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Schieber für Rohgas Die Erfindung betrifft einen Schieber für Rohgas
mit Temperaturen von 200 bis 40o° C. In Reingasleitungen ist eine genügende Abdichtung
der Schieber leicht. zu erreichen, da die Dichtungsflächen nicht verunreinigt werden.
Schwieriger ist es jedoch, Schieber für unreine Gase dicht zu bekommen. Bei feuchten
unreinen Gasen, z. B. Hochofengasen mit einer Temperatur bis 200° C, liegen die
Verhältnisse noch günstig. Hier setzt sich zwischen der Schieberplatte 'und den
Schiebergehäusen Staub- an, der durch aus .dem Gas ausgeschiedenes Wasser feucht
gehalten wird. Der feuchte Staub bildet eine die Abdichtung fördernde schmierende
Schicht. Bei unreinen Gasen, besonders Hochofengasen mit Temperaturen über 200°
C, findet an den Dichtungsflächen keine Wasserausscheidung aus den Gasen mehr statt,
so daß die feuchte Staubschicht an den Dichtungsflächen nicht entsteht. Der trockene
Staub bläst dann durch die kleinste Öffnung hindurch, ohne diese zu schließen. Gemäß
der Erfindung wird bei Schiebern für Rohgas mit Temperaturen von Zoo bis 40o° C
eine bei Heißwindschiebern an sich bekannte Wasserkühlung im Bereich der Dichtungsflächen
etwa in Form von Kühlwasserräumen in den Gehäuseringen des Schiebers vorgesehen,
um die Dichtungsflächen so kühl zu halten, daß eine Ausscheidung von Wasser aus
dem Gas erfolgt. Jetzt bann wie bei Rohgas mit niedriger Temperatur der sich zwischen
der Schieberplatte und den Schiebergehäusen ansetzende Staub mit dem ausgeschiedenen
Wasser eine dichtende Schmierschicht bilden.
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Die Wasserkühlung im Bereich der Dichtungsflächen läßt sich z. B.
auch in der Weise durchführen, daß in der Nähe der Dichtungsflächen- zusätzlich
Wasserringleitungen angebracht werden. Die Wasserringleitungen können für den Fall,
daß das Gas keine oder nur ungenügende Mengen Wasserdampf enthält, mit gegen die
Schließplatten des Schiebers gerichteten- Spritzöffnungen versehen
werden.
Das aus diesen Öffnungen auf die Schließplatten des Schiebers spritzende Wasser
ersetzt das dein Gas fehlende Wasser.
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Die Kühlung der Dichtflächen hat auch den Vorteil, daß der Gefahr
des Verziehens der Gehäuseringe bei hohen Temperaturen eiltgegengewirkt wird.
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Wie schon erwähnt, hat inan bereits bei Heißwindschiebern eine Wasserkühlung
des Gehäuses vorgesehen. Hier ist der Zweck der Kühlung jedoch nicht, die Abdichtung
zu fördern, sondern Materialzerstörungen unter ungleich höheren Temperaturen, wie
sie bei Roligas auftreten, zu vermeiden. IMit Rücksicht auf die allerhöchstens 30o
bis 40o=' C betragende Temperatur des z. B. aus dem Hochofen kommenden Rohgases
lag keine Veranlassung vor, eine Gehäusekühlung durch Wasser ins Auge zu fassen.
Auch bei Heißwindschiebern wird eine Wasserkühlung des Gehäuses nicht angewendet,
wenn die feinperaturen des Heißwindes unter 60o° C liegen. Die einschlägigen Firmen
empfehlen Heißwindschieber mit wassergekühltem Gehäuse erst für Heißwind von etwa
60o bis 100ö- C.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in zwei Abbiddungen dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i einen teilweisen Längsschnitt
eitles üls Brillenschieber ausgebildeten Roligasschiebers, Abb. 2 eine Stirnansicht.
-Die beiden mit den Leitungsstückeil verbundenen ringförmigen Gehäuseteile des Brillenschiebers
sind mit i und 2 und die Schieberplatte ist mit 3 bezeichnet. Die Gehäuseringe i
und 2 haben Dichtungsnasen 4., gegen die die Sehieberplatte 3 beispielsweise finit
federnden Ringen 6 anliegt. Die Dichtungspressung wird mittels in der Abb. 2 finit
7 bezeichneten Druckspindeln erzielt, mit denen die Gehäuseringe i und -a gegeneinandergezogen
werden können. Die Druckspindel ;' dient gleichzeitig ,als Drehachse für die Schieberplatte
3. Die Druckspindeln 7 sind durch einen gemeinsamen Kettentrieb S zwangsläufig miteinander
verbunden. Insoweit zeigt der Brillenschieber nichts Bemerkenswertes.
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Gemäß der Erfindung sind nun die Gehauseringe i und 2 mindestens auf
der den Dichtungsnasen 4 zugekehrten Seite mit einem Ringhohlraum g bzw. io versehen,
denen von unten her durch Leitungen i i Kühlwasser zugeführt wird. Der Ablauf des
Kühlwassers erfolgt oben durch die Leitungen 1? ! s. Abb. 2). Ferner sind ini Innern
des Schiebers so nahe wie möglich an den Dichtungsflächen Ringleitungen 13 angebracht,
die ebenfalls von Kühlwasser durchflossen werden, das unten durch die Leitungen
14 zugeführt und oben durch die Leitungen 1 5 abgeführt wird.
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Es ist nicht notwendig, daß, wie es im gezeichneten @@usführungsbeispiel
vorgesehen ist, die Gehäusekühlung zusammen mit der Kühlung durch Ringleitungen
angewendet wird. Je nach den Anforderungen, die an die Kühlung gestellt werden,
kann auch eine der angegebenen Kühlungsarten ausreichend sein, um ini Bereich der
Dichtungsflächen aus den Gasen die für die Bildung einer abdichtenden feuchten Staubschicht
notwendigen Wassermengen auszuscheiden.
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Die Ringleitungen i3 können auch finit kleinen gegen die Dichtungsringe
6 der Schie-Tierplatte 3 oder die Dichtungsnasen d. der Gehäuseringe i und ? gerichteten
Öffnungen versehen sein, so daß auch bei trockenen Gasen eine Befeuchtung der Dichtungsflächen
durch Bespritzen finit `'Wasser möglich ist.