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Trägerfrequenzübertragungssystem Bei der Trägerfreqüenzübertragung
über Freileitungen ergibt sich'vielfach die Notwendigkeit, Kabelabschnitte einzufügen,
sei es als Zwischenkabel bei der Überquerung von Flußläufen u. dgl. oder als Einführungskabel
in Städte oder bei ähnlichen Anlässen.
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Bei mehrfach ausgenutzten Freileitwigen mit Zwischenkabeln .an den
Enden oder auf der Strecke sucht man Reflexionsstörungen an den Stoßstellen zwischen
Freileitung und Kabel durch Verwendung von übertragern, Netzwerken, pupinisierten
Kabeln oder Kraruplrabeln zu vermeiden und hierdurch eine möglichst weitgehende
Anpassung im gesamten Nutzfrequenzbereich zu erreichen, wodurch die Dämpfung verringert
wird. Bei der Pupinisierung mit großen Spulen stört jedoch die mechanische Inhomogenität
des Kabels infolge der punktförmigen Belastung, insbesondere bei Seekabeln für große
Tiefen. Es ist nämlich nicht möglich, den mechanischen Aufbau des Kabels auf der
ganzen Länge völlig gleichförmig zu gestalten. Bei Verwendung kleinerer Spulentypen,
.ebenso bei Anwendung von Krarupkabeln treten bei den erheblichen Pegeldifferenzen
zwischen Sende-und Empfangspegel Schüierigkeiten auf infolge der Nichtlinearität
der Spulen bzw. des Kabels, da die Klirrdämpfung ungefähr gleich der Leitungsdämpfung
zuzüglich des erforderlichen Abstandes der Klirrspannung von der Empfangsspannung
sein müßte. Die Anwendung von Übertragern und Netzwerken kann aus. ähnlichen _Gründen
zu Unzuträglichkeiten führen, da die Anforderungen an den Scheinwiderstand und die
Nichtlinearität häufig einander entgegenstehende Bedingungen sind.
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Gemäß der Erfindung werden bei einem Trägerfrequenzübertragungssystem
über Zweidrahtfreileitungen mit Kabelzwischenstücken
bzw. Kabelendstücken
Nachrichtenbänder mehrerer Freileitungen mit geringem Pegelunterschied in einer
Frequenzgruppe zusammengefaßt und die einen größeren Pegelunterschied aufweisenden
einzelnen Frequenzgruppen je über verschiedene Kabeladern des Kabelzwischenstückes
bzw. des Kabelendstückes ge-, führt. Der große Vorteil eines solchen Systems besteht
darin, daßa bei Freileitungssystemen mit Kabelzwischenstücken durch die Aufteilung
der Frequenzgruppen nach ihren Pegelunterschieden in den Zwischenkabeln größere
Pegeldifferenzen in den Kabelleitern vermieden und dadurch die Anforderungen an
die Nichtlinearität des Kabels ungefähr um den Betrag der Freileitungsdämpfung gemildert
sind.
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Um Störungen durch Kombinationsschwingungen zu vermeiden, ist es bei
der übertragung von Nachrichten, insbesondere über belastete Leitungen, zwar bekannt,
über jede Leitung nur Kanäle einer Sprechrichtung zu übertragen und jede Sprechrichtung
aus zwei Kanälen verschiedener Frequenz aufzubauen. Bei Anwendung dieser bekannten
Lehre auf kurze Kabelzwischenstücke in einer Zweidrahtfreileitung, also bei Vierdrahtaufteilung
der Kabelzwischenstücke, ergibt sich ebenfalls eine Zusammenfassung von Nachrichtenbändern
mit geringem Pegelunterschied, da ja im Kabelzwischenstück die ankommenden von den
abgehenden Frequenzbändern getrennt sind. Bei Vorhandensein mehrerer Zweidrahtfreileitungen
würde sich aber für jede Freileitung die gleiche Aufteilung der Nachrichtenbänder
in den 'Kabelzwischenstücken, aber keine Zusammenfassung von Nachrichtenbändern
verschiedener Freileitungen mit geringem Pegelunterschied in einer Frequenzgruppe
und die Lbertragung der verschiedenen Frequenzgruppen über getrennte Kabeladern
ergeben.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Fig. i und z schematisch
dargestellt. in der Fig. i ist als Beispiel ein Zwischenverstärkeramt für die Frequenzbänder
der Frequenzbandgruppen A und B gezeichnet. Es ist angenommen, daß
die Freileitungen L, L'
an den PunktenX und Y endigen und über längere Kabelstücke
in das Amt eingeführt werden sollen. An den Punkten X und Y sind Weichen
angeordnet, die aus den Filtern F1, Fs, F5 und F4 bestehen. Die Empfangsströme der
Freileitung L und L' werden hinter der Weiche zusammengefaßt und über die
Kabelader 1(L übertragen. Die Empfangsfrequenzen können gemeinsam verstärkt werden
oder, wie in der Figur dargestellt, über Siebmittel F, und F6 aufgeteilt und gesondert
durch die Verstärker V und V' verstärkt werden. Hinter den Verstärkern sind vorteilhaft
noch weitere Siebmittel F3 und F7 angeordnet. Die Sendeströme werden über eine zweite
Kabelader 1(L' der Weichenanordnung wieder zugeführt. Die Anforderungen an die Nichtlinearität
des Kabels sind hierbei sehr erheblich gemildert, ohne daß ein größerer Aufwand
an Kabeladern erforderlich wäre.
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Die Fig. z zeigt ein Endamt mit zwei Trägerstromsystemen auf zwei
verschiedenen Freileitungen L 1 und L I I. Es sei angenommen, daß
:auf der Freileitung L I die Fr equen7gruppen I A, I B und auf der Leitung L 1I
die Frequenzgruppen II A und 11B benützt werden. Die Frequenzbandgruppen
1 A und I I A können dabei die gleiche Lage im Frequenzschema besitzen, desgleichen
die Frequenzgruppen I B und f I B. Die Freileitungen L I
und L II endigen
in Weichen, die aus den Siebmitteln F, bis F4 bestehen. Hinter diesen -Weichen werden
die Frequenzgruppen der verschiedenen Freileitungsadern in gleichen Richtungen über
die Kabeladern 1(L. bzw. RL, übertragen. Die Sendeverstärker SV I und SV
1I sind dabei über Sendefilter SF I und SF 1I an das Kabeladerpaar I(Li angeschlossen,
desgleichen die Empfangsverstärker F_ V I und EV 1I über die Empfangsfilter EF
I und EF IL Man ersieht, daß man über dasselbe Kabeladerpaar 1(L1 auf die
Freileitungen L I
und L 1I überträgt und über ein zweites Kabeladerpaar
1(L. von den Freileitungen L I, L II empfängt. Auch hierbei wird der Aufwand
an Kabeladern nicht größer als bei üblichen Ausführungen. Die in der Fig. z für
ein Endamt gezeigte Ausführung ist auch grundsätzlich möglich bei -zwei und mehr
getrennten Freileitungssystemen mit einem Zwischenkabel auf der Strecke.