DE729950C - Schwimmkoerper fuer Flugzeuge - Google Patents

Description

• Schwimmkörper für Flugzeuge Die Erfindung betrifft Schwimmkörper mit unter der Wasserlinie angeordneten Spül- und Rückstoßdüsen.
• Es ist bekannt, zur Erleichterung des Loslösens von Flugzeugschwimmkörpern vom Wasser am Schwimmkörperboden Querstufen und Spüldüsen anzubringen. Durch letztere werden Auspuffgase oder Druckluft ausgeblasen. Ferner ist es. bekannt, unter dem Schwimmkörperboden, insbesondere an der Querstufe desselben, zum Zwecke der Erhöhung der Vortriebskraft Rückstoßdüsen oder Raketen anzubringen. Fast immer sind dabei die Schwimmkörper mit der schon erwähnten Querstufe versehen, welche im Fluge den Nachteil einer Erhöhung des Luftwiderstandes durch Wirbelbildung mit sich bringt. Wenn auch die Stufe während des Startes Vorteile bringt, so ist doch während des Fluges ein Schwimmkörper ohne Stufen und Abreißkanten erwünscht. Rück Stoßdüsen und Raketen wurden bisher nie zusammen an ein und demselben Schwimmkörper verwendet.
• Nach der Erfindung soll ein Schwimmkörper durch Vereinigung mehrerer an sich bekannter Merkmale gegenüber den bisher bekannten Bauformen bessere Starteigenschaften und einen geringeren Luftwiderstand haben. Er hat an den vom Wasser benetzten Teilen keine Stufen oder Abreißkanten, so daß während des Startes und in der Luft kein Sog oder Wirbelentstehen kann. Da die Stufe wegfällt, muß dem Wasser unter dem Bootsboden die das Loslösen vom Wasser erleichternde Luft während des Startes ;durch sog. Spüldüsen zugeführt werden. Die Spüldüsen sind insofern verschiedenartig, als die in großer Zahl hinter dem Schwerpunkt angeordneten zur Schwimmkörperhaut stark geneigt sind, so daß die Strömungsrichtung des austretenden Mittels der Tangente an den Schwimmkörper möglichst nahe komfinit, rend die in geringerer Zahl vor dein Schwerpunkt angeordneten Spüldüsen senkrecht ader nahezu senkrecht zur Schwimmkörperhaut liegen.
• Zu diesen beiden Arten von Spüldüsen treten noch einige wenige Düsen wesentlich größeren Durchmessers, nämlich die sog. Rückstoßdüsen, welche hinter dem Schwerpunkt an oder in der Nähe der tiefsten Stelle des Schwimmkörpers liegen. Die Austrittsöffnungen der Rückstoßdüsen können in der Schwimmkörperhaut liegen, oder die Düsen können konstruktiv so durchgebildet sein, daß der Düsenkörper, welcher sonst in dem Schwimmkörper eingebettet ist, während des Betriebes aus dein Schwimmkörper herausragt. Die Verschiebung der Rückstoßdüsen aus der Ruhestellung in die Arbeitsstellung kann durch das Treibmittel selbst oder durch eine Steuerung beliebiger Art geschehen.
• In der Zeichnung sind zwei Beispiele gezeigt. Abb. i zeigt einen Schwimmkörper nach der Erfindung im Schnitt. Abb. 2 zeigt eine ausschiebbäre Rückstoßdüse.
• Der Schwerpunkt des Schwimmkörpers i liegt etwa bei S. Hinter demselben ist eine große Anzahl Spüldüsen 2 unter einem lichst spitzen Winkel zur Schwimmkörperhaut angeordnet. Die Spüldüsen 2 werden v an eng r Leitung 3 gespeist. Vor dem Schwerpunkt ist etwa senkrecht zur Schwimmkörperhaut eine kleine Anzahl Spüldüsen 4. angeordnet. Diese werden von einer Leitung 5 gespeist. Etwas hinter dem Schwerpunkt befinden sich Rückstoßdüsen 6. Die Darstellung zeigt im Schnitt eine Düse mit Explosivstoffladung und elektrischer Zündung.
• Nach Abb. 2 besteht eine Rückstoßdüse aus dem eigentlichen Düsenkörper 7 und dem Zylinder S. Der Düsenkörper 7 endet bei c) in einem Kolben, welcher unter der Last ,einer Feder Io steht. Sobald das Treibmittel bei i i einströmt. wird der Düsenkörper 7 entgegen dein Druck der Feder i o in die punktierte Lage ;' gedrückt. Läßt der Druck des Treibmittels nach, so drückt die Feder Io den Düsenkörper 7 wieder zurück.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Schwimmkörper für Flugzeuge mit Einrichtungen zum Fortspülen der Grenzschicht und zur Erzeugung eines Rückstoßes durch unter der Wasserlinie unter Druck ausströmende flüssige oder gasförmige Stoffe, gekennzeichnet durch die Vereinigung von vier an sich bekannten Merkmalen, nämlich a ) einer möglichst glatten, mit keinerlei Stufen oder Abreißkanten versehenen Oberfläche an den vom Wasser benetzten Teilen, b I einer größeren Anzahl im Querschnitt verhältnismäßig kleiner, hinter dem Schwerpunkt des Schwimmkörpers angeordneter Spüldüsen, welche mit der Schwimmkörperhaut einen möglichst kleinen, nach vorn offenen Winkel einschließen, c i einer kleineren Anzahl im Querschnitt verhältnismäßig kleiner, vor dem Schwerpunkt des Schwimmkörpers an-Spüldüsen, welche senkrecht oder nahezu senkrecht zur Schwimmkörperhaut liegen, und d) einigen wenigen, wesentlich größeren Rückstoßdüsen hinter dem Schwerpunkt des Schwimmkörpers an oder in der Nähe von dessen tiefster Stelle.
2. 2. Schwimmkörper nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dal") die Rückstoßdüsen in das Innere des Schwimmkörpers hinein- bzw. aus der Oberfläche desselben lierausbewegt werden können.
3. 3. Schwimmkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Düsen selbsttätig erfolgt, derart, daß das Herausbewegen derselben durch das ,ausströmende Medium, das Hineinbewegen durch Federn o. dgl. bewirktwi-rd.