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Verfahren zur Herstellung von Aminoalkoholen Aminoalkoliole der allgemeinen
Formel
worin R und R' für gleiche oder verschiedene Kohlenwasserstoffreste stehen, sind
in der Literatur noch nicht beschrieben. Die entsprechenden sekundären 173w. tertiären
Aniine sind allerdings nach einer Reihe von verschiedenen #Terfahren zugänglich;
die Übertragung dieser Verfahren auf die Gewinnung der obenerwähnten primären Aniine
führt jedochnicht zum Ziel. Ebenso sind die bisherigen Versuche zur :Herstellung
der obengenanaten
primären Ainine aus den Oxinien der Oxv- |
aldelivcle der Formel |
erfolglos geblieben.
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.s wurde nun gefunden, daß inan die priinären Aniiiloalkoliole der
obigen Formel völlig rein und in -,°orzügliclier Ausbeute erhält, wenn man die entsprechenden
Oxvaldehyde als solche oder in Form ihrer Otime oder -Azine unter bestimmten Bedingungen
in C,egen wart von Ainnioniak mit katalytisch erregtem- Wasserstoff behandelt.-
Es hat sich
gezeigt, daß die Anwesenheit relativ großer Mengen Ammoniak
und die Innehaltung mäßig erhöhter Reaktionstemperaturen, vorzugsweise zwischen
30 und 7 o°, sowie die Anwendung hoher Wasserstoffdrucke, vorzugsweise von
5o bis Zoo atü, für den einheitlichen Verlauf der Umsetzung erforderlich sind. Zweckmäßig,
wenn auch nicht unbedingt erforderlich, ist die Anwendung eines Lösungsmittels,
wie Wasser, Alkohol u. dgl., wobei die Ausbeuten von der angewandten Konzentration
weitgehend unabhängig sind. Als Katalysatoren eignen sich vorzugsweise die üblichen,
hochaktiven Hycli-ierungskontakte.
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Als Ausgangsmaterialien kommen in Betracht die Methylolverbindungen
sämtlicher Aldehyde der allgemeinen Formel
d. h. von Aldehyden, die in a-Stellung zur Aldehydgruppe verzweigt sind und in dieser
a-Stellung noch ein reaktionsfähiges Wasserstoffatom tragen; z. ß. Isobutyraldehyd,
Iso-%-aleraldehyd, Isohexyl- und Isoheptylaldehyd, a.-Äthylhexylaldehyd, Hexahydrobenzaldehyd
und seine Homologen, Hy dratropaaldehyd, Tetrahydroftirfuraldehyd usw., bzw. deren
Oxime oder Azine.
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Die Verfahrensprodukte sind wertvolle Zwischenprodukte, z. B. zur
Herstellung von Textilhilfsmitteln und pharmazeutischen Produkten.
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Beispiel i ioö Gewichtsteile reines @2 2-Dilnetliylpro-Panol-(3)-al-(1)
werden, gelöst in 3oo Gewichtsteilen Methanol, mit Ammoniak gesättigt, bis der Partialdruck
cl-.s Ammoniaks io atü erreicht hat. Nach Zugabe von io Gewichtsteilen eines. Nickelbleicberdekontalcbc;s
wird unter einem Wasserstoffdruck von 15o bis Zoo atü bei einer Temperatur von 4.o
bis d8° -gerührt, bis keine Wasserstoffaufnahme mehr festzustellen ist. Nach E,litspannen
wird vom Kontakt abgetrennt, der Methylalkohol und das gebildete Reaktionswasser
abdestilliert und der Rückstand unter vermindertem Druck fraktioniert. Man erhält
so 9i Gewichtsteile reines :, 2-Diniethyll)rol>anol-(3)-amin-(i) vom Siedepunkt
iioÜis 112°/50IIIIn, entsprechend einer Ausbeute 90,5 °/o der Theorie. Das Amin
kristallisiert in farblosen Nadeln vom Schmelzpunkt 73c.
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Beispiel 2 5o Gewichtsteile reines Oxim des in Beispiel i verwendeten
Oxyaldehyds (Siedepunkt 1 2 mm 1 18 bis 120') «erden in 3oo Gewichtsteilen
Äthylalkohol gelöst, wie in Beispiel i mit Ammoniak versetzt und bei q.2 bis 70°
unter einem Wasserstoffdruck von ioo bis i 5o atü hydriert: . Matt erhält bei der
Aufarbeitung nach Beispiel 1 .43 Gewichtsteile reines 2, 2-Dimethy 1-propanol -
(3) - amin - (i), entsprechend einer Ausbeute von 97,5 % der Theorie.
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Beispiel 3 ioo Gewichtsteile rohes, nach W e s s e 1 y, M. 2r S. 2r6
(19oo) erhaltenes 2, 2-Diinetliylpropanol-(3)-al-(i) werden wie in Beispiel i behandelt.
Man erhält 87 Teile reines 2, 2-Dimethylpropanol-(3)-amin-(I ).
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Beispiel ioo Gewichtsteile reines 2-Methyl-2-äthvlpropanol-(3)-al-(i)
werden gelöst-in 2.4o Gewichtsteilen Methanol, wie in Beispiel i wie Ammoniak behandelt
und hei 6o bis S2° unter einem Wasserstoffdruck von r 5o bis Zoo atü hydriert. Die
Aufarbeitung ergibt 8o,5 Gewichtsteile 2 - Methyl - 2 - äthylpropanol - (3)-amin-
(i) vom Siedepunkt 9 4 bis 96° bei i r mm, entsprechend einer Ausbeute von So °/o
der Theorie.
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Beispiel 5 5o Gewichtsteile 2-Metliyl-2-iitliylpropanol-(3)-al-(i)-oxlill
(Siedepunkt 123°, 11 mm) ergeben, wie in Beispiel 2 behandelt, 4.1,5 Gewichtsteile
2-Metliyl-2--itliyIpropanol-(3)-amin-(i), entsprechend einer Ausbeute von 93 °/o
der Theorie.
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Beispiel-6 5o Gewichtsteile 2,2-Diniethylpropanol-(3)-al-(i) werden
im geschlossenen Autoklaven nach Zugabe von 2o Gewichtsteilen Nickelbleicherclekatalysator
mit 7 5 Gewichtsteilen flüssigem Ammoniak versetzt. Man drückt dann Wasserstoff
his zu einem Gesaintdruck von i 5o atü auf, heizt auf So° an und rührt, bis keine
Wasserstofaufnahine mehr festzustellen ist. Nach Abdampfen des Ammoniaks wird der
Autoklavenrückstand durch Filtration in der Wärine vorn Katalysator getrennt und
unter vermindertem Druck destilliert. Man erhält 27 Gewichtsteile 2,2-Diinethylpropanol-(3)-amin-(i)
vorn Siedepunkt 92 bis 95° bei 16 min.
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Beispiel 7 5o Gewichtsteile rohes Azin des 2e2-Dimethylpropanol -
(3) - a1 - (1) werden in Zoo #Tolumteilen Methanol gelöst und nach Zugabe von 2o
Gewichtsteilen eines N ickelbleicherdekontaktes unter Druck mit Ammoniak gesättigt
und anschließend hei einem @,'asserstoffdruck von ioo atü bei 6o bis 9o°
hydriert.
Nach Abtrennen vom Katalysator und Abdestillieren des Methanols erhält man .9 Gewichtsteile
eines rohen Amins, aus dem 32 Gewichtsteile reiner Substanz unter vermindertem Druck
herausdestilliert werden können.
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Beispiel 8 61 Gewichtsteile reines Azin des ?,2-Dimethylpropanol-(3)-al-(i)
vom Schmelzpunkt 149 bis- i51° ,werden gelöst in Zoo Volumteilen Methanol nach Zugabe
von io Gewichtsteilen aktiven Kobalts mit Ammoniak gesättigt und bei roo atü Wasserstoffdruck
und 7o bis 8o° hydriert. Beim Aufarbeiten erhält man- 53 Gewichtsteile reines 2,2-Dimethylpropanol-(3)-amin-(i)
vom Siedepunkt i i i bis 113° bei. 5o mm. Es entspricht dies einer Ausbeute von
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