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Bauspiel zum Zusammenbauen eines freitragenden schrägen Ziegeldaches
Die Erfindung betrifft ein Bauspiel für freitragende Dachstühle und hat sich die
Aufgabe gestellt, Dächer auch für Modellbauten o. dgl. möglichst naturgetreu - nachzubilden.
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Mit den bekannten Bauspielen werden die Dächer des Modellbaues gewöhnlich
in der Weise hergestellt, daß das Dach entweder aus vollen Bausteinen aufgebaut
wird oder aus Holz oder sonstigen befestigten Platten besteht. Im ersten Falle wird
der Aufbau eines Dachstuhles sowie dessen äußere Ansicht in durchaus unzureichender
Weise nachgeahmt. Im zweiten Falle tragen die Dachplatten gewöhnlich Zeichnungen
oder Prägungen, die die Dachziegel, Dachpfannen o. dgl. darstellen sollen. Auch
diese Art der Nachahmung ist nicht befriedigend.
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In der Bautechnik werden die Dächer bekanntlich aus einzelnen Dachziegeln
unter Verwendung eines zum Teil recht verwickelten Traggerüstes aufgebaut, dessen
naturgetreue Übertragung auf die Spieltechnik nicht angebracht ist. Jedoch ist das
Zusammensetzen eines Daches aus einzelnen Elementen auch in der Spieltechnik erwünscht,
da dieses das Fortschreiten des Dachbaues in sinnfälliger Weise entsprechend dem
Vorbild in der Großtechnik veranschaulicht. Die bekannten fertigen Dächer aus Platten
bieten keinen Vergleich mit der Großtechnik und haben zudem den Nachteil, nur für
bestimmte Ausmaße zu gelten, wodurch der Anwendungswert auf die Spieltechnik stark
eingeschränkt ist. Auch das Zusammensetzen des Daches aus massiven Steinen bietet
w enig Berührungspunkte mit der in der Großtechnik üblichen Herstellungsweise, weshalb
auch hierbei der praktische Nutzen der Spielbeschäftigung gering ist.
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Es ist auch schon ein Bauspiel zum Zusammenbau eines freitragenden
schrägen Ziegeldaches bekanntgeworden, dessen Ziegel an einer aus mehreren mit Abwinkelungen
versehenen Elementen gebildeten Grunddachiätte abgestützt sind und rückseitig nach
unten abgebogene, zusammen mit den an ihr
sitzenden Ziegeln Klammern
bildende Zungen aufweisen zum Einstecken der jeweils nachfolgenden Ziegel. Die bekannte
Anordnung hat jedoch den Nachteil, daß die überelu, anderliegenden Dachelemente
seitwärts nicht miteinander in Eingriff stehen, so daß ein inniger Zusammenhalt
des gesamten Daches fehlt. Ferner ist dort die untere Dachziegelreihe nicht wirksam
genug gegen ein Abgleiten nach unten abgestützt. Außerdem ist mit der bekannten
Anordnung keine dem Dachaufbau in der Großtechnik entsprechende, von unten nach
oben erfolgende Herstellung zu bewerkstelligen. Die Spiel- und Lehrwirkung ist daher
auch bei dieser bekannten Anordnung nicht befriedigend.
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Die Erfindung beseitigt diese Nachteile dadurch, daß sich jede Klammer
etwa auf das mittlere Drittel des Ziegels erstreckt und die Abwinkelungen der Bauelemente
der Grunddachlatte in der Neigung des Daches verlaufen, wobei auf diese Abwinkelungen
die unterste Lage der Dachziegel aufsteckbar ist, auf die in bekannter Weise die
übrigen Ziegel von oben her nacheinander aufsteckbar sind.
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An den Giebelwänden ragen die mit Abwinkelungen versehenen Elemente
der Grunddachlatte über sie hinaus. Die obersten Ziegellagen sind, wie bekannt,
durch Firstziegel miteinander verbunden, die beidseitig Halteklammern bildende Umbiegungen
besitzen. Diese Klammern weisen bogenförmig;. Erweiterungen auf, während die in
sie eingeschobenen oberen Enden der zugehörigen Ziegel entsprechend nach außen abgebogen
sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen: Fig. r schaubildlich den Schnitt durch einen freitragenden Dachstuhl
gemäß der Erfindung auf dem oberen abgebrochenen Teil eines :Modellhauses, das beispielsweise
aus Loch-und Zapfensteinen aufgebaut sein mag, Fig. 2 ein Bauelement der Grunddachlatte,
Fit-'- 3 und q. zwei verschiedene Ansichten eines Elementes für .die Endlagen der
Grunddachlatte, Fig. 5 und 6 zwei verschiedene Ansichten des Dachziegels zum Aufbau
der Dachflächen, Fig. 7 und S zwei verschiedene Ansichten des Dachziegels der obersten
Lagen, Fig. 9, einen Firstziegel.
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Der Bauteil a gemäß Fig. 2 bildet zusammen .mit Bauteilen b gemäß
Fig. 3 und ;4 die Grundlage für den Dachstuhl gemäß der Erfindung. Diese Bauteile
sind mit Stiften c ausgestattet, da sie, wie bereits erwähnt, mit Loch- und Zapfensteinen
zusammenwirken sollen. Soll der Dachstuhl .auf Gebäude aufgebracht werden, die aus
Steinen anderer Art zusammengesetzt wurden, so sind die Grundteile a. und
b so auszustatten, daß sie auf den
andersgearteten Bausteinen befestigt
«-erden können. So mag für glatte, quadratische oder kubische Bausteine eine Klammer
an Stelle des Stiftes c befestigt werden, während für mit \ut und Feder zusammenzusteckende
Bausteine die Grundteile a und 1) eine Feder tragen können. Sämtliche anderen den
Dachstuhl aufbauende Einzelelemente gemäß der Erfindung bleiben außer den Grundelementen
a. und b unberührt von der Art der Bausteine, aus welchen das restliche Gei)ät>cle
errichtet ist.
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Die Grunddachlatte des Dachstuhls bilden winklig abgebogene Teile
x und z der Grundelemente a und b. Beim Grundelement
b ist außerdem der abgebogene Teil z so verlängert, daß er, wie aus Fig.
r ersichtlich, über die Giebelmauer s des Gebäudes s- hinausragt und so auch dort,
wo ein Grundelernent nicht angebracht werden kann, die Grunddachlatte bildet. Am
entgegengesetzten, in Fig. t nicht sichtbaren Giebel s ragt selbstverständlich die
Zunge des Grundelementes b nach der linken Seite heraus. Auf diese Teile
a und b «-erden nun dachziegelähnliche Teile d nach den Darstellungen
in den Fig. 5 und 6 aufgesteckt. Diese Ziegel besitzen an ihrer Rückseite eine etwas
abgebogene Zunge e, welche hinter die winklig abgebogenenTeile x und N der Grundelementea,
und b greift. Um das Aufstecken auf .die Grunddachlatten x, ,s zu erleichtern. sind
diese, wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich. an ihren oberen Enden etwas abgefast. Indem
man nun die ganze vorher gebildete Grunddach.latte mit solchen Ziegeln d dicht nebeneinander
besteckt, erhält man die erste Dachziegellage oder -reihe. Die Bemessung der Breite
der Grundelemente im Verhältnis zu derjenigen der Dachziegel d ist so gewählt, daß,
nachdem eine Reihe von Dachziegeln aufgesteckt ist, der Raum für eine halbe Dachziegelbreite
übrigbleiben würde. Dies geschieht zu dem Zwecke, um die auch in der Natur vorhandene
Versetzung gegenüber der nun folgenden Dachziegelreihe zu erhalten. Da aber ein
halber Dachziegel d zu schmal für eine gute Halterung ist, werden hierfür Dachziegel
verwendet, die eineinhalb der normalen Breite besitzen und die aus Fig.6 durch strichpunktierte
Linien ergänzte Form erhalten, d. h. die Teile d und f bestehen aus
einem Stück, wie auch aus Fig. r ersichtlich ist. Ist die unterste Dachziegelreihe
vollständig aufgebracht, so beginnt man dort, wo geendet -wurde, mit dem Aufstecken
normaler Dachziegel in der gleichen Weise, wobei die oberen Teile g (Fig. 5) der
ersten Ziegelreihe als Dachlatte für die zweite dienen. Am Ende dieser zweiten Reihe
wird wieder ein um die Hälfte breiterer Dachziegel d und f aufgesetzt,
dessen
Verbreiterung f jedoch nunmehr an der anderen Seite des Dachziegels vorgesehen ist.
In dieser Weise fährt man fort, die einzelnen Reihen der Dachziegel aufzubauen,
bis auf die letzte Reihe, die zusammen mit der letzten Reihe der entgegengesetzten
Dachfläche den Dachfirst bilden soll.
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Für den Aufbau des Dachfirstes sind Dachziegel besonderer Form gemäß
den Fig. 7 und 8 vorgesehen, welche .mit Firstziegeln gemäß Fig. g zusammenwirken.
Wie aus den Fig. 7 und 8 ersichtlich, sind diese Dachziegel h mit .der bereits bekannten
Klemmzunge e versehen, jedoch an ihrem Kopfe bei h in der Weise abgebogen, daß sie
mit dem Ziegel in gemäß Fig. g fest verbunden wenden können, der Zungen o und Lappen
p besitzt, die eine Rinne zurAufnahm,e des abgebogenenTeiles h des Sonderziegels
h bilden. Diese Rinne ist so geformt, daß die Sonderziegel h nur von der Seite her
in den Teil m eingeschoben werden können. Man baut also vorteilhaft zwei Dachziegel
h in die beiden Rinnen des Firstziegels m ein und verbindet mit einem solchen Bauteil
die beiden bereits stehenden Dachflächen, indem man die Zungen e hinter die Köpfe
g der beiden letzten Dachziegelreihen schiebt. In .dieser Weise fortgefahren, wird
das Dach allmählich geschlossen, wobei wiederum der zuletzt einzusetzende Sonderziegel
1a eine Verbreiterung i besitzt, welche diesen Ziegel um seine Hälfte breiter
macht.
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Hiernach läßt sich also ein Dach aus den in der Großtechnik verwendeten
Bauteilen ähnlichen Einzelteilen aufbauen, das auch einen die Großtechnik täuschend
nachahmenden Eindruck bietet. Durch Einsetzen beliebig vieler Grundelemente a und
b besteht die Möglichkeit, die Größe des Dachstuhls ohne weiteres derjenigen
des erstellten Gebäudes anzupassen. Es besteht ferner die Möglichkeit, durch Einsetzen
von besonders zugeschnittenen oder geformten Dachziegeln la in der letzten Firstreihe
.den Platz und die Befestigungsmöglichkeit für einen Schornstein bereitzustellen.
Die wirkliche Größe der Dachziegel und der , Einzelteile entspricht etwa derjenigen
der aus Fig. 2 bis g ersichtlichen. Das Material, aus welchem die Einzelteile gefertigt
sind, wird in der Regel Blech sein, welches an seinen nach außen sichtbaren Flächen
mit einem gut haftenden Lack oder einem sonstigen Überzug versehen ist. Es ist aber
euch denkbar, sämtliche Einzelteile des Dachstuhls aus anderen Werkstoffen, z. B.
aus einem Preßstoff, Kunstharz oder keramischen Werkstoff, herzustellen.