-
Vorrichtung zum Entfernen von schädlichen Gasen aus geschlossenen
Räumen, Rohrleitungen u. dgl. Das Hauptpatent 61o 075 betrifft eine Vorrichtung
zum Entfernen von schädlichen Gasen aus geschlossenen Räumen, Rohrleitungen u. dgl.
mit Hilfe eines in einem Gehäuse eingebauten Elektrolüfters, bei der der von einer
Haube mit Luftauslaßstutzen umschlossene Elektrolüfter auf ein am unteren Ende mit
Lufteintrittsöffnungen versehenes Gehäuse aufgesetzt ist, das zur Aufnahme einer
Stromquelle, z. B. eines Akkumulators, dient, wobei der Elektrolüfter durch eine
beim Vorhandensein von schädlichen Gasen selbsttätig ansprechende oder durch eine
von einer Schaltuhr gesteuerte Schalteinrichtung betätigt wird.
-
Diese Vorrichtung wird nun in der Richtung weiter ausgebildet, daß
sie auch zum Einführen von erwärmter, trockener Frischluft dient.
-
Die Erfindung besteht darin, daß der Elektrolüfter in an sich bekannter
Weise für zwei Luftströmungsrichtungen (in der Drehrichtung umkehrbarer Motor mit
einem Lüfter oder Motor mit zwei Lüftern) ausgebildet ist, d. h. sowohl zum Entfernen
der Gase aus demArbeitsraum als auch zum Einführen von Frischluft, und daß ein Heizkörper
in explosionssicherer Ausführung zum Wärmen und Trocknen .der Frischluft angeordnet
ist.
-
Die einzelnen Teile der Vorrichtung sind zweckmäßig übereinander in
einem topfähnlichen Aufbau angeordnet.
-
Bei einer Vorrichtung mit einem in der Drehrichtung umkehrbaren, also
in verschiedenen Richtungen fördernden Lüfter kann eine Schalteinrichtung für den
Lüfterantrieb und das Heizgerät angeordnet sein, die das Heizgerät nur beim Einblasen
von Frischluft mit Bezug auf den Antrieb verzögert einschaltet.
-
Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den ebb. i bis ,4
dargestellt.
-
In Abb. i besteht das Gerät aus einem Elektromotor i mit einem Lüfter
a und einem Heizkörper 4. Die einzelnen Teile sind in ein Gehäuse 5 eingebaut, das
an der einen Seite einen Stutzen 6 und an der anderen Seite einen Stutzen 7 zum
Anschluß einer Rohr- bzw. Schlauchleitung hat. Der Stutzen 7 kann entweder offen
bleiben oder aber auch zum Anschluß einer Schlauchleitung dienen, mit der die trockene
Luft an die Stelle gebracht werden kann, wo sie
nötig ist, also
z. B. an die Lötstelle vor der Ausführung der Lötarbeit, um die Lötstelle zu trocknen.
Das tragbare Gerät ist in einem Kessel oder Schacht aufgestellt, dessen Boden mit
9 und dessen Wand mit io beze:clinet ist. Die Abluft bzw. die schiidlichen Gase
werden durch den Stutzen 7 am Boden des Gerätes aus dem Raum abgesaugt.
-
Die Abb. 2 zeigt das Schaltschema der elektrischen Steuerung für dieses
Gerät. Der Antriet)srnotor des Lüfters und der elektrische Heizkörper werden von
den Schützen i i und 12 gesteuert, deren Erregerspulen mit dem einen Pol an die
negative Leitung 13 und mit anderen Pol über den Schalter 1.4 an die positive Leitung
i > angeschlossen sind. Das -#chiitz i i dient zum Einschalten .des Luftstromes
16 (v'-I. Abb. i). Zu diesem Zweck wird der Handhebel 17 des Schalters 14 auf den
Kontakt 1 8 gelegt. Das Schütz i i spricht an und schließt seine Arbeitskontakte
i9 und 2o. Der Arbeitskontakt i9 schließt den Motorstromkreis, der Arbeitskontakt
2o den Stromkreis für den Heizkörper. Wird der Hebel 17 des Schalters auf den Kontakt
21 gelegt, so wird das Schütz i i stromlos, und das Schütz 12 dagegen erhält Spannung.
Hierdurch werden der Motor i und das Heizgerät .1 zunächst ausgeschaltet und der
Motor i allein in umgekehrter Drehrichtung über die Arbeitskontakte 2 2 des Schützes
12 eingeschaltet. Damit sich nicht bei der Umkehr der Arbeitsrichtung des Gerätes
die in den Leitungen noch befindlichen schädlichen Gase entzünden und dadurch Explosionen
verursachen können, wird der Heizkörper nicht gleichzeitig mit dem für Förderung
des Luftstromes dienenden Lüfter eingeschaltet. Der Kontakt 2o arbeitet deshalb
mit einstellbarer Verzögerung, damit vorher die schädlichen Gase restlos aus der
Rohrleitung entfernt sind. Zur Erhöhung der Sicherheit ist der Heizkörper explosionssicher
ausgeführt.
-
Bei der oben beschriebenen Einrichtung ist zum Fördern der Luft bzw.
der Gase ein in der Arbeitsrichtung umkehrbarer Lüfter. also ein Schraubenlüfter,
vorausgesetzt. Es können auch in der Arbeitsrichtung nicht umkehrbare Zentrifugallüfter
benutzt werden. Ein solcher Lüfter kann in eine sich verzweigende Rohrleitung eingebaut
sein und je nachdem, ob er für Belüftung oder Trocknung arbeiten soll, durch in
die Leitung eingebaute Steuerventile an die Entlüftungsleitung oder aber an eine
den Heizkörper enthaltende Luftleitung angeschlossen werden. -Mit dem Umsteuern
der Richtung des von dein Lüfter geförderten Luftstromes durch Öffnen und Schließen
der Ventile kann auch gleichzeitig der Heizkörper ein- und ausgeschaltet werden,
wobei darauf zu achten ist, daß auch in diesem Fall der Heizkörper mit Verzögerung
nach dem Umschalten der Ventile eingeschaltet wird.
-
Die für das Umschalten des Luftstromes erforderlichen Ventilsteuereinrichtungen
und Ventile können dadurch vermieden «-erden, daß zwei Pliehkraftlüfter benutzt
werden, von denen der eine zum Entlüften bzw. Entgasen des Raumes und der andere
zum Zuführen zum Trocknen geeigneter Luft in den Raum dient. Der Antriebsmotor kann
in diesem Fall zweckmäßig zweiWellenstiimpfe haben und auf jedem Wellenstumpf ein
Ventilatorrad tragen. Diese Anordnung hat den Vorzug, daß die beiden Arbeiten, nämlich
das Entlüften bzw. Entgasen und das Zuführen zum Trocknen geeigneter Frischluft,
in besonderen Fällen gleichzeitig ausgeführt «-erden können. Eine derartige Anordnung
zeigt Abb. 3. Bei dieser ist ein 'Motor 23 mit zwei Fliebkraftlüftern 24 und 25
benutzt. Der Motor 23 trägt auf der einen Seite den Liifter 2.I, auf der anderen
Seite einen Lüfter 25. Die Heizwiderstände sind mit 26 bezeichnet und über dem Liifterrnotor
angeordnet. Der Fuß der Vorrichtung ist als Saugkorb 27 ausgebildet für das Ansaugen
der die schädlichen Gase enthaltenden Luft und auch für die am Boden des Raumes
lagernden Schwergase. Die mit schädlichen Gasen beladene Luft strömt durch den Saugkorb
und den unteren Fliehkraftliifter 25 in den äußeren Raum 2,-, der Vorrichtung und
von hier durch die Rohrleitung 29 ins Freie. Die frische Luft wird durch die Rohrleitung
3o angesaugt, die auch Iz.3nzentriscli zum Rohr 2c) angeordnet sein kann. Sie strömt
über die Heizwiderstände 26 durch den Flielikraftlüfter 2,4 und durch die Austrittsöffnung
31 in den Raum, z. B. in den Kabelbrunnen. Die Vorrichtung kann an dein Ausblasestutzen
31 für die erwärmte Luft eine Anschlußmögl:chkeit für eine Schlauchleitung haben,
um die erwärmte Luft an bestimmte Stellen führen zu können. Die Antriebskraft kann,
wie bei der Vorrichtung nach dein Hauptpatent, durch einen eingebauten Akkumulator
geliefert werden. Es kann aber auch eine Anschlußmöglichkeit für eine außerhalb
liegende Stromquelle vorhanden sein.
-
Die Anordnung eines tragbaren Gerätes in einem Kabelbrunnen zeigt
die MA 4. In den Kabelbrunnen münden Kabelkanäle 33, ;4.. Der Kabelbrunnen
ist gewöhnlich durch Platten abgedeckt, von denen z. E. nur zwei Platten 36, 35
gezeichnet sind, wobei die Platte 36 die für die natürliche Belüftung erforderlichen
Öffnungen 37 hat. 'Mit 38 ist der Auffangeimer für Regenwasser und Schmutz bezeichnet,
der an einem Gehänge 32
sitzt. Der Kabelbrunnen ist geöffnet darge;
stellt. Das Gerät wird zunächst als Entlüftungsgerät in Betrieb genommen. Nach Entfernung
der schädlichen Gase können die Arbeiten ungefährdet ausgeführt werden.
-
Das Gerät kann auch während der Arbeit mit Vorteil in den vielfach
infolge des durch die Entlüftungsöffnungen im Deckel eindringenden Niederschlagswassers
sehr feuchten Kabelbrunnen dazu verwendet werden, die bisher zum Trocknen benutzten
Koksöfen zu ersetzen, deren Nachteile durch Kohlenoxydgasentwicklung usw. bekannt
sind. Zweckmäßig wird das Gerät an dem entgegengesetzten Ende des Einsteigloches
oder der Öffnung, durch welche Frischluft einfallen soll, aufgestellt, damit sich
die Arbeiter mögli-hst immer im einfallenden Frischluftstrom befinden.
-
Die Geräte können mit Meßvorrichtungen ausgerüstet sein, .die auf
das Vorhandensein von schädlichen Gasen ansprechen und das Gerät selbsttätig zum
Absaugen der schädlichen Gase einschalten und, sobald der Gehalt an schädlichen
Gasen unter ein einstellbares, zulässiges Maß gesunken ist, die Einrichtung wiederausschalten.
-
Die Geräte werden zweckmäßig so ausgeführt, daß die einzelnen Vorrichtungen
übereinander angeordnet sind, wie es in den Abbildungen dargestellt ist. Sie erhalten
auf diese Weise einen topfähnlichen Aufbau, der für die tragbaren Geräte vorteilhaft
ist.
-
Die Erfindung ermöglicht nicht nur, schädliche Gase aus einem Raum
zu entfernen und ihn schnell und wirksam mit Frischluft zu versorgen, so daß in
diesem Raum gefahrlos gearbeitet werden kann, sondern es können bestimmte Arbeiten,
z. B. Lötarbeiten, in an sich feuchten Räumen (Kabelbrunnen) zuverlässig ausgeführt
werden. Die Vorrichtung dient also nicht nur dem Schutz des Arbeiters, sondern auch
der Güte der Arbeit. Infolge ihres gedrungenen, wenig Raum beanspruchendenAufbaues
kann sie leicht überall hin mitgeführt und eingesetzt werden.