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Aus leicht entflammbaren Stoffen, wie z. B. Metaldehyd, roter Phosphor,
Kampfer und Natriumchlorat, bestehender Zündstab für Pyrophorfeuerzeuge Bekannte
Zündstäbe, @ welche einen hohen Gehalt an aktiven, funkenentzündlichen Stoffen zwecks
Zündung durch Anreiben des festen Brennstoffstabes an geeigneten Reibflächen aufweisen,
sind schwer verlöschbar, und die wiederholte Zündung wird durch Aschebildung erschwert..
Anderseits muß bei Zündstäben, deren Zündmasise in gepre;ßtem Zustande verwendet
wird, die aber nur in pulverförmigem Zustande funkenentzündlich ist, die Zündmasse
erst durch geeignete Vo#rrichtungen- pulverisiert werden, was besondere Zerkleinerungsvorrichtungen
erfordert. Solche Feuerzeuge und Zündstifte versagen oft schon nach kurzem Gebrauch.
Die Erfindung hat nun einen biegsamen Zündstab bzw. dazugehörige Feuerzeuge zum
Gegenstande, wobei die Zündmasse in Pulverform verwendet wird.
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Von anderen Zündeinrichtungen, welche auch eine Mischung aus festem,
pulverisiertem Brennstoff mit einem geeigneten Zündmittel in gepreßtem Zustande
in Form von Pillen, Stängelchen, Tabletten oder in Pulverform verwenden, unterscheidet
sich der Zündstab :gemäß der Erfindung dadurch, daß das Gemisch in Pulverform, welche
allein eine leichte Zündung verbürgt, in brennbare biegsame Hüllen aus Gewebe, Papier
o. dgl. gefüllt oder gestopft wird.
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Erfindungsgemäß werden an sich bekannte brennbare Stoffe in geeigneten
Mischungsverhältnissen auf Kunstseide, Zellstoffe oder ähnliche Gewebe aufgebracht,
indem diese Gewebe zunächst mit Lösungen von Tiollodium oder Acetylcellulose besprüht
und dann mit der ,angefeuchteten Zündmischung gemengt werden. Die so gewonnene Masse
wird vorgetrocknet, dann mittels geeigneter Vorrichtungen zu Faserform zerrissen
und sodann in geeignete, leicht brennbare zylindrische Hüllen aus Kunstseide, Papier
u. dgl. gefüllt.
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Die .so gewonnenen biegsamen Zündstäbe werden noch nachgetrocknet
und sind dann gebrauchsfertig. Diese Stäbe sind unzerbrechlich,
bedürfen
bei Gebrauch keinerlei Abreibevorrichtungen, sind ferner leicht verlöschbar und
jederzeit wieder entzündbar, ohne daß Aschebestandteile die Zündung hemmen könnten.
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Es ist erfindungsgemäß auch möglich, die brennbare und zündbare Masse
allein, ohne Verwendung von Faserstoffen als Träger, in geeignete Hüllen aus Gewebe,
Papier o. dgl. zur Herstellung von Zündstäben zu füllen.
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Eine beispielsweise Ausführungsform eines derartigen Zündstabes wäre
folgende: i oo g Kunstseide werden in etwa 2 mm breite Längsstreifen geteilt und
dann mit 5 ccm Kollodiumlösung mit Hilfe eines Preßluftzerstäubers besprüht, worauf
das Gewebe mit goo g der vorbereiteten angefeuchteten brennbaren Masse durchgemengt
wird. Die brennbare Masse besteht beispielsweise aus coo.ö Metaldehyd, 5 0 ö rotem
Phosphor, 5(),'o Kampfer, iooö \atriumchlorat.
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Das so erhaltene Gemisch wird auf einem Kalander zerrissen und die
erhaltene faserförmige Masse in beliebig geformte und zur Verbrennung geeignete
Gewebe- oder Papierhüllen gefüllt.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele von Feuerzeugen mit
dem neuen Zündstab dargestellt.
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Fig. i zeigt ein Feuerzeug mit von Hand zu bewegendem Vorschubrad
des Zündstabes, wobei mit i das gezahnte Rad in seiner Normalstellung bezeichnet
ist, mit i' dasselbe gezahnte Rad, durch Fingerdruck in Berührung mit dem Zündstab
gebracht, in welcher Stellung durch Drehen des Rades der Zündstab beliebig verschoben
werden kann. Mit 3 ist die Feder bezeichnet, an deren freiem Ende das gezahnte Rad
befestigt ist, während mit 4. der Zündstab bezeichnet Ist. Mit 9 ist das pinselartige
Metalldrahtbündel in der Dochtkappe io bezeichnet, welches zum Abstreifen von Ascherückständen
dient.
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Soll nun das Feuerzeug benutzt werden, so wird :es auf übliche Weise
geöffnet, und gleichzeitig. mit dem Öffnen des Feuerzeuges wird von Hand das den
Vorschub des Zündstabes bewerkstelligende Rad gedreht.
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Fig. a und 3 zeigen eine Ausführungsform des Feuerzeuges mit einer
Fackel zum Anreiben auf einem Cereisen mit dem Zündstab und dem dazugehörigen Gehäuse,
und zwar bezeichnet a die Feuerzeugfackel, b den Zündstab, c strahlenförmige,
feine Metallfäden, (l das Feuerzeugfackelgehäuse, in dessen Bodenfläche das Cereisen
sich in einer Nut befindet, und f die Vorschubvorrichtung für den Zündstab c. Mit
,(Y ist das pinselförmige -Nl:etalldrahtbündel bezeichnet, welches zum Abstreifen
von Ascherückständen dient.
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Um den Zündstab nach seinem Abbrennen in der Fackelhülse wieder nach
vorn schieben zu können, hat die Feuerzeugfackelhülse eine ringartige Vorrichtung/,
auf deren Querleiste der Zündstab aufsitzt und von Hand aus vorgeschoben werden
kann.
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Statt am oberen Rande der Feuerzeugfackelhülse feine Metallfäden anzubringen,
welche den Zweck haben, die sich bildende :Xsche abzustreifen, kann auch nur am
Boden des Fackelgehäuses eine pinselförmige Anordnung von feinen Metallfäden vorgesehen
sein, welche ebenfalls den Zweck des Abstreifens der Asche hat.
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Was die Bauart der hierfür bestimmten Feuerzeuge betrifft, so sind
diese ihrer Beschaffenheit nach allgemein bekannten Feuerzeugen gleich, nur mit
dem Unterschiede, daß statt des - Benzintanks im Feuerzeug eine Vorrichtung eingebaut
ist, welche dazu dient, den Zündstab nach seinem jeweiligen Abbrennen weiter vorschieben
zu können.