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Stangenlagerbearbeitungsmaschine Es ist bereits bekannt, geschlossene
Sätze von Lokomotivstangen .auf Bohrbänken zu bearbeiten, welche waagerecht angeordnete
Spindelstöcke aufweisen. Diese Bohrbänke wurden gewöhnlich mit vier bis fünf Bohrköpfen
ausgestattet, deren Träger das Maschinenbett zwischen den Stangenschraubköpfen oben
überspannen. Die Träger können dabei nur um geringe Beträge am Maschinenbett seitlich
verschoben werden und behindern deshalb :die Zugänglichkeit und die Beobachtung
des Werkstückes. Man hat auch schon vorgeschlagen, die Bohrköpfe in einem Portal
zu lagern, das längs des Maschinenbettes verschiebbar ist. Dadurch wird zwar die
Zahl der Bohrköpfe vermindert. Es müssen aber dafür seitlich am Maschinenbett besondere
:Führungen. und Antriebsvorrichtungen für .den Portalträger des Spindelstockes vorgesehen
werden. Der seitliche Antrieb des Portalträgers führt oft zu cinein Nachschleppen
der einen Bohrkopfseite, wodurch .die Arbeitsgenauigkeit beeinträchtigt wird. Außerdem
muß an den Enden des Maschinenbettes noch zusätzlicher Raum vorgesehen werden, um,das
Bohrwerk für das Aufbringen des Werkstückes auf das Maschinenbett seitlich abstellen
zu können. Beim Einrichten des Bohrkopfes und beim Bearbeiten der Lager sind die
Portalbohrkopfträger infolge ihrer Lage oberhalb des Bettes sehr hinderlich, weil
sie die einwandfreie Beobachtung der Arbeit beeinträchtigen und teilweise sogar
unmöglich machen. Die Anordnung von Spindelstöcken an oberhalb des Maschinenbettes
.gelagerten Trägern oder in seitlich neben dem Maschinenbett geführten Portalen
ist auch bei Werkzeugmaschinen anderer Art an sich bekannt.
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Erfindungsgemäß werden zum Bearbeiten von Lokomotivtreibstangen dienende
Bohrbänke mit einem an der Oberseite die Aufspannvorrichtungen für :das Werkstück
tragenden Maschinenbett ausgestattet, an dem der Spindelstockträger das Bett zangenförmig
von unten umgreifend entlang bewegbar
ist. Auf diese Weise fallen
alle das Nfascllinenbett übergreifenden Tragkonstruktionen fort. Dadurch wird das
Maschinenbett an jeder Stelle leicht zugänglich. Es kann also sowohl das Werkstück
ungehindert in die Aufspannvorrichtu.agen :des Maschinenbettes eingebracht als auch
die Arbeit ohne Störung durch den Spindelstockträger frei beobachtet «-erden. Da
der Spindelstockträger für das Einbringen der Treibstangen nicht verfahren zu werden
braucht, werden .auch die Gleitbahnen des Maschinenbettes geschont. Außerdem kommen
auch die sonst .erforderlichen Abstellplätze an den Enden des Maschinenbettes für
den Bohrwerkträger in Fortfall, so daß das Maschinenbett erheblich kürzer gebaut
werden kann. Von weiterem Vorteil ist dm Umstand, daß der Schwerpunkt des Bohrkopfträgers
nunmehr unter die Oberfläche des Maschinenbettes oder in der Mitte desselben verlegt
wird, wodurch die ganze Bohrbank eine größere Standsicherheit und höhere Festigkeit
erhält.
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Der Erfindungsgegenstand ist in beispielsweiser Ausführungsform in
der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. i' einen Ouerschnitt durch die Bearbeitungsmaschine,
Abb. 2 eine Seitenansicht der Maschine mit dem Spindelstockträger in verkleinertem
Maßstab.
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Das Maschinenbett i ist auf den ortsfest angebrachten Füßen 2 und
3 gelagert und trägt eine Lokomotivstange 4, deren Lager ausgebohrt werden sollen.
Der Spndelstockträger 5 umgreift zangenartig das Maschinenbett i und berührt das
Maschinenbett an den Gleitbahnen 6, 7, 8, 9, 1o, i 1. 12 und 13 sind Führungswinkelstücke,
de an dem Spindelstockträger 5 befestigt sind. Unten am Maschinenbett 1 ist eine
Zahnsta ge 14 vorgesehen, in welcher das Antriebsritze115 des Spindelstockträgers
eingreift. Die Welle des Kitzels 15 kann entweder über das Zahnrad 16 oder über
das Zahnrad 17 mit der Welle 18 des Antriebsmotors ig gekuppelt werden, der an der
tiefsten Stelle des Spindelstockträgers angeordnet ist. Von der Motorwelle i8 wird
durch entsprechende Zahnradübertragung entweder die Welle 2o oder .die Welle 21
angetrieben, je nachdem das Kupplungskegelrad 22 oder das Kupplungskegelrad 23 an
das Getriebe angeschaltet ist. Von der Welle 2o bzw. der Welle 21 wird die verschiebbar
gelagerte Bohrwelle 24. mit linker oder rechter Umdrehung angetrieben. Die beiden
Spindelstöcke 25, 26 mit den Planscheiben 27, 28 liegen vollkommen frei. Diese Scheiben
können von den Wellen 2o, 21 gleichzeitig angetrieben «-erden, wohei sie gegenläufig
umlaufen. Das Einbringen der Stangen kann jederzeit leicht und unbehindert erfolgen,
ohne daß der Spi.ndelstockträger erst an eines der Enden des Bettes verfahren werden
muß. Die vollkommen frei liegenden Planscheiben der SpindelstÖcke gestatten auch
ein leichtes Einbauen der Bohrwelle zwischen den Planscheiben, ein leichtes und
genaues Einrichten zu den Stangenla@gern und ein unbehindertes Überwachen der Arbeit
während des Ganges der Spindelstöcke von allen Seiten. Diese Maschine kann nur mit
einem Motor ausgerüstet und sämtliche Arbeitender Sp.indelstöcke und auch die Längsbewegung
des Spindelstockträgers können auf dein Bett ausgeführt werden. Jedoch ist auch
in bekannter Weise eine Unterteilung der Antriebskräfte ohne Einschränkung der Vorteile
möglich. Neu und von besonderem Vorteil ist ferner, daß die Längsbewegung des Spindelstockträgers
mittels einer Zahnstange, welche in der Mitte des Maschinenbettes angeordnet ist,
vorgenommen wird. Durch diese Anordnung werden die Mängel des Nachschleppens eines
Spindelstockes vermieden und eine größere Arbeitsgenauigkeit gewährleistet. Sollen
mehrere Arbeiter zugleich die Stangenlager in einem Stangensatz bearbeiten, um kürzere
Fertigungsdauern zu erreichen, ist es ohne weiteres möglich, einen zweiten Spindelstockträger
anzubauen. Die Beschaffungskosten für den zweiten Spindelstockträger werden in diesem
Falle durch die schnellere Fertigung wieder eingebracht. Das Bett kann dann in der
Höhe niedriger gehalten werden, weil es in der Mitte unterstützt werden kann. Auch
bei der Verwendung von zwei Spi.ndelstockträgern ändert sich die Arbeitsweise nicht
und behindert auch dann nicht das Einsetzen der Stangen in irgendeiner Weise. Die
Kraftübertragung zur Bohrwelle kann vom Antriebsmotor auch über Ketten oder Riemen
erfolgen.
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Der Spindelstockträger ist zwischen den Füßen 2 und 3 verführbar.
Die Zeichnung zeigt, daß alle seine Teile in keiner Hinsicht die leichte Zugänglichkeit
und Übersichtlichkeit des Bettes hindern.
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Die Planscheiben können gegen Schleifscheiben zum Bearbeiten von Stahllagern
ausgewechselt werden.
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Die Maschine .ist gleichzeitig, was nicht zum Erfindungsgegenstand
gehört, als Meßmaschine ausgebildet, damit beim Bearbeiten der Lager Stichmaßfehler
in den Stangenlängen vermieden werden. Die Urmaßmeßmarken 29 der Treib- und Kuppelstangenlängen
sind am Bett festgelegt. Diese Marken oder Fixpunkte sind mit einer gehärteten Stahlbuchse
ausgestattet, in die ein gehärteter Stahlbolzen, der am Spindelstockträger angebracht
ist, mit :dem Handrad 3o eingeführt werden kann. Da in der Praxis jedoch nicht
nur
nach Urmaßen, sondern auch nach Istmaßen .gearbeitet wird, -die vom Urmaß einige
Millimeter abweichen:, sind die Verrlegelungsbolzen an den Spindelstockträgern mittels
Exzenter und Handrad 31 verstellbar angeordnet, so daß die Bohrwellenmitte gegenüber
dem Urmaß in der Längsrichtung des Maschinenbettes nach beiden Richtungen verschoben
und verriegelt werden kann. Die Verstellung des Exzenters ist an einer Meßskala
nach 1/1oo mm einstellbar. Dadurch erübrigt sich das Messen der Stangenstichmaße
mit Meßwerkzeugen, außerdem werden jegliche Fehlerquellen äusgeschaltet.