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Rußbläser mit Vorschub- und Drehbewegung Die Erfindung betrifft einen
mit Kesseldampf betriebenen Rußbläser, bei dem das mit Blasdüsen versehene Blasrohr
in eine gleichzeitige Dreh- und Vorschubbewegung versetzt wird.
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Bei derartigen Blaseinrichtungen ist es bereits bekannt, die Steuerung
der Dampfzufuhr von der Drehbewegung des Düsenrohres abzuleiten. Dies geschah bisher
in der Weise, daß das Dampfzulaßventil am Ende der Vorschubbewegung des Düsenrohres
geöffnet und vor dessenRückgang wieder geschlossen wurde.
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Diese Anordnung hatte jedoch den Nachteil, daß das Abblasen mehrerer
Rohrgassen mit einer Düse sowie das Spiralbeblasen von Feuerraumkühlwänden mit einer
Engstrahldüse nicht möglich war. Bei einer anderen Vorrichtung, welche diese Nachteile
beseitigen wollte, wird während des Vor- und Rückschubes des Blasrohres geblasen.
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Diese Anordnung hat wiederum den großen Nachteil, daß das Zurückdrehen
des Blasrohres gegen den Dampfdruck großer Kräfte bedarf, welche außer der unerwünschten
Anstrengung für das Bedienungspersonal großen Verschleiß der Antriebsteile und deren
kurze Lebensdauer zur Folge haben.
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Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile dadurch zu beseitigen, daß
das Dampfzulaßventil über eine nur in einer Drehrichtung wirkende Steuerscheibe
mit steiler Schließkurve geöffnet, jedoch am Ende der Vorschubbewegung des Blasrohrs
ruckartig geschlossen wird, wobei die steile Schließkurve so ausgebildet ist, daß
sie bei umgekehrtem Drehsinn des Blasrohres das Wiederoffnen des Zulaßventils verhindert.
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Die Erfindung ermöglicht es also, daß die Antriebselemente beim Rückgang
des Blasrohres vom Dampfdruck völlig entlastet sind, während beim Vorschub dadurch
eine weitgehende Entlastung erzielt wird, daß die Kurvenscheibe bei jeder vollen
Umdrehung des Blasrohres nicht dauernd, sondern jedesmal nur um ein kleines Stückchen
weitergedreht wird, wodurch sowohl beim Vorschub wie auch besonders beim Rückgang
des Blasrohres ein nur geringer Kraftbedarf erforderlich wird. Dieser Vorteil ist
besonders bei handbetätigten Rußbläsern sehr bedeutend;
denn nur
Rußbläser mit leichtem Gang werden vom Bedienungspersonal reget- und vorschriftsmäßig
bedient, abgesehen davon, daß unabhängig von der Antriebsart große Kräfte großen
Verschleiß zur Folge haben.
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Ferner hat die Erfindung den Vorteil, daß das Blasrohr bei voller
Entfaltung der Blaskraft hin und her bewegt werden kann, ohne dabei vom Dampfdruck
herrührenden Drehmomenten entgegenwirken zu müssen, eine ebenfalls für die Bedienung
sehr wirksame Herabsetzung des Kraftbedarfs.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt Ab. i einen senkrechten Längsschnitt durch den Antrieb eines der
Erfindung gemäß ausgebildeten Rußbläsers und Abb. 2 einen senkrechten Ouerschnitt
nach Linie a-b der Abb. i.
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Mit i ist das Blasrohr bezeichnet, das an seinem vorderen, nicht dargestellten
glatten Ende die Blasdüsen trägt und an seiner Außenwandung mit einer durchgehenden
Nute 2 versehen ist.
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Das Blasrohr i wird mit Hilfe des Handrades 5 durch einen Keil 6 in
eine drehende Bewegung versetzt, der in die Nute 2 eingreift und bei dem Hinundhergang
des Blasrohres i in der Nute 2 gleitet.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich im Innern
des Blasrohres i eine zentral angeordnete feststehende Gewindespindel 4., welche
an ihrem äußeren Ende in der Abschlußscheibe 7 eines das Blasrohr umgebenden zweiten
Rohres 3 befestigt ist.
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Am vorderen Ende der Gewindespindel q. ist eine Scheibe 8 befestigt,
welche die Spindel gegen das Blasrohr abstützt. Am hinteren Ende der Spindel ist
eine fest in dem Blasrohr eingebaute Mutter 9 vorgesehen, deren Innengewinde mit
dein Außengewinde der Spindel 4 in Eingriff steht, so daß das Blasrohr bei der mittels
Handrades 5 vorgenommenen Drehung in der einen oder anderen Drehrichtung eine axiale
Verschiebung erf ährt.
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Der Ringraum zwischen dein äußeren Rohr 3 und dem Blasrohr i dient
zur Speisung des letzteren finit dem zum Blasen bestimmten Dampf, der durch drei
Öffnungen io in das hintere Ende des Blasrohres eintritt. Die Mutter 9 wird durch
Flügel i i im Rohr 3 geführt.
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Das Außenrohr 3 ist mit einem Flansch 12 versehen, der an einem entsprechenden
Flansch 13 des Ventilgehäuses 14. mit zwischengelegter Dichtungsscheibe 15 angeschraubt
ist.
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Das Gehäuse 14 enthält im wesentlichen eine sich nach unten erstreckende
Kammer 16, an welche sich die Ventilkammer 17 anschließt.
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Der Ventilteller 18, welcher entgegen dem Dampfdruck geöffnet werden
kann, hat eine nach oben ragende Ventilspindel i9, die am freien Ende in einer Gabelung
2o eine Rolle 21 trägt. Beim öffnen des Ventils wird die Feder 28 gespannt.
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Zur Betätigung des Dampfzulaßventiles 18 dient eine über der Rolle
21 lose auf dem Querzapfen 23 aufgeschobene Steuerscheibe 22, die bei ihrer Umdrehung
das Ventil i8 öffnet und wieder schließt. Die Steuerscheibe 22 ist mittels einer
nur in einer Richtung wirksamen, unter der Wirkung der Feder 26 stehenden Kupplung
25 mit dem ebenfalls lose auf dem Zapfen 23 sitzenden Zahnrad 24 verbunden, «-elches
bei jeder vollen Umdrehung des Blasrohres i durch einen Mitnehmerzapfen 27 jedesmal
um einen Zahn weitergeschaltet wird. Beide Kupplungshälften sind nur in einer bestimmten
Stellung zueinander kraftschlüssig miteinander verbunden, wenn nämlich der Zahn
der einen in die Raste der anderen Kupplungshälfte eingreift. Der Mitnehmer 27 ist
zweckmäßig am Ende des in der Längsnute 2 verlängerten Keiles 6 angeordnet.
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Die Wirkungsweise des beschriebenen Bußbläsers ist folgende: Bei seiner
Inbetriebnahme wird das Rad 5 mittels einer endlosen Kette von Hand gedreht, wobei
durch den in die Längsnute 2 eingreifenden Keil 6 auch" das Blasrohr i in Drehung
versetzt wird. Hierbei bewirkt die am hinteren Ende in dem Blasrohr befestigte Mutter
9, deren Innengewinde in das Gewinde der feststehenden Spindel 4 eingreift, eine
Vorschubbewegung des Blasrohres, das über die mit Dampfdurchlaßöffnungen versehene
Scheibe 8 hinweggleitet, wobei gleichzeitig die Mutter 9 mittels der Flügel i. i
an der Innenwandung des Außenrohres 3 vorbeigeführt wird.
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Beim Drehen des Blasrohres i wird ferner durch den am Keil 6 sitzenden
Mitnehmer 27 das Zahnrad 24 bei jeder vollen Umdrehung um einen Zahn weitergeschaltet,
wobei infolge der nur beim Vorschub des Blasrohres wirksamen Klauenkupplung 25 die
Steuerscheibe 22 ebenfalls immer um ein Stück weitergedreht wird. Hierbei stößt
die kurvenförmig ausgestaltete Steuerscheibe 22 auf die Rolle 21 an der Ventilspindel
19, wodurch der Ventilteller 18 allmählich, d. h. schrittweise, von seinem Sitz
gegen den Dampfdruck abgehoben wird.
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Der Dampf kann nun aus der Ventilkammer 17 in die über dem Ventilteller
18 liegende Kammer i6 strömen, aus der er im Rohr 3 außerhalb des Blasrohres i nach
hinten
geführt wird, wo er durch die Öffnungen io in das Innere
des Blasrohres i eintritt, aus dem dann der Dampf durch die am Blasrohrkopf sitzenden
Düsen seinem Verwendungszweck zugeführt wird.
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Durch entsprechende Formgebung der Kurvenführung an der Steuerscheibe
22 kann man.den Zeitpunkt des Blasbeginnes, die Intensität und deren Dauer genau
bestimmen. Da bei der Rückwärtsbewegung de§ Blasrohres durch Drehen des Antriebsrades
5 in entgegengesetzter Richtung das Zahnrad 24 ebenfalls schrittweise zurückgedreht
wird, aber infolge des vorgesehenen Freilaufes die Kurvenscheibe 22 in Ruhe verbleibt,
so wird es durch die Erfindung ermöglicht, mit voller Blasstärke das Blasrohr i
dauernd hin und zurück zu bewegen, ohne daß hierbei der Ventilzustand geändert wird.
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Soll der Blasvorgang beendet werden, wird die Vorschubbewegung bis
zur äußeren Begrenzung vorgetrieben, wobei die bei einem eventuellen vorher erfolgten
Rückgang des Blasrohres ausgeklinkten Klauen der Kupplung 25 beim Vorwärtsdrehen
bzw. Wiedervorwärtsdrehen des Zahnrades 2q. wieder ineinandergreifen und dadurch
die Kurvenscheibe 22 ebenfalls in ihre Endstellung drehen, wobei das Dampfzuläßventil
ruckartig geschlossen wird. Dies wird dadurch erreicht, daß die Steuerscheibe 22
auf ihrem Umfange eine steile Schließkurve 29 besitzt (vgl. Abb. 2), die die Ventilspindel
i9 unter der Wirkung des Dampfdruckes und der sich entspannenden Feder 28 vorschnellen
läßt und dadurch das plötzliche Schließen des Dampfzulaßventils 18 ermöglicht.
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Da, wie bereits beschrieben, die Steuerscheibe 22 nicht rückwärts
gedreht werden kann, bleibt sie bei der Rückführung des Blasrohres in Ruhe. Erst
nach Erreichen seiner hinteren Endlage kann der Rußbläser von neuem wieder in Tätigkeit
genommen werden.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. So kann z. B. an Stelle einer fest angeordneten Gewindespindel auch
der hintere Teil des Blasrohres mit einem Außengewinde ausgestattet sein, das in
das Innengewinde einer geeignet angeordneten feststehenden Mutter eingreift. An
Stelle einer Klauenkupplung kann auch eine andere bekannte Kupplung vorgesehen werden,
die beim Hingang nur in einer bestimmten Stellung die Kurvenscheibe mitnimmt und
beim Rückgang ganz unwirksam ist. An Stelle nur eines Mitnehmers (Zapfen 27) können
gegebenenfalls auch zwei oder mehr Mitnehmer vorgesehen werden, so daß die Kurvenscheibe
bei jeder Umdrehung des Blasrohres um zwei oder mehrere Zähne weitergeschaltet wird.
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Die Steuerkurve der Scheibe 22 kann an Stelle nur einer Schließraste
29, die am Ende der Vorschubbewegung des Blasrohres i wirksam wird, auch mehrere
Schließrasten haben, so daß das Dampfzulaßventil 18 bereits vor der endgültigen
Schließstellung ein-oder mehrmals geschlossen wird.
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Schließlich kann auch noch das Handrad über ein Vorgelege mit dem
Blasrohr i gekuppelt sein, wie überhaupt eine Reihe von Änderungen möglich ist,
ohne daß dadurch der Rahmen der Erfindung überschritten wird.