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Illlotorabschaltvorrichtung für Kraftwagen, insbesondere Eisenbahntriebwagen
mit mehreren $rennkraftantriebsätzen Im allgemeinen sind in Eisenbahntriebwagen
mit Breniikraftmotoren auf zwei Drehgestellen und mit zwei Führerständen an den
Wagenenden oder in einem Zuge aus mehreren Fahrzeugen und Motoren auf mehreren Drehgestellen
sowie ebenfalls mit Führerständen an beiden Enden, welche elektropneumatische Steuerung
haben, an jedem Ende ein Schalter zum gesonderten Anlassen jede; einzelnen -Motors
und ein gemeinsamer Schalter zum gleichzeitigen Anhalten aller Motoren vorgesehen.
Es ist jedoch noch nicht vorgeschlagen worden, eine Steuerung zum Abschalten des
Antriebes eines Drehgestelles allein vorzusehen, so daß der auf ihm befindliche
Motor nicht nur gespeist zu werden braucht, sondern bei seinem Anhalten durch Abschaltung
vom Triebsystem nicht mitgedreht zu werden braucht, so daß er nicht nur keine Widerstandsquelle
bildet, sondern auch während der Fahrt gegebenenfalls untersucht werden kann.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Motorabschaltvorrichtung für Kraftwagen,
insbesondere Eisenbahntriebwagen mit mehreren Brennkraftantriebssätzen, die von
jedem Führerstand aus einzeln angelassen und gemeinsam abgeschaltet werden können.
Die Erfindung besteht 'dabei darin, daß in Anlaß- und Abschaltstromkreis eines jeden
Motors ein Umschalter angeordnet ist, der durch Schließen des Abschalters und des
betreffenden Anlaßschalters so geschaltet wird, daß nur das Abschalten des betreffenden
Motors bewirkt wird. Der Umschalter schaltet erfindungsgemäß von dem den Anlasser
speisenden Anlaßstromkreis auf den die Anhaltvorrichtung und den Öffnungselektromagneten
zum Ausschalten des Geschwindigkeitswechselgetriebes enthaltenden Stromkreis und
umgekehrt um.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Anwendung
an einem Zuge gezeichnet, welcher aus zwei Trieb wagen mit je zwei Motordrehgestellen
zusammengestellt ist, die schon mit einem üblichen System zum Anlassen der Motorei
(vier Schalter und vier Leitungen an jedem Führerstand) und zum Anhalten aller Motoren
(ein Schalter und eine Leitung) versehen waren.
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Die Figur zeigt das elektrische Schaltbild für einen der vier Führerstände.
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Die Steuerungen werden durch Druckluft ausgeführt, und die Ventile
hierfür werden vom Führerstand aus elektrisch gesteuert.
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Jeder Führerstand ist mit einem Kontroller z versehen, der durch die
mit einer
Masserückleitung versehenen Leitung :Il von der Batterie
B mit Strom gespeist wird. Die einzelnen Kontroller i der verschiedenen Führerstände
sind durch die Leitung F miteinander verbunden. Die Betätigung eines. Kontrollers
i bewirkt in bekannter Weise zuerst das Auskuppeln der Reibungskupplung des betreffenden
Motors und dann das Einschalten des der betreffenden Kontrollerstellung entsprechenden
Ganges.
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Am Führerstand sind weiter die Schalter 2,...21 angebracht, und zwar
dient jeder dieser Schalter zum Anlassen eines Motors. Die Schalter 2,. ..2, sind
von der Leitung .1I abgezweigt und werden durch die Batterien h mit Strom gespeist.
Das Schließen eines Schalters 2,. ..2, stellt die elektrische Verbindung der Leitung
1l mit je einer der am Zug entlang! laufenden Leitungen 1I, . . ..1I,, her, wobei
ebenso viele Schalter :a,... 2,, und Leitungen _Il, und J1, vorgesehen sind, als
Motoren vorhanden sind. Von der Leitung H, bzw. _1I. . . . Il,, ist eine
Leitung S abgezweigt, die in der einen Stellung eines Umschalters i2 und bei geschlossenem
Schalter 2,. ..2, den -Elektromagneten 9 mit Strom speist und ihn erregt. Die Erregung
des Elektromagneten 9 bewirkt das Schließen eines Schalters 8 und dadurch das Schließen
der an die Batterie h angeschlossenen Leitung E, die den betreffenden elektrischen
Anlasser 4. des entsprechenden Motors mit Strom beliefert und in Gang setzt. Von
der Leitung E ist zwischen Schalter 8 und Anlasser d. eine zum Elektromagneten ion
führende Leitung abgezweigt. Die Erregung des Elektromagneten io"t bewirkt das Schließen
des Mehrfachschalters t i, der beim Anlassen des Motors die Elektroventile 7 des
Geschwindigkeitswechselgetriebes in die Lage versetzt, vom Kontroller i gesteuert
zu «-erden. Der '.\lellrfachsclialter i i betätigt dabei das Geschwindigkeitswechselgetriebe
nicht ummittelbar, sondern schafft nur die Bedingungen, die für seine Betätigung
durch die Elektroventile 7 und durch den Kontroller i, an den die Elektroventile
; mittels nicht dargestellter Leitungen unmittelbar allgeschlossen sind. notwendig
sind.
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Am Führerstand ist weiter ein an die Leitung _1I angelegter, von der
Batterie B gespeister Schaltei- 3 angeschlossen. durch dessen Schließen die am Zug
entlang laufende Leitung .1 unter Strom gesetzt wird, wodurch die Elektromagnete
1.1 erregt werden, die die vier :Mehrfachschalter 12 umschalten. Diese Umschaltung
bewirkt die Unterbrechung der Stronizufulir zum Elektromagneten 9. wodurch dieser
nicht mehr erregt wird. Dabei öffnet sich der Schalter 8, unterbricht die Leitung
E und setzt damit den Anlasser , des Motors in Ruhe. Die Umschaltung des Umschalters
12 bewirkt «-eiter, daß numnehr durch die Leitung S die elektromagnetische Anhaltevorrichtung
5 des Motors unter Strom gesetzt und betätigt wird und daß an Stelle ,les Elektromagneten
io,n der Öffnungselektroniagnet io,t zur Offnung der Elektroventile ; betätigt wird,
da die zum Üffnungselektromagneten io" führende Leitung von der zur elektromagnetischen
Anhaltevorrichtung ; führenden Leitung abgezweigt ist.
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Von der Leitung F ist eine Leitung G abgezweigt, die zu dem ebenfalls
von dem Elektromagneten 14 betätigten und mit dem ersten Umschalter 12 gekuppelten
zweiten Umschalter i3 führt. In derjenigen Stellung des Umschalters 13, in welcher
der Elektromagnet g erregt wird, verbindet der Umschalter 13 die Leitung G finit
dem Elektroventil 6 für die Kupplung. Die Betätigung des Kontrollers t bewirkt,
daß das Elektroventil 6 durch eine nicht gezeigte Leitung für kurze Zeit unter Strom
gesetzt wird. In der eingekuppelten Stellung des Motors steht das Elektroventil
6 unter Strom. In der entgegengesetzten Stellung des Unischalters 13 ist die Leitung
G mit der Leitung S verbunden und das Elektroventil C) daher stromlos, die Kupplung
also eingerückt. Das Schließen eines beliebigen Schalters 3 bewirkt die Umschaltung
der sämtlichen für die vier Motorgruppen vorgesehenen vier Umschalterpaare 12, 13.
Wirkrain wird diese Umschaltung der Umschalterpaare aber mir für denjenigen Motor,
dessen Schalterz, . ..2, ebenfalls geschlossen wird. Bei der zu einem geschlossenen
Schalter 21. ..2, gehörenden Anordnung wird dann die Verbindung zwischen
Leitung 3I und Leitung S hergestellt, von der Strom zur elektromagnetischen Anhaltevorrichtung
5 des betreffenden Motors und zum Elektromagneten io,,. des Umschalters i i fließt,
während die Stromkreise des Anlassers 4. und der Elektroventile 6 für die Kupplung
des betreffenden :Motors unterbrochen werden.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist die folgende.
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In der gezeichneten Stellung wird die Vorrichtung in normaler `''eise
durch den Kotitroller i gesteuert. Durch Verstellung dieses Kontrollers erfolgt
also die Einschaltung der betreffenden, durch die Elektroventile 7 gesteuerten Gänge
des Geschwindigkeitswechselgetriebes. Das Elektroventil 6 für die Reibungskupplung
steht dabei ebenfalls mit der Leitung F in Verbindung. Die Einschaltung der einzelnen
Gänge und die dieser Einschaltung vorausgehende Betätigung der Kupplung durch das
Elektroventil 6 bildet nicht den Gegenstand der Erfindung und wird daher weder dargestellt
noch beschrieben.
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Laufen alle Motoren und soll ein bestimmter
Motor
abgeschaltet werden, dann erfolgt dies dadurch, daß der Fahrer zuerst den Schalter
3 schließt. Dadurch werden sämtliche Elektromagneten 14 durch die Leitung A mit
Strom gespeist, erregt und bringen die vier Umschalterpaare 12, 13 in diejenige
Stellung, welche der in Abb. i dargestellten Stellung entgegengesetzt ist. In dieser
neuen Stellung werden die zu dem Elektromagneten g führenden Leitungen unterbrochen,
dadurch die Schalter 8 geöffnet und die zum Anlasser 4 und zu den Elektromagneten
iom führenden Leitungen unterbrochen. Auch die zu den Elektr oventilen 6 führenden
Leitungen werden dabei unterbrochen, während nunmehr die zu den elektromagnetischen
Anhaltevorrichtungen 5 und zu den Öffnungsmagneten loa führenden Leitungen geschlossen
werden. Darauf schließt der Fahrer beispielsweise den Schalter 21, wodurch der Strom
von der Batterie B durch die Leitungen M, @Lh und S zu der zum Schalter 21 gehörenden
Anhaltevorrichtung 5 und zu dem zum selben Schalter 21 gehörenden Elektromagneten
ioa fließt, während das Elektroventil 6 des zugehörigen Motors mit Strom gespeist
wird. Dadurch wird der Elektromagnet io" erregt, d. h. der Mehrfachschalter i i
in die entgegengesetzte Stellung gebracht, also ,geöffnet. Zuerst erfolgt dabei
in bekannter Weise die Ausrükkung der betreffenden Motorkupplung durch das Elektroventil
6, während unabhängig von der jeweiligen Kontrollerstellung unmittelbar darauf das
Geschwindigkeitswechselgetriebe des betreffenden Motors infolge der Öffnung des
Mehrfachschalters i i in Leerlaufstellung gebracht wird und schließlich die elektromagnetische
Anhaltevorrichtung 5 mit Strom gespeist wird und den Motor anhält. Die anderen Motorgruppen
-laufen dabei weiter, da infolge des Offenseins ihrer Schalter 2.. . . . 24 weder
ihre Mehrfachschalter i i noch ihre Anhaltevorrichtungen 5 betätigt werden, während
die Elektroventile 6 stromlos, die Kupplungen aber angekuppelt sind. Überläßt man
den geschlossenen Schalter 21 nach der Stillsetzung des Motors sich selbst, dann
nimmt die elektromagnetische Anhaltevorrichtung 5 ihre normale Stellung wieder an.
Das betreffende Geschwindigkeitswechselgetriebe. das infolge der Öffnung des Mehrfachschalters
i i in Leerlaufstellung gegangen ist, verbleibt in dieser Leerlaufstellung auch
nach der Rückkehr der Schalter 21 (... 24) und 3 in die Ruhestellung, da
der Mehrfachschalter i i durch eine nicht beschriebene Vorrichtung in Offenatellung
gehalten wird. Nach dem Üffnen der Schalter 21 und 3 gehen die Um schaltergruppen
12, 13 unter der Wirkung von Rückholfedern wieder in die dargestellte Stellung zurück,
da die Öffnung des Schalters 3 die Elektromagneten 14 stromlos macht. diese also
die Umschalter 12, 13 nicht mehr anziehen. Dadurch erfolgt also wieder die Einkupplung.
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Soll der in der eben beschriebenen Weise stillgesetzte Motor wieder
angelassen werden, dann schließt der Fahrer den Schalter 21 für kurze Zeit, wodurch
der Elektromagnet g des Motors über die Leitungen 117, Ml, S mit Strom gespeist
und erregt wird. Dadurch wird der Schalter 8 und damit auch die Leitung E geschlossen.
Infolgedessen wird der Anlasser 4 des Motors in Betrieb gesetzt und wirft den Motor
an. Gleichzeitig wird -der Elektromagnet iom erregt und zieht den Mehrfachschalter
i i wieder in die gezeichnete Stellung zurück. Nach dem Loslassen des Schalters
21 öffnet sich der Stromkreis E des Anlassers q., während der Mehrfachschalter infolge
einer nicht beschriebenen Anordnung geschlossen bleibt. Die Schließung des Mehrfachschalters
i i bewirkt, daß das der betreffenden Kontrollerstellung entsprechende Elektroventil
7 des Motors betätigt wird und den eben angelassenen Motor in den entsprechenden
Gang einschaltet.
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Das betreffende Geschwindigkeitswechselgetriebe, das infolge des Mehrfachschalters
in Leerlaufstellung gegangen ist, verbleibt in dieser Stellung auch nach der Rückkehr
der Schalter 21. ..2, in die Ruhestellung.