DE730077C - Verfahren zur Herstellung von Abfuehrmitteln aus Rhabarberblaettern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Abfuehrmitteln aus Rhabarberblaettern

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DE730077C
DE730077C DESCH123921D DESC123921D DE730077C DE 730077 C DE730077 C DE 730077C DE SCH123921 D DESCH123921 D DE SCH123921D DE SC123921 D DESC123921 D DE SC123921D DE 730077 C DE730077 C DE 730077C
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Germany
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leaves
laxatives
enzyme
rhubarb
making
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DESCH123921D
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English (en)
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Dr Med Habil Walter Schmid
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DR MED HABIL WALTER SCHMID
Original Assignee
DR MED HABIL WALTER SCHMID
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H1/00Processes for the preparation of sugar derivatives
    • C07H1/06Separation; Purification
    • C07H1/08Separation; Purification from natural products

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  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Abführmitteln aus Rhabarberblättern Bei der Behandlung der heute auß;erordentliich verbreiteten chronischen Verstopfung haben sich' die sog. pflanzlichen Abführmittel, wie Sennesblätter, Rhabarberwurzel, Aloe, deren wirksame Stoffe Anthrachinonverbindungen sind, besonders bewährt. Sie sind zum größten Teil nichteuropäischer Herkunft, ihre Beschaffung durch Anbau in Deutschland ist unmöglich oder, wie dies bei der Rhabarberwurzel der Fall ist, unwirtschaftlich.
  • Die Blätter von Rhabarber, auch der zu Speisezwecken angebauten Sorten enthalten nach eigenen Feststellungen, wie auch nach den spärlichen Angaben der Literatur, ebenfalls Anthrachinonderivate; der Gehalt schwankt mit den Vegetationsperioden der Pflanze, woraus sich etwaige negative Angaben erklären. Der Grund, daß die Rhabarberblätter bisher keime arzneiliche Verwendung gefunden haben, liegt aber wohl in erster Linie darin, daß nach Genuß von Rhabarberblättern an Mensch und Tier Nebenwirkungen beobachtet wurden, die sich hauptsächlich in Übelkeit, Erbrechen und starken Durchfällen äußerten und für die bisher allgemein der Oxalsäuregehalt verantwortlich gemacht wird. Wie sich jedoch nachweisen ließ, ist die Ursache der 'Vergiftungserschleinungen nicht die Oxalsäure, sondern sein. Spaltungspfodukt der in den Blättern @enthaltenen Anthrachinonglykoside, das bei einer ohne besondere Vorsichtsmaßregeln stattfindenden Einnahme der Blätter durch die Tätigkeit eines in den Blättern ebenfalls vorhandenen Enzyms gebildet wird.
  • Es wurde nämlich gefunden, da.ß die Nebenwirkungen vermieden und völlig störungsfrei abführend wirkende Produkte erhalten werden, wenn man das glykosidspältende Enzym unwirksam macht und gegebenenfalls etwa entstandene Glykosidspaltprodukte oxydiert.
  • Die Ausschaltung der Enzymwirkung kann erfolgen durch die dafür üblichen Methoden, z. B. durch Erhitzen auf höhere, fertnentschädigende Temperaturen oder durch F_inwirkung ausreichender Konzentrationen vt»t Säure oder Lauge. Man kann auch so vorgehen. daß man die getrockneten Blätter bei Abwesenheit von Wasser mit geeigneten L: isungsmitteln, xie Methylalkohol, Äthylalkohol, Aceton, Äthylacetat, auszieht, wobei die Anthrachinonglykoside in Lösung gehen und von dem in den Blättern zurückbleibenden Enzym getrennt werden.
  • Sollten bei der Verarbeitung durch Fermenttätigkeit oder durch Einwirkung der Reagentien bereits Glykosidspaltprodukte entstanden sein, so werden diese, z. B. durch Schütteln mit Luft oder Sauerstoff oder durch Behandlung mit anderen milden Oxydationsmitteln, oxydiert und umvirksain gemacht.
  • Beispiele i. Die frischen Rhabarberblätter werden i Minute lang in siedendes Wasser getaucht und in einem luftigen Raum zum Trocknen aufgehängt. Das Trockengut wird fein gemahlen und entweder in der Pulverform verwendet oder weiterer arzneilicher Verarbeitung unterworfen.
  • 2. iokg frische Rhabarberblätter werden unzerkleinert im warmen Luftstrom von 40 getrocknet und in der Pulvermühle fein gepulvert. Man erhält etwa i kg Trockenpulver. Dieses wird unter Rühren mit i o 1 kochendem Wasser übergossen und bis zur Abkühlung stehen gelassen. D,er erhaltene Brei oder die durch Abnutschen gewonnene Lösung l; bis 7,51: «-erden als solche verwendet oder nach _ ihrer in üblicher Weise erfolgten Trocknung weiter verarbeitet.
  • 3. 500g pulverisierte Trockenblätter werden mit 51 o,350oiger Salzsäure angerührt. Nach 4stündigem Steheis wird mit 50o ccin 4ii,iliger Natronlauge neutralisiert. Weiter wie unter 2.
  • 4.. i kg pulverisierte Trockenblätter werden drei mal 2 Stunden mit je 2o1 Mmhanol bei .so unter,;Rühren digeriert. Die durch Abscliletiderii _, erhaltenen Extrakte werden vcreilligt lind ,im Vakuum bei 3o abdestilliert. Man erhält etwa 30o g Rückstand, der als solcher verwendet oder «-eiter verarbeitet wird.
  • 5. 5oog pulverisierte Trockeliblättlr werden mit je 201 Aceton drei mal 24 Stunden bei Zimmertemperatur wie unter 4. extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden im Vakuum abdestilliert. Es bleiben i25 g Rückstand. Aus diesem wird das Chlorophyll durch Extraktion mit i 1 Äther entfernt. Der zurückbleibende Rückstand von 2o- wird «-eiter verarbeitet.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung voll keine Nebenwirkungen besitzenden Abführmitteln aus Rhabarberblättern, dadurch gekennzeichnet, daß man das glykosidspalteilde Enzym der frischen oder getrockneten Blätter unwirksam macht und gegebenenfalls etwa entstandene Spaltprodukte der Glykoside oxydiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Enzym durch Erhitzen oder durch Einwirktlilg voll Säuren oder Basen abtötet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Glykoside mit geeigneten Lösungsmitteln, Brie Alkohole, Aceton, Säureester, bei Ahwesenheit von Wasser von dem zurückbleibenden unlöslichen Enzym abtrennt.
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