegen der- Ventilspindel keinerlei Kraft zur üb,erwi:ndung des Gas- oder hydraulischen Druckes erforderlich ist, sondern nur die zur überwindung der Reibung in den Stopfbüchsen erforderliche Kraft benötigt wird. Man führt die Ventilspindel am .einen Ende durch eine Stopfbüchse in das Ventilgehäuse in und läßt gie am anderen Ende durch eine Stopfbüchse in ein Hilfsraumgehäuse .eintreten und dort enden, und sorgt dafür, daß in bekannter Weise eine Verbindung zwischen dem Innenraum des Ventilgehäuses und dem Hilfsraum, z. B. durch eine Längsbohrung in der Ventilspindel, besteht, durch die der im Ventilgehäuse herrschende Druck in den Hilfsraum übertragen wird. Die zur Bewegung der Ventilspindel erforderliche Kraft läßt man am mittleren, d. h. an keinem der in beiden Gehäusen hefindlichen Teile der Ventilspindel angreifen und gibt der Ventilspindel beim Durchtritt durch die Stopfbüchse des Ventilgehäuses und durch die des Hilfsraumgehäuses den gleichen Durchmesser. Es ist besonders vorteilhaft, wenn auch der innere Durchmesser des Ventilsitzes gleich dem Durchmesser der Ventilspindel beim Durchtritt durch die Stopfbüchse des Ventilgehäuses und des Hilfsraumgehäuses ist.
Das Hilfsraumgehäuse und das Ventil--gehäuse sind fest miteinander verbunden, um alle durch die Wirkung des Druckes entstehenden Kräfte betriebssicher aufzunehmen. Es ist zweckmäßig, das Hilfsraumgehäuse als besonderen Teil auszubilden und mit dem Ventilgehäuse durch eine sogenannte Laterne zu verbinden.
Wenn die Ventilspindel beim Durchtritt durch die Stopfbüchse des Ventilgehäuses und durch die des Hilfsraumgehäuses den gleichen Durchmesser hat, ist die durch den Druck vom Innenraum des Ventilgehäuses her auf die Ventilspindel ausgeübte Kraft genau so groß wie die vom Hilfsraum her wirkende, und die Folge ist, daß durch den Druck keine Kraftwirkungen auf den nach außen geführten Teil der Ventilspindel verbleiben, so daß einer Längsbewegung der Ventilspindel auch bei den höchsten Drücken nur die unvermeidliche Stopfbüchsenreibung entgegensteht. Diese vollständige Entlastung der Ventilspindel von der Wirkung des Innendruckes ist insofern besonders vorteilhaft, als auch bei den höchsten Drücken die Ventilspindel und damit der Ventilkegel mühelos in jede beliebige Stellung, u. a. auch in eine Drosselstellung, gebracht werden kann, und es ist ferner möglich, die Ventilspindel und die zu deren Betätigung erforderlichen Teile beliebig stark auszuführen, um den Ventilkegel zur Erzielung eines sicheren Abschlusses kräftig auf den Ventilsitz pressen zu können. Die Betätigung der Ventilspindel kann in beliebiger Weise erfolgen, z. B. durch einfache Hebelbewegung in Verbindung mit einer einstellbaren Rast, durch Zahnradantrieb o. dgl., es ist jedoch zweckmäßiger, die Betätigung durch ein mittig zur Ventilachse liegendes Schraubengewinde vorzunehmen, wobei dann in an sich bekannter Weise die Schraubenbewegung auf die obengenannteAngriffsstelle der Kraft an der Ventilspindel übertragen wird.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Darin bedeutet i das Ventilgehäuse, z den Innenraum des Ventilgehäuses, 3 die Stopfbüchse des Ventilgehäuses, 4 den Ventilsitz, 5 den Ventilkegel, 6 die Ventilspindel, 7 die Längsbohrung der Ventilspindel, 8 das Querstück zur Übertragung der Kraft auf die Ventilspindel, 9 Stangen und io einen Ringteil zur Übertragung der Kraft, I I das Schraubengewinde und i z das Handrad, 13 das Hilfsraumgehäuse, 14 den Hilfsraum, 15 die Stopfbüchse des Hilfsraumgehäuses und 16 die Laterne.

Claims

PATENTANSYROCHE: i. Entlastetes, von außen betätigtes Ventil für hohen Druck, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilspindel (6) am einen Ende durch eine Stopfbüchse (3) hindurch in das Ventilgehäuse (i) -eingeführt ist und am anderen Ende durch eine Stopfbüchse (15) hindurch in einem Hilfsraumgehäuse (i3) endet und daß, z. B. durch eine Längsbohrung (7) in der Ventilspindel (6), eine Verbindung zwischen dem Innenraum (a) des Ventilgehäuses (i,i und dem Hilfsraum (14) gebildet ist, durch die der im Ventilgehäuse (i ) herrschende Druck in dem Hilfsraum (14) hergestellt wird, wobei die zur Bewegung der Ventilspindel (6) erforderliche Kraft am mittleren, in keinem der beiden Gehäuse befindlichen Teil (6 ') der Ventilspindel (6) angreift und die Ventilspindel (6) beim Durchtritt durch die Stopfbüchsen des Ventilgehäuses (i) sowie des Hilfsraumgehäuses (13 ) den gleichen Durchmesser aufweist. -,. Ventil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Durchmesser des Ventilsitzes (4) gleich dem Durchmesser der Ventilspindel (6) beim Durchtritt durch die Stopfbüchse des Ventilgehäuses (i) und des Hilfsraumgehäuses (i3) ist.