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Verfahren zur Herstellung magnesiazementhaltiger Bindemittel Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung von magnesiazementh,altigen Bindemitteln.
Derartige Bindemittel können bekanntlich ,allgemeinste Anwendung finden und beispielsweise
mit geeigneten Zusätzen von Füllstoffen für die Erzeugung vom Kunststeinen, Schleifsteinen,
Guß- oder Formstücken, Farbstoffen, Überzu;gsmitteln o. dgl. Verwendung finden.
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Magnesiumhaltige Bindemittel enthalten, wie allgemein bekannt, Magnesiumsalze,
-vorzugsweise däs Chlorid, und Magnesiumoxyd, möglicherweise mit einem Zusatz eines
löslichen oder unlöslichen Sulfats und von Füllstoffen. Bezüglich solcher Bindemittel
nimmt man an, daß innerhalb :derselben Oxychloride und/oder Oxysulfate ;gebildet
werden. Sie bilden besonders wertvolle Zemente, sog. Sorelzemente, die nach ,einer
gewissen Zeitspanne erhärten.
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Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß das Abbinden derartiger Bindemittel
und ihre späteren mechanischen Eigenschaften sowie insbesondere ihre Beständigkeit
gegen die Einflüsse des Wassers und der Witterung stark durch die Einverleibung
von Thoriumverbindungen, vorzugsweise Thoriumsulfat oder Thoriumchlorid, verbessert
werden.-Zweckmäßig erfolgt die Einverleibung solcher Verbindungen in -der Weise,
daß der einverleibte Stoff wenigstens teilweise in Formeiner molekular verteilten
Verbindung auftritt. Selbst ein nur katalytisch wirkender Gehalt (etwa. o,ooo r
% bis 2 %) von Thoriumverbin-
Jungen hat eine nützliche Wirkung;
vorzugsweise wird aber ein größerer Anteil benutzt, derart, daß die Thoriumverbindung
einen merklichen Bestandteil des Endprodukes5 bilden. kann. Beispielsweise kann
man .`fit je iooTeile von Maggnesiumoxyd, die bei dei Herstellung der Mischung benutzt
werden, 5 bis 2o Teile des in der Zusatzverbindung enthaltenen Oxyds anwenden.
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.Zweckmäßig wird einem gewöhnlichen magnesiumhaltigen Binder bei:
dessen Herstellung eine Thoriumverbindung einverleibt, die eine ,gewisse Löslichkeit
in Wasser oder in wäßrigen Magnesiu,mcbloridlösungen aufweist, wie Thoriumchlorid,
das sich vorzugsweise in Lösung befindet, oder Thoriumsulfat. Günstige 'Ergebnisse
werden mit etwa i o Teilen Th02 (die z. B. im Sulfat enthalten sind) auf iooTeile
Magnesia erzielt, die bei der Herstellung des Bindemittels benutzt werden.
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Das mit der Magnesia und dem Thoriumsalz benutzte Magnesiumchlorid
wird vorzugsweise in Form einer konzentrierten Lösung, z. B. von etwa 2o°Be bis
zur Sättigung, angewandt.
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Es können Füllstoffe, wie Bauxit, Kieselsäure, die durch ein. 2oo-Maschen-Sieb
geht, Bariumsulfat, Titanoxyd, Sägemehl u. dgl., einverleibt werden. Die Einverleibung
der Thoriumverbindungen verbessert, wie festgestellt wurde, in überraschender Weise
die mechanischen Eigenschaften des Zements und hisbesondere seine Widerstandsfähigkeit
gegen die Einflüsse des Wassers und ider Witterung. So kann z. B. ein erfindungsgemäß
hergestellter Kunststein als Fliese oder Pflaster an einer dem Regen ausgesetzten
Stelle ohne irgendeinen Nachteil benutzt werden, während ein ähnlicher Stein ohne
Zusatz der oben angegebenen Verbindungen«,gemäß der Erfindung nach wenigen Wochen
unter denselben Verhältnissen zerfällt oder zerbröckelt. Beispiel Mit 400 g M90
werden gemischt: So g
Thoriumsulfat, handelsüblich (mit 46 0'o Th02),
bog stark kieselsäurehaltiger Bauxit (mit 55% A1.00. Es werden zu dieser Mischung
28o g einer Lösung vorn MgCl.. mit einem spez. Gewicht von 1,29o zugegeben. Diese
Bestandteile werden gut miteinander vermischt, durchgearbeitet, und die Mischung
wird verrieben und vermahlen; danach wird das Ganze in eine Form gefüllt und bindet
in dieser ab. Diese Mischung kann als Zement benutzt werden. Dieser Zement bildet
einen festen Teig, in welchem sich ein Teil der, Thoriumverbindung molekular verteilt
zu befinden scheint. Dieser Zement kann durch Zusatz von Metalloxyden oder anderen
Pigmenten ,gefärbt werden.
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Zu der oben angegebenen Mischung können noch Fiillstoffe zugesetzt
werden, falls man einen Kunststein herstellen will. Oder es können auch Schleifmittel,
wie Siliciumcarbid, Korund o. dgl., einverleibt und die entstehende Mischung mit
oder ohne Zusatz eines Füllstoffes zwecks Bildung eines Schleif- oder Poliersteins
geformt und gegossen werden.
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Eine billige, feuer- und wasserfeste Farbe kann dadurch erhalten werden,
daß man einer Menge von 78o bis 98o Teilen einer Magnesiumchloridlösung mit einem
spez. Gewicht i,iS bis etwa 1,29 ungefähr ioooTeile einer pulverisierten Mischung
(die durch ein 3oo-Maschen-Sieb geht) von 8oo Teilen Magnesia, ioo Teilen Titanoxyd
(das ein weißes Pigment bildet) und iooTeilen Thoriumsulfat einverleibt. Diese weiße
Farbe kann dadurch gefärbt werden, daß man ihr ein geeignetes Pigment einverleibt.
Bei der Herstellung dieser Farbe wird das Pulver unmittelbar vor der Benutzung in
die Flüssigkeit in den angegebenen Verhältnissen gefüllt, und der entstehende Teig
wird in einer Mahl- und Mischvorrichtung darauf durchgearbeitet, zerkleinert und
homogen verteilt.