DE719031C - Verfahren zum Gewinnen von reinem regulinischem Beryllium - Google Patents

Verfahren zum Gewinnen von reinem regulinischem Beryllium

Info

Publication number
DE719031C
DE719031C DEW89602D DEW0089602D DE719031C DE 719031 C DE719031 C DE 719031C DE W89602 D DEW89602 D DE W89602D DE W0089602 D DEW0089602 D DE W0089602D DE 719031 C DE719031 C DE 719031C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
beryllium
furnace
regulin
melting point
reduction
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEW89602D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEW89602D priority Critical patent/DE719031C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE719031C publication Critical patent/DE719031C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B35/00Obtaining beryllium

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zum Gewinnen von reinem regulinischem Beryllium . Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gewinnen von reinem regulinischem Beryllium durch Reduktion aus seinen Chloriden. Die Reduktion der Chloride erfolgt mit Metallen, wie Natrium, bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes des Berylliums, d. h. also praktisch bei Arbeitstemperaturen über 5oo bis zu äoo°. Die reduzierten Berylliumteilchen,welche von einer Schmelze umhüllt sind, die aus den Umsetzungsstoffen der angewandten Berylliumverbindung mit dem Reduktionsmittel entstanden, werden durch Schmelzen zu einem Regulus vereinigt, Erfindungswesentlich ist, daß die Reduktion der Berylliumchloride und das Schmelzen der Berylliumteilchen in einem Arbeitsgang erfolgt und daß dabei von der Einführung der Ausgangsstoffe in den Reaktionsraum an bis zur Bildung des Berylliumreguls unter gänzlicher Abwesenheit von Sauerstoff in einer Inertgasatmosphäre gearbeitet wird.
  • Es ist bekannt, daß sich technisch bisher nur die elektrolytische Abscheidung von kom paktem regulinischem Beryllium erzielen ließ; wozu es notwendig ist, daß der Elektrolyt auf einer Temperatur gehalten wird, die mindestens bei dem Schmelzpunkt des Berylliums, möglichst aber oberhalb desselben liegt. Alle anderen bisher bekanntgewordenen Verfahren liefern, `wenn überhaupt, nur ein mehr oder weniger uneinheitliches Metall. Die elektrolytische Abscheidung ist im technischen Maßstabe bisher nur gelungen aus Doppelfluoriden,was den \achteil mit sich bringt, die dabei auftretenden Kohlenstofftetrafluoriddämpfe bei den herrschenden hohen Temperaturen zu bewältigen. Auch sinkt die Stromausbeute bis zu - 6o o'o (v g1. dazu G m e 1 i n s »Handbuch der anorganischen Chemie« Bd. 26, Berlin 193o. S. .a.3 ff.). Auf chemischem Wege ist im technischen Ilaßstabe die Herstellung von regulinischem Beryllium aus sein--,n Verbindungen noch nicht gelungen, obgleich die Vorschläge in dieser Richtung bereits sehr alt sind.
  • Bei den Versuchen von H. D eb r ay (Annales de Chim. et de Phys. j -..I, 18 5 5, 13 ff ., bei welchen der Dampf von Berylliumchlorid in -Natrium geleitet wurde, soll Beryllium in Form von schwarzgrauen Blättchen entstanden sein.
  • Aus den Berichten der Deutschen Chemischen Gesellschaft .46, 19 13, S. i 6o6 ff., ergibt sich, daß bei der Behandlung von Berylliumflittern im Wasserstoffstrom unter Ausschluß von Luft bei einer Temperatur von: über 1000' das Beryllium keinerlei Veränderungen erleidet, bei i4oo bis i5oo° aber teilweise zu einem Bervlliuniregulus zusammentritt, während gleichzeitig oxvdhalti.ges Beryllium zurückbleibt. Ein Versuch, vier Reguli bei i(oo° zu einem einzigen zu vereinigen, mißlang, weil offenbar die Oxydhaut ein unüberwindliches Hindernis bildete. Demgegenüber gibt die neue Arbeitsweise einen Weg an, in einem einzigen Arbeitsgang, also ohne Unterbrechung, von einem Berylliumchlorid zu regulinischem Beryllium zu gelangen. Dazu sind die eingangs aufgezeigten Maßnahmen sämtlich notwendig, da nur auf diese Weise die Gewähr dafür geboten wird, daß das reduzierte Metall auch nicht zu einem sehr geringen Teil oxydiert wird, was einer glatten Regulusbildung entgegenstehen würde. Es ergibt sich somit für die Durchführung der neuen Arbeitsweise das folgende Schema: i. In einem Ofen, dessen Wandungen bzw. dessen Futter keinen Sauerstoff abgeben können, wird z. Bervlliumchlorid bzw. ein Bervlliumdoppelchlorid mit einem -Metall, das y Beryl liumchlori,d zu reduzieren in der Lage ist und tiefer schmilzt als Beryllium, also z. B. -Natrium, bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Berylliums reduziert, technisch also bei einer Arbeitstemperatur zwischen über 500 bis etwa 8oo°, wobei sich das B.erylliuni in den geschmolzenen Umsetzungserzeugnissen aus der angewandten Bery lliumv erbindung mit dem Reduktionsmittel ausscheidet, worauf 3. durch Erhöhung der Temperatur über den Schmelzpunkt des Berylliums, also über i28o°, das in der Schmelze zerteilte Beryllium zum Regulus zusammenfließt.
  • Hierbei hat inan während des gesamten Verfahrens dafür Sorge zu tragen, daß kein Sauerstoff in das Reaktionsgefäß eintritt, was durch Einführung einer Inertgasatmosphäre bewerkstelligt wird. Ein Arbeiten im Vakuum, wie es von anderer Seite vorgeschlagen wurde, ist bei der Reduktion von Berylliumchloriden nicht möglich. weil Berylliumchlorid bei :.12o° bereits flüchtig ist und die Dämpfe abgesaugt würden, ehe sie zur Reaktion kommen können, Bei dem neuen Verfahren ist die Flüchtigkeit der Bery lliumchloride ohne Bedeutung, weil ein Absaugen während der Reduktion und Schmelzung nicht stattfindet. Praktisch von Bedeutung ist, daß das Reaktionsgemisch bewegt wird, doch stellt dies kein unbedingt notwendiges Merkanal dar, weil die Reaktionen teilweise auch in Dampfform verlaufen. Bei der möglichen Anwendung von Induktionsstrom zur Erhitzung würde bereits dadurch eine Durchmischung des Reaktionsgutes eintreten.
  • Die Bildung des Regulus soll beim Verfahren nach der Erfindung nicht gleich mit der Reduktion der Berylliumverbind.ung erfolgen, sondern es muß erst die Reduktion der Berylliumverbindung vollzogen sein, damit dann das erhaltene reine Beryllium in dem gleichen Arbeitsgangund unter vollständigem weiterem Sauerstoffabschluß zu einem Regulus zusaniinengesch,molzen wird. Man kann somit die neue Arbeitsweise als zweistufiges -,-erfahren kenh.zeichnen.
  • Durch das Arbeiten im Inertgas unterscheidet sich die neue Arbeitsweise von dem be- reits erwähnten Vorschlag-, nach welchem im extremen Hochvakuum bei Hochfrequenzheizung in zwei Stufen derartig gearbeitet wird. daß man erst bei niederer Temperatur, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Reduktion einer Verbindung des Metalls, entgast und dann bei höherer Temperatur schmilzt.
  • Um den Reaktionsraum vollständig von Sauerstoff frei zu machen, kann beim Verfahren nach der Eifindung vor Einführung der Ausgangsstoffe Formiergas durch den Ofenraum geblasen werden. Erst nach Entfernung der Luft werden die Ausgangsstoffe in den Reaktionsraum gebracht, worauf zweckmäßig im Wasserstoffgasstrom gearbeitet wird.
  • Zur technischen Durchführung sei noch ergänzend bemerkt, daß die Auswahl des richtigen Ofenfutters gleichfalls auf Schwierigkeiten stößt, weil hohe Temperaturen erforderlich werden, denen kein Ofenfutter bei den bisher üblichen Arbeitsverfahren widerstehen kann, ohne daß Stoffe frei werden, die finit dein Beryllium neue Verbindungen eingehen. Das Futter ist so auszuwählen, daß sein Schmelzpunkt höher liegt als der Schmelzpunkt der eingebrachten Berylliumv erbindung, es sei denn, daß eine entsprechende Kühlung des Ofens möglich ist. Verwendet man einen sich drehenden Ofen, so ist dafür Sorge zu tragen, daß das spezifische Gewicht des Ofenfutters so gewählt wird, daß dieses sich als gleichartiger Film in geschmolzenem Zustand an der Ofenwandung befindet, während sich in dem Innenraum die Reaktion der Berylliumverbindungen vollzieht.
  • Damit keine Unterbrechung des Arbeitsganges und damit eine Störung der Regulusbildung am Schluß eintritt, sind die Ausgangsstoffe fortlaufend, gegebenenfalls absatzweise, in den Ofen einzubringen, und zwar so, daß stets die Reduktionsstoffe im Cberschuß vorhanden sind, so daß die Ausgangsreaktion niemals zwischendurch aus-..setzt.
  • ach Beendigung der Reduktion, wenn also die Gesamtmenge der Berylliuinverbin dung vollständig reduziert ist, hört die Wärmezufuhr nicht auf, sondern wird fortgesetzt, bis der Schmelzpunkt des Berylliums wenigstens erreicht ist, damit das reine Beryllium zusammenfließen und einen Regulus bilden kann.
  • Beispiel Der Ofen (Kohlerohr), der als Widerstandsofen elektrisch beheizt werden möge, wird mit Calciumfluorid gefüllt und auf eine Temperatur von z5oo° C gebracht. Alsdann läßt man das Rohr mit ,genügender Gesch-,vindigkeit sich drehen. Die Ofenenden werden in bekannter Weise etwa -mit Wasser gekühlt. Nachdem sich die innere Ofenfläche mit einem flüssigen gleichartigen Film von Calciumfluorid bedeckt hat, wird die Temperatur herabgesetzt auf etwa 5oo° C.
  • Es ist nun erforderlich, die Luft aus dem Ofen zu entfernen, damit die Reaktion des Ausgangsstoffes nicht .durch den in der Luft enthaltenen Sauerstoff schädlich beeinflußt wird. Als einzublasendes neutrales Gas kann z. B. Formiergas, ein Wasserstoff-Stickstoff-Gemisch (2 Raumteile Wasserstoff und 4 Raumteile Stickstoff), denen. Zweckmäßig geht man nach einiger Zeit zum Einblasen von Wasserstoff über; dieses bietet den Vorteil, daß sich Hydride bilden können, welche die Reaktion später erleichtern.
  • Nun folgt die Einfüllung von Natrium, das auf eine Temperatur von mindestens 5oo° C gebracht wird. Alsdann wird Berylliumchlorid (Be C1,) mit oder ohne Hilfe von Wasserstoff eingeblasen. Das Berylliumsalz wird durch das Natrium zerlegt, so daß sich feinkristallines Beryllium und Natriumchlorid bilden. Infolge des höheren spezifischen Gewichtes dieser beiden Stoffe, welches doppelt so hoch ist wie das des Natriums, treten sie bei dem sich drehenden Ofen durch das Natrium hindurch und setzen sich auf der Innenwandung des Ofens ab. Die bei der verhältnismäßig langsam vor sich gehenden Reaktion entwickelte Wärme wird abgeführt, so daß die Anfangstemperatur ungefähr erhalten bleibt.
  • Nachdem fast alles Natrium umgesetzt worden ist, wird die Temperatur noch einmal über den Schmelzpunkt des Berylliums erhöht, so daß dieses, da Berylliumoxyd (Be O) nirgends vorhanden sein kann, sofort zusammenfließt. Darauf läßt man den Ofen abkühlen und kann alsdann das Berylliummetall als einheitliche feste Masse (Regulus) herausnehm,en. Man kann auch, falls Sauerstoffzutritt verhindert wird, die noch flüssige Masse aus dem Ofen ablassen, um das Erstarren außerhalb des Ofens (in neutraler Atmosphäre) vor sich gehen zu lassen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Gewinnen von reinem regulinischem Beryllium durch Reduktion aus seinen: Chloriden mit :Metallen, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Arbeitsgang zunächst die Reduktion mit Metallen, wie Natrium, bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes des Berylliums, vorzugsweise über 5oo und bis zu 8oo°, erfolgt, worauf das mit der Schmelze der übrigen Reaktionserzeugnisse umhüllte Beryllium ,durch Erhöhung der Temperatur über seinen Schmelzpunkt geschmolzen wird, wobei von der Einführung der Ausgangsstoffe in den ReaktiOn-Israum an bis zur Bildung des B,erylliumregulus unter gänzlicher Abwesenheit von in Inertgas, vorzugsweise in einer Wasserstoffatmosphäre, gearbeitet wird.
DEW89602D 1932-08-05 1932-08-05 Verfahren zum Gewinnen von reinem regulinischem Beryllium Expired DE719031C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEW89602D DE719031C (de) 1932-08-05 1932-08-05 Verfahren zum Gewinnen von reinem regulinischem Beryllium

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEW89602D DE719031C (de) 1932-08-05 1932-08-05 Verfahren zum Gewinnen von reinem regulinischem Beryllium

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE719031C true DE719031C (de) 1942-03-31

Family

ID=7613084

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEW89602D Expired DE719031C (de) 1932-08-05 1932-08-05 Verfahren zum Gewinnen von reinem regulinischem Beryllium

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE719031C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3485950T2 (de) Verfahren zur herstellung von neodymlegierungen.
DE3390373T1 (de) Verfahren und Einrichtung zur Erzeugung von Silizium aus Fluorkieselsäure
DE1054720B (de) Verfahren zur Herstellung von schwerschmelzenden Metallen, insbesondere von Titan, und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens
DE3390358T1 (de) Verfahren und Einrichtung zur Erzeugung von Silizium aus Fluorkieselsäure
DE2442192A1 (de) Verfahren zum reinigen von silicium
DE1471905B2 (de) Verfahren zum Entfernen von Wasser aus Glasschmelzen
DE719031C (de) Verfahren zum Gewinnen von reinem regulinischem Beryllium
DE1519837A1 (de) Kristall-Schmelzverfahren
DE1471978B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Flachglas
DE926069C (de) Verfahren zur Herstellung von Silanen aus Magnesiumsilicid
DE722449C (de) Verfahren zum Gewinnen von metallischem Magnesium durch thermische Reduktion von Magnesiumoxyd o. dgl. enthaltenden Rohstoffen unter Benutzung einer Eisen-Silizium-Aluminium-Legierung zur Reduktion
DE2044402A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Metalls mittels Reduktion aus zumindest einem seiner Halogenide durch Calcium karbid sowie Einrichtung zur Durchfuhrung des Verfahrens zwecks Herstellung eines fluchtigen Metalls
DE950758C (de) Verfahren zur Herstellung von Titan und Titanlegierungen
DE1471905C (de) Verfahren zum Entfernen von Wasser aus Glasschmelzen
DE1583904C3 (de) Verfahren zur technischen Gewinnung und Reinigung von Titan, Zirkonium oder Hafnium in Schwammform
DE1084923B (de) Vorrichtung zur Herstellung von Titanschwamm
DE847809C (de) Verfahren zum Reinigen, Entgasen und Giessen von Zink enthaltenden Legierungen
DE3315527A1 (de) Oefen zur kombinierten metallreduktion und -destillation
DE594259C (de) Herstellung von wasserfreiem Zinntetrachlorid
AT223583B (de) Verfahen zur Herstellung von Doppelsalzen des Niob- und bzw. oder Tantalpentachlorids mit Kaliumchlorid oder- fluorid
DE1160830B (de) Verfahren zur Herstellung von Lithium- bzw. Erdalkalihydriden durch Umsetzung von aus Natrium- und/oder Kalium- und Lithium- bzw. Erdalkalihalogeniden bestehenden Gemischen mit Wasserstoff
AT97912B (de) Verfahren zur Herstellung duktiler Körper aus Wolfram oder sonstigen Metallen mit hohem Schmelzpunkt.
AT124250B (de) Eisenloser Induktionsofen zur Herstellung von Legierungen, insbesondere von Ferro-Silizium.
DE2103255B2 (de) Carbotherrmsches Verfahren zur Reduktion eines Oxids aus einem reak tionsfahigen Metall
DE675526C (de) Verfahren zur Herstellung von Berylliumlegierungen und metallischem Beryllium