DE726159C - Loetmittel - Google Patents

Loetmittel

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Publication number
DE726159C
DE726159C DEK155050D DEK0155050D DE726159C DE 726159 C DE726159 C DE 726159C DE K155050 D DEK155050 D DE K155050D DE K0155050 D DEK0155050 D DE K0155050D DE 726159 C DE726159 C DE 726159C
Authority
DE
Germany
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rosin
soldering
solder
bromine
solution
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Expired
Application number
DEK155050D
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English (en)
Inventor
Wilhelm Standop
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KUEPPERS METALLWERK KOM GES
Original Assignee
KUEPPERS METALLWERK KOM GES
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Publication date
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Application granted granted Critical
Publication of DE726159C publication Critical patent/DE726159C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23KSOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
    • B23K35/00Rods, electrodes, materials, or media, for use in soldering, welding, or cutting
    • B23K35/22Rods, electrodes, materials, or media, for use in soldering, welding, or cutting characterised by the composition or nature of the material
    • B23K35/36Selection of non-metallic compositions, e.g. coatings, fluxes; Selection of soldering or welding materials, conjoint with selection of non-metallic compositions, both selections being of interest
    • B23K35/3612Selection of non-metallic compositions, e.g. coatings, fluxes; Selection of soldering or welding materials, conjoint with selection of non-metallic compositions, both selections being of interest with organic compounds as principal constituents
    • B23K35/3613Polymers, e.g. resins

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Lötmittel Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lötmittel.
  • Schon seit langer Zeit verwendet man Kolophonium in der Löttechnik besonders dann, wenn man von den Lötstellen größte Korrosionssicherheit verlangt. Dies ist vor allem der Fall bei Lötungen an empfindlichen Apparaturen, wie beispielsweise bei feinmechanischen Vorrichtungen und in der Fernmeldetechnik.
  • Die Korrosionsfreiheit der unter Verwendung von Kolophonium hergestellten Lötstellen ist darauf zurückzuführen, daß der nach :der Lötung an der Lötstelle zurückgebliebene neutrale Körper das Metall abdeckt und somit gegen die atmosphärischen Einflüsse schützt. Ein wesentlicher Nachteil des Kolophoniums als Lötmittel ist die Tatsache, daß die erzielbare Lötgeschwindigkeit verhältnismäßig gering ist und daß sich saubere Lötungen nur auf blanken, also nicht oxydierten Metallteilen erreichen lassen. Bei oxydierten Metallteilen ist vor der Lötung die mechanische Entfernung der Oxydschicht notwendig.
  • Man hat schon versucht, durch Zusätze der verschiedensten Art die Lötgeschwindigkeit bei Verwendung von Kolophonium als Lötmittel zu erhöhen, z. B. durch die Beimischung von Chlorzink, Salmiak, anorganischen oder organischen Basen bzw. deren Halogenhydraten, ferner auch von organischen Oxysäuren, z. B. Milchsäure, Glykolsäure. Durch einen solchen Zusatz opfert man aber unter Umständen die wertvollsten Eigenschaften des Kolophoniums, nämlich korrosionsfreie Lötungen zu ergeben. Denn es läßt sich insbesondere bei der Beimischung anorganischer, Bestandteile kaum vermeiden, daß in den Rückständen, die an der Lötstelle verbleiben, nicht noch Reste des Zusatzmittels enthalten sind, die späterhin Korrosionen an der Lötstelle bedingen.
  • Diese zusammengesetzten Lötmittel haben auch noch den Nachteil, daß diese Zusätze nicht unbegrenzt im Kolophonium löslich sind, so daß sich beim Ziehen von mit solchen Mischungen gefüllten Lötdrähten Unterschiede in der Füllung ergeben, so daß die einzelnen späterhin mit diesen Drähten ausgeführten Lötengen ungleich ausfallen. Teilweise sind die verwendeten Zusatzmittel, beispielsweise die organischen Verbindungen, auch nicht sehr billig.
  • Man hat auch bereits ein chloriertes Kolophonium als Lötmittel in Vorschlag gebracht. Dieses Lötmittel brachte aber gegenüber den bekannten Lötmitteln hinsichtlich der Steigerung der Lötgeschl@, indigkeit, der Erniedrigung der Löttemperatur und eines wesentlich breiteren Ausfließens des Lötmetalls keine wesentlichen Fortschritte.
  • Die vorliegende Erfindung bringt nun ein Lötmittel auf der Grundlage von Kolophonium oder der in diesem enthaltenen Harzsäuren, insbesondere der Abietinsäure, in Vorschlag, das dadurch gekennzeichnet ist, daß in diese Verbindungen Brom und Jod einzeln oder gemeinsam eingeführt sind.
  • An Stelle der Abietinsäure kann auch eine der dieser isomeren anderen im Kolophonium enthaltenen Harzsäuren, wie beispielsweise Pimarsäure, Sylvinsäure oder Pinabietinsäure, Verwendung finden.
  • Die vorzügliche Löteignung der genannten Derivate zeigt sich in einer erheblich Besteigerten Lötgeschwindigkeit, einer niedrigeren Löttemperatur und insbesondere auch in einem breiteren Ausfließen des Lotmetalls. In bezug auf diese Eigenschaften übertreffen die neuen Lötiuittel alle bisher unter Verwendung von Kolophonium hergestellten Mittel, wie umfangreiche Versuche ergeben haben.
  • Die an der Lötstelle zurückbleibenden Harzreste sind genau so hellfarbig wie bei Verwendung reinen Kolophoniums und bedeutend hellfarbiger als bei Anwendung von Mischungen von Kolophonium mit anorganischen Zusätzen, wie Chlorzink und Chlorammonium. Wie ausgedehite Versuche er-Beben haben, bleiben die günstigen Lötmitteleigenschaften der erfindungsgemäß verwendeten Körperklasse auch bei längerem Lagern unverändert erhalten. Nach den Ergebnissen der für die vorliegende Erfindung angestellten Versuche setzen sich die neuen Lötmittel in der Löthitze unter dem Einfluß der eingeführten Gruppen sehr schnell unter völliger Wiederabspaltung dieser Gruppen und unter Zerstörung der Carboxyle der Harzsäuren unter CO.>-Austritt zu einem neutralen Kohlenwasserstoff Abietin Ci9H.8 um, der nun als solcher an der Lötstelle verbleibt und die blanken Metallteile gegen die Einflüsse der Atmosphäre schützt.
  • Da die Harzsäuren, insbesondere die Abietinsäure C20 H30 02, aus der Naturkolophonium zu etwa 8o bis 9'5 °/e besteht, die erfindungsgemäß einzuführenden Gruppen leicht anlagern bzw. solche Reaktionen leicht eingehen, aus denen Verbindungen gebildet werden, die nun ihrerseits auf einfache Weise zu den gewünschten Verbindungen umgesetzt werden können, so ist die Herstellung der neuen Lötmittel sehr einfach. Brom bzw. Jod lassen sich sowohl in Form der freien Halogene als auch in Form ihrer Wasserstoffverbindungen anlagern, und zwar erhält man, wenn man die freien Verbindungen zur Herstellung der gewünschten Körper verwendet, bei vollständiger Absättigung Tetrasäuren, während bei Aufspaltung nur einer der beiden vorhandenen Doppelverbindungen Disäuren erhalten werden. Bei Anwendung der Wasserstoffverbindungen erhält man bei vollständiger Absättigung Disäuren und bei Addition von nur einem Mol Halogenwasserstoff eine :Monosäure.
  • Die erfindungsgemäß als Lötmittel in Vorschlag gebrachten Verbindungen sind für alle Metalle mit Ausnahme der Leichtmetalle vorzüglich zum Weichlöten geeignet. Insbe- i sondere wurden beim Löten von Messing ganz besonders gute Erfolge gezeitigt.
  • Es wurde bereits oben bemerkt, daß als Ausgangsmaterial zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Körper sowohl die verschiedenen Kolophoniumsorten als auch -die technische Abietinsäure und die reine Abietinsäure Verwendung finden können.
  • Bromkolophonium, d. h. also das Kolophonium, welches durch Bromierung gewonnen wird, ist schon als solches nicht korrodierend, d. h. also, diese Verbindung kann monatelang mit blanken Metallflächen in Berührung kommen, ohne daß sich die geringsten Korrosionserscheinungen zeigen. Es ist auch sehr angenehm, daß man je nach der Menge des eingeführten Broms Beizmittel mit genau dosierbarer Beizkraft erhält. Da das erhaltene Bromkolophonium nach dem Abdestillieren der Lösungsmittel zunächst noch einige Tage dickflüssig weich bleibt, wobei es zu kristallisieren beginnt, läßt es sich außerordentlich einfach in hohle Lötdrähte einfüllen, in denen es dann nach wenigen Tagen auskristallisiert. Die entstehenden Kristalle sind nicht grobstöckig, sondern mikrokristallin. Der Zersetzungspunkt des Bromkolophoniums liegt je nach der verwendeten Brommenge zwischen 2io und 28o°.
  • Bromkolophonium kann beispielsweise auf folgende Art und Weise hergestellt werden: ioo g normales Kolophonium des Handels, welches zuvor fein zerstoßen wurde, wird in i oo ccm Chloroform aufgelöst und dann in die Lösung ein regelmäßiger Strom von Bromwasserstoffgas eingeleitet. Das Einleiten wird so lange fortgesetzt, als noch Gas von der Flüssigkeit absorbiert wird. Sobald aus dem Gefäß, in dem sich die Lösung befindet, Nebel von Bromwasserstoff entweichen, hört man mit dem Einleiten auf. Das Lösungsmittel wird abdestilliert und kann zum Lösen weiterer Kolophoniummengen verwendet werden. Das zurückbleibende Bromkolophonium ist zunächst noch dickflüssig weich; erstarrt aber nach einigen Tagen kristallin.
  • Man kann auch auf folgende Weise arbeiten: ioo g Kolophonium werden in ioo ccm Chloroform aufgelöst. Sodann stellt man eine Lösung von handelsüblichem Brom mit Tetrachlorkohlenstoff her, und zwar derart, daß i ccm etwa 0,3g Brom enthält. Von dieser Bromlösung läßt man zu der Kolophoniumlösung eine Menge von 5 bis 8o ccm zulaufen. Auf diese Weise erhält man verschieden stark bromierte Produkte, die zunächst noch alle dickflüssig weich sind, nach Ablauf einiger Tage jedoch kristallisieren.
  • Für die Herstellung von Jodverbindungen kann man beispielsweise folgendermaßen vorgehen 5o g Abietinsäure oder Kolophonium werden in 35 bis 50 ccm Chloroform gelöst. Die Jodierungslösung stellt man aus 2 g Jod und io ccm Chloroform her. Die Abietinsäure-oder Kolophoniumlösung bringt man in einen Schüttelkolben und setzt zunächst 2 ccm der Jodlösung hinzu. Alsdann wird geschüttelt, am besten auf der Maschine. Nach etwa io Minuten ist die violette Farbe der zugesetzten Jodlösung verschwunden und macht der rein gelben. Farbe der Harzlösung Platz. Alsdann setzt man wiederum 2 ccm der Jodlösung zu und wiederholt dies so lange, bis die ganzen io ccm Jodlösung unter fortwährendem Schütteln und Verschwinden der violetten Farbe verbraucht sind. Alsdann dampft man auf dem Wasserbad das Lösungsmittel (Chloroform) restlos ab. Die hinterbleibende Harzmasse beginnt nach einigen Tagen deutlich zu kristallisieren.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Lötmittel auf der Grundlage von Kolophonium oder der in diesem enthaltenen Harzsäuren, insbesondere der Abietinsäure, dadurch gekennzeichnet, daß in diese Verbindungen Brom und Jod einzeln oder gemeinsam .eingeführt sind.
DEK155050D 1939-07-13 1939-07-13 Loetmittel Expired DE726159C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2715084A (en) * 1952-02-07 1955-08-09 Nat Lead Co Modified rosin soldering flux
DE1254435B (de) * 1963-06-12 1967-11-16 Western Electric Co Aktiviertes, halogenhaltiges Kolophonium-Flussmittel zum Weichloeten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2715084A (en) * 1952-02-07 1955-08-09 Nat Lead Co Modified rosin soldering flux
DE1254435B (de) * 1963-06-12 1967-11-16 Western Electric Co Aktiviertes, halogenhaltiges Kolophonium-Flussmittel zum Weichloeten

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