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Verfahren und Einrichtung zur Behandlung von im Querschnitt länglich
geformten Körpern im elektrischen Wechselfeld Nach der Behandlung von Stoffen mit
länglicher Form. z. B. von körnigem Gut, wie Getreide, Hülsenfrüchte usw., im elektrischen
Hochfrequenzfeld muhte häufig ein ungleichmäßiger ' Behandlungszustand der Körper
festgestellt werden. Als Grund hierfür wurde gefunden, daß bei den in länglicher
Form ausgebildeten Körpern des zu behandelnden Gutes eine gleichmäßige Energieeinwirkung
des Hochfrequenzfeldes nach den bisher bekanntgewordenen Maßnahmen nicht stattfinden
kann, da infolge des großen Unterschiedes der Dielektrizitätskonstanten von Luft
und dem zu behandelnden Gut nur in denjenigen vollkommen regellos -im Raum liegenden
Körpern eine optimale Energieabsorption stattfindet, deren Längsachsen parallel
zu den Feldlinien des Wechselfeldes verlaufen.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren, .durch welches die vorgenannten
Nachteile ausgeschaltet werden und das darin besteht, daf@ die im Querschnitt länglich
geformtenYörper; von denen also mindestens zwei ihrer drei Hauptachsen in ihrer
Länge voneinander wesentlich verschieden sind, während der Behandlung im elektrischen
MUechselfeld, insbesondere im Ultrakurzwellenfeld mit Wellenlängen unter etwa too
m, der Einwirkung der Hochfrequ.enzenergie etwa in Richtung ihrer drei Hauptachsen
ausgesetzt werden. Durch diese Maßnahme wird jeder einzelne Körper in jeder
der
drei Hauptachsenrichtungen oder wenigstens in Richtung der Komponenten von den Feldlinien
durchsetzt, d. h. diese kommen bei einem Teil der Körper auch in Richtung der optimalen
Energicabsorptian zur Wirkung.
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Die praktische Anwendung des neuen Verfahrens kann in sehr verschiedener
Weise erfolgen. So ist es z. B. möglich, die Einwirkung der elektrischen Hochfrcquenzencrgie
durch eine entsprechende Anordnung eines oz.'er mehrerer Kondensatoren oder Spulen
in bezug auf das zu behandelnde Gut herbeizuführen. Dabei kann dieses durch die
elektrischen Wechselfelder hindurchbewegt werden oder auch darin ruhend angeordnet,
sein, während die Wechselfelder gleichzeitig oder nacheinander von verschiedenen
Richtungen aus auf das Gut einwirken.
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In der Zeichnung sind die Form eines Körpers und der Verlauf der drei
Hauptachsen in diesem sowie mehrere Ausführungsbeispiele geeigneter Einrichtungen,
in denen das Gut gemäß der Erfindung behandelt werden kann, in schematischer Weise-dargestellt.
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Die Fig. i zeigt einen im Schnitt länglich geformten Körper, von dessen
drei Hauptachsen a, b, c mindestens zwei in ihrer Länge voneinander wesentlich
verschieden-sind. Für die der Erfindung zugrunde liegende Beliand-Jung kommen in
erster Linie dem vorerwähnten gleiche oder ähnlich geformte Körper; wie z. B. Getreide,
Samen, Früchte und andere, insbesondere als Körner ausgebildete Körper und Stoffe
in Frage.
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Aus der Fig.2 ist die Anordnung der Elektroden mehrerer Kondensatoren
im Aufriß zu ersehen, durch die eine möglichst weitgehende Einwirkung der Hochfrequenzenergie
auf das zu behandelnde Gut erreicht wird. Die zu behandelnden Körper i sind auf
.einer ruhenden oder beweglichen, beispielsweise bandförmig ausgebildeten Unterlage
2 angeordnet, um die die Elektroden 3, 3', 4, 4' mehrerer Kondensatoren angebracht
sind. Die gleichzeitig oder nacheinander auf das Gut einwirkenden Wechselfelder
durchsetzen das Gut in verschiedenen Richtungen, so daß die Teilchen, deren Hauptachsenrichtung
parallel zu den Feldlinien liegt, sehr viel Energie absorbieren. Insbesondere kann
die Stellung der Elektroden so gewählt werden, daß die sich kreuzenden Felder aufeinander
senkrecht stellen.
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Die Fig. 3 zeigt die Einrichtung gemäß Fig. 2 im Grundriß, und zwar
unter Weglassinng der Elektrodenpaare 4, 4', deren WirkinigS\t-('.ise aus der zuletzt
genanntenFigureindeutig- licrvorgelit. Seitlich von dein in Pfeilrichtung auf dein
Transportband 2 durch die elektrischen `Vechselfelder hindurchbewegten Gut i sind
die Kondensatorelektroden 3 find 3' allgeordnet. Die in dein dargestellten Beispiel
eingezeichneten vier Elektrodenpaare stellen eine Kapazität dar, die in mehrere
Einzelkapazitäten aufgeteilt ist. Durch -entsprechende Leitungen sind die einzelnen
Elektrodenplatten in paralleler Schaltung an die zugeordneten 1Iauptlcitungeil ;
und 3 angeschlossen. Bei dieser Anordnung der Elektroden bildet sich zwischen den
gegenüber- und . aufeinanderfolgenden Elektrodenplatten 3 und 3' jeweils ein elektrisches
Feld aus, so daß also die Felder sowohl senkrecht als auch parallel zur Bewegungsrichtung
des zu behandelnden Gutes verlaufen. Auf diese Weise werden die einzeInen Körper
des Gutes etwa in der Richtung nveier der drei Hauptachsen von der Hochfrequenzenergie
durchsetzt. Die zusätzliche Einwirkung des etwa senkrecht zu den bestehenden Wechselfeldern
wirkenden Feldes zwischen den iii dieser Figur nicht gezeichneten Elektroden 4.
und 4' gewährleistet eine gleichmäßige Behandlung der einzelnen Teilchen.
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Um das zu behandelnde Gut einer möglichst gleichmäßigen Einwirkung
der zwischen den hintereinaiiderliegcnden Elektroden 3 und 3' entstehenden Wechselfelder,
deren Feldvertei-Jung nicht homogen ist, auszusetzen, erweist es sich als zweckmäßig,
in der Bewegungsrichtung des Gutes Verdrängungskörper oder Scheidewände 9 anzuordnen,
wie in Fig. :1: im Grundriß dargestellt ist, und zwar in der Weise, daß die durch
die elektrischen Felder liindurchbewegten Körper voii den Verdrängungskörpern oder
Wänden 9 in Richtung der nicht homogen verteilten Felder gedrängt und damit deren
Einwirkung ausgesetzt werden. Die Einrichtung gemäß Fig. 4 weist ini Prinzip den
gleichen Aufbau wie die in der Fig.3 dargestellt.e auf, und die einander entsprechenden
Teile in den beiden Figuren tragen gleiche Bezugszeichen.
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Den gleichen Zweck der Verdrängung verfolgt die Ausbildung des Erfindungsgegenstandes
gemäß Fig. 5. In diesem Falle sind die hintereinanderliegenden Elektrodenpaare 3,
3', im Grundriß gesehen, zueinander in waagerechter Richtung parallel verschoben.
so daß der Abstand der sich zwischen den jeweils hintereinanderliegenden Elektrodenplatten
3 und 3' ausbildenden Felder so weit -verringert wird, daß das durch die Felder
hindurchbewegte Gut in ausreichendem Maße deren Einwirkung ausgesetzt wird, ohne
daß besondere Vorrichtungen notwendig sind, die die zu behandelnden Körper in die
Richtung dieser horizontal und in der Bewegungsrichtung des Gutes verlaufenden Felder
be\vegen.
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Dic Fig. C zeigt eine Einrichtung ini Aufriß, bei der die Elektroden
3 und 3' bin das auf ; einer Llnterla-e 2 ruhende oder in Bewe-ung befindliche Gut
i bewegt werden. Die Elektlod.
eir 3 und 3' sind beispielsweise
in einem keramischen, ringförmigen Körper kleiner Dielektrizitätskonstante und geringer
dielektrischer Verluste angebracht, der auf Rollen drehbar angeordnet ist: .
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Die Stromzuführung zu den um das zii behandelnde Gut rotierenden 1"#ondeiisatDrelektroden
-erfolgt zweckmäßig mittels Str amabnehiner auf Stromschienen. die geschlossene
Irreise darstellen. Der Antrieb kann auch über ein Triebwerk. «-elches aus keramischem
Material mit kleiner Dielektrizitätskonstante und kleinen dielektrischen Verlusten
beste.ht,mittels eines Motors erfolgen.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nicht an die dargestellten Ausbildungen
gebunden und kann noch in verschiedener Weise abgewandeln werden. So ist es z. B:
möglich, zur Intensivierung der Einwirkung der Wechselfelder etwa in Richtung der
drei Hauptachsen der zu behandelnden Körper diese noch in ihrer räumlichen Lage
mehrfach, z. B. durch Rühr- oder Rüttelvorrichtungen, zu verändern. Auf diese Weise
wird erreicht, daß die Einwirkung der Hochfrequenzenergie mit Sicherheit in- Richtung
jeder dieser Wichsen und mehrfach erfolgt.
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Die vorb.eschriebene Behandlung der: Körper läßt sich auch in Wechselfeldern
von Spul,-ii durchführen, die in geeigneter Form angeordnet sind und durch die das
Gut hindurchbewegt wird: Selbstverständlich ist es Ruch möglich, anstatt der in
den Figuren dargestellten waagerechten Anordnung der Einrichtung, diese auch in
senkrechter Richtung aufzustellen, so daß das zu behandelnde Gut sich von oben nach
unten bewegt. Das Verfahren und die Einrichtung gemäß der Erfindung eignen sich
in gleich vorteilhafter Weise sowohl zur gleichmäßigen Trocknung von körnigem Gut,
wie Getreide, Hülsenfrüchte usw., als auch zur Bekämpfung von Insekten -und Kleinlebewesen
in Stoben der vorgenannten Art. Dabei lassen sich die für den jeweiligen Fall erforderlichen
Temperaturen sehr leicht und vergleichsweise sehr genau einstellen und während des
ganzen Vorgangsaufrcchtcrlialten, was insbesondere bei der Trocknung von empfindlichen
Stoffen., wie Getreide, von 1).esz)nderer Wichtigkeit ist. So genügen z. B. zur
(e trcidetrocktzung Temperaturen von etwa 5o bis 6o C; während die Entwesung bzw.
Entkeiniung des Gutes normalerweise bei höheren Trmperaturen durchgeführt wird.