DE72647C - Federnde Aufhängung für Ruhe-, Kranken- und Verwundetentransport-Betten - Google Patents
Federnde Aufhängung für Ruhe-, Kranken- und Verwundetentransport-BettenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 30: Gesundheitspflege.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine besondere Art einer federnden Aufhängung
von Betten, Ruhekissen aller Art, sowie die Anwendung dieser federnden Aufhängung
bei Sophas, Betten, Tragbahren etc., gewünschtenfalls in Verbindung mit Kranken-
und Verwundetentransport- (Fortschaffungs-) Wagen u. dergl. Durch diese neue Art der
federnden Aufhängung werden alle die grofsen Uebelstände, welche sich bisher bei den oben
genannten Gegenständen infolge der gebräuchlichen Federn herausstellten, vermieden.
Von ganz besonderer Wichtigkeit ist die neue Aufhängungsart der - Betten etc. für
Kranken- und Verwundetenfortschaffungs-Betten, -Bahren und -Wagen. Bei diesen wurde bisher
die allgemein bekannte, gewöhnliche Polsterung mit auf Druck beanspruchten Sprungfedern angewendet. Da die Sprungfedern aber ihren
Druck unmittelbar auf die einzelnen Stellen der Polsterung abgeben, entstehen in dieser, je nach
dem Druck, der auf die verschiedenen Stellen ausgeübt wird, viele Erhöhungen oder Vertiefungen,
auf denen das Liegen besonders für Kranke oder Verwundete unerträglich, sehr häufig sogar schädlich ist. Aufserdem haben
die gebräuchlichen Sprungfederpolster auch den Nachtheil, dafs sie sehr schwer zu desinficiren
sind, da man sie, wenn eine gründliche Desinfection derselben vorgenommen werden soll,
ganz aus einander nehmen mufs, was aber nur durch einen Fachmann geschehen kann und
mit bedeutendem Zeit- und Kostenaufwand verbunden ist. Aus diesen Gründen wird eine
gründliche Reinigung sowohl von Staub, Krankheitserregern, als von etwaigem Ungeziefer sehr
häufig, selbst da, wo es aufserordentlich nothwendig ist, unterlassen.
Diese Nachtheile werden nun durch die neue Art der federnden Aufhängung nicht nur vollständig
und dabei auf die einfachste Weise vermieden, sondern dieselbe bietet auch noch andere Vortheile. Zu diesen gehört in erster
Linie die ausgezeichnete, jeden Stofs sicher auffangende Federwirkung. Bei der neuen Art
der federnden Aufhängung wirken nämlich die Federn nicht direct auf das Polster ein, sondern
sie sind so angeordnet, dafs das Polster auf einem an den Federn hängenden Rahmen
aufliegt. Auch sind die Federn nicht unter einander verschnürt, wie dies bei den bisher
angewendeten, auf Drurk beanspruchten Federn der Fall ist, und wodurch ihre freie Federwirkung
natürlich höchst schädlich beeinflufst wird, sondern sie. sind nur an ihren beiden
Enden befestigt und im übrigen vortheilhaft vollständig nach allen Richtungen frei beweglich.
Hierdurch ergiebt sich die ausgezeichnete Federwirkung der neuen Aufhängungsart. Ganz
besonders grofse Vortheile und Annehmlichkeiten bringt die neue Aufhängung von Polstern
und Betten für Tragbahren, Verwundeten- und Krankenwagen mit sich. Da solche Wagen
meist über sehr unebenes Gelände zu fahren haben, so erleiden die Verwundeten und Kranken
oft sehr grofse, höchst schädliche Stöfse und Erschütterungen.
Ferner werden die zu Befördernden bei jeder seitlichen Neigung des Wagens von einer
Seite nach der anderen gerollt und überhaupt während der Dauer der Fortschaffung vielfach
hin- und hergeworfen. Diese sämmtlichen Unannehmlichkeiten entstehen aber nur durch
die beschränkte Federwirkung der bisher gebräuchlichen starren Aufhängung des Lagers
bei Tragbahren und der Betten bei Kranken- und Verwundetenwagen.
Bei der neuen federnden Aufhängungsart werden die genannten Uebelstände insofern
vermieden, als die Federn derart wirken, dafs die Betten bei seitlicher Neigung des
Wagens dennoch ziemlich in der waagrechten Lage verbleiben, während die Stöfse und
sonstigen Erschütterungen durch die Federn aufgefangen und völlig vernichtet werden.
Ein weiterer grofser Vortheil der neuen Aufhängungsart besteht darin, dafs alle Theile der
ganzen Vorrichtung leicht zugänglich sind, und dafs bei etwaigem Verschleifs oder Bruch einer
Feder jeder Laie sofort eine neue Feder einsetzen kann. Aus demselben Grunde ist auch
eine vorzunehmende gründliche Reinigung und Desinfection jederzeit ohne besonderen Kosten-
und Zeitaufwand und ohne einen besonderen Sachverständigen leicht auszuführen.
Die beiliegenden Zeichnungen stellen den Erfindungsgegenstand in verschiedenen Ausführungen
und zu den verschiedensten Verwendungszwecken dar.
So veranschaulichen die Fig. ι und 2 eine Ausführungsart im Längen- und Querschnitt,
Fig. 3 und 4 eine andere Ausführungsari, ebenfalls in Seitenansicht und Querschnitt. Beide
Ausführungen sind durch Befestigung von Tragestangen unmittelbar zu Tragbahren verwendbar.
Die Fig. .5 und 6 stellen die Anwendung der in den ersten Figuren dargestellten Ausführungsarten auf Betten- und die Fig. 7 und 8 einen
vollständigen Kranken- oder Verwundetentransport-Wagen mit den nach vorliegenden
Ausführungen aufgehängten Betten in Seiten- und Vorderansicht dar.
Die neue Art der federnden Aufhängung unterscheidet sich, wie schon oben bemerkt,
von der bisher gebräuchlichen dadurch, dafs der Rahmen, welcher das eigentliche Polster
trägt, an den Federn hängt und das Polster selbst nicht auf denselben direct aufliegt. Es
läfst sich dies auf verschiedene Weise ausführen.
In der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform
liegt das Polster A auf einer Unterlage B, welche mit den Füfsen C auf
dem an den Federn D hängenden Rahmen E steht. Die Federn D hängen ihrerseits mit
ihren oberen Enden an dem Rahmen F. Werden an diesem Rahmen F feste oder abnehmbare
Tragholme G angebracht, so hat man ohne Weiteres eine mit der neuen Aufhängung
versehene Tragbahre.
Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform ruht das Polster A unter Vermittelung
des Gestelles B C unmittelbar auf dem an den Federn D hängenden Rahmen E.
Die oberen Enden der Federn D sind an einem Rahmen F befestigt, in dem sich
das Gestell B C mit Polster A frei auf- und abbewegen kann. Bei dieser Ausführungsform kann die Führung der Federn D durch
Stangen H bewirkt werden, welche entweder fest oder beweglich an dem oberen Rahmen F
befestigt sind und durch den unteren Rahmen E frei beweglich hindurchgehen, so dafs dieser
durch die Stangen H geführt wird. Soll diese Aufhängweise bei Tragbahren zur Anwendung
kommen, so werden die Führungsstangen H an dem oberen Rahmen F starr befestigt, damit
sie zu gleicher Zeit als Füfse der Tragbahre dienen.
Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungen lassen sich ohne Weiteres als Matratzen
bei Betten, Sophas etc. anwenden. Die Fig. 5 und 6 veranschaulichen diese Anwendung
auf Betten, und zwar Fig. 5 die zuerst und Fig. 6 die zuletzt beschriebene Einrichtung;
die Aufhängung an Betten, Sophas oder sonstigen Gestellen K kann durch einfache Knaggen L,
Bolzen, Schrauben oder auf eine sonstige beliebige Weise, durch Haken etc. geschehen.
Bei der in Fig. 6 gezeigten Anwendung kann man das Tief liegen des Hauptpolsters A durch
ein Zwischenpolster M oder dergleichen vermeiden.
Die Anwendung des Erfindungsgegenstandes bei Verwundeten- und Krankenwagen ist in
den Fig..7 und 8 veranschaulicht. Dieselben zeigen einen vollständigen Transportwagen, wie solcher
im Felde Verwendung finden soll. Es sind hier der Einfachheit halber nur zwei Fortschaffungsbetten
angewendet, und zwar ist das untere nach der in Fig. 3 und 4 dargestellten Construction und das obere nach der in den
Fig. ι und 2 veranschaulichten Einrichtung ausgeführt. Da die Betten der Kranken- und
Verwundeten-Wagen vortheilhaft auch gleichzeitig zu Tragbahren verwendet werden können,
so sind zunächst bei der Ausführung nach Fig. 3 und 4 aufser den Ringen für die Tragholme
G noch Rollen N an dem Rahmen F angebracht, auf welchen das ganze Bett in die
an dem Wagen befestigten U-Eisenschienen eingeschoben
und herausgezogen wird.
Das obere Bett zeigt eine etwas geänderte Einrichtung der in den Fig. 1 und 2 dargestellten
Ausführungsart. Es besitzen nämlich hier die das Polster tragenden Stützen C Rollen
P, so dafs das eigentliche Polster A mit der Unterlage B, an der sich die Stützen C
befinden, nach dem Zurückschlagen der Leiste Q aus dem Rahmen F herausgezogen und das
Bett dann als Tragbahre oder Krankenbett verwendet werden kann.
Claims (1)
- Die Leiste Q, welche den Rahmen F nach hinten schliefst, dient hier gleichzeitig als Befestigung des eigentlichen Bettes.Sie ist entweder in den Gelenken R drehbar und wird an dem anderen Ende durch eine beliebige Vorrichtung, z. B. durch eine aufklappbare Flügelschraube S, festgehalten, oder sie wird durch zwei an dem Rahmen F befestigte Oesen gesteckt und in diesen durch Vorreiber oder auf eine sonst geeignete Weise gesichert.Patenτ-AnsρROche:i. Bei Ruhe-, Kranken- und Verwundetentransport-Vorrichtungen etc. mit federnder Aufhängung für Tragbahren, Sophas, Betten etc. eventuell in Verbindung mit Kranken- und Verwundetentransport-Wagen die Anordnung, dafs entwedera) nach Fig. 3, 4, 6 und 7 an einem Rahmen (F) Federn (D) befestigt sind, deren untere Enden einen Rahmen (E) tragen, auf welchen die Polster (A) unmittelbar oder mittelst eines Zwischenpolsters (M) gelegt werden (s. Fig. 3, 4, 6 und 7), das unmittelbar auf dem Rahmen (E) aufliegt, oderb) nach Fig. 1, 5 und 8 an einem Rahmen (F) Federn (D) befestigt sind, deren untere Enden einen Rahmen (E) tragen, auf den das Gestell (B C) gesetzt ist, welches das Polster (A) trägt (s. Fig. i, 2, 5, 7 und 8). Bei der durch Anspruch 1 a) gekennzeichneten Einrichtung bewegliche oder feste, an dem Rahmen (E) befestigte Führungen, welche lose durch Oeffnungen des Rahmens (E) hindurchgehen und bei Verwendung zu Tragbahren starr an dem Rahmen (F) befestigt sind, damit sie gleichzeitig als Füfse der Bahre dienen. Kranken - bezw. Verwundetentransport-Wagen mit den durch Anspruch 1., und um sie gleichzeitig als Tragbahren zu verwenden, auch durch Anspruch 2. gekennzeichneten Einrichtungen, wobei entweder a) der obere Rahmen (F) unmittelbar an dem Wagengestell befestigt ist und die Füfse (C) des das Polster (A) tragenden Gestelles (C B) festgehalten werden, oder.b) der obere Rahmen (F) durch.das Ein- oder Aufschieben in oder auf U- oder . Winkeleisen (U) befestigt ist, welche unmittelbar in dem Wagengestell angebracht sind, und wobei zum leichteren und sanfteren Einschieben oder Aufschieben an den Seitentheilen der Rahmen (F) Rollen (N) angebracht sind.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE (1) | DE72647C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE202009012412U1 (de) | 2009-09-11 | 2010-05-12 | HIRSCH, Jürgen | Vorrichtung zum Lagern und Transport von Betten |
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DE202009012412U1 (de) | 2009-09-11 | 2010-05-12 | HIRSCH, Jürgen | Vorrichtung zum Lagern und Transport von Betten |
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