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Einrichtung an Fließfertigungsstrecken für den Flugzeugbau Die Erfindung
betrifft Einrichtungen an Fließfertigungsstrecken zum Herstellen übereinstimmender
Bauteile von Flugzeugen, die in lehrenhaltigen Bauvorrichtungen an mehreren von
derselben absatzweise zu durchlaufenden Arbeitsständen fertiggestellt werden.
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Zum Aufbau von Flugzeugteilen unter Ausnutzung der Möglichkeiten,
die die Fließfertigung bietet, wird gewöhnlich eine Bauvorrichtung benutzt, welche
auf einer Fertigungsstrecke von Arbeitsstand zu Arbeitsstand verfahren wird. Die
Bauvorrichtung wird vor Beginn der Aufbauarbeit genau vermessen. Die Aufbauarbeit
ist in bestimmte Fertigungsteilleistungen auf jedem Arbeitsstand eingeteilt. Jede
Teilleistung an einem Arbeitsstand schließt sich an .die auf dem vorhergehenden
Arbeitsstand geleistete Arbeit an,-so daß die Bauvorrichtung an jedem Arbeitsstand
die erforderliche maßhaltige Form aufweisen muß, Es hat sich bei dieser Fertigungsart
ein übler Nachteil gezeigt, ,der darin besteht, daß sich infolge der unvermeidlichen
Bodenunebenheiten (Verwerfungen, Risse u. dgl.) in der Fertigungsstrecke auf jedem
Arbeitsstand eine andere Arbeitslage, z. B. durch Verwindung der Bauvorrichtung,
und damit des Werkstückes ergab, die einen Weiterbau auf falschen Maßvoraussetzungen
und infolgedessen ein unbrauchbares Fertigungserzeugnis zur Folge hatte: Die Empfindlichkeit
von Werkstück und Bauvorrichtung gegenfiber geringen Verwerfungen des Bodens ist
deshalb so groß, weil das Werkstück, z. B. ein Tragflügel, erst nach dem: Aufbringen
der Außenhaut starr ist und bis dahin ein jeder Lageänderung nachgebendes unstarres
Gebilde darstellt. Die Außenhaut wird aber erst als letzte Arbeit am letzten Arbeitsstand
aufgebracht. Die Bauvorrichtung selbst ist infolge der notwendigen großen Baulänge
nicht völlig biegungssteif zu bekommen, so daß das Werkstück während des Aufbaues
bei, Verwerfungen der Bauvorrichtung die Formänderungen mitmacht.
Man
hat sich zur Beseitigung dieses Übelstandes bisher so geholfen, daß man die Bauvorrichtung
nach dem Niedersetzen auf jedem Arbeitsstand neu vermessen hat. Das ist aber eine
schwierige und mühevolle Arbeit, welche von geübten Leuten ausgeführt werden muß
und .die den gesamten Arbeitsvorgang erheblich verlängert. Das Neuvermessen war
auch dann unerläßlich, wenn man zum Ausgleich der Bodenunebenheiten Unterlagen unter
der abgesetzten Vorrichtung anordnete, wie man sie z. B. benutzt, um das Wackeln
oder Kippen eines Arbeitstisches bei Unebenheiten in seiner Standfläche zu beseitigen.
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Das gleiche gilt auch für transportable Unterstützungsböcke zur Auflage
von Werkstücken, welche gegenüber Bearbeitungsmaschinen in ihrer Höhe verstellbar
sind, um das Werkstück in eine bequemere Lage zur Bearbeitungsmaschine zu bringen.
Auch solche verstellbaren Unterstützungsböcke konnten zur Beseitigung der geschilderten
Nachteile beim Zusammenbau von Flugzeugbauteilen nicht benutzt werden.
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Bei der Fließfertigung von Fahrzeugen ist es bekannt, an den verschiedenen
hintereinanderliegenden Arbeitsständen der Fertigungsstrecke mechanisch oder hydraulisch
bedienbare Montageböcke anzuordnen, auf «-elche das Fahrzeug oder der Fahrzeugteil
abgesetzt wird. Diese Montageböcke ermöglichen eine bestimmte Höheneinstellung zwecks
Auflage und Fertigstellung einer beliebigen Anzahl von Fahrzeugteilen, ohne daß
bei jedem neu aufgelegten Fahrzeugteil das waagerechte Ausrichten und das Vermessen
in Diagonalrichtung von neuem erforderlich wird.
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Es handelt sich bei dieser Maßnahme um die Herstellung einer durch
die Einstellung der Montageböcke bestimmten Auflageebene für die Auflage und Fertigstellung
einer beliebigen Anzahl von Fahrzeugteilen. Erfindungszweck ist dagegen die Schaffung
einer Absetzstelle für eine Baulehre, die, weil an jedem Arbeitsstand der Strecke
vorhandene Bodenungenauigkeiten in der Absetzstelle einzeln Berücksichtigung finden,
durch das bloße Absetzen der Baulehre auf jedem Arbeitsstand eine allen Arbeitsständen
gemeinsame Baulehreneinstellung garantiert. Die Erfindung besteht darin, daß jedem
Arbeitsstand der Fertigungsstrecke mindestens drei die Bezugsebene bestimmende Tragkörper
zum Abstützen der Bauvorrichtung angeordnet sind.
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In einer - vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens sind
die die Bezugsebene bestimmenden Flächen der Tragkörper mechanisch oder hydraulisch
stufenlos antreib- und einstellbar. Um die abgesetzte Bauvorrichtung in ihrer Lage
zu sichern, ist nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung einem jeden Tragkörper
eine Festhaltevorrichtung zur Lagen-Sicherung der abgestützten Bauvorrichtung zugeordnet.
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Mit der Erfindung wird die Gewähr geboten, daß die schwierige und
umständliche Vermessungsarbeit der Bauvorrichtung und des Werkstückes nach dem Absetzen
der Vorrichtung auf jedem Arbeitsstand erspart wird. Die Bauvorrichtung nimmt auf
jedem Arbeitsstand die gleiche Arbeitseinstellung an, die sie vorher verlassen hat,
und der Weiterbau kann ohne jedes Nachmessen oder Neuvermessen fortgesetzt werden.
Es wird aber durch die erfindungsgemäße Einrichtung auch noch ein weiterer Vorteil
geboten, der darin besteht, daß die Bauvorrichtung selbst im Hinblick auf die Biegungssteifigkeit
nicht mehr so schwer ausgeführt zu werden braucht, wodurch erheblich an Werkstoff
gespart wird, denn nach der Erfindung kommt es nicht mehr auf die unbedingte Biegungssteifigkeit
der Bauvorrichtung an, weil sich dieselbe nach dem Absetzen auf jedem Arbeitsstand
immer wieder in die erforderliche Arbeitslage einstellen muß, also in sich ausgerichtet
wird.
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Auf der Zeichnung ist die Einrichtung gemäß der Erfindung in einer
beispielsweisen Ausführungsform dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Fließfertigungsstrecke mit drei Arbeitsständen mit
den auf jedem Arbeitsstand vorgesehenen Absetzkörpern.
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Abb.2 einen einzelnen Arbeitsstand mit Absetzkörpern und der noch
nicht abgesetzten Bauvorrichtung mit teilweisem Schnitt durch die Verstelleinrichtung
der Bauvorrichtung und Abb. 3 einen Schnitt nach .Linie III-111 in Abb. 2.
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Auf die Fließfertigungsstrecke i wird die Bauvorrichtung 2, in welcher
das Werkstück aufgebaut wird, von Arbeitsstand zu Arbeitsstand, 1, 11, 111, in der
Pfeilrichtung verfahren. Das Verfahren erfolgt entweder auf dem Fußboden unmittelbar
oder auf Schienen, die auf dem Fußboden verlegt sind. Auf jedem Arbeitsstand wird
eine bestimmte Teilarbeit am Werkstück geleistet, die am darauffolgenden Arbeitsstand
fortgeführt wird. Im Ausführungbeispiel ist ein Flugzeugtragflügel 5 in der Bauvorrichtung
:2 aufzubauen (sowohl Bauvorrichtung 2 als auch Tragflügel 5 sind der Einfachheit
halber schematisch dargestellt). Die Bauvorrichtung wird zunächst genau vermessen
und die Hauptglieder des Flügels werden maßgerecht eingesetzt. Auf diesen vollzieht
sich der weitere Aufbau in den für jeden Arbeitsstand festgelegten
Teilleistungen.
Nun muß aber die am Anfang vermessene und festgelegte Lage der Werkstückshauptglied,er
auf jedem Arbeitsstand genau beibehalten werden, weil jede auch noch so geringe
Veränderung der vermessenen Lage ein Weiterbauen auf falschen Voraussetzungen, bedeutet,
so daß das fertiggestellte Werkstück unbrauchbar wäre. Solche Änderungen werden
aber nur durch die Ungenauigkeiten im Boden der Fertigungsstrecke hervorgerufen,
die verschiedener Art sind und häufig einen Betrag a ausmachen können. Nun sind
aber die Bauvorrichtung und das Werkstück selbst nicht steif. Erstere deshalb nicht,
weil eine völlige Steifigkeit bei den großen Abmessungen (etwa io bis 15 m Länge)
nicht zu erreichen ist, während das Werkstück erst nach Aufbringen der Außenhaut
steif wird. Das Aufbringen der Außenhaut ist aber erst die Abschlußarbeit auf dem
letzten Arbeitsstand. Erfindungsgemäß sind an der Fließfertigungsstrecke Absetzkörper
3 für die Bauvorrichtung 2 auf jedem Arbeitsstand vorgesehen, welche vor Beginn
der Aufbauarbeit unter Ausgleich der Bodenunebenheiten für jeden Arbeitsstand übereinstimmend
eingestellt werden, so daß sich die auf diese Absetzkörper abzusetzende Bauvorrichtung
und damit das von ihr gehaltene Werkstück auf jedem Arbeitsstand zwangsläufig wieder
in die richtige Lage einstellen muß, die für die maßgerechte Weiterarbeit Bedingung
ist.
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Abb.2 zeigt schematisch die Bauvorrichtung 2 auf einem Arbeitsstand
vor dem Absetzen auf die Absetzkörper 3: Die Anzahl der vorzusehenden Absetzkörper
3 kann verschieden sein, derart, daß die Bauvorrichtung lediglich an ihren Enden
oder auch an den übrigen Teilen ihrer Erstreckung abgestützt werden kann.
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Zur Höhenverstellung der Bauvorrichtung zum Zwecke des Niedersetzens
auf die Ab Setzkörper 3 und Wiederabhebens von denselben ist folgende Anordnung
getroffen: Die Achskörper 6 der Bauvorrichtung sind in Ausnehmungen 7 geführt. In
einem in jede Ausnehmung hineinragenden an .der Bauvorrichtung festliegenden Mutterkörper
8 ist eine Spindel g angeordnet, gegen welche sich der Achskörper 6 stützt. Durch
Rechts- oder Linksdrehen der Spindel wird die Bauvorrichtung gegenüber den Absetzkörpern
3 gehoben bzw. gesenkt.
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Wie Abb. 3 zeigt, kann an jedem Absetzkörper 3 eine Festhaltevorrichtung
vorgesehen sein, um die auf die Absetzkörper 3 abgesetzte Vorrichtung 2 in ihrer
Lage zu sichern. Die Festhaltevorrichtung besteht aus einer an einer ausschwenkbaren
Spindel io einstellbaren Klaue i i, die mit einer an der Bauvorrichtung 2 angeordneten
Gegenklaue 12 in Eingriff gebracht und mittels eines Klemmgliedes 13 festgelegt
werden kann.
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Mit der Einrichtung nach der Erfindung ist erreicht, daß die Bauvorrichtung
2 auf jedem Arbeitsstand die gleiche Einstellung erhält, wie auf dem vorhergehenden
Arbeitsstand, so daß eine Fortsetzung der Aufbauarbeit bis zur richtigen Beendigung
ohne nochmalige Kontrolle auf den gleichen Maßvoraussetzungen erfolgt. Weiterhin
wird erreicht, daß die Bauvorrichtungen im Gewicht wesentlich leichter gehalten
werden können, wodurch an Material nud'Transportarbeit gespart wird, weil sie sich
nach etwa auftretenden Verwindungen während des Transportes von einem Arbeitsstand
zum anderen nach Auflage auf die Absetzkörper immer wieder in die richtige Lage
einstellen.