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Untere Preßwalze für Extraktionsanlagen In der Patentschrift 67 r
8 5 i ist ein Verfahren ,zum Zerkleinern und Extrahieren von Stoffen, insbesondere
Ölsaaten, beschrieben, das im wesentlichen darin besteht, daß das: zu verarbeitende
Gut in einer Zerkleinerungsvorrichtung besonderer Ausführungsform unter Zuführung
eines Lösungsmittels zerkleinert, dann in Schichtform auf ein, um Walzen umlaufendes
Sieb- oder Filterband gebracht und durch dieses, zwischen Preßwalzen hindurchgeführt
wird, so daß das Lösungsmittel mit den ausgelaugten Stoffen von den Feststoffen
getrennt wird. .
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Bei der zur Durchführung dieses. Verfahrens benutzten Vorrichtung
bestehen die unteren Preßwalzen :der zusammenarbeitenden Preßwalzenpaare .aus einer
Hohlwalze, die auf ihrem Mantel siebartig mit nach innen konisch verlaufenden Abflußschlitzen
versehen ist und über einer Auffangschale für die abgepreßte Flüssigkeit umläuft.
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Es hat sich nun gezeigt, daß dieser Siebmantel der Preßwalzen durch
die Anordnung der genannten konischen Ablaufschlitze stark geschwächt wird und sich
bei starker Druckbelastung durch die obere Druckwalze verhältnismäßig leicht durchbiegt.
Ein weiterer Nachteil hat sich daraus ergeben, daß die durch die genannten Schlitze
erzielte Ablauffläche des Siebmantels zu klein. ist. Wollte man jedoch die Ablauffläche
durch Vermehrung oder Vergrößerung der Ablaufschlitze vergrößern, so würde offensichtlich
die vorstehend erwähnte Schwächung des Siebmantels in erhöhtem Maße eintreten.
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Ein weiterer 1\Tachteil des genannten Siebmantels besteht auch darin,
daß bei ihm die abgepreßte Flüssigkeit nur durch die Abflußschlitze abfließen kann;
da jedoch zwischen den Schlitzen undurchlochte Mantelflächen vorhanden sind, kann
an diesen Stellen das Abfließen der ausgepreßten Flüssigkeit nicht gleichzeitig
mit dem an diesen Stellen stattfindenden Preßvorgang erfolgen. Dies hat aber zur
Folge, daß die an diesen Stellen ausgepreßte Flüssigkeit zum Teil auf der Außenfläche
der umlaufenden Siebwalze herunterläuft oder nach :dem Aufhören des
Preßdruckes
von dem gepreßten Gut wieder aufgesaugt wird.
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Es hat sich weiter gezeigt, daß auch die abgepreßte, durch die Abflußschlitze
ablaufende Flüssigkeit infolge der konischen Ausgestaltung der Schlitze nicht restlos
in die in der Walze unter den Schlitzen angeordnete Auffangschale abfließt, sondern
daß ein Teil der Flüssigkeit, beeinflußt durch den Umlauf der Siebwalze, an deren
Innenfläche entlang läuft, der dann nicht mehr in die genannte Auffangschale gelangt.
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Es wurde nun gefunden, daß, um ein Abfließen der ausgepreßten Flüssigkeit
auf der Innen- und Außenwandung des Siebmantels der unteren Preßwalze zu verhindern
und somit ein restloses Abfangen der au.sgepreßten Flüssigkeit zu ermöglichen, es
erforderlich ist, daß die ganze Mantelfläche der Siebwalze als Abflußfläche wirkt.
Der Siebmantel darf also mit anderen Worten keine Flächen aufweisen, an denen die
ab-epreßte Flüssigkeit nicht sofort in Übereinstimmung mit dem. hier ausgeübten
Druck nach der Abfangschale abfließen kann.
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Dieses. Erfordernis läßt sich erfindungsgemäß dadurch erreichen, daß
als untere Preßwalze eine solche benutzt wird, deren Mantelfläche aus radial und
quer zur Drehrichtung der Walze und mit kleinem Abstand parallel zueinander angeordneten
Leisten gebildet wird, die auf :der Außenseite der Mantelfläche leicht konisch gestaltet
sind. Diese Querleisten tragen ein feines Drahtgewebe, und da die Berührung zwischen
den Querleisten und dem Drahtgewebe infolge der konisch gestalteten Tragfläche der
Querleisten nur eine lineare und keine flächenmäßige ist, wird eine Siebwalze erhalten,
die über die ganze Mantelfläche gleichmäßig flüssigkeitsdurchlässig ist. über diese
Siebwalze läuft dann wie nach dem Hauptpatent das Filtertuch.
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Die neue Preßwalze wird an -Hand der Zeichnung näher beschrieben.
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In der Zeichnung ist Fig. i eine perspektivische Ansicht der unteren
Preßwalze, Fig. 2 ein Längsschnitt durch die untere Preßwalze, Fig. 3 eine Teilansicht
der aus den Querleisten und dem Drahtgewebe gebildeten Siebmantelfläche der unteren
Preßwalze und Fig. q. eine perspektivische Ansicht der Querleisten und deren Verbindung
in vergrößertem Maßstabe. Die untere Preßwalze besteht aus einer Holzwalze i, die
um eine Hohlwelle 2 umläuft.
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Der Mantel der Walze ist aus radial verlaufenden, mit geringem Abstand
zueinander angeordneten Querleisten 3 zusammengesetzt, die durch Versteifungsstäbe
4. zusammengehalten und versteift und auf den Seitenplatten 5 der Hohlwalze, beispielsweise
durch Schrauben 6, befestigt «erden. Die genannten Querleisten sind auf der Außenseite
des von ihnen gebildeten Walzenmantels bei 7 dachförmig oder konisch gestaltet,
so daß sie nur eine lineare Auflage 8 bilden. Auf diesen Querleisten 3 liegt ein
feinmaschiges Drahtgewebe g. Durch die Oxydation und das Drahtgewebe wird somit
eine Siebwalze gebildet, die, da die Berührung zwischen dem Gewebe und den Querleisten
nur eine lineare und keine flächenmäßige ist, über die ganze Oberfläche gleichmäßig
flüssigkeitsdurchlässig ist. Die Höhe der Querleisten beträgt beispielsweise 15
mm und ihr seitlicher Abstand etwa 2 mm voneinander.
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Bei dieser Ausführungsform der unteren Preßwalze kann die ausgepreßte
Flüssigkeit sofort durch das über sie hinweggeführte Filtertuch und die Siebfläche
der P'reßwalze in die auf der Hohlwelle 2 angebrachte Auffangschale io, über die
die Preßwalze umläuft, abfließen:, wobei die konische Ausgestaltung der Auflage
7, 8 der Querleisten 3 das Abfließen der durch das Sieb g hindurchtretenden Flüssigkeit
wesentlich erleichtert und ,gleichzeitig auch ein Abfließen von Flüssigkeit auf
der Außenfläche des. Siebmantels verhindert. Auch ein Abfließen von Flüssigkeit
auf der Innenfläche des Siebmantels ist nicht möglich, da die Flüssigkeit von den
mit abstand angeordneten Querleisten 3 sofort in die Auffangschale io fällt. Die
in der Auffangschale io aufgefangene Flüssigkeit kann aus dieser kontinuierlich
oder diskontinuierlich durch das Rohr i i abgezogen werden.