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Bleichholländer Die Erfindung betrifft einen Bleichholländer mit horizontalem
Trog, bei dem hinter dem schiffsschrauben- oder schneckenartig ausgebildeten Propeller
ein spiralförmiger Leitkanal ängeordnet ist.
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Bisher sind die an sich bekannten Propeller in einem zylindrischen
oder schwach konischen Kanal untergebracht, welcher die beiden Teile des Bleichtroges,
nämlich den Einlaufkanal und den Auslaufkanal, miteinander verbindet. Bei dieser
Anordnung wird nur ein verhältnismäßig geringer Teil der aufgewendeten Antriebsenergie
in Druck umgesetzt und damit zur Vorwärtsbewegung des Stoffes verwendet, während
der größte Teil der Propellerenergie für das Umrühren der Masse verbraucht wird.
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Man hat, insbesondere bei den älteren Bleichholländern, zum Umwälzen
des Bleichgutes Schaufelräder verwendet, welche senkrecht zu ihrer Achse von der
Stoffmasse durchflossen werden. Eine derartige Einrichtung stellt zwar eine Pumpvorrichtung
von hohem Nutzeffekt dar, aber ihr mangelt die vorzügliche Mischwirkung der heute
fast allgemein verwendeten Propellerschnecke. Da bei den obenerwähnten Schaufelrädern
in jeder Querschnittsfläche praktisch etwa die gleiche Geschwindigkeit herrscht,
so findet kein inniges Durchmischen und Verrühren der Masse statt. Daher widerstreben
zusammenhängende Bleichgutballen auch nach dem Verlassen des Schaufelrades einer
Zerteilung durch das Breitlaufen und müssen manchmal den Weg durch den Bleichtrog
mehrmals zurücklegen, ehe alle Teile in gleicher Weise mit dem Bleichmittel in innige
Berührung gekommen sind. Die Folge davon war bisweilen eine höchst unerwünschte
ungleichmäßige Beschaffenheit des Bleichgutes.
Bei der an sich bekannten
Propellerschnecke ist eine ungleichmäßige Geschwindigkeitsverteilung über den gesamten
Strömungsquerschnitt vorhanden, die von einem Größtwert am Außendurchmesser bis
auf einen Kl.einstwert an der Nabe sinkt, während umgekehrt die Vorwärtsbewegungsgeschwindigkeit
der Masse von einem Kleinstwert am Außendurchmesser bis auf einen Größtwert an der
Nabe zunimmt.
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Infolge der eingangs erwähnten Tatsache, daß wegen der eigenartigen
Konsistenz der Masse nur ein geringer Teil der Antriebsenergie für die eigentliche
Vorwärtsbewegung der Stoffmasse verwendet wird, ist es sogar möglich, bei den bekannten
Einrichtungen dieser Art unter anderem durch entsprechende Wahl der Drehzahl des
Antriebsorgans seine Mischwirkung so weit zu treiben, daß an der Nabe eine negative
Durchflußgeschwindigkeit auftritt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Wirkungsgrad der an sich
bekannten Propellerschnecke für die tatsächliche Vorwärtsbewegung des Bleichgutes
unter Beibehaltung ihrer vorzüglichen Mischwirkung dadurch erhöht, daß hinter ihr
ein Kanal mit Leitflächen angeordnet ist, von denen wenigstens eine spiralig verläuft.
Durch diese Leitflächen wird das einmal durch die Propellerschnecke hindurchgetriebene
Bleichgut zwangsläufig aus deren Nähe entfernt und dem Auslaufkanal zugeleitet.
Es ist vorteilhaft, diesem spiralförmigen Leitkanal eine konisch nach außen verlaufende
Innenwand zu geben, wodurch gleichzeitig der durch die rotierende Bewegung des Bleichgutes,
erzeugten Zentrifugalkraft Rechnung getragen wird.
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Im einfachsten Falle wird der Leitkanal erfindungsgemäß durch einen
kegelstumpfförmigen, die Antriebswelle umschließenden Leitkörper gebildet, der im
Innern eines schnekkenförmigen Kanals angeordnet ist und auf seiner Außenseite wenigstens
eine spiralförmige Leitfläche trägt, die mit der Innenwandung des schneckenförmigen
Kanals verbunden ist, wodurch zwangsläufig ein spiralförmiger Verlauf der bewegten
Bleichmasse erreicht wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt. Fig. i bis 3 zeigen die Anwendung der Erfindung bei einem einflügeligen
Holländertrog, während in Fig. q. und 5 die Anwendung der Erfindung bei einem zweiflügeligen
Holländertrog dargestellt ist. Im einzelnen zeigen: Fig. i eine perspektivische
Ansicht des Leitkörpereinsatzes, Fig. z eine Vorderansicht auf den spiralförmigen
Leitkanal nach Entfernung des Antriebspropellers, entsprechend der Schnittlinie
II-I1 der Fig. 3, Fig. 3 eine Aufsicht auf den Leitkanal, wobei die Wandungen des
Bleichholländers etwa in der Höhe der Antriebswelle horizontal geschnitten sind.
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Fig. ,4 und 5 entsprechen etwa den Fig. 2 und 3 bei Anwendung des
Erfindungsprinzips auf einen zweiflügeligen Bleichtrog.
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Der Umtrieb der Masse erfolgt durch ein durch die Achse i angetriebenes
propellerartiges Organ, dessen Propellerflügel 14 auf einem nach vorn verjüngten
kegelförmig umkleideten Schaft 15 sitzen.
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Hinter dem Antriebsorgan ist der in Fig. i in perspektivischer Darstellung
gezeichnete Leitkörper angeordnet, dessen vorderer Rand im Durchmesser etwa mit
dem hinteren Rand des Propellerschaftes 15 übereinstimmt. Der hintere Rand 4. des
Leitkörpers ist an dem in der Wand des Bleichtroges einbetonierten Rüig 12 befestigt.
Auf seinem kegelstumpfförmigen Mantel ? ist die etwa horizontale Leitfläche 5 angeordnet,
deren Oberfläche etwa mit dem Bleichtrogboden 9 zusammenfällt bzw. stetig in ihn
übergeht. Der Außenrand 6 dieser Leitfläche 5 ist mit der Innenwandung des Kanals
io fest verbunden.
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Mit der vorderen Kante der Leitfläche 5 ist die spiralförmig gebogene
Leitfläche ; verbunden, deren äußerer Rand 8 ebenfalls mit der Innenwandung des
sich schneckenförmig erweiternden Kanals i o verbunden ist.
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Durch die spiralförmige Leitfläche 7 wird die durch den innerhalb
des Ringes 13 sitzenden Propeller aus dem Einlaufkanal 16 herbeigeschaffte Stoffmasse
zwangsläufig in eine in Richtung der Pfeile der Fig. 2 und 3 verlaufende Bewegung
gebracht. Gleichzeitig dient diese Leitfläche 7 dazu, die Vorwärtsbewegung des Bleichgutes
zu fördern, ohne daß dadurch ein inniges Vermischen der Masse mit dem Bleichmittel
und damit verbunden ein Auflockern des Bleichgutes verhindert wird.
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Bei dem in den Fig. 4. und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel für
einen zweiflügeligen Bleichtrog ist der Leitkörpereinsatz mit zwei geraden Leitflächen
5 und 5' und zwei spiralförmigen Leitflächen 7 und 7' versehen, wobei die im wesentlichen
horizontal verlaufenden Leitflächen 5 und 5' stetig in den Bleichtrogboden 9 bzw.
in die obere Wandung 9' des Auslaufkanals 17' übergehen.