DE729519C

DE729519C - Vorrichtung zum Leimen von Papier

Info

Publication number: DE729519C
Application number: DE1938729519D
Authority: DE
Inventors: John Campbell Trahey
Original assignee: Kodak GmbH
Current assignee: Kodak GmbH
Priority date: 1935-03-12
Filing date: 1938-04-28
Publication date: 1942-12-17
Also published as: GB470777A; FR49747E; BE414321A; BE427195A; DE696918C; US2059880A; FR803728A; DE638406C; NL48850C; NL43362C; GB488917A

Description

Gegenstand des Patents 696 918 ist ein Verfahren zur Regelung des Leimgehaltes einer Papierbahn. Es kennzeichnet sich dadurch, daß die Papierbahn mit einem Gemisch von kondensierbaren und nicht kondensierbaren Gasen behandelt wird, welches die im Papier befindliche Luft ersetzt.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine Vorrichtung, die zur Durchführung dieses Verfahrens geeignet ist und welche die Regelung der Zusammensetzung des Gasgemisches erleichert. Die Vorrichtung besteht aus den folgenden -Teilen, die insbesondere an Hand der Abbildungen beschrieben werden

»5 sollen.

Abb. ι ist "eine Frontansicht der Vorbehandlungseinrichtung, die mit der Mischdüse für die Gase verbunden ist,

Abb. 2 ist eine Seitenansicht des in Abb. 1 dargestellten Apparates unter Fortlassung gewisser Teile zur Verdeutlichung der Konstruktion,

Abb. 3 zeigt in vergrößerter Form ein Detail der Gasmischdüse, wie sie in der Einrichtung gemäß Abb. 1 und 2 verwendet wurde, und

Abb. 4 ist eine Draufsicht auf die Dämpfkammer, jdie die Verbindung zwischen der Dämpfkammer und der Mischdüse zeigt.

In den Abbildungen ist die Dämpf kammer mit 1 bezeichnet. Sie besteht aus zwei Abteilungen 2, die entlang einer Linie 4 in der Mitte geteilt sind.

Die zwei Abteile können getrennt werden, um das Einführen der Papierbahn in die Maschine zu erleichtern. Die Abteile können in geeigneter Weise zusammengehalten werden, beispielsweise durch Schrauben 2'. Eine Walze 6 ist auf geeigneten Konsolen oben über der Dämpfkammer angeordnet, eine zweite Walze 7 im unteren Teil der Dampfkammer. Die letztere Walze taucht gewöhnlich in das Leimbad 10

>o ein, welches in den Leimkasten 11 eingefüllt wird.

Abb. 2 zeigt, wie die Papierbahn 5 über die Walzen 6 durch das Mundstück 8 hindurchgeleitet wird, welch letzteres sich über die ganze

'5⁼ Breite der Dampfkammer erstreckt. Die Papierbahn wird dann durch die Dampfkammer in das Leimbad 10 hineingeführt und läuft dann über die Walze 7. Von dieser Walze wird sie durch das Leimbad weitergeleitet über eine Rolle 30 und dann aus dem Bad heraus zwischen die üblichen Preß walzen.

Die Einrichtung dient nun dazu, die Zusammensetzung des Gasgemisches einzuregeln. Verwendet man bei diesem Verfahren zur Leimung der Papierbahn nur Dampf, so wird alle Luft in der Papiermasse durch den Dampf ersetzt und somit der Maximalbetrag an Leimmasse von der Papierbahn aufgenommen. Eine Regelung der Leimung ist nur möglich durch Einstellen der Viscosität der Leimlösung oder durch Ändern der Dampfgeschwindigkeit in der Gaskammer. Das Verfahren des Patentes 696 918 führt zu dem gleichen Zweck eine Änderung der Zusammensetzung des Gasgemischesein.

Durch die in vorliegender Erfindung beschriebene Einrichtung wird nun die Durchführung diesesverbesserten Verfahrens besonders erleichtert.

Es leuchtet nämlich ein, daß Dampf und Luft gründlich gemischt werden müssen, bevor das Gasgemisch in die Dämpfkammer eintritt. Vorzugsweise wird die Luft angewärmt, so daß ihre Temperatur nicht wesentlich von der des Dampfes verschieden ist. In der neuen Vorrichtung geschieht dies durch die Anordnung einer Mischeinrichtung 18, im folgenden Mischdüse genannt, die in der dargestellten Ausführungsform aus einem weiten Rohr besteht, in der sich die eigentliche Düse 19 befindet. Der Dampfzutritt erfolgt durch das Rohr 20, welches von dem Ventil 25 geregelt wird. Der Dampfzutritt erfolgt zweckentsprechend mit einem Druck von 0,3 Atmosphären, obgleich natürlich der Druck innerhalb weiter Grenzen abgeändert werden kann, wenn die anderen für die Leimung wichtigen Faktoren richtig eingestellt sind.

Die Luft wird der Büchse durch das Rohr 24 zugeleitet, welches als Mantelrohr für das Dampfrohr 29 ausgebildet ist. Die Einleitung erfolgt mit Hilfe des Rohres 22 und dem darin angebrachten Ventil 23. Die Luft kann in einfachster Form durch Ansaugen, durch einen Kasten 26 mit einem Luftfilter, beispielsweise einem Glasfilter 27, beschafft werden. Dadurch werden zugleich alle Unreinigkeiten ferngehalten.

Zur Anheizung der Luft wird diese durch einen rohrförmigen Lufterhitzer geleitet, der zweckmäßigerweise durch Wahl eines geeigneten großen Durchmessers als Mantelrohr zu der Hochdruckdampfleitung 29 ausgebildet ist. Wenn daher die Luft aufwärts durch die Heizeinrichtung 28 gesaugt wird, wird durch den Einfluß des Dampfes in der Rohrleitung 29 die Temperatur der Luft auf die gleiche oder ungefähr die gleiche gebracht wie der Dampf.

Die Mischdüse 18 wird vorzugsweise mit einem T-förmigen Endstück 17 versehen und über dieses Endstück mit biegsamen Röhren 16 mit der Hauptzuleitung 15 verbunden. Von dieser Hauptzuleitung 15 verteilt ein Rohrsystem 13 mit perforierten Kopfstücken 13' das Gasgemisch in die Dämpfkammer. Jede Zuleitung 13 ist durch ein Ventil 14 einregelbar gestaltet, so daß man den Betrag an Gasgemisch über die gesamte Breite der Papierbahn nach Belieben einregeln kann. Naturgemäß ist es wünschenswert, daß die Mischgase mit ziemlich hoher Geschwindigkeit eintreten, so daß sie in der Dampfkammer an sich schon gründlich gemischt werden, ganz gleichgültig, ob die einzelnen Auslaßköpfe getrennt kontrolliert sind oder nicht. Trotzdem aber empfiehlt sich die Anordnung der Ventile 14 zumindest für die anfängliche Einstellung der Apparatur.

Zur Einstellung des Apparates für den Betrieb wird die Papierbahn 5 zunächst durch die Dampfkammer hindurchgeleitet, indem sie in richtiger Weise über die Walzen 6 und 7 gelegt wird. Es sei ausdrücklich bemerkt, daß die zwei Abteile der Dämpfkammer verhältnismäßig lose aneinandergefügt sind, damit die Gase verhältnismäßig schnell durch die Dämpf kammer hindurchgeführt werden. Deswegen ist das Mundstück 8 so ausgebildet, daß ein kleiner Zwischenraum, beispielsweise von etwa 8 mm, vorgesehen ist. Ferner ist es möglich, die Anordnung so zu treffen, daß auch an den Seitenkanten 4 der einzelnen Abteile kleine Zwischenräume zum Austritt des Gasgemisches vorgesehen sind. Je schneller das Gasgemisch durch die Dämpfkammer hindurchgeleitet wird, um so vollkommener wird alle Luft aus den Poren der Papierbahn entfernt und durch das Gasgemisch ersetzt. Beim Eintritt der Papierbahn in das Leimbad wird dann das Gasgemisch durch die Leimmasse ersetzt. Auf diese Weise wird durch die Behandlung mit dem Gasgemisch der Betrag kontrolliert, den die Papierbahn an Leim aufnimmt.

Es wurde schon hervorgehoben, daß die neue Einrichtung es gestattet, sowohl mit Dampf iao allein zu arbeiten als auch mit einer verhältnismäßig großen Beimengung an Luft zum Dampf.

Wird Dampf allein benutzt, und wird das Verfahren so geleitet, daß praktisch alle Luft aus den Papierporen durch Dampf ersetzt wird, so ist der Erfolg eine äußerst starke Leimung. Dies ist für gewisse Papiersorten wünschenswert, andererseits aber auch verhältnismäßig kostspielig. Die Vorrichtung gestattet es nun, dies Verfahren so zu leiten, daß eine Leimung geringeren Ausmaßes erfolgt, wie sie für gewisse

ίο Papiersorten · angestrebt wird, und sie erzielt dies durch die Einrichtung, mittels der Luft dem Dampf beigemischt wird. Sobald die Papierbahn eingelegt ist und die Maschine zum Anlauf gebracht wurde, wird das Ventil 25 geöffnet, um den Dampfzutritt zu ermöglichen, und das Ventil 23 teilweise, um den Luftzutritt zu ermöglichen. Sowie ein kurzes Stück der Papierbahn geleimt ist, nimmt man kleine Proben durch Abreißen oder Ausstanzen von der Papierbahn ab und bestimmt ihren Feuchtigkeitsgehalt, aus dem im Vergleich zu dem vorher trockenen Papier der Betrag an Leimmasse errechnet werden kann, der vom Papier aufgenommen wurde. Ergibt sich z. B. eine Zunahme von 3O°/₀ Feuchtigkeit, während eine Zunahme von 35% ^an~ gestrebt wird, so regelt man diese unzureichende Aufnahme durch Herabsetzung des Luftzutrittes durch ein Schließen des Ventils 23 in entsprechendem Maße. Dadurch wird der von der Mischdüse angesaugte Betrag an Luft etwas herabgesetzt, der Prozentgehalt Dampf im Gasgemisch erhöht und damit die Vorbedingung für eine stärkere Leimaufnahme durch die Papierbahn geschaffen.

Bei der praktischen Arbeit hat es sich gezeigt, daß es, ausgenommen Sonderfälle, ausreichen würde, wenn das Ventil 25 immer in der gleichen Stellung verbleibt und die Einregelung nur durch das Ventil 23 erfolgt.

Für die praktische Arbeit mit der neuen Vorrichtung genügt es, wenn ständig eine Leimlösung der gleichen Viscosität verwendet wird. Das Verfahren gestattet mit einer solchen einheitlichen Leimlösung dann eine Regelung der Leimung in weitestem Ausmaß, wenn beispielsweise eine Leimlösung verwendet wird, die 35 Gewichtsteile Leimmasse auf etwa 350 Gewichtsteilen Wasser enthält. Die beschriebene Einrichtung kann infolge ihrer Einfachheit selbst von ungeübten Kräften bedient werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Leimen von Papier gemäß Patent 696 918, bei dem die im Papier befindliche Luft vor der Einführung der Bahn in das Leimbad mittels Dampf ausgetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß in der zur Dämpfkammer führenden Dampfleitung eine Mischdüse angeordnet ist, die die Beimengung nichtkondensierbaren Gases zu dem kondensierbaren Dampf ermöglicht.

2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beigemengte Luft in der Mischdüse durch den einströmenden Dampf in an sich bekannter Weise angesaugt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen