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Elektrisches Zählwerk mit Ankerrückzugsfeder, insbesondere Gesprächszähler
Der in Fernsprechämtern gebräuchliche Gesprächszähler ist in mechanischer und schaltungstechnischer
Hinsicht hohen Anforderungen unterworfen. Sein genaues Arbeiten ist unter Einhaltung
bestimmter Prüfstromstärken von der ,genauen Bemessung so,-wohl der elektrischen
als auch der meichanischen Glieder abhängig. Diese Bedingungen werden noch dadurch
erschwert, daß an den Außenabmessungen des Zählers, im Hinblick auf seine weit verbreitete
Anwendung in Fernsprechämtern, keine Veränderungen zugelassen sind. Aus diesem Grunde
verträgt auch der bis zum äußersten ,ausgenutzte Wickelraum für die Magnetspule
keine zusätzliche Beanspruchung. Für den neuen Zähler besteht die Forderung, daß
sein Anker bei Anschaltung der Wicklung ,an einen Stromkreis von einer ,gewissen
Stromstärke die Ruhelage nicht verlassen darf, während. bei einer Erhöhung der erwähnten
Stromstärke um wenige Milliampere der Anker vollkommen anziehen soll. Ferner besteht
die Forderung, daß die Zählerwicklung nach VOT-erregung mit der dreifachen zuerst
erwähnten Stromstärke bei einer solchen, die etwa den achten Teil der eben erwähnten
Stromstärke ausmacht, sofort abfällt. Diese Bedingungen können, besonders bei Gesprächszähletn
mit kupferarmen oder kupferfreien. ,Wicklungen und der üblichen Ankerrückzugsschraubenfeder,
nicht erfüllt werden, da :diese Schraubenfedern solche außergewöhnlich hohen Kraftanstiegswerte
nicht ergeben.
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Bekannt ist ein Gesprächszähler, bei dem außer der Schraubengangfeder
für die Rückbewegung des angezogenen Ankers in die Ausgangsstellung noch eine Blattfeder
zeitweise auf" den Anker einwixkt. Diese zusätzliche Blattfeder hat die Aufgabe,
magnetische Unterschiede, wie sie bei der Massienherstel.-lung von Elektromagneten
vorkommen, auszugleichen. Zu diesem Zwecke ist eine Blattfeder am Anker befestigt,
die mit dem Anker frei bewegt wird und erst kurz, bevor @er seinen Anschlag am Kern
.erreicht hat, gespannt
wird. Diese Anordnung erfordert einen verhältnismäßig
großen Zwischenraum zwischen Anker und Kern und kann nur an Gesprächszählern mit
geringer Empfindlichkeit Verwendung finden.
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Zur Erfüllung der gestellten Bedingungen wird gemäß der Erfindung
vorgeschlagen, den Gesprächszähler mit einer Ankerrückstellfeder auszurüsten, welche
die verlanäen hohen Anstiegswerte besitzt. Nach der Erfindung wird dies dadurch
erreicht, daß ,auf den Anker eine melirlagige, gestreckte, einstellbare Blattfeder
einwirkt, deren Kräfte den einzelnen Prüfstromstärken des Zählers an-;gepaßt sind.
Die Blattfeder bestellt aus mehreren unterschiedlich langen und bzw. oder starken,
gestreckten Metallstreifen, weiche nur an ihrer Einsp.annstelle unmittelbar in Berührung
stehen, deren freie Enden jedoch in der Ruhelage fächerförmig auseinanderstreben.
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Einen Gesprächszähler mit der erfindungsgemäßen Ankerrückstellfeder
stellt die Zeichnung in vergrößertem Malistube in einem Ausfüln-ungsbeispiel dar.
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Fig. i zeigt die am Joch des Gesprächszählers befestigte Ankerrückstellfeder
in Seitenansicht.
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Fig. 2 .,zeigt die Ankerrückstellfeder in Vereinigung mit einem Kontaktfedersatz.
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Zur Erzielung der vorgenannten Ankerabfall- und Anzugswerte ist all
Stelle der üblichen Schraubenfeder eine mehrl.zgi,ge Blattfeder i am Joch :i parallel
zur Spule 3 angeordnet. Die einzelnen übereinanderliegenden Federn i, i'. . . sind
einseitig an der Einspannstelle 4. befestigt, und'ihre freien Enden überragen die
Einspalinstelle in unterschiedlicher Länge. Die Federn i, i'. . . berühren sich
nur an der Einspannst.elle 4., während die freien Enden in der Ruhelage fächerförmig
auseinanderstreben. Die oberste und gleichzeitig längste, daher weichste Feder i
belastet den Anker 5 über einen mit ihm starr verbundenen Hebel 6. Die Kraft der
Feder i ist so bemessen, daß der Anker 5 bei Erregung der Spule 3 bei einer bestimmten
Stromstärke seine Ruhelage nicht verläßt. Werden zur eben erwähnten Stromstärke
wenige Milliampere (.etwa ä mA j zugeschaltet, muß der Anker vollkommen anziehen.
Hie;rbei wird zu Beginn des Ankeranzuges, ,also bei geringer Anzugskraft, zunächst
nur die erste, längere Feder i überwunden. Auf dem Wege zum Anschlag ,^ legt sich
die erste Feder i ,gegen die zweite Feder i' uscv. an und spannt bis zum Anzug des
Ankers ,alle Federn, so daß bei zunehmender Kraftentfaltung des Ankers 5 ,auch der
sich ihm entgegenstellende Druck der Federn i, i'. . . wächst. Ein anderer Federaufbau
benutzt nur zwei Blattfedern. In diesem Falle wird die zweite, kürzere Feder i'
aus etwas stärkerem Material gefertigt. Sie erhält an ihrer Befestgungsstelle Langlöcher
3. Durch Lisen der Befestigungsschraube 9 und Verschieben der Feder i' kann der
Kraftan,griffspulikt für die Feder i in bequemer Weise beliebig eingestellt «-erden.
Bildet man die zweite Feder i' als starre Gegenlage für die erste, weiche Feder
i aus_, dann wird diese durch Verschieben der Gegenlage i' in zwei veränderliche
Federlängen unterteilt. Die Blattfedern bzw. Feder i -und Gegenlage i' ruhen auf
dem Joch -2 zwischen einer Lagerplatte io und einem Preßstück i i. Dieses ist mit
einem Geivindedu@rchgan,g für die Aufnahme der Befestigungsschraube 9 versehen.
Zwei Ansätze 1a am Preß.stück i i ,greifen durch die Bohrlöcher i ; der ersten Feder
i, durch die Langlöcher S der zweiten Feder bz«-. Gegenlage i' und ragen noch ein
Stück in die Schlitze 14 der Lagerplatte i o ein. Zwei aus dem, Joch 2 ausgescherte
Lappen 15 liegetl an zwei Seiten der Lagerplatte io .all und verhindern so
ihre Verschiebung oder Verdrehung. Ist der Gesprächszähler noch mit einem Kontaktsatz
16 auszurüsten, dann kann dieser die Arbeit der zweiten Feder i' übernehmen. Damit
der Anker 5 als .einfaches, z. B. rechteckiges Stanzstück hergestellt «-erden kann,
ist der Hebel 6 aus dem Gelunkstüek i; oder auch aus dem mechanisch angetriebenen
Anker is für die Verstellung der Zahlentrommel 19 ausgeformt. Der mechanisch
angetriebelie Anker i S mit dem Hebel 6 und der elektromagnetische Anker 5 sind
beispielsweise durch Niete 2o fest miteinander vereinigt.