DE71794C - Sammelmappe - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 11: Büchbinderei.

Firma KÜSSNER & CO. in BERLIN. Sammelmappe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Februar 1893 ab.

Diese neue Sammelmappe hat neben den Vorzügen anderer bekannten Registratoren bedeutende Vortheile und Neuheiten aufzuweisen; sie hilft jedoch den Uebelständen derselben durch zweckentsprechende neue Construction und einfachste Handlichkeit beim Registriren ab. Die gröfste Unbequemlichkeit war bisher die, dafs die Röhrchen oder Stäbe beim Oeffhen der Mappe senkrecht standen, also ein Umblättern und Nachlesen nur zuliefsen, wenn man die vorliegenden Briefe auf die Reservestäbe führte, wodurch Zeit verloren wurde und ein Zerreifsen der Schriftstücke an den Löchern durch das wiederholte Hin- und Herschieben stattfand. Bei anderen Systemen, die beim Oeffnen der Mappe die waagrechte Lage der Bügel oder Röhrchen zeigen, ist die Rückenparthie der Mappe durch Zusammensetzen von vier bis fünf Theilen gebildet, wodurch die Mappe, ob geöffnet oder geschlossen, sehr beweglich wird und nie einen festen Halt erhält, so dafs eine praktische Brauchbarkeit ziemlich hinfällig ist. Diese Uebelstände sind bei dieser neuen Sammelmappe vermieden, dieselbe ist praktisch und einfach in der Handhabung und aufserdem zugleich mit einem Locher für die Sammelstücke etc. verbunden. Die Sammelmappe besteht aus den beiden Seitenwänden a und c und dem Rücken b. Während c mit b in üblicher Weise verbunden ist, wird die Wand α an dem Rücken b so befestigt, dafs sich diese beiden Theile nur bis. zur waagrechten Spannung gegen einander öffnen lassen. An der Seite α befindet sich ein Stahlblech d, welches durch Scharnier e mit Stahlblech f verbunden ist. Diese beiden Bleche d und f bilden zugleich den Locher, indem d mit Stahlstiften g und ν / mit entsprechenden Löchern h versehen ist. Das Blech f ist durch Scharnier i mit den Einsteckdrähten k verbunden, von denen der eine eine Abschrägung / und der andere eine Ausfräsung beliebiger Form besitzt, wie z. B. die Fig. 2 und 10 zeigen.

An dem Rücken b ist das Blech η befestigt und an diesem in zwei Nuthen ο und ρ die Einsteckdrähte q, welche bei I₁ und Ot₁ mit / und wj correspondiren. Auf Blech η befindet sich noch das Spannstück r mit Schlitzen s, in welche das Blech t mit Löchern u um die Drähte q mittelst des Ansatzes ν eingeschoben wird. Die Bethätigung der Sammelmappe ist nun folgende:

Man locht zunächst den betreffenden Brief u. s. w., indem man Blech/ auf d drückt, dann steckt man ihn, mit den Löchern auf die Einsteckdrähte q und klemmt ihn zu den anderen fest, indem man Blech t in den passenden Schlitz s einführt. Zum Herausnehmen eines Briefes aus der Mitte fügt man die Drähte k und q mit den Abschrägungen / und Z₁ und den Ausfräsungen m und JM₁ zusammen, welche durch die sich spannend gegen einander legenden Wände α und b fest zusammengehalten werden; dann schiebt man den einen Theil der Briefe waagrecht auf die Drähte k, löst dann dieselben von den Drähten q und nimmt den gewünschten Brief heraus.

Durch die Umbiegung der Drähte, q bis zum Blech η hinunter wird eine gröfsere Ausnutzung der Länge der Einsteckdrähte erzielt,

so dafs die Sammelmappe bei gewöhnlicher Rückenbreite eine gröfsere Menge von Sammelstücken aufzunehmen vermag.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   Eine Sammelmappe, gekennzeichnet durch zwei auf einer Seitenwand (α) und dem Rücken (b) angebrachte Beschläge mit Einsteckdrähten (k bezw* q), welch letztere mittelst der an ihnen angebrachten Ausfräsungen (m bezw. Tn₁) und Abschrägungen (I bezw. I₁) durch die sich spannend gegen einander legenden Kanten von α und b zusammengefügt werden können.
   Bei der unter ι. gekennzeichneten Sammelmappe die Einklemmung der auf die Drähte q gereihten Briefe durch ein in Schlitzen (s) nach Belieben einzustellendes Blech (t).

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.