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Blendeneinstellvorrichtung für in einem Schutzgehäuse sitzende Kameraobjektive
Vornehmlich bei Fliegerkameras pflegt man die von einem Schutzgehäuse umgebenen
Objektive so am eigentlichen Kamerakörper anzubringen, daß sie keine unmittelbare
Verbindung mit dem Schutzgehäuse besitzen. Auf diese Weise können sich Verbiegungen
o. dgl. des Schutztubus nicht auf die Einstellung des Objektivs gegenüber der Kamera
schädlich auswirken. Andererseits ergibt eine derartige unabhängige Befestigung
sowohl des Objektivs wie des Schutzgehäuses an der Kamera eine verhältnismäßig schwer
zugängliche Unterbringung des Blendeneinstellringes am Objektiv. Es ergibt sich
dadurch die Aufgabe, für eine solche Blendeneinstelleinrichtung Betätigungs- und
Übertragungsmittel zu schaffen, die ierstens schnell und einwandfrei zu bedienen
sind, die zweitens bei einem Objektiv- bzw. Tubuswechsel leicht unterbrochen undebenso
leicht wieder eingeschaltet werden können, und die drittens so ausgebildet sind,
daß bei auf die außenliegenden Teile der Kamera sich auswirkenden Stößen, Schlägen
o. dgl. diese Beanspruchungen sich nicht auf das innerhalb des Tubus angeordnete
empfindliche Objektiv fortpflanzen.
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Der Gegenstand der Erfindung ist eine solche Bliendeneinstellvorrichtung
für in einem Schutzgehäuse sitzende Kameraobjektive, bei der die Eihstellbewegung
zum Einstellring am Objektiv durch Elemente mit zwischengeschalteter, in Dreh- und
in Achsrichtung nachgiebiger Kupplung übertragen wird. Das Hauptkennzeichen des
neuen Vorschlages bes
'ht darin, daß in der den Strahlengante zum
Objektiv freigebenden öffnung eines tubusförmigen Schutzgehäuses ein ringförmiges,
den Tubus nach vorn zu überragenes i Betätigungsglied drehbar gelagert ist, s sich
beim Ansetzen des Tubus mit dem BI deneinstellring des Objektivs kuppelt, wob ein
Kupplungsglied in Achsrichtung federnd ausweicht, falls es sich nicht in Eingriffslage
befindet, - und die Kupplung in der Drehrichtung nur bei ilberbeanspruchung nachgibt.
Auf diese Weise läßt sich einerseits der Bedingung guter Zugänglichkeit und Bedienbarkeit
des Blendeneinstellorgans Genüge leisten, worauf besonders im Falle der Anwendung
der Anordnung bei Fliegerkameras großer Wert zu legen ist. Denn die Bedienung dieser
Einstellung muß dabei unter Umständen in großer Höhe über der Erde bei hohen Kältegraden
und unter sehr beschränkten Raumverhältnissen im Flugzeug vorgenommen werden. Andererseits
ist so der Forderung nach einer leichten Zu- und Abschaltbarkeit der Kraftübertragung
nach dem Blendeneinstell:ring am Objektiv bei getrennt voneinander. auswechselbarem
Tubus und Objektiv entsprochen, wobei gleichzeitig die Voraussetzung der Nichtübertragung
von sich auf den Tubus auswirkenden Beanspruchungen auf das Objektiv erfüllst ist.
Schließlich lassen sich auf diesem Wege die Übertragungsglieder zwischen dem ringförmigeen
Betätigungsglied und dem Blendeneinstellring am Objektiv zur Vermeidung eines unerwünschten
toten Ganges kurz halten.
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An sich ist, wie erwähnt, die Übertragung der Einstellbewegung von
einem Betätigungsorgan zum Einstellglied am Objektiv über zwischengeschaltete, in
Dreh- und Achsrichtung nachgiebige Kupplungselemente bekannt. Jedoch handelte es
sich bei dieser älteren Anordnung um eine Ausgestaltung, die an einer Tonfilmkamera
saß und bei der zur Dämpfung der vom Antriebswerk herrührenden .Geräusche nach außen
hin statt eines um den eigentlichen Kamerakörper herumliegenden, schalldämpfenden
Außengehäuses die nach außen geführten Wellenleitungen innerhalb der Kamera mit
schalldämpfenden, nachgiebigen Kupplungen ausgerüstet waren. Außerdem sollten die
dauernd mit den betreffenden Wellen verbundenen, also nicht von diesen lösbaren
Kupplungen beim Laufen des Kamerawerkes sich einstellende Vibrationen und Versetzungen
in den einzelnen Teilen der Wellenstränge ausgleichen. Die Problemstellung war also
bei diesem bekanntan Vorschlag eine ganz andere als beim Erfindungsgegenstand.
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In Fortentwicklung des Erfindungsgrundgedarikens ist unter anderem
daran gedacht, die Kupplung als Stiftschlitzverbindung auszubilden. Ferner kann
zur Schaffung einer Ausweichmöglichkeit des einen Kupplungsteiles
i;p e- _nüb#er dem anderen im Falle des Auf- |
x` ns von Überbeanspruchungen entweder |
upplungsstift als Scherstift mit entspre- |
nd schwach bemessenem Querschnitt aus- |
gebildet sein, oder man läßt die Backen des Schlitzes oder die Lagerung des Kupplungsstiftes
in Drehrichtung federnd nachgeben. Gegebenenfalls können auch mehrere Kupplungsglieder,
übler den ganzen Umfang verteilt, an dem miteinander zu verbindenden Betätigungsglied
und dem Blendeneinstellring am Objektiv vorhanden sein. Vorzugsweise bringt man
mindestens eines der Kupplungsglieder an der Stirnseite des zugehörigen Halteelementes
(Betätigungsglied oder Einstellring) an. Schließlich ist es möglich, das ringförmige
Betätigungsglied auf seinem inneren Umfang mit einer beispielsweise zapfenförmig
ausgebildeten Halterung für Vorsatzelemente, wie Gelbfilter, Sonnenblende o. dgl-,
zu versehen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für den Erfindungsgegenstand
wiedergegeben, wobei Abb. r einen Teillängsschnitt durch das Objektiv nebst es umgebendem
Schutzgehäuse und Abb.2 einen Teilquerschnitt dazu längs Linie II-11 der Abb. i,
gesehen in Pfeilrichtung, zeigt.
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Der (nur schematisch in den Darstellungen wiedergegebene) Blendeneinstellring
u an dem in :einem Schutzgehäuse b sitzenden Auswechselobjektivc weist eine Durchbohrungd
auf, in die ein unter Spannung einer Feder c stehender Kupplungsstift feingesetzt
ist. Die nach dem Aufnahmegegenstand zu gelegene Offnung der Durchbohrung d ist
mittels einer zugleich als Widerlager für den Stift/ dienenden Schraube g verschlossen.
Der Stift/ ist vorn und hinten in der Durchbohrung d bzw. der Verschraubung g geführt
und ragt nach vorn zu aus dem Blendeneinstellring a hervor, so daß er bei über das
Objektiv c gestreiftem Schutzgehäuse b in einen Schlitz lt eingreift, der sich an
entsprechender Stelle in einem ringförmigen, in der vorderen üffnung ä des Schutzgehäuses
b verdrehbar gelagerten oder geführten Betätigungsorgan 1 befindet. Das Organ k
trägt an seiner über die Schutzgehäusieöffnung i hervorstehende Außenseite eine
Rändelungl o. d-1. zur .Erleichterung seiner Bedienung und ferner innen Zapfen
in, Bajon.ettfassungen, Gewinde o. dgl. zur Aufnahme von (nicht mit dargestellten
i Vorsatzelementen, wie Sonnenblende, Filter o. dgl.
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Bei der Objektivblendeneinstellung wird
vom Betätigungsorgän
h über die Kupplungselemente yz undi f der Blendenring a entsprechend
verstellt, wobei eine oben auf dem Ring angebrachte Skala n durch einen Ausschnitt
o im Schutzgehäuse b die Ablesung der jeweiligen Einstellung gestattet. Beim Entfernen
des unabhängig vom Wechselobjektiv c von der Kamera abnehmbaren Schutzgehäuses b
von dem Aufnahmegerät entkuppeln sich Stift/ und Schlitz k, wie umgekehrt beim Überstreifen
des Schutztubus b über das Objektivc wieder die Verbindung zwischen den Bauteilend
und h tiergestellt wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob beim Ansetzen des Gehäuses
b an die Kamera der Stift/ zunächst noch nicht in den Schlitz h'eingreift;
denn bei entsprechender Verdrehung des Organs h springt selbsttätig der Stift/ in
den Schlitz lt ein und stellt so die Kupplung her.
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Gegebenenfalls kann man auch mehrere entsprechend über den Umfang
des Blendeneinstellringes a verteilte Kupplungsstifte f und deangemäß
auch die gleiche Anzahl. von Schlitzen lt in dem Organ h vorsehen. Weiter
ist es zweckmäßig, den Stift f, wie in Abb. i angedeutet, mit :einer Einkerbung
p zu versehen, so daß per bei Überbeanspruchung als Scherstift wirkt. Derartige
überbeanspruchungen können beispielsweise auftreten, wenn das Schutzgehäuse bei
einem Faltenlassen oder Anstoßen des Aufnahniegerätes verbogen wird. Durch den dann
zu Bruch gehenden Stift f wird verhütet, daß - sich diese Beanspruchungen auf das
wertvolle Objektiv auswirken. Der Ersatz eines solchen Stiftes läßt sich leicht
und schnell bewerkstelligen, zumal die Überwachung und Pflege solcher Fliegerkameras
in Händen von Fachleuten liegen. Ein weiterer Weg zur Verhütung der übertragung
von sich am Schutzgehäuse auswirkenden Überbeanspruchungen auf das Objektiv besteht
darin, die Backen g an dem Schlitz lt des Betätigungsorgans k so nachgiebig auszubilden,
daß sie bei Auftreten übermäßiger Kräfte auseinanderfedern. Diese Federung wird
praktisch erst dann wirken, wenn die Blendeneinstellung sich in einer Endlage befindet
und die Überbeanspruchungen in einer solchen Richtung auf das Schutzgehäuse treffen,
daß eine weitere Verdrehung der Bl:endeneinstellung nicht mehr erfolgen kann. In
einer Mittellage der Blendeneinstellung wird nämlich bei entsprechender Stoßrichtung
zunächst immer erst eine entsprechende Blendenverstellung sich ergeben. Unter Umständen
ist es auch denkbar, daß im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel das Betätigungsorgan
h den Kupplungsstift aufnimmt und der Blendenring a mit dem Schlitz lz versehen
ist. Weiter kann auch an der Stelle des Kupplungsstiftes f der den Schlitz 7Z tragende
Teil des Organs h o. dgl. in Richtung der Objektivlängsachse federnd geführt sein.
Die Stelle der Bauteile f und h, können auch entsprechende Klauen und Gegenklauen
an den Bauelementen a und h einnehmen. Statt den Schlitz h, die Klauen
o. dgl. an den Betätigungsorganen h an der inneren Stirnfläche dieses Bauteiles
anzuordnen, kann dieses Kupplungsglied auch radial nach innen oder außen gerichtet
an dem Organ angebracht werden. Ein Gleiches gilt auch für den Stift/.
Ferner
läßt sich unter Umständen auch der Stift/ in seitlicher Richtung federnd lagern,
so daß bei plötzlichen, sich auf das Schutzgehäuse b auswirkenden Überbeanspruchungen
keine Übertragung solcher Kräfte auf das Objektiv stattfindet.