DE719248C - Verfahren zur Aufarbeitung kohlensaeure- und schwefelhaltiger Kalkmassen, insbesondere in Gestalt von Kalkformlingen - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung kohlensaeure- und schwefelhaltiger Kalkmassen, insbesondere in Gestalt von Kalkformlingen

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DE719248C
DE719248C DER107562D DER0107562D DE719248C DE 719248 C DE719248 C DE 719248C DE R107562 D DER107562 D DE R107562D DE R0107562 D DER0107562 D DE R0107562D DE 719248 C DE719248 C DE 719248C
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DE
Germany
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lime
sulfur
carbonic acid
masses
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Expired
Application number
DER107562D
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English (en)
Inventor
Dr Heinrich Biederbeck
Dr Eugen Spanier
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Ruhrchemie AG
Original Assignee
Ruhrchemie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/20Purifying combustible gases containing carbon monoxide by treating with solids; Regenerating spent purifying masses
    • C10K1/26Regeneration of the purifying material contains also apparatus for the regeneration of the purifying material

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  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung kohlensäur-e- und schwefelhaltiger Kalkmassen, insbesondere in Gestaltvon Kalkfordingen Wenn technische Gasgemische, die neben Kohlensäure geringe Mengen von Schwefelverbindungenenthalten, zu Reinigungs7wecken mit Kalkhydratmassen, insbesondere Kalkformlingen, behandelt werden, ergibt sich ein, Endprodukt, das etwa 850A) Calciumcarbonat und 20/0 Schwefel enthält. Aus diesem Kalkmaterial muß dieKohlensäure und der Schwefel entfernt werden, damit das Calciumhydrat von neuem in den Kreislauf der Gasreinigung zurückkehren kann. Zu diesem Zweck hat man die ausgebrauchten Kalkmassen bisher bei hohen Temperaturen gebrannt, um sie durch gleichzeitige Zerstörung der vorhandenen Carhonate und Schwefelverbindungen möglichst weitgehend in Calduraoxyd zurückzuverwandeln. Eine getrennte Gewinnung des wertvollen Schwefels war hierbei nicht möglich. Außerdem. erforderte die Austreibung der letzten Schwefelreste derart hohe Temperaturen, daß die Kalkforn-Ainge zerstört wurden und beim Brennprozeß Schwierigkeiten entstanden.
  • Die zur Reinigung venvendeten Kalkniassen enthalten den Schwefel in verschiedener Form. Etwa 560/0 liegen als, Cal#dumthiosulfat vor, etwa i3o,/o als Caldumsülfit, weitere-6% als Calciumsulfid und etwa ioo/o als elementarer Schwefel. Die restlichen 15 % sind in anderer bisher nicht gen-au feststellbarer Form ge- bunden. Das Austreiben des in verschiedenartiger Bindung vorhandenen Schwefels ist mit großen Schwierigkeiten verbunden. Beim üblichen trennen entweicht neben Kjohlensäure fast nur elementarer Schwefel, während die übrigen Schwefelverbindungen zurückbleiben und sich in den zirkulierenden Kalkformlingen anhäufen.
  • Es wurde gefunden, daß man die im Cal-,cium,carbo,nat vorhandenen geringen Schivcfelmengen vollständig austreiben kann, wenn die zur Gasreinigung verwendeten Kalkmassen in Gegenwart von Kohlensäure auf etWa 700 bis goo-' erhitzt werden. Die Erhitzung kann entweder in einer ruhenden Kohlensäureatmosphäre oder unter überleitung kohlensäurehaltiger Gase erfolgen, welche keine nennenswerten Mengen von Sauerstoff enthalten dürfen. Die leutgenannte Arbeitsweise hat den Vorteil, daß der Schwefel in leichter .Weise an anderen Stellen niedergeschlagen oder abgeschieden werden kann.
  • Wenn man die schwefelhaltigen Calciumcarbonatinassen auf etwa 700' erhitzt, entweichen etwa 75010 des gesamten Schwefels. Erhöht man die Behandlungstemperatur bis auf Soo', so werden 92% des insgesamt vorhandenen Schwefels ausgetrieben, und zwar in gleicher Weise das Thiosulfat, das Sulfit UA das Sulfid. Diese Verbindungen zersetzen sich unter Abgabe von Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxyd oder Schwefeldampf.
  • Es war bisher nicht bek-annt, daß sich bei Zurückdrängung der Kohlensäureabscheidung die im Kalkmaterial vorhandenen gering-en Schwefelmengen allein durch therinische Behandlung entfernen lassen. Besonders überraschend war -es, daß bei dem neuen Verfahren der Schwefel, der teilweise in das Innere der Kalkformlingeeindringt, auf derart ainfache Weise restlos ausgetrieben werden zann. Durch diese Behandlung erleiden die ,#:alkf ormlinge keine Formveränderung, so daß eim nachfolgenden Kalkbrennen keine Schwie--igkeitenentstehen.
  • Die praktische Ausführung des erfindungs-,e , mäßlen Verfahrens kann in verschiedener Weise erfolgen. Zweckmäßig arbeitet man mit deren unterer Teil zum Brennen des Kalk-es, dient, während die Austreibung der Schwe£elverbindungen in darüberliegenden Ofen,abscImitten erfolgt. Hierbei. wird die Hauptnienge der entstehenden Kohlensäure am Ende der Brennzone abgezogen. Nureinen Teil der kohlens.äurehaltigen Gase leitet nian durch die auf über 6oo'C erhitzte Schwefelentfernungszone, welche auf diese Weise ein ziemlich schwefelreiches Gas liefert.
  • Durch nachträglichen Zusatz von Luft können die bei der erfindungsgemäßen Behandlung des Kalkmaterials entstehenden Gase in ein zur Herstellung von Schwefelsäure geeign,et-es Schwefeldioxyd-Gas-Gemisch übergeführt werden. Es ist besonders brauchbar für die Durchführung des Kontaktpro7,esses.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Aufarheitung verbrau#chter Kalkmassen, die, insbesondere in Gestalt von KalkformUngen, zur Reinigung kohlensäure- und schwefelhaltiger Gase Verwendung fanden, dadurchgekennzeichnet, daß. diese Massen zur Austreibung der schwefelhaltigen Verbindungen zunächst in einer Kohlensäureatmosphäre vernehmlich in einem Strom kohlensäurehaltigtr Gase auf annähernd 7oo bis goo' erhitzt werden, worauf bei noch weiter erhöhten Temperaturen die Austreibung der Kohlensäure erfolgt.
  2. 2. Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung eines senkrecht stehenden Ofens, dessen unterer Teil dem Brennen des Kalkes dient, während in darüberliegenden Ofenabschnitten die Austreibung der Schwefelverbindungen mit Hilfe teilweise aus der unteren Ofenz-one herübergeleitet g en kohlensäurehaltigen Gasen erfolgt.
DER107562D 1940-05-12 1940-05-12 Verfahren zur Aufarbeitung kohlensaeure- und schwefelhaltiger Kalkmassen, insbesondere in Gestalt von Kalkformlingen Expired DE719248C (de)

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