DE722132C - Verfahren zur Herabminderung des Coffeingehaltes in Kaffee und Tee - Google Patents

Verfahren zur Herabminderung des Coffeingehaltes in Kaffee und Tee

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Publication number
DE722132C
DE722132C DEK148194D DEK0148194D DE722132C DE 722132 C DE722132 C DE 722132C DE K148194 D DEK148194 D DE K148194D DE K0148194 D DEK0148194 D DE K0148194D DE 722132 C DE722132 C DE 722132C
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DE
Germany
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coffee
tea
caffeine
extracts
coffee beans
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Expired
Application number
DEK148194D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Wilhelm Roselius
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KAFFEE HAG AG
Original Assignee
KAFFEE HAG AG
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Publication date
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23FCOFFEE; TEA; THEIR SUBSTITUTES; MANUFACTURE, PREPARATION, OR INFUSION THEREOF
    • A23F5/00Coffee; Coffee substitutes; Preparations thereof
    • A23F5/20Reducing or removing alkaloid content; Preparations produced thereby; Extracts or infusions thereof

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Tea And Coffee (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herabminderung des Coffeingehaltes in Kaffee und Tee Es ist bekannt, Kaffee und Tee von dem in ihnen enthaltenen, für viele Menschen schädlichen Alkaloid Coffein dadurch zu befreien, daß das Coffein aus diesen Genußmitteln unter Anwendung organischer Lösungsmittel, und zwar entweder aus der Kaffee- bzw. Teesubstanz als solcher oder aus den durch Aus= laugung der Substanz gewonnenen Extrakten, herausgezogen wird. Bei diesem Verfahren werden durchweg kostspielige Lösungsmittel verwendet, deren Benutzung insbesondere deswegen sehr teuer ist, weil erhebliche Lösungsmittelverlu.ste bei derartigen Extraktionsverfahren unvermeidlich sind. Außerdem ist es verhältnismäßig schwierig, die Coffeinlösungsmittel auf das in den Zellen der Kaffee- und Teesubstanz enthaltene Coffein zur Einwirkung zu bringen und das verwandte Lösungsmittel nach durchgeführtem Coffeinentzug aus den Kaffeebohnen und den Teeblättern wieder restlos zu entfernen. Beides erfordert kDmplizierte Sonderbehandlungen der Kaffee- und Teesubstanz, indem, bevor das Lösungsmittel zur Eimvirkung gebracht wird, die Kaffeebohnen und Teeblätter zunächst aufge-¢chlossen werden müssen, was eine Vorquellung mit Wasser, wässerigen Flüssigkeiten oder Wasserdampf oder aber eine Vermischung bestimmter Feuchtigkeitsmengen mit dem Lösungsmittel erforderlich macht, -#vährend die restlose Entfernung des von den Kaffeebohnen und den Teeblättern aufgenommenen Extraktionsmittels nach durchgeführter Coffeinentziehung nur durch eine verhältnismäßig zeitraubende Ausdämpfung möglich ist.
  • Es ist nun gefunden worden, daß eine Herabminderung des Coffeingehaltes von Kaffee und Tee auch im Wege eines fermentativoxydativen Abbaues des Coffeins möglich ist. Es handelt sich dabei, im Gegensatz zu der bisher geübten Entziehung des Coffeins mit Hilfe von Chemikalien, um einen rein biologischen Prozeß. Durch Anlagern von Sauerstoff tritt, wie nullmehr erkannt ist, eine Oxydation und damit eine Verminderung des im Kaffee und Tee enthaltenen Coffeins ein. Dieses. Anlagern von Sauerstoff wird zweckmäßig dadurch bewirkt, daß Kaffeebohnen bzw. Teeblätter in Gegenwart von Wasser oder wässerigen Lösungen, insbesondere von -wässerigen Rohkaffee- oder Teeauszügen, der Einwirkung von Luft ausgesetzt werden. Besonders vorteilhaft ist die Ausführung des Verfahrens in Gegenwart von wässerigen, Rohkaffee- oder Teeauszügen, die bereits als solche belüftet sind, weil in derartigen Auszügen die Fermente eine erhebliche Vermehrung erfahren haben, wodurch die oxydative Zersetzung des Coffeins beschleunigt wird.
  • Ebenso wie durch eine Belüftung der Kaffeebohnen oder Teeblätter in Gegenwart von Wasser ist der Abbau des Coffeins auch durch eine Behandlung der Kaffeebohnen bzw. Teeblätter mit feuchter Luft. zu erzielen. Es ist zwar bereits bekannt, Kaffeebohnen, aber lediglich um den Kaffeegeschmack und das Kaffeearoma zu, verbessern, mit Ozon enthaltender, feuchtigkeitgesättigter Luft höchstens 12 Stunden zu behandeln. Hierbei tritt jedoch eine Verminderung des Coffeingehaltes nicht ein, da zu einem auch nur teilweiser Abbau des Coffeins eine Behandlungsdauer von etwa 5o Stunden erforderlich ist. Der fermentativ-oxydative Abbau des Coffeins läßt sich auch so durchführen, daß zunächst den Kaffeebohnen oder Teeblättern durch Auslaugung mit Wasser oder wässerigen Flüssigkeiten ihre wasserlöslichen Extraktstoffe entzogen werden und sodann die wässerigen Extrakte der Einwirkung der Luft ausgesetzt -werden.
  • Das abgebaute Coffein geht zwar auf diesem Wege verloren, was aber vielfach aufgewogen wird durch die entscheidenden Vorteile des neuen Verfahrens, bei welchem die Verwendung von Chemikalien und sonstigen teuren Lösungsmitteln nicht erforderlich ist und sich sowohl das Aufschlußverfahren als auch die zeitraubende Nachbehandlung erübrigt, außerdem auch, da insbesondere die bisher geübte Nachbehandlung der mit Lösutigsinitteln extrahierten Kaffeebohnen stets bei hohen Temperaturen stattfinden mußte, eine ganz wesentliche Energieersparnis, vor altem eine Ersparnis an Heizstoffen erreicht wird.
  • Beispiele i. 5oog Kaffeebohnen werden mit etwa 5oo bis 6oo g Wasser befeuchtet in einem Gefäß, dessen Boden aus einer Glasfritte besteht, durch die Luft in kleinen Blasen hindurchgepreßt wird. Um die Reaktion zu* beschleunigen, wird das Gefäß auf etwa 50 bis 60° C gehalten. Es läßt sich dann schon nach etwa 5o Stunden eine Verminderung des Coffeingehaltes in Höhe von etwa 2o% feststellen.
  • 2. 5oog Kaffee werden wie unter i. mit Luft behandelt, nur daß nicht Wasser, sondern bereits behandelter wässeriger Kaffeeextrakt verwandt wird, in dem die Fermente durch die vorhergehende Behandlung vermehrt sind, wodurch der, Reaktionsablauf beschleunigt wird. Hier ist schon nach etwaiger 5ostündiger Behandlungsdauer der Coffeingehalt um über 30% gesenkt.

Claims (3)

  1. PATENTANTSFRÜCHE: i. Verfahren zur Herabminderung des Coffeingehaltes in Kaffee und Tee mit Hilfe von Belüftung bei Gegenwart von Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine ununterbrochene, etwa 5o Stunden fortgesetzte Belüftung der Coffeingehält abgebaut wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Abbau des Coffeins in Kaffeebohnen oder Teeblättern in Gegenwart von beliebigen wässerigen Lösungen, vorzugsweise in Gegenwart von wässerigen Rohkaffee- oder Teeauszügen, die bereits einer vorhergehenden Einwirkung von Luft ausgesetzt sind, erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Coffein nach Auslaugung der Kaffeebohnen oder Teeblätter mit Wasser oder wässerigen Flüssigkeiten in den hierdurch gewonnenen Kaffee- oder Teeextrakten abgebaut wird und die Extrakte sodann mit den Kaffeebohnen oder Teeblättern - Imprägnierung dieser Substanzen mit den Extrakten -wieder vereinigt werden.
DEK148194D 1937-10-13 1937-10-13 Verfahren zur Herabminderung des Coffeingehaltes in Kaffee und Tee Expired DE722132C (de)

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