DE2730638B2 - Künstliches Kaminscheit - Google Patents
Künstliches KaminscheitInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein künstliches Kaminscheit mit einem länglichen, aus einem Brennmaterial
bestehenden Hauptkörper, in dem eine längsverlaufende Nut ausgebildet ist, einem den Hauptkörper
umspannenden Mantel, einer in dem von der Nut und dem Mantel umschlossenen Raum angeordneten streifenförmigen
ZUndauflage und einer im Nutbereich vom Mantel nach außen vorstehenden Zunge.
Es ist bereits ein künstliches Kaminscheit bekannt mit einer in dessen Längsrichtung verlaufenden Nut, in die
eine Dieselöl enthaltende pastöse Mischung eingeordnet ist. Der Hauptnachteil von Dieselöl bei der
Verwendung in Kaminscheiten liegt in dessen niedriger Zündtemperatur zwischen etwa 43 und 88°C. Kaminscheite
der hier behandelten Art werden häufig über größere Strecken transportiert und i.i geschlossenen
Behältern gelagert, wobei sie erhöhten Temperaturen ausgesetzt werden können, wodurch die Gefahr einer
ungewollten Entzündung des Kaminscheits besteht.
Aus der DE-PS 8 81 337 ist es zum Herstellen eines Feueranzünders bekannt, Holzwolle oder dünne Holzteile
gegebenenfalls zusammengedreht in eine erhitzte, flüssige Masse aus Paraffin, Stearin, Wachs, Talg o. dgl.
oder einer Mischung aus diesen Stoffen zu tauchen. Derartige Feueranzünder brennen im Vergleich zu
künstlichen Kaminscheiten wesentlich schneller ab und
ίο
•ι»
haben bei einseitigem Anzünden eine unglcichmiöjge,
in jedem Falle kurze Brenndauer, ν V^
Die ältere deutsche Patentanmeldung f entiS der
nicht vprveröffenÖicWen 1?E-Ö$ 36 ipffi 4»t - «ff em
künstliches Kaminschehgerichtet, bei dem? dieZündaiif-
lage als Zündstreifen entlang der Boiienfllche der
lingsverlaufenden Nut oder an der Kunte einer im
Nutbereich innerhalb des Mantels angeordnet irt. Für
den Zündstreifen muß dabei «in Material mit niedrigem Flammpunkt verwendet werden, wobei zur Vermeidung
einer übermäßigen Verdampfung der brennbaren Bestandteile des Zündstreifenmaterials eine Einkapse
lung des Zündstreifens vorgesehen ist
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Kaminscheit der eingangs angegebenen Art so auszubilden,
daß es einerseits zuverlässig, rasch und einfach anzündbar ist und Ober seine volle Länge zum Brennen
kommt und andererseits die Gefahr der Entwicklung flüchtiger Brenngase bei der Lagerung unter üblichen
Transportbedingungen oder in Lager- und Verkaufsräumen ohne baulichen Mehraufwand beseitigt ist
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die aus Material mit einem hohen
Zündpunkt bestehende Zündauflage so an der dem Hauptkörper zugewandten Seite des Mantels in der Nut
angebracht ist, daß zwischen der Zündauflage und den Nutwänden ein Luftspalt verbleibt und daß die Zunge
des Mantels nahe des oberen Randes der Zündauflage schräg nach außen und unten abgeknickt ist
Aufgrund der Anordnung des Zündstreifens an der Mantelinnenseite und mit Abstand von den Nutwänden
ist die Voraussetzung dafür geschaffen, daß als Zündmateria] ein Material mit relativ hohem Zündpunkt
verwendet werden kann, das nur bei der beanspruchten Anordnung mit ausreichender Zuverlässigkeit zum
Zünden gebracht werden kann. Mit Hilfe der vom Mantel schräg nach außen und unten abgeknickten
Zunge ist ein gleichmäßiges Entzünden des Scheits über dessen volle Länge in einen; Zeitiuum von 2 bis 5
Minuten gewährleistet. Als Material für die ZUndauflage, das sowohl rasch anbrennt als auch gleichmäßige
Zündeigenschaften hat, ist eine Mischung aus einem aliphatischen Harz, Paraffinwachs und einem Gel-Bildner
besonders geeignet. Der gewünschte hohe Ztindpunkt der Mischung für die Zündauflage liegt zwischen
199° C und 232° C entsprechend den Zündpunkten eines
bevorzugten aliphatischen Harzes und des Paraffins.
Das Verfahren zum Aufbringen einer Zündauflage bei dem erfindungsgemäßen Kaminscheit, wobei der
Zündstreifen in warmem Zustand aufgebracht wird, besteht darin, daß das Material der Zündauflage auf 82
bis 1050C erwärmt und bei dieser Temperatur auf die Innenfläche des Mantels aufgestrichen, aufgesprüht
oder aufgewalzt wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht auf ein Ausführungsbeispiel des künstlichen Kaminscheits; und
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht in Richtung des Pfeils 2 in F i g. 1.
In F i g. 1 ist ein künstliches Kaminscheit 10 dargestellt, das aufgrund der Ausbildung einer Nut,
einer ZUndzunge sowie der Anordnung und Materialwahl einer Zündauflage leicht zu entzünden und
zweckmäßig und sicher zu gebrauchen ist. Außerdem erzeugt es in einer minimalen Zeit eine gleichmäßige
Flamme über seine volle Länge.
Das Kaminicheit 10 weist als Hauptbrennkörper
einen «cheitförroigen Hauptkörper U auf, der aus
verdichteter Holzfaser, ζ,Β, Sagemehl und einem
Bindemittel, Z.1B.Paraffin und mikrokristallinen Wachsen besteht Die Querschnittsform des Kaminscheits
jihnelt der einer Ellipse mit abgeflachten Enden. Die
Oberseite 12 und die Bodenseite 13 sind flach, während die in Fig. 2 rechts und finks gezeigten Seiten
gekrümmt sind. Die rechte Seite ist in Fig.2 mit 14
bezeichnet, und die linke Seite wird durch Teilflächen 15,16,17,18 und 19 gebildet Der Abstand zwischen der
Oberseite 12 und der Bodenseite 13 beträgt in typischer Ausführungsform etwa 11 cm. Die Oberflächen 16, 17
und 18 sind die Wände einer Nut 20, die in typischer Ausführung unterhalb der Mittellinie des Kaininscheits
10 liegt und eine Breite (Abstand von der oberen Seitenwand 16 zur unteren Seitenwand 18) von etwa 3
bis 5,1 cm hat
An die Innenseite 24 des Mantels 23 ist eine streifenförmige Zündauflage 21 aus einem aliphatischen
Harz, einem Paraffinwachs und Gei-Biidner angebracht
Vor der Anbringung werden die Bestandteile der streifenförmigen Zündauflage in der Regel zunächst
gemischt Zuerst werden der Wachs und der aliphatische Harz gemischt und danach der Gel-Bildner
zugesetzt Die Zündauflagenmischung wird durch Erwärmung in einen fließfähigen Aggregatzustand
gebracht, wobei keine chemische Reaktion, sondern nur
eine physikalische Wechselwirkung auftritt Wenn die Mischung ausreichend flüssig ist, kann sie auf die
Innenfläche 24 des Mantels 23 durch Aufstreichen, Aufsprühen oder Aufwalzen an der vorgesehenen Stelle
aufgebracht werden. Günstige Auftragungsbedingungen werden bei einer Temperatur zwischen 82 und
105° C erreicht
Die Mischung wird an der Innenseite 24 des Mantels 23 so aufgetragen, daß die Zündauflage 21 nicht über
oder unter die Seitenwände 16 und 18 der Nut 20 vorsteht Je nach der Breite der Nutgrundfläche 17 kann
die Auflage e»ie Breite zwischen 13 und 3,8 cm haben.
Dadurch verbleibt ein Luftspalt 22, der von der Wandfläche 16,17,18 der Nut 20 und der Zündauflage
21 begrenzt ist und eine Sauerstoffzufuhr über die gesamte Länge des Scheits zur Unterstützung der
Verbrennung der Zündauflage 21 begünstigt.
Als Paraffinwachs kann irgendein nicht übermäßig klebriger Wachs verwendet werden.
Anstelle des aliphatischen Harzes kann ein anderes brennbares Harz verwendet werden, sofern der
Zündpunkt der Mischung aus Harz, Wachs und dem Gel-Bildner oberhalb von 600C liegt.
Der Gel-dildner ist kein notwendiges Bestandteil der
die ZUndauflage bildenden Mischung, erhöht jedoch deren Gebrauchswert durch Verhinderung einer Tropfenbildung
beim Anbrennen. Wenn das brennbare Material von dem Mantel abtropft, verliert es die
bestimmungsgemäße Wirksamkeit.
Der aliphatische Harz und der Paraffinwachs werden im Verhältnis von 30-70 Gewichtsteilen des aliphatischen
Harzes zu 70—30 Gewichtsteilen Wachs gemischt. Dieser Mischung werden sodann 3 bis 10
Gewichtsprozent des Gel-Bildners zugesetzt, wodurch sich insgesamt 103 bit 110 Gewichtsteile ergeben.
Diese Mischung wird in der oben beschriebenert
Weise auf der Innenseite des Mantels 23 angebracht Bei einem erprobten Ausfubrungsbetspie] wurden 3 bis 5
s Gramm der Mischung auf jedem Mantel angebracht Nach der Anbringung der Zündauflage 21 auf dem
Mantel· bzw. Einschlagmaterial 23 wird letzteres Ober den scheitförmigen Hauptkörper U derart gespannt,
das letzterer vollständig von dem Mantel 23 umgeben ist und die Zündauflage 21 der Nut 20 direkt gegenüberliegt
Aufgrund mechanischer Toleranzen beim Einschlagen des scheitförmigen Hauptkörpers kann sich die
Lage der Zündzunge 25 in bezug auf die Nut 20 leicht
is verändern. Einige scheitförmige Hauptkörper können
von dem Mantel so umspannt sein, daß die Zunge 25 etwas oberhalb der Nut 20 abgeht, während bei anderen
Scheiten die Zunge 25 an einer Stelle zwischen den beiden Seitenwänden 16 und 18 nach außen abgehen
kann. In jedem Fall sollte die Zunge oberhalb oder nahe
des oberen Randes der Zündauflage 21 »bgehen.
Das Einschlagen geschieht dadurch, daß eine Zunge 25 gebildet wird, welche von dem Scheit 11 nach außen
und abwärts gerichtet ist Das freie Ende 26 der Zunge ist so gerichtet, daß es beim Anzünden unter der
Austrittsstelle 27 der Zunge liegt wobei die Austrittsstelle oberhalb oder nahe des oberen Randes der
Zündauflage 21 liegt Die Zunge hat eine Länge (Abstand zwischen dem freien Ende 26 und der
JD Austrittssteile 27) von 0,63 bis 2£4 cm. Wichtig ist die
Lage der Zunge 25 in bezug auf die Zündauflage 21 und die Nut 20. Die Zündauflage 21 sollte an oder unter der
Austrittsstelle 27 der Zunge 25 und gegenüber der Nut 20 liegen, wobei der Luftspalt 22 zwischen der Nut 20
\s und der Zündauflage 21 gebildet ist Der Papiermantel
23 muß in solcher Anordnung auf dem scheitförmigen Hauptkörper 11 angebracht sein, daß die Zunge 25 nahe
der oberen Wand 16 der Nut 20 von dem Mantel 23
abgeht und sich vom Scheit schräg nach unten und
w außen erstreckt Wenn sich die Zündauflage 21 beim
Anzfnden über die obere Wand 16 der Nut 20 hinauserstrecken würde, so könnte das brennbare
Material schmelzen und in den Spalt zwischen dem Papier und den von den Wandabschnitten 15 und 16 und
■r> den Wandabschnitten 18 und 19 gebildetem Rändern der
Nut fließen. Dadurch würde die Nut luftdicht verschlossen und ein Abbrennen entlang der Nut verhindert.
Auch sollte das Anzünden nicht bei umgekehrter Lage der Ober- und Unterseiten erfolgen, in dieser
(i verkehrten Lage ist die Zunge 25 schräg nach oben
geneigt und würde oeim Anzünden nicht gleichmäßig über ihre volle Länge abbrennen. Dadurch ergäbe sicli
eine ungleichmäßige Entzündung des Kaminscheits.
Anstelle der im beschriebenen Ausführungsbeispiel
Anstelle der im beschriebenen Ausführungsbeispiel
.'· vorgesehenen rechteckigen Nut 20 können verschiedene
andere Nutformen, ζ. Β. eine halbkreisförmige, V-förmige oder unregelmäßige Querschnittsform vorgesehen
werden. Auch die sonstige Querschnittsform des für offene Fjuerstellen vorgesehenen Scheits
M) unterliegt keiner besonderen Beschränkung. Vorzugsweise
hat jedoch der Kaminscheit eine Ober seine Gesamtlänge gleichbleibende Querschniltfform.
Claims (4)
1. Künstliches Kaminscheit mit einem länglichen, aus einem Brennmaterial bestehenden Hauptkörper,
in dem eine längsverlaufende Nut ausgebildet ist, einem den Hauptkörper umspannenden Mantel,
einer in dem von der Nut und dem Mantel umschlossenen Raum angeordneten streifenförroigen Zündauflage und einer im Nutbereich vom
Mantel nach außen vorstehenden Zunge, dadurch
gekennzeichnet, daß die aus Material mit einem hohen Zündpunkt bestehende Zündauflage
(21) so an der dem Hauptkörper (11) zugewandten Seite (24) des Mantels (23) in der Nut (20) angebracht
ist, daß zwischen der ZQndauflage (21) und den Nutwänden (16,17, 18) ein Luftspalt (22) verbleibt
und daß die Zunge (2S) des Mantels (23) nahe des oberen Randes der ZQndauflage (21) schräg nach
süßen und unten abgeknickt ist
2. Kamkischeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündauflage (21) aus einer
Mischung eines aliphatischen Harzes, eines Wachses und eines Gel-Bildners besteht
3. Kaminscheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündauflage (21) aus einer
Mischung von 30 bis 70, vorzugsweise 50 Gewichtsteilen des aliphatischen Harzes und 70 bis 30,
vorzugsweise 50 Gewichtsteilen Paraffinwachs und zusätzlich 3 bis 10, vorzugsweise 5 Gewichtsteilen
des Gel-Bildners besteht
4. Verfahren zum Aufbringen einer Zündauflage bei einem Kaminscheit £emäß -.:nem der Ansprüche
1 bis 3, wobei der Zündstreifen in warmem Zustand aufgebracht wird, dadurch geker.· zeichnet, daß das
Material der Zündauflage auf 82 bis 1050C erwärmt und bei dieser Temperatur auf die Innenfläche des
Mantels aufgestrichen, aufgesprüht oder aufgewalzt wird.
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