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Antriebsvorrichtung der zum Auf- oder Umwickeln eines Filmbandes dienenden
Plattenteller Für das -Bearbeiten, Betrachten, Abhören, Synchronisieren, Kleben
usw. der Filmbänder dienen Arbeitstische, die mit Umrollvorrichtungen versehen sind,
zwischen denen die entsprechenden' Arbeitsgeräte eingebaut sind. Je nach der Bearbeitung
des Filmbandes muß dieses mit gleichbleibender oder veränderlicher Geschwindigkeit
durch die Geräte hindurchgeführt werden. Die Rückspulung des Filmbandes geschieht
auf besonderen Umrollvorrichtungen mit höher Geschwindigkeit. Um eine stoßfreie
und weiche Mitnahme der Umrollspule unter allen Betriebsverhältnissen zu erreichen,
hat man bereits vorgeschlagen, das Antriebsdrehmoment auf die U mrollspule mit Hilfe
eines flüssigen Mediums zu übertragen. Zu diesem Zweck wandte man Friktionskupplungen
an, bei denen eine Flüssigkeit, nämlich Öl, angewendet wird, um den erforderlichen
Schlupf zwischen den beiden Kupplungsteilen und annähernd konstanten Filmzug zu
erreichen. Werden scheibenförmige Kupplungsorgane - angewendet, zwischen denen sich
öl als Kraftübiertragungsmittel befindet, so bewirkt die auftretende Zentrifugalkraft,
daß während des Betriebes das Öl von den Scheiben wegzufließen versucht. Man hat
daher vorgeschlagen, an ßtelle der ,scheibenförmigen Kupplungsorgane konusförmig
ausgebildete Kupplungsorgane anzuwenden, durch die dieser Nachteil vermieden werden
sollte.
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Ein Nachteil der bisher angewandten motorischen Betriebsgeräte besteht
darin, daß damit kein rasch umsteuerbarer Vor- und Rücklauf .der Geräte mit neinfachen
Mitteln erzielt werden konnte. Dieser ist jedoch notwendig, um einzelne Stellen
im Film zur Bearbeitung häufig zurücklaufen zu lassen.
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Zu diesem Zweck mußten entsprechende Freiläufe an sämtlichen Plattentellern
eingebaut werden bzw. auch Rutschkupplungen an den Abwickelspulen. Man hat den Einbau
der Freiläufe zu vermeiden gesucht, indem man jeden Plattenteller durch einen besonderen
Motor betrieb, .was jedoch auch nicht
den Einbau der Rutschkupplungen
ersparte und außerdem den Nachteil aufwies, daß- der Antriebsmotor des ablaufenden
Tellers durch 3iesen selbst wieder mitgezogen werden mußte, Balls der Motor nicht
mechanisch voll abzuppelbar ausgestaltet ist.
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Eine weitere schwierige Aufgabe bei dem Um- bzw. Abspulen ist ferner
die Erreichung der notwendigen Filmschonung. Beim Bearbeiten des Filmbandes wird
dieses häufig stillgesetzt, und es ist dann beim Anlaufen darauf zu achten, daß
Stöße vermieden werden. Da die Friktion der Rutschkupplungen aber so groß sein muß,
daß auch noch Filmspulen mit großen Durchmessern.: besonders bei Umrolltischen sehr
schnell- aus dem Stillstand zum Anlaufen gebracht werden können, lassen sich insbesondere
bei kleinen Spulendurchmessern Stöße gar nicht vermeiden, die dann häufig zu :einer
gegenseitigen Verschiebung der einzelnen Filaulagen und daher zu einem Verschrammen
der Filmschicht führen. Durch alle derartigen Einrichtungen ist daher der Leistungsbedarf
für den Antrieb infolge der Vielzahl von Kupplungen. Friktionen und übertragungsgliedern
unverhältnismäßig groß.
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Alle diese Nachteile werden durch die vorliegende Erfindung in .einfachster
Weise dadurch vermieden, daß der Antrieb jedes zum Auf- der Umwickeln des Filmbandes
dienenden Plattentellers mit konstanter oder regelbarer Umlaufgeschwindigkeit, wie
sie insbesondere auf Filmbearbeitungstischen vorkommt, durch ein mit seiner Achse
in Verbindung stehendes, durch gasförmige oder flüssige Antriebsmittel beaufschlagtes
Laufrad einer Turbine erfolgt. Die Erfindung gestattet daher den Antrieb einer Vielzahl,
von Plattentellern durch :eine zentrale Kraftquelle, wobei sowohl die gemeinsame
wie auch die einzelne Regulier- und Umrollgeschwindigkeit der Plattenteller und
die gewünschte Elastizität und der notwendige Schlupf in der Kupplung gewährleistet
ist, -so daß eine stoßfreie und sich der jeweiligen Umrollgeschwindigkeit anpassende
Kraftübertragung erzielt werden kann. Da die ablaufenden Plattenteller ohne jede
Verbindung mit der -Kraftquelle sind, ist der Kraftbedarf ein minimaler. Dabei-
kann der Antrieb in der Weise reguliert werden, daß das gasförmige oder flüssige
Antriebsmittel vor Eintritt in die Antriebsturbine zunächst zur Steuerung der Umrollgeschwindigkeit
des Plattentellers ein Regulierventil durchläuft, um danach durch einen Zweiweghahn
zu fließen, der die Umsteuerung von der für den Vorwärtsgang bestimmten Turbine
auf die für den Rückwärtsgang bestimmte Turbine ermöglicht. Außerdem kann die Einrichtung
derart gestaltet werden, daß die Steuerungseinrichtung von mehreren Plattentellerpaaren
gleichzeitig umgesteuert werden kann.
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Als gemeinsame Kraftquelle für den An-.trieb einer Vielzahl von Plattentellern
kann eine Pumpanlage für gasförmige oder flüssige Antriebsmittel dienen, wobei die
Möglichkeit gegeben ist, diese zentrale Kraftquelle räumlich von dem Kraftverbraucher,
z. B. Bearbeitungstisch, getrennt aufzustellen, aber am Arbeitsplatz selbst ein
geräuschloser Lauf der Plattenteller sichergestellt ist.
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Selbstverständlich kann auch eine vorhandene Gas- oder Flüssigkeitsdruckleitung
zum Antrieb benutzt werden.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Anordnung der Erfindung
in schematischer Weise dargestellt, und zwar veranschaulicht Abb. i die Draufsicht
auf die anzutreibenden Plattenteller, während - Abb. 2 den Schnitt - durch die=
Antriebsturbine nebst aufgestecktem Plattenteller veranschaulicht.
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Das gasförmige oder flüssige Antriebsmittel wird durch die Druckleitung
i zugeführt und gelangt nach Durchlaufen des Regulierventils 2 in den Zweiweghahn
3. Von diesem aus kann das Antriebsmittel wahlweise nach der Antriebsturbine q.
öder nach der Antriebsturbine 13 geleitet werden. Mit der Achse 14 der Turbine ¢
steht der Plattenteller 5 und mit der Achse 1¢ der Turbine 13 der Plattenteuer
8 in Verbindung. Um das Druckmittel aus der Leitung i in die jeweilige Antriebsturbine
der Plattenteller 6 bzw. 7 zu führen, ist das Regulierventil 9 angeordnet, nach
dessen Durchlauf das Druckmittel. in den Zweiweghahn io gelangt, von dem es dann
wahlweise nach der Turbine i i bzw. nach der Turbine 12 gelangt. Das Turbinengehäuse
i 5 ist unterhalb der Tischplatte 16 des Arbeits, tisches untergebracht. Sollen
z. B. die - Plattenteller 5 bzw. 8 bewegt werden, wird zunächst das Regulierventil
2 und , der -dazugehörige Zweiweghahn 3 nach der Seite geöff-, riet, auf welcher
die antreibende Turbine liegt. Es wird dann die erforderliche -Umrollgeschwindigkeit
durch Einstellung des Regulierventils 2 geregelt. Der Abfluß - des Antriebsmittels
an der Turbine erfolgt entweder direkt ins Freie oder durch eine entsprechende Rückleitung
zur Kraftquelle.