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Stelleinrichtung für bewegte Gegenstände, insbesondere Geschütze Es
ist bereits eine Anordnung zur Fernverstellung beliebiger Gegenstände mittels elektrischer
Übertragung durch mehrere die Verstellung gemeinsam beeinflussende Vorrichtungen
bekanntgeworden, die voneinander elektrisch unabhängig von der Ausgangsstelle aus
in Tätigkeit gesetzt werden. Eine dieser Vorrichtungen bewirkt eine grobstufige
Einstellung innerhalb des ganzen Einstellbereiches, :die übrigen Vorrichtungen beeinflussen
die weitere feinstufige Einstellung innerhalb des Gebietes der nächsten Stufe oder
der Fehlergrenze der Grobeinstellung. Bei dieser Fernstelleinrichtung arbeiten sämtliche
Empfänger auf ein gemeinsames Differentialrelais, von dem aus der Lauf des Antriebsmotors
beeinflußt wird.
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Weiterhin ist eine Anordnung zur Fernverstellung beliebiger Gegenstände
durch Grob- oderFeinübertragungssysteme bekannt, bei der die sich in manchen Fällen
nachteilig auswirkende gleichzeitige Beeinflussung eines zur Steuerung eines Antriebsmotors
dienenden Differentialrelais dadurch vermieden wird,:d'aE3 während =der Beeinflussung
des Motors durch das eine System das andere System abgeschaltet ist, und umgekehrt.
Es ist ferner eine Steuerungseinrichtung mit einer Vorrichtung zur Umwandlung einer
mit geringer Energieentwicklung erfolgenden Steuerbewegung in eine nach einem gleichartigen
Gesetz erfolgende, durch eine Kraftmaschine erzeugte Bewegung des gesteuerten Teiles
bekannt, bei der für die Kraftmaschine eine Regelungsvorrichtung vorgesehen ist,
die einerseits eine die Geschwindigkeit der Kraftmaschine in einem möglichst gleichbleibenden
Verhältnis zur Geschwindigkeit des sich mit geringer Energieentwicklung bewegenden
steuernden Teiles haltende Hauptregelung und anderseits unter Vermittlung eines
Schalters, der bei einer Abweichung von dem vorgeschriebenen Wert des .Verhältnisses
zwischen den vom steuernden und gesteuerten Teil zurückgelegten Wegen in Wirksamkeit
tritt, eine zusätzliche Regelung im Sinne einer Wiederherstellung des vorgeschriebenen
Wegverhältnisses bewirkt. Dies geschieht durch eine elektromagnetische Regelungsvorrichtung
mit einer Erregerwicklung, die eine der Geschwindigkeit des steuernden Teiles verhältnisgleiche
Induktion erzeugt, und mit einer durch einen Schalter ein- oder ausschaltbaren Spannungsquelle,
die im Falle ihrer Einschaltung eine im Sinne der Wiederherstellung des vorgeschriebenen
1'@'egverhältnisses wirkende zusätzliche Induktion erzeugt. Der Stellungsvergleich
erfolgt bei dieser Steuerungseinrichtung durch ein Kegelrädergetriebe.
Es
ist auch bereits vorgeschlagen worden, diese Art der Steuerung durch eine Einrichtung
zti überwachen, welche festzustellen gestattet, ob die bewegten Massen, also das
Geschütz, während des ganzen Verstellvorganges sich mit der vom Geber vorgeschlagenen
Geschwindigkeit bewegt hat oder nicht. Man hat diese Zusatzeinrichtung auch bereits
dazu benutzt, Korrekturbewegungen der Masse zu veranlassen, die sie in die richtige
Stellung überführen.
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Die bisher beschriebenen Einrichtungen arbeiten zufriedenstellend,
solange es sich darum handelt, die Masse mit einer veränderbaren Geschwindigkeit
zu bewegen, wobei der Regelbereich für die Geschwindigkeiten aber nicht besonders
groß zu sein braucht. Denn die Drehungen, die von den auf festem Boden oder auf
Schiften angebrachten Geschützen verlangt werden, weisen meist eine geringe Winkelgeschwindigkeit
auf. In neuerer Zeit ist die Kraftsteuerung von Geschützen und anderen schweren
Körpern auch auf solche Anlagen ausgedehnt worden, die sich auf Luftfahrzeugen befinden.
Hier treten völlig neue Aufgaben auf, die z. I3. bei der Geschützsteuerung dadurch
bedingt sind, daß sich sowohl die Basis des Geschützes als auch die in Frage kommenden
Ziele erheblich schneller bewegen, als dies bei Land- und Schiffsanla-eii vorkommt.
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Diese Tatsache ergibt den Bedarf eines wesentlich größeren Regelbereiches
für die Geschwindigkeit der Massensteuerung. Erschwerend kommt noch hinzu, daß das
Flugzeuggeschütz auch während der Verstellung schußbereit sein soll und daß beim
Abschuß Stoßbelastungen des Arbeitsmotors auftreten.
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Die früher bekannten Verstelleinrichtungen, bei denen der Drehzahlregelbereich
eines einzigen Motors den ganzen Verstellbereich der Bewegungsgeschwindigkeit überdeckt,
lassen sich für die Lösung dieser Aufgabe nicht verwenden, da bekanntlich die Drehzahl
eines Motors, der erheblich langsamer als mit seiner normalen Tourenzahl läuft,
stark belastungsabhängig ist. Dies würde bedeuten, daß ein Flugzeuggeschütz, das
langsam gedreht wird und gleichzeitig Schüsse abgibt, in seiner Drehgeschwindigkeit
erheblich von dem Wert der Drehgeschwindigkeit abweicht, den ihm der Geber des Steuersystems
vorschreibt.
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Die Erfindung betrifft eine Stelleinrichtung für bewegte Gegenstände,
insbesondere Geschütze, mit Geber und Empfänger ohne unmittelbare -Rückführung oder
Nachführung des Gebers in Abhängigkeit von der gesteuerten Bewegung, welche gekennzeichnet
ist durch eine vom Geber gesteuerte, von der Hauptmasse aber unabhängige, praktisch
fehlerfrei bewegte Hilfsmasse und durch eine Stellungsvergleichseinrichtung zwischen
Haupt- und Hilfsmasse, die bei einem Stellungsunterschied innerhalb des Teiles des
Geberverstellbereiches, in welchem die Drehzahl des Antriebsmotors der Hauptmasse
belastungsabhängig ist, Zusatzkräfte auf diesen Antriebsmotor zur Einwirkung bringt.
Die besonderen Vorteile dieser Verstelleinrichtung treten bei einer Steuerung auf,
die ein Rückdrehwerk oder Nachdreh-,verk nicht zuläßt.
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Die Einrichtung gemäß der Erfindung gestattet eine Vergrößerung des
Geschwindigkeitsbereiches der Steuerung, ohne hierbei an Steuergenauigkeit einzubüßen.
Die gemäß der Erfindung innerhalb eines Teiles des Verstellbereiches mitbewegte
Hilfsmasse ist so leicht gehalten, daß sie für den sie antreibenden Hilfsmotor praktisch
keine Belastung darstellt, d. h. daß sie sich genau mit der vom Geschwindigkeitsgeber
vorgeschriebenen Geschwindigkeit bewegt. Es ist dabei unwesentlich, wie die Masse
im übrigen ausgebildet ist und auf welche Weise der Stellungsvergleich stattfindet.
Eine besonders günstige Ausführungsform hierfür wird weiter unten an Hand des Ausführungsbeispieles
für die Erfindung behandelt.
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Gemäß weiterer Erfindung wird der Geschwindigkeitsverstellbereich
desHilfsmotors, durch welchen die Hilfsmasse bewegt wird. innerhalb des Arbeitsbereiches,
in welchem dieser Hilfsmotor überhaupt tätig ist, voll ausgenutzt. Hierdurch wird
erreicht, daß die Verstellbereiche von Hilfsmotor und Arbeitsmotor addiert werden
und so einen größeren Gesamtverstellbereich ergeben, als jeder 11otor für sich allein
oder auch eine einfache Parallelschaltung der Motoren haben würde.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus dem in der Zeichnung
dargestellten und im folgenden näher beschriebenen Ausführungsbeispiel hervor.
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In der Figur bezeichnet i die Masse, welche bewegt werden soll, z.
B. ein auf einer drehbaren Unterlage 2 angebrachtes Geschütz. Die Drehung der Unterlage
:2 wird mittels eine Schneckentriebes 3 von einem elektrischen Gleichstrommotor
q., j bewirkt. Die Feldw icklung .a. dieses Motors wird über einen Gleichrichter
6 aus einem Wechselstromnetz 7 gespeist. Im Ankerkreise des Motors liegen zwei Stromtore
S und 9, welche in an sich bekannter Weise so geschaltet sind, daß. je nachdem,
welches der Stromtore gezündet hat. im Ankerkreise ein Gleichstrom im einen oder
im anderen Sinne zustande kommt. Der Ankerkreis wird aus der gleichen Wechselstromquelle
7 gespeist, die auch den Erregerstrom für die Feldwicklung 4 liefert. Der
Motor
4, 5 wird mit einer von einem Geber io vorgeschriebenen Geschwindigkeit angetrieben.
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Um die Drehzahl des Motors 4, 5 auf dem vom Geber io vorgeschriebenen
Wert zu halten, wird das an sich bekannte Mittel des Geschwindigkeitsvergleiches
benutzt, das gemäß der Erfindung für einen gewissen Teil des Geberv erstellbereiches
durch das an sich ebenfalls bekannte Mittel des Stellungsvergleiches ergänzt wird.
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Um den Geschwindigkeitsvergleich durchführen zu können, sind folgende
Hilfsmittel vorgesehen: In Antriebsverbindung mit dem Arbeitsmotor 4, 5 steht eine
Tachometerdynamomaschine, deren Ausgangsspannung abhängig von ihrer Drehzahl ist.
Im Ausführungsbeispiel ist der Anker dieser Maschine der Einfachheit wegen auf der
Arbeitswelle des Motors 4, 5 angeordnet. Es kann aber auch die Ankerspannung des
Antriebsmotors 4, 5 als Tachometerspannung benutzt werden. Der Felditnagnet i i
wird über einen Gleichrichter i2 aus der Wechselstromquelle 7 konstant erregt, während
ihrem Anker 13 mit Hilfe von Schleifbürsten eine von der Drehzahl abhängige Gleichspannung
entnommen wird.
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Als Maß für die Soll-Geschwindigkeit dient eine vom Geber io gelieferte
Gleichspannung, die auf folgende Weise erzielt wird: Der Geber io besteht aus einem
Kontaktarm 14, der mittels eines Handgriffes 15 über eine Anzahl v an Kontaktbahnen
16 ... 23 bewegt werden kann und bei welchem vier voneinander isolierte Kontaktbürsten
24...27 befestigt sind. Diese Bürsten sind so ausgebildet, daß sie auf je zwei Kontaktbahnen
schleifen. So schleift die Bürste 24 auf den Bahnen 16 und 17 und stellt zwischen
ihnen eine Verbindung her, die Bürste 25 verbindet 18 mit ig usw. Die Schleifbahn
ifi ist aus Wiiderstand'srnaterial aufgebaut. Ihr Mittelpunkt ist mit dem einen
PoleinerGleichstromquelle 28 verbunden, während ihre beiden Enden mit dein anderen
Pol der gleichen Stromquelle in Verbindung stehen. Der Wilderstand 16 stellt also
einen doppelten Spannungsteiler dar, dessen Abgriff über die Schleifbürste 24 und
die Kontaktbahn 17erfolgt. EinBlickauf,dieFigurzeigt,daßdie zwischen der mit der
Stromquelle 28 verbundenen Leitung 2g und der mit der Kontaktbahn 17 verbundenen
Leitung 3o herrschende Spannung abhängig von der Stellung des Schaltarmes 14 ist
und in seiner Mittelstellung gleich Null wird.
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Diese zwischen den Leitungen 2g und 30 auftretende Spannung dient
als Maß für die Soll-Geschwindigkeit. Um festzustellen, ob sich die Masse i mit
der richtigen Geschwindigkeit bewegt, wird die von der Tachometermaschine i 1, 13
gelieferte, von der Ist-Geschwindigkeit abhängige Spannung mit der zwischen den
Leitungen 29 und 30 auftretenden, von der Soll-Geschwindigkeit abhängigen
Spannung verglichen. Dies geschieht in einfacher Weise dadurch, daß die beiden Spannungen
gegeneinandergeschaltet werden und die verbleibende Spannungsdifferenz zur Beeinflussung
der Drehzahl des Motors 4, 5 im Sinne einer Herstellung der richtigen Geschwindigkeit
verwendet wird. Um dies zu bewirken, wird die Differenzspannung über die Leitungen
31 und 32 einer an sich bekannten, z. B. aus Trockengleichrichtern bestehenden Modulatorschaltung
33 zugeführt. Die Modulatorschaltung ist im Ausführungsbeispiel als Brückenschaltung
dargestellt. Sie wird über einen Übertrager 34 aus der Stromquelle 7 mit Wechselstrom
gespeist. An ihre Ausgangsklemmen ist ein zweiter Übertrager 35 angeschlossen, welcher
drei Wicklungen besitzt. Einer dieser Wicklungen wird die Ausgangsspannung des Modulators
zugeführt, während die beiden anderen Wicklungen je in einem Gitterkreise der beiden
Stromtore 8 und g liegen. Die Leitungen 31 und 32 sind mit den Mitten der Primärwicklungen
der Übertrager 34 und 35 verbunden.
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Die. Wirkungsweise dieser Schaltung ist folgende: Solange zwischen
den Leitungen 31 und 32 keine Spannung auftritt, befindet sich die Gleichrichterbrücke
im Gleichgewicht und an ihren Ausgangsklemmen, die mit dem Übertrager 35 verbunden
sind, tritt keine Spannung auf. Sobald jedoch die Ist-Geschwindigkeit von der Soll-Geschwindigkeit
abweicht, entsteht zwischen den Leitungen 31 und 32 eine Differenzspannung, die
zu einer Verstimmung der Brücke33 führt. Diese Verstimmung hat zur Folge, daß in
die Gitterkreise der Stromtore 8 und 9 Wechselspannungen induziert werden, deren
Größe von der Größe der Differenzgleichspannung abhängig ist und die entweder in
Phase mit dem Anodenstrom des einen Stromtores (z. B. g) oder in Gegenphase zu diesem
sind, je nachdem ob die Leitung 31 positiv oder negativ gegenüber der Leitung 32
geworden ist.
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Die auf diese Weise in die Gitterkreise der Stromtore eingeführten
Spannungen werden zur Regelung ides Ankerstromes für den Arbeitsmotor 4, 5 benutzt
und bringen diesen Motor auf diie vom Geber io vorgeschriebene Drehzahl. Mit Hilfeein.esweiterenÜbertragerc
36 kann eine feste, von der Stromquelle 7 abgeleitete Hilfswechselspannung in die
Gitterkreise der Stromtore induziert werden, welche gestattet, den Arbeitspunkt
auf der Stromtorcharakteristik beliebig zu wählen. Dem . gleichen Zweck können nötigenfalls
zusätzliche
Gleichspannungen dienen, deren Anwendung jedoch in
der Figur nicht dargestellt ist.
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Es muß naturgemäß gefordert werden, daß die bisher beschriebene Anlage
sowohl eine Rechtsdrehung als auch eine Linksdrehung der Masse i gestattet. Dies
wird unter Verwendung des gleichen Motors 4, 5 dadurch erreicht, daß beim Durchschreiten
der Nullstellung im Geber io die Polarität der als Maß für die Soll-Geschwindigkeit
dienenden Gleichspannung umgekehrt wird. Zu diesem Zwecke ist beim Geber ein Relais
38 vorgesehen, welches beim Überschreiten des Nullpunktes die Verbindung der Leitungen
29 und 3o, die die Vergleichsspannung vom Geber abnehmen, mit den Leitungen 31 und
32, die diese Spannung an den Modulator weitergeben, umpolt. Diese Umpoleinrichtung
ist in der Figur mit 37 bezeichnet'. Das Relais wird von der Stromquelle 28 erregt,
sobald beim Drehen des Schaltarmes 14 nach rechts der Nullpunkt überschritten und
ein Stromkreis von 28 über die Kontaktbahn 23, die Schleifbürste 27, die Kontaktbahn
22 und die Relaiswicklung 38 geschlossen wird. Die Umpolung der von 29 und 3o abgenommenen
Spannung ruft mit Hilfe der oben beschriebenen Regelvorrichtung auf der Empfängerseite
selbsttätig eine Umkehr der Drehrichtung des Motors 4, 5 hervor.
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Die beschriebene Einrichtung zur Bewegung von Massen wird gemäß der
Erfindung dadurch ergänzt, daß innerhalb eines Teiles des Geberv erstellbereiches
die Bewegung zusätzlich von Organen überwacht wird, die ansprechen, wenn die wirkliche
Stellung der bewegten Masse nicht der Stellung entspricht, die sie einnehmen würde,
wenn sie sich stets mit der vorgeschriebenen Soll-Geschwindigkeit bewegt hätte.
Dies wird beim Ausführungsbeispiel der Erfindung dadurch erreicht, daß die Stromtorsteuerung
durch eine Spannung korrigiert wird, deren Betrag von der Differenz der Stellung
der Masse i und der Stellung einer gleichzeitig mit ihr bewegten, aber keinen Bewegungsstörungen
ausgesetzten Masse 39 abhängig ist. Diese Korrekturspannung wird mit Hilfe zweier
an sich bekannter Drehwandlersysteme 4o und 4.i gewonnen, wobei der Rotor des einen,
wie in der Figur angedeutet, mit der zu bewegenden Masse i in' Antriebsverbindung
steht, während der Rotor des anderen mit einer Hilfsmasse 39 verbunden ist, die
für ihren Arbeitsmotor 42, 43 keine wesentliche Belastung darstellt. Der Motor 42,
43 wird innerhalb eines Teiles des Verstellbereiches des Gebers io derart genau
mit der richtigen Drehzahl angetrieben, daß die Bewegung der Hilfsmasse 39 als Vergleichsmaß
für die richtige Bewegung der Masse i dienen kann. Die Bewegung des Motors 42, 43,
der über ein Schneckengetriebe :z i die Hilfsmasse 39 antreibt, mit der Soll-Qeschwindigl:eit
wird auf folgende Weise erreicht: Der Geber io enthält eine zweite a1 Widerstand
ausgebildete Kontaktbahn 18, die als doppelter Spannungsteiler geschaltet int und
von der Stromquelle 28 gespeist wird. Auf dieser Widerstandsbahn schleift die Bürste
25, die andererseits Kontakt mit der Kontaktbahn i9 besitzt. Ähnlich wie dies oben
für den Widerstand 16 beschrieben wurde, ergibt auch der Abgriff am Widerstande
18 eine von der Stellung des Schaltatmes 14 abhängige Spannung, die zwi5chemt den
Leitungen 44 und 29 auftritt. Diese Spannung wird über einen vom obenerwä hnten
Relais 38 betätigten Umschalter 45 dem _1nler 4.2 des Hilfsmotors 42, 43 zugeführt.
Da das Feld 43 dieses Motors von der Stromquelle 28 konstant gespeist wird, ist
die Drehzahl und Drehrichtung des Motors und der Masse 39 von Polarität und Größe
der sehen den Leitungen 29 und 44 liegenden Spannung allein abhängig. Diese Spannung
wird aber, ähnlich wie beim weiter oben geschilderten Hauptsystem, durch die Stellung
des Gebers io bestimmt.
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Die obenerwähnten Drehwandler 40 und 41 sind von der an sich bekannten
Form, bei welcher die Ständer als Brückenschaltungen und die Anker als Dreiphasensysteme
ausgebildet sind. Ihre Arbeitsweise ist bekannt. Es sei hier nur erwähnt, daß, wenn
die Brükken mit Hilfe der Leitungen 46 und 47 z. B. aus der Stromquelle 7 mit Wechselstrom
gespeist werden, an den übrigen, mit den Leitungen 48 und 49 verbundenen Brückenpunkten
nur dann keine Spannung auftritt, wenn die beiden Rotoren winkelgleich stehen. Ist
dies letztere nicht der Fall, d. h. führt die Masse i nicht genau die vom Geber
vorgeschriebene und von der Hilfsmasse 39 abgebildete Soll-Bewegung aus, so tritt
zwischen den Leitungen 48 und 49 eine Spannung auf, deren Größe von der Größe der
Stellungsabweichung abhängig ist. Diese Spannung wird gemäß der Erfindung zur Korrektur
der Stromtorsteuerung benutzt. Zu diesem Zwecke ist ein weiterer Übertrager 5o vorgesehen,
der in den Gitterkreisen der beiden Strorntore liegt. Die auf diese Weise auf die
Gitterkreise übertragene Zusatzspannung ändert den Ankerstrom des Motors 4, 5 nun
derartig, daß, wenn eine Stellungsdifferenz zwischen den Massen i und 39 aufgetreten
ist, diese wieder zum Verschwinden gebracht wird.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung gegenüber den bisher
bekannten besteht, wie schon oben bemerkt, darin, daß der Verstellbereich, innerhalb
dessen die Geschwindigkeit geändert werden kann, wesentlich
größer
gemacht werden kann, als wenn ein Geschwindigkeitsvergleich allein stattfände, ohne
daß dabei die Steuergenauigkeit bei langsamer Bewegung zu klein würde. Dies wird
dadurch erreicht,, daß die Stellungskorrektur nur innerhalb eines kleinen Bereiches
der Gesamtverstellbarkeit angewendet wird, innerhalb dessen aber die . Regelmöglichkeit
des Hilfsmotors (42,43) voll ausgenutzt wird. Zu diesem Zweck ist der Widerstand
i8 so bemessen, daß der Motor 42, 43 seine volle Drehzahl aufweist, wein die Schleifbürste
25 am einen Ende des Widerstandes 18 steht. Solange dieKontaktbürste25 noch denWiderstand
18 berührt, läuft dagegen der Motor 4, 5 noch nicht mit voller Drehzahl und
befindet sich daher in einem Bereich, in welchem er auf Belastungsschwankungen,
die z. B. durch das Abschießen des Geschützes i hervorgerufen sein können, durch
erhebliche Drehzahlschwankungen reagiert. Diese Drehzahlschwankungen führen zu Stellungsdifferenzen
zwischen den Massen i und 39, die, wie oben beschrishen, durch die erfindungsgemäße
Zusatzeinrichtung beseitigt werden. Ist dem Motor 4, 5 durch Weiterbewegung des
Schaltarmes 14 über den Widerstand 18 hinaus eine genügend hohe Drehzahl erteilt,
so wird gemäß der Erfindung das Hilfssystem abgeschaltet. Dies geschieht im Ausführungsbeispiel
-dadurch, däß die Kontaktbürste 26 von der Kontaktbahn 2o hinabgleitet und so die
Verbindung der Speiseleitung 46 für die Drehwandler von der Wechselstromquelle 7
abtrennt. Gleichzeitig wird der Hilfsmotor 42, 43 dadurch stillgesetzt, da13 die
Schleifbürste 25 den Widerstand i8 verläßt.
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Es ist für die Erfindung unwesentlich, auf welche Weise das Hilfssystem
39 bewegt wird. So ist es z. B. auch möglich, ein veränderbares mechanisches Getriebe
vorzusehen, mit welchem die Masse 39 gekuppelt ist und dessen Übersetzungsverhältnis
nach Maßgabe der Stellung des Gebers io so geändert wird, daß die Hilfsmasse 39
innerhalb eines Teiles des Geberverstellbereiches'die Soll-Bewegung abbildet. Es
besteht z. B. auch die Möglichkeit, an Stelle der Systeme 40, 41, welche elektrisch
die Stellungsunterschiede messen, ein mechanisches elektrisches Differentialsystem
bekannter Bauart zu verwenden.
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Die räumliche Anordnung der Teile der erfindungsgemäßen Einrichtung
kann beliebig sein, insbesondere kann sich der Geber in erheblicher Entfernung von
der zu bewegenden Masse i befinden. Das Hilfssystem wird man, um die zahlreichen
Leitungen zwischen den Drehwandlern möglichst kurz halten zu können, in der Nähe
der zu bewegenden Masse i anbringen.
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Die Tatsache, daß die Drehwandler nur innerhalb eines Teiles des Verstellbereiches
erregt sind, ergibt die Möglichkeit, daß beim Zurückführen des Geberschaltarmes
14 in diesem Teilbereich die Rotoren der Wandler 40 und 41 in ihrer Stellung erheblich
voneinander abweichen, so daß beim Schließen des Kontaktes 2o, 26 sofort eine verhältnismäßig
große Korrekturspannung zwischen den Leitungen 48 und 49 auftritt. Hierdurch könnten
starke Schaltstöße auf den Motor 4, 5 ausgeübt werden. Um dies zu vermeiden, kann
gemäß weiterer Erfindung eine Einrichtung vorgesehen werden, welche die Erregung
der Wandler 4o und 41 erst freigibt, wenn (z. B. mit Hilfe einer bekannten Grobsynchronisierung)
die Stellungsdifferenz der beiden Rotoren genügend verkleinert ist.