DE725954C

DE725954C - Verfahren zur Herstellung von Schmuckgegenstaenden

Info

Publication number: DE725954C
Application number: DED83333D
Authority: DE
Inventors: Dr Otto Loebich
Original assignee: Degussa GmbH
Current assignee: Evonik Operations GmbH
Priority date: 1940-09-17
Filing date: 1940-09-17
Publication date: 1942-10-02

Description

Verfahren zur Herstellung von Schmuckgegenständen Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Schmuckgegenständen aus silberreichen Legierungen mit einer Goldauflage. Es ist bekannt, Unedelmetallegierungen, z. B. Alpaka o. dgl., bei der Herstellung von. Schmuckgegenständen mit einem Goldüberzug zu versehen und den Gegenstand darauf einer Wärmebehandlung zu unterziehen, wobei eine gegenseitige Diffusion von Gold und dem Unterlagenmetall ,erfolgt. Durch die Diffusion des Unterlagenmetalls in die Goldauflage kommt es zu einer Legierung des Goldes mit dem betreffenden Metall.". wobei die Farbe in cliejenigc der gebildeten Legierung übergeht.
Wird nun von Silberlegierungen ausgegangen, so ist es zweckmäßig, vor allem zur Erzielung bestimmter gewünschter mechanischer Eigenschaften, z. B. lünsichtlich der Härte, Bearbeitbarkeit usw., .lcupfcrliaitige Silberlegierungen zu verwenden. Erhitzt man jedoch .eine derartige Legierung, um die angcstrebtc Diffusion zu bewirken, so erhält man stets eine durch die Anwesenheit von Kupfer in der Auflage bedingte mehr oder weniger tiefgefärbte Rotgoldfarbe, die in der. Praxis ganz allgemein unbeliebt ist.
Es wurde nun gefunden, daß man diesen Nachteil in einfacher Weise überwinden kann, indem man den Gegenstand.. nach dem er mit der Goldauflage versehen wurde, kurze Zeit in oxydierender Atmosphäre, z. B. in Luft, bei Temperaturen von etwa 6oo bis Soo° erhitzt. Hierbei erfolgt die Diffusion, wobei jedoch gleichzeitig das in die Oberfläche diffundierende Kupfer zu Kupferoxyd oxydiert wird und sich! der Gegenstand nahezu schwarz färbt. Das gebildete Kupferoxyd wird anschließend durch Behandlung mit geeigneten Lösungsmitteln, z. B.. Säuren, in Lösung gebracht. Der dabei erhaltene Gegenstand weist eine gefällige gelbe bis grüngelbe Farbe auf, die in der Hauptsache bedingt ist durch die bei der Wärmebehandlung gebildete Gold-Silber-Legierung, aus der das anwesende Kupfer durch die vorangegangene Oxydation und Auflösen des Oxyds weitgehend entfernt wurde. l'bcrrasclienderweise zeigt div Auflage ein sehr dichtes porenfreies Gefüge, während zu erwarten war, daß durch die Entfernung des Kupfers die Struktur und Beschaffenheit der Auflage ungünstig beeinflußt würde, z. B. daß das Kupfer Poren zurücklassen und die Oberfläche matt und unansehnlich werden würde.
Zweckmäßig wird gemäß der Erfindung von einer Silberlegierung ausgegangen, dir So bis 9:Io,'o Silber. 6 bis -2oojo Kupfer und o bis 15 0:o geeigneter Zusatzmetalle, wie Zink, Cadmium. Zinn und Antimon, enthält. Da mitunter die Wärmebehandlung mit einem Kristallwachstum verbunden ist. 'können- in solchen Fällen kornverfeinernde Zusätze - zu der Silberlegierung angewandt werden. Hierfür eignen sich z. B. geringe Mengen, etwa ,bis zu 30ö, von Platinmetallen, gegebenenfalls in Form von Vorlegierungen, z. B. Zinn-Iridium oder Platin-Kupfer.
Die Vergoldung erfolgt zweckmäßig- in an sich bekannter Weise auf elektrolytischem Wege. Hierbei ist es nicht erforderlich. daß der Goldüberzug hinsichtlich Glanz und Fein= körnigkeit den Anforderungen genügt; welche sonst bei der Elektroplanierung gefordert werden. So ist es z. B. möglich, wesentlich höhere Stromdichten und höhere Goldkonzentrationen in dem Elektrolyten zu verwenden, die es gestatten. auch verhältnismäßig dicke Goldüberzüge in wesentlich kürzerer Zeit als bisher zu erzielen.
Es ist auch möglich, die Gegenstände mit goldhaltigen chemischen Verbindungen zu überziehen und darauf einer thermischen Behandlung zu unterwerfen. Als goldhaltige Verbindungen kommen Salze oder organische Verbindungen des Goldes in Betracht, wie sie z. B. bei der Dekorierung von keramischen Gegenständen Verwendung finden. Bei der thermischen Behandlung der mit Goldverbindung überzogenen Gegenstände wird in einem Arbeitsgang das Gold in Freiheit gesetzt und die Diffusion bewirkt.
Die Dicke der Goldauflage beträgt zweckmäßig etwa 2 bis zo. vorzugsweise 5 bis 15 ,#c. Die Dauer des Glühens in oxydierender Atmosphäre beträgt etwa bis zu einer halben Stunde, zweckmäßig jedoch nur wenige Minuten und richtet sich im übrigen nach der angewandten Glühtemperatur. Je nach der Glühtemperatur und Glühdauer können verschiedene Farbtöne erzielt werden. So wurde z. B. bei einer Ausgangslegierung von Sooo Silber, 190'o Kupfer, i WO Zink bei 65o bis 68o- C eine sattgelbc, bei 68o bis 710-'C grünselbe und oberhalb 7 1o C eine blal:@hclbe bis 1)12il')grüne Goldfarbe erzielt. Das Aufläsen des beim Glühen gebildeten hupferoyxds erfolgt zweckmäßig durch Behandlung in starken Säuren, z. B. in warmer to@'oiger Schwefelsäure.
In erster Linie kommt für das Verfahren gemäß der Erfindung die Herstellung von solchen Schmuckgegenständen, insbesondere Ringen. Ketten o. d-1., in Frage; die keiner die Oberfläche beanspruchenden Nacharbeit unterworfen werden.
Mit besonderem Vorteil wird das neue Verfahren bei der Herstellung von Trauringen angewandt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: t. Verfahren zur Herstellung von Schmuckgegenständen. insbesondere Ringen o. dgl., wobei der aus einer kupferhaltigen Silberlegierung bestehende Gegenstand mit einer Goldauflage versehen und anschließend einer Wärmebehandlung unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet; daß die Wärmebehandlung in oxydierender Atmosphäre erfolgt und das hierbei oberflächlich gebildete Kupferoxyd gegebenenfalls gemeinsam mit anderen Oxyden der Silberlegierung anschließend durch eine Behandlung mit geeigneten Lösungsmitteln, z. B. Säuren, wie warmer Schwefelsäure, aufgelöst wird: z. Verfahren nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß von einer Silberlegierung mit So bis 940'o Silber. 6 bis 2o0'0 Kupfer -Lind o bis 150,'o geeigneter Zusatzmetalle, wie Zink, Cadmium, Zinn und Antimon. ausgegangen wird und die Wärmebehandlung bei Temperaturen von 6oo bis Soo'. zweckmäßig von 700 bis 750 C, in Luft erfolgt. 3. Verfahren nach Ansprüchen t und 2; gekennzeichnet durch den Zusatz von geringen Mengen kornverfeinernd wirkender Metalle, z. B. von Platinmetallen in Mengen bis zu 30'o, vorzugsweise in Form von Vorl.egierungen, wie Platinhupfer und Zinn-Iridium. 1. Verfahren nach Ansprüchen t bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung sattgelber Farbtöne Glühtemperaturen von 65o bis 68o C, von grüngelben Farbtönen 63o bis 710' C und blaßgelben bis blaßgrüncn Tönen Temperaturen oberhalb 7,0°C angewandt werden. 5. Verfahren nach Ansprüchen r bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Goldauflagen in Schichtdicken von 2 bis 2o ,tc, vorzugsweise 5 bis 15,c1, erzeugt werden. 6. Anwendung des 'Verfahrens nach Ansprüchen r bis 5 zur Herstellung von Trauringen.