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Pupinisierte, für mehrmaligen Auf- und Abbau bestimmte Kabelanlage
Der Abstand der für die Belastung von Fernmeldeleitungen verwendeten Pup@nspulen
voneinander wird üblicherweise an Hand des normalen Durchlässigkeitsbereiches in
Verbindung mit Regeln zur Erzielung der wirtschaftlich günstigsten Dämpfung bestimmt.
Um wirtschaftlich möglichst günstige Fernmeldekabelanlagen zu erhalten, wird das
zur Sprach- oder Signalübertragung erforderliche Frequenzband in - der Regel nur
in einer solchen Breite übertragen, wie es für den 'beabsichtigten Zweck gerade
noch ausreicht, woraus sich für die Mehrzahl. der pupinisierten Fernsprechleitungen
des öffentlichen Verkehrs die praktische Regel ergeben hat, daß die Grenzfrequenz
etwa das 1,3- bis i,q:fache der höchsten zu übertragenden Frequenz betragen
soll. Bei Weitverkehrsleitungen liegt die Grenzfrequenz zwar im allgemeinen wesentlich
höher, und @es wird-insbesondere bei Zweidrahtverstärkeranlagen neben änderen üb.ertragungseigenschaften,
wie Laufzeitdifferenzen, Echeerscheinungen, Übertragungszeit usw., auch die Nachbildungsfähigkeit
berücksichtigt. In allen Fällen ist man aber sehr darauf bedacht, die Grenzfrequenz
nur so hoch als unbedingt erforderlich zu legen, ohne dabei berechtigterweise die
Änderung der Übertragungsverhältnisse durch Ausfall von Pupinspulen zu beachten.
Aus den bisher für die Pupinisierung von Fernmeldekabelanlagen berücksichtigten
Gesichtspunkten ergeben sich praktisch Abstände der Pupinspulen voneinander, die
das Vielfache der Fabrikations-oder Verlegungslängen betragen.
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Gemäß der Erfindung wird von diesen allgemein anerkannten Regeln bei
einer bestimmten Art von Fernmeldekabeln bewußt abgewichen. Erfindungsgemäß wird
nämlich der Spulenabstand in zur Erhöhung der Reichweite pupinisierten, nicht ortsfesten
Kabelanlagen, worunter alle für mehrmaligen Auf-und Abbau bestimmten und leicht
transportablen Kabelanlagen zu verstehen sind, gleich den Fabrikations- -oder Verlegungslängen
gemacht. Infolgedessen wird in solchen Kabelanlagen zugleich mit der Herstellung
einer Kabelverbindung mindestens eine Pupinspule eingeschaltet. Dabei sollen die
einzelnen Spulen solche Werte haben, daß ein Ausfall einzelner Spulen noch keine
wesentliche Beschränkung des Durchlässigkeitsbereiclhes und der Grenzfrequenz bewirkt.
Die* Erfindung wird insbesondere bei mehradrigen Kabeln mit relativ kurzen
(d. h. etwa a 5 o m langen Verlegungslängen angewendet. ' -Die erfindungsgemäß vorzunehmende
dichte Spulenfolge ergibt sich nicht aus den eingangs erwähnten, bisher gültig,
gewesenen Wirtschaftlichkeitsüberlegungen, sondern aus
neuartigen
und durch die Benutzungsweise der erfindungsgemäß verbesserten Kabelanlagen bedingten
Überlegungen. Es wird nämlich-erstmalig der Ausfall einzelner oder sogar mehrerer
hintereinanderliegender Pupinspulen berücksichtigt und die Grenzfrequenz durch dichte
Spulenfolge bei passender Bemessung der Spulen so hoch bemessen, daß die mit dem
Ausfall einer Spule verbundene Herabsetzung der Grenzfrequenz selbst dann nicht
die obere Grenze des für eine gute übertragung benötigten Frequenzbandes unterschreitet,
wenn mehrere Spulen sogar hintereinander ausfallen und die Kabellängen an den betreffenden
Störungsstellen unter Fortlassung der Spulen glatt durchverbunden werden müssen.
Bei Kabelanlagen gemäß der Erfindung wird infolgedessen die Durchlässigkeit einer
Leitung nicht wesentlich eingeengt, wenn durch Zufall oder gewaltsamen Eingriff,
womit bei solchen Anlagen zu rechnen ist, gelegentlich eine oder mehrere Spulen
ausfallen.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen ferner darin, daß
infolge der Gleichartigkeit aller Verbindungsstellen der Leitungsbau übersichtlicher
und einfacher gemacht wird und infolgedessen auch schneller ausgeführt werden kann,
worauf es insbesondere bei für häufigen Auf= und Abbau bestimmten Kabelanlagen ankommt.
Die Möglichkeit von Fehlern beim Aufbau der Kabelanlagen wird durch die Erfindung
so gut wie völlig ausgeschlossen. Kabelanlagen gemäß der Erfindung können trotz
sehr hochwertiger übertrag ungseigenscha.ften auch unter schwierigen Umständen verlegt
werden und lassen sich bei Beschädigungen leicht und schnell ohne wesentliche Verschlechterung
der übertragungseigenschaften wieder instand setzen.
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Die Ausführung der Erfindung kann in der Weise erfolgen, daß die Pupinspulen
in den Verbindungsvorrichtungen der Kabellängen selbst untergebracht werden. Beispielsweise
werden die Spulen insbesondere bei einpaarigen Kabeln jeweils in einem schon dadurch
oder gegebenenfalls noch mit Hilfe besonderer Mittel leicht erkennbar gemachten
Teil der Verbindungsvorrichtungen angeordnet. Eine solche Anordnung ist in Fig.
i der Zeichnung dargestellt, die eine Verbindungsstelle zwischen zwei Kabellängen
i und 2 zeigt. Der zum Ende der Kabellänge i gehörige längere Teil 3 der Verbindungsmuffe
enthält in seinem Innern die gestrichelt gezeichnete Pupinspule 4., während der
keine Spule enthaltende und zur Kabellänge 2 gehörige Muffenteil5 kürzer und hieran
leicht erkennbar ist.
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Es kann aber auch an jedem Ende einer Kabellänge eine gleiche Anzahl
von Pupinspulen angeordnet werden, z. B. bei zweipaarigen Kabeln je eine einem Aderpaar
zugehörige Pupinspule, in welchem Fall die Kabelenden austauschbar sind und besondere
Erkennungszeichen nicht benötigt werden. Eine Anordnung dieser Art ist in Fig. 2
dargestellt. Beide Kabellängen i und 2 sind mit gleichen Muffenteilen 6 verbunden,
in denen je eine Pupinspule 7 angeordnet ist. Die Muffenteile 6 unterscheiden sich
von dem in Fig. i dargestellten Muffenteil 3 gegebenenfalls durch eine andere Anordnung
der für die Verbindung der Adern verwendeten Organe.
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Die Erfindung kann aber auch in der Weise ausgeführt werden, daß die
Spulen, wie üblich, in besonderen Muffen .oder Behältern untergebracht werden, die
zwischen je zwei Kabellängen eingesetzt werden. Diese Ausführungsform der Erfindung
ist in Fig.3 dargestellt. Die beiden Kabellängen i und 2 sind mit gleichen Muffenteilen
8 verbunden, mit deren Hilfe sie an den Spulenkasten 9 angeschlossen werden, der
die zwei gestrichelt gezeichneten Spulen io enthält. Die Ausführungsfarm nach Fig.3
eignet sich auch besonders für Kabelanlagen mit mehr als zwei Aderpaaren und einer
dementsprechend größeren Spulenzahl. Allerdings besteht gegenüber Ausführungen nach
Fig. i oder 2 der Nachteil, daß die Anzahl der Kontakte und ferner das Gewicht der
Anlagen wegen der besonderen Spulenkästen oder Spulenmuffen größer ist.